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Micky Maus

Micky Maus ist nicht nur eine der bekanntesten Zeichentrickfiguren der Welt, sondern auch eine der ältesten. Im Jahr 2013 feierte das berühmte Nagetier bereits seinen 85. Geburtstag, und dieses Jubiläum habe ich auf Kibo.FM mit einem großen Micky Maus-Special mitgefeiert. Auf dieser Seite könnt ihr nun alle Infos aus der Sendung noch einmal nachlesen.


Micky Maus - Wie alles begann

Micky Maus entstand ursprünglich nur aus der Not heraus: Walt Disney, geboren am 5. Dezember 1901 in Chicago, hatte sich schon früh für das Zeichnen interessiert und bereits mit 14 Jahren am Kunstunterricht in Kansas City teilgenommen. Dort lernte er auch seinen späteren Partner Ub Iwerks kennen. In den 20er Jahren produzierte Disney bereits einige erfolgreiche Kurz-Trickfilme, beispielsweise die Laugh-O-Grams, die weitgehend auf Grimm'schen Märchen basierten, und die Alice Comedies, in denen ein keines Mädchen Abenteuer in einer Zeichentrickwelt erlebte. Ende der 20er Jahre hatte Disney großen Erfolg mit der Cartoon-Reihe Oswald, the Lucky Rabbit, doch dann verlor er die Rechte an der Figur an die Universal Studios. Universal produzierte zwar bis in die 40er Jahre hinein weitere Oswald-Cartoons mit mäßigem Erfolg, aber Disney war raus und brauchte dringend Ersatz. Er wandelte den Hasen Oswald leicht ab, machte ihn zu einer Maus und taufte ihn zunächst Mortimer. Disneys Frau Lillian fand diesen Namen aber viel zu hochgegriffen und schlug stattdessen Micky vor.

Statue von Walt Disney und Micky Maus in Disneyland Paris
Ein Mann und seine Maus: Walt Disney und Micky Maus als Statue in Disneyland Paris.

Der erste Micky Maus-Cartoon mit dem Titel Steamboat Willie kam nun am 18. November 1928 in die Kinos - und war ein Bomben-Erfolg! Dabei spielte sicher die Tatsache eine Rolle, dass es sich um den ersten Zeichentrickfilm mit Ton handelte, und entsprechend großartig geht der Film auch mit seiner musikalischen Begleitung um: Micky ist Kapitän eines Dampfers und nimmt auch seine Freundin Minnie mit an Bord. Dann taucht Kater Karlo auf und übernimmt das Kommando an Bord. Aber Micky und Minnie stören sich daran nicht, im Gegenteil: Jetzt, wo Micky nicht mehr am Steuer ist, können sie endlich musizieren. Alle möglichen Gegenstände und Tiere werden in der Folge als Musikinstrumente zweckentfremdet, auf denen Micky und Minnie das amerikanische Volkslied Turkey in the Straw neu interpretieren.

Mickys Siegeszug um die Welt war von da an nicht mehr aufzuhalten, und auch in Deutschland war Micky Maus bereits Anfang der 30er Jahre alles andere als unbekannt. Aus Zeitgründen konnten wir das Thema aber in der Sendung nur kurz anschneiden und verwiesen stattdessen auf das höchst interessante Sachbuch Wie Micky unter die Nazis fiel. Tatsache ist aber, dass selbst Hitler persönlich ein Fan von Micky Maus war. Goebbels schrieb 1937 in sein Tagebuch: "Ich schenke dem Führer 12 Micky-Maus-Filme zu Weihnachten! Er freut sich sehr darüber. Ist ganz glücklich über diesen Schatz." Während des Krieges war freilich erstmal Schluss mit Micky Maus-Cartoons in den deutschen Kinos, aber nach dem Krieg ging es im Hinblick auf die Maus sehr schnell wieder aufwärts: Bereits 1951, nur sechs Jahre nach Kriegsende, erschien die erste Ausgabe des Micky Maus Magazins - das Heft erscheint noch heute, im Frühling 2013 kam die 3000. Ausgabe heraus. Übrigens, bereits 1937 gab es kurzzeitig eine deutschsprachige Micky Maus Zeitung, allerdings nur in der Schweiz. Kurios: Donald Duck trug darin den eingedeutschten Namen Schnatterich.


Freunde und Feinde von Micky Maus

Das Universum um Micky Maus ist inzwischen auf eine beachtliche Größe angewachsen. Bereits vom Start weg war Mickys Erzfeind Kater Karlo dabei, ebenso wie Mickys Freundin Minnie. Damit ist auch eindeutig geklärt, dass Micky männlich ist - obwohl im Duden fälschlicherweise "die Mickymaus" steht und obwohl Micky auch in einem alten Lied aus den 30er Jahren wohl eher weiblich zu sein scheint (Micky Maus beim Hochzeitsschmaus).

Man kann sich Micky heute kaum noch ohne seinen treuen Hund Pluto vorstellen. Dieser hieß zunächst Rover und war der Hund von Minnie in dem Film Picknick im Grünen, wurde dann aber schnell in Pluto umbenannt und Micky zur Seite gestellt. Dabei ist Pluto kein vermenschlichtes Tier, sondern wirklich ein Hund: Er trägt keine Kleidung und kann auch nicht sprechen, sondern nur bellen. Stattdessen kommuniziert er mittels geschickter Mimik, was gerade den großen Charme der Cartoons mit Pluto ausmacht.

 

Screenshot aus Micky Maus

Der beste Freund der Maus: Pluto hieß in den frühen Cartoons noch Rover und war der Hund von Mickys Freundin Minnie.

Screenshot aus Micky Maus

Ahiak! Goofy debütierte als Zuschauer von Mickys Revue und trieb mit seinem kultigen Lachen das übrige Publikum in den Wahnsinn.

 

Ebenfalls ein Hund ist Mickys bester Freund Goofy, er wurde aber sehr wohl vermenschlicht. Goofy tauchte zum ersten Mal in dem Film Mickys Revue auf, wo er im Publikum einer Bühnenshow saß und die anderen Zuschauer mit seinem berühmten "Ahiak!" in den Wahnsinn trieb. Damals hieß Goofy übrigens noch Dippy Dawg, was so viel wie "verrückter Hund" bedeutet. Der heutige Name zielt inhaltlich in eine ähnliche Richtung, denn "goofy" ist nichts weiter als das englische Wort für "albern".

Nicht zu vergessen ist natürlