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Top 5 Weihnachtsserien

✎ geschrieben von Stephan am 2024-12-17 17:40:00

Weihnachtsfilme gibt es viele, sehr viele! Und auch in vielen, vielen Serien gibt es die ein oder andere Weihnachtsfolge. Es gibt dann allerdings auch noch ganze Serien, die sich komplett von vorne bis hinten in jeder Episode nur um Weihnachten drehen - und um genau solche Serien soll es hier gehen! Dabei stelle ich euch meine persönlichen Favoriten vor.

Der Nikolaus und seine Familie - eben die Familie Nikolaus! • © Nippon Animation Co. Ltd.

Platz 5: Familie Nikolaus

Mit Familie Nikolaus haben wir auf Platz 5 direkt eine Serie, an die heute leider überhaupt kein Rankommen mehr ist: Die letzte TV-Ausstrahlung liegt über 20 Jahre zurück, es gibt keinen DVD-Release und auch keine Streaming-Möglichkeit. Da auch ich es leider damals versäumt habe, die Serie auf Video aufzunehmen, kann ich auch heute nicht mehr reinschauen und muss mich somit auf die schönen Erinnerungen von früher verlassen, die jedoch immer mehr verblassen.

Familie Nikolaus ist ein Kinder-Anime der 80er Jahre. Die insgesamt 23 Episoden liefen auf Fuji TV erstmals im Winter 1984/85. Produziert wurde die Serie von Zuiyo Enterprise, die auch solche Klassiker wie Wickie, Heidi oder Biene Maja hervorbrachten und später unter dem Namen Nippon Animation bekannt wurden. Auch die großen Studio-Ghibli-Regisseure Hayao Miyazaki und Isao Takahata begannen hier ihre beispiellose Karriere. Deutsche Erstausstrahlung war schließlich knapp zehn Jahre später in der Adventszeit 1993 bei RTL 2 - lange bevor die Animes dort als "Animes" bezeichnet wurden!

Titelfigur in Familie Nikolaus ist, klar, der Nikolaus. Er lebt zusammen mit vielen Wichteln in einem Dorf, versteckt tief im Wald irgendwo in Finnland. Das Tagwerk des Nikolaus besteht darin, Weihnachtsgeschenke herzustellen - nichtsdestotrotz rutschen er oder die Elfen oder alle zusammen aber doch immer wieder in ein süßes kleines Abenteuer hinein. Aber wie gesagt: Genauere Details dazu kann ich euch nicht geben, da man an die Serie absolut nicht mehr herankommt. Schade!

Firmenchef: Der Weihnachtsmann und seine Elfen in der Spielzeugfabrik • © France 3, Marathon, CinéGroupe, RTL Group

Platz 4: Weihnachtsmann & Co. KG

Weihnachtsmann & Co. KG ist Kult, man kann es nicht anders nennen! Die 26-teilige Zeichentrickserie stammt aus Frankreich und lief dort erstmals in der Adventszeit 1997 unter dem Titel Le monde secret du Père-Noel. Noch im gleichen Jahr schaffte es Weihnachtsmann & Co. KG bereits nach Deutschland und wird seither jedes Jahr zuverlässig auf Super RTL ausgestrahlt, auch dieses Jahr wieder. Zudem gibt es für alle, denen das noch nicht reicht, auch eine komplette DVD-Box.

Titelheld in Weihnachtsmann & Co. KG ist natürlich der Weihnachtsmann. In der Serie sehen wir, wie Santa Claus und seine fleißigen Elfen Trixi, Jordi und Gilfi am Nordpol arbeiten und alles für ein schönes Weihnachtsfest vorbereiten. Problem ist nur, dass es da noch Grantelbart gibt. Er ist der Nachbar des Weihnachtsmanns, hasst allerdings das Fest und versucht daher immer wieder, die Arbeit des Weihnachtsmanns zu sabotieren.

Jede Folge von Weihnachtsmann & Co. KG erzählt eine in sich abgeschlossene Geschichte, wobei die Handlungen zugegeben manchmal etwas absurd sind, das tut dem Charme der Serie aber nicht unbedingt einen Abbruch. Die letzten beiden Episoden sind schließlich eine Doppelfolge, die davon erzählt, wie der Weihnachtsmann am Heiligabend zu seiner Liefertour aufbricht und wie er es anstellt, in nur einer einzigen Nacht die ganze Welt abzuarbeiten.

Gerade erst dieses Jahr wurde schließlich bekannt, dass Super RTL die europaweiten Rechte an Weihnachtsmann & Co. KG erworben hat, was auch das Recht einschließt, das Franchise weiterzuentwicklen. Das kann nun vieles heißen: Ein Reboot in 3D (bitte nicht) oder neue Folgen im alten Stil oder vielleicht auch einfach nur Merchandise. Warten wir ab, was kommt!

Screenshot aus Pikachu's Winter Vacation

Pi Pika-Pi, Pi Pika-Pi, Pi Pika-Pi Pikachu (Übersetzung: Oh Tannenbaum, oh Tannenbaum, wie grün sind deine Blätter) • © Nintendo, Creatures Inc., GAME FREAK inc.

Platz 3: Pikachu's Winter Vacation

Kann man Pikachu's Winter Vacation als eine ganze Serie bezeichnen? Das ist sicherlich Auffassungssache. Fakt ist jedenfalls, dass es zumindest drei Episoden und ein eigenes Opening gibt, was die Voraussetzungen für eine Miniserie erfüllen würde. Auch, wenn es gleichzeitig eher Specials der größeren Pokémon-Hauptserie sind, habe ich Pikachu's Winter Vacation daher in diese Liste mit aufgenommen.

Jede Folge von Pikachu's Winter Vacation ist 20 Minuten lang und setzt sich aus zwei 10-minütigen Kurzgeschichten zusammen. Man merkt also schon: Epische Abenteuer brauchen wir nicht zu erwarten! Vom Stil her erinnern die Geschichten an die Pikachu-Kurzfilme, die es früher auch immer als Vorfilme zu den Kinofilmen gab: Pikachu und die anderen Pokémon von Ash, Misty und Rocko erleben im Alleingang ein kleines Abenteuer, ohne dabei wirklich ernsthaft in Gefahr zu geraten, aber für Kinder und Fans ist es gerade in der Vorweihnachtszeit doch sehr nett.

Die insgesamt sechs Kurzgeschichten sind zumindest abwechslungsreich. In der ersten Folge verwüsten die Pokémon beispielsweise aus Versehen das Weihnachtszimmer und richten dann alles wieder her, bevor die Trainer nach Hause kommen. In einer Episode suchen Pikachu und die anderen eine Beere für das kranke Damhirplex des Weihnachtsmanns. Und in meiner Lieblingsfolge begleiten die Pokémon ein zum Leben erwachtes Schnee-Relaxo nach Hause bis zum Nordpol.

In Japan erschien jeweils eine Doppelfolge von Pikachu's Winter Vacation von 1998 bis 2000 jedes Jahr in der Vorweihnachtszeit als OVA, also direkt auf Videokassette. Nach Deutschland schaffte es die Miniserie leider nicht, ihr könnt euch aber problemlos eine englische DVD aus Großbritannien kommen lassen - viel gesprochener Text ist ohnehin nicht dabei! Zumindest der Titelsong wurde allerdings eingedeutscht: Er findet sich unter dem Titel Pikachus Winterurlaub auf der Single von Pokémon Welt.

Familienglück: Selma und ihr Großvater, der Weihnachtsmann • © Norsk Rikskringkastin, Beta Film, Polyband

Platz 2: Schneewelt

Schneewelt ist eine ganz besondere Serie, denn es handelt sich hierbei tatsächlich um einen Adventskalender - eben einen Adventskalender in Serienform! Die 24 Folgen spielen jeweils an einem Tag im Dezember: Folge 1 am 1. Dezember, Folge 2 am 2. Dezember usw. - wenn ihr also jeden Tag eine Folge schaut, dann könnt ihr die Geschichte quasi in Echtzeit miterleben. Dabei ist jede Episode etwa 25 Minuten lang.

Hauptfigur in Schneewelt ist das 9-jährige Waisenmädchen Selma. Sie lebt bei einer Pflegemutter, fühlt sich dort aber nicht sehr wohl - überhaupt wird die ganze Menschenwelt, mit Ausnahme von Selma selbst, sehr trist, ja, beinahe schon in schwarz-weiß dargestellt! Anfang Dezember findet Selma dann durch Zufall ein geheimes Portal, durch das sie in die titelgebende Schneewelt gelangt: Dort ist immer Winter und dort lebt der Weihnachtsmann Julius mit seinen Helfern. Pünktlich zum Nikolaustag am 6. Dezember erfährt Selma, dass Julius tatsächlich ihr Großvater ist - was für eine positive Wendung in ihrem bis dahin so traurigen Leben! Am nächsten Morgen allerdings ist der Weihnachtsmann spurlos verschwunden und keiner weiß wohin. Während sich Julius' unbeliebter Buchhalter Ole Winter sehr schnell selbst zu dessen Nachfolger ernennt, machen sich Selma und zwei Schneewelt-Kinder, mit denen sie sich schnell angefreundet hat, auf eigene Faust auf die Suche nach ihrem geliebten Weihnachtsmann.

Schneewelt stammt aus Norwegen und aus dem Jahr 2016. In Skandinavien sind solche Adventskalender-Serien nichts Ungewöhnliches, im Gegenteil, es gibt beinahe jedes Jahr eine neue. Nur wenige dieser Adventskalender-Serien haben es allerdings bis nach Deutschland geschafft, so dass Schneewelt eine positive Ausnahme ist. Der Adventskalender-Effekt hat bei der deutschen Erstausstrahlung 2018 in der ARD aber leider auch nicht gewirkt, denn bei uns begann die Ausstrahlung bereits Mitte November mit Doppelfolgen jeden Samstag und Sonntag. Heute ist die Serie sowohl auf DVD als auch digital käuflich erhältlich.

Bonustipp: Digimon Adventure 02

Digimon Adventure 02 passt nicht in diese Liste, denn es ist keine ganze Weihnachtsserie, die sich von vorne bis hinten um das Fest dreht. Weil es aber nichtsdestotrotz einen sehr schönen weihnachtlichen Story Arc gibt, wollte ich Digimon Adventure 02 zumindest am Rande doch erwähnen.

Digimon Adventure 02 ist die direkte Fortsetzung der beliebten ersten Staffel. In Japan lief diese zweite Staffel ab April 2000 für ein Jahr, in Deutschland im Frühling 2001 bei RTL 2. Im Groben geht es zunächst um Ken, der sich selbst Digimon-Kaiser nennt. Er hält die Digiwelt für ein Videospiel und errichtet schwarze Türme, mit denen er die Digimon zu seinen Sklaven macht. Es liegt an den Digirittern, Ken klarzumachen, was wirklich Sache ist, so dass aus Ken schließlich ein richtiger Digiritter wird.

Im zweiten Teil der Staffel wollen die bösartigen Digimon Arukenimon und Mummymon die verbleibenden schwarzen Türme für ihre finsteren Pläne nutzen. Und dann wird es Weihnachten! Während die Digiritter gerade nur an ihre Weihnachtsfeier denken und dabei auch das beliebte Minna no Christmas als Insert Song läuft, tauchen plötzlich schwarze Türme und Digimon in Massen überall auf der Welt auf. Ausgehend von unseren bekannten Digirittern aus Japan, tun sich daraufhin die Digiritter aus aller Welt zusammen, um alles wieder ins Lot zu bringen.

Platz 1: Der magische Baum

Der magische Baum ist ein unbekanntes Kleinod, aber vielleicht gerade deswegen gefällt es mir so gut. Die Serie stammt aus Polen und ist nur sieben Folgen lang. Im Ursprungsland war die Erstausstrahlung von 2004 bis 2006, was auf eine sehr langsame Taktfrequenz von nur zwei bis drei neuen Folgen pro Jahr hinweist - in Deutschland liefen alle sieben Episoden in der Vorweihnachtszeit 2006 im KiKa.

Jede Folge von Der magische Baum ist knapp 30 Minuten lang und erzählt eine abgeschlossene Geschichte, die man ohne Vorkenntnis der anderen Folgen problemlos verstehen kann. Dabei spielen alle Folgen zumindest im Winter, ein paar sogar direkt an Weihnachten. Der titelgebende magische Baum ist eine Eiche, in die kurz zuvor ein Blitz eingeschlagen war. Dann wurde die Eiche abgeholzt und zu verschiedenen alltäglichen Gegenständen verarbeitet, die in die ganze Welt verschickt wurden. Durch den Blitz hat die Eiche aber anscheinend ein wenig Zauberkraft in sich aufgenommen und diese auch auf die Gegenstände weitergegeben.

Jede der sieben Episoden erzählt nun von einem Kind, das einen dieser Gegenstände in die Finger bekommt und dann langsam die Magie bemerkt, die darin steckt. So bekommt ein Junge beispielsweise einen Würfel, der Glück oder Pech bringt, je nachdem, was man würfelt. Ein Mädchen erhält einen Stift, und wenn man damit auf Fotos herumkritzelt, dann treten die Änderungen auch in der Realität ein. In einer Schule landet ein Schrank, der Bücher in Kuchen verwandelt - und wenn man die Kuchen isst, nimmt man dadurch das Wissen der Bücher in sich auf! Und schließlich gewann eine Episode um einen lebenden Schlitten, der wie ein echter Hund agiert, im Jahr 2007 sogar den Emmy Award.

Leider ist es schwierig, an die Serie Der magische Baum heranzukommen. Wie gesagt, gibt es zwar eine deutsche Synchro, die vor Jahren im KiKa lief, jedoch keinen DVD-Release und auch keine Streaming-Möglichkeit. Interessenten bleibt lediglich die polnische DVD, die zumindest englische Untertitel mitbringt - besser als gar nichts, und es lohnt sich!

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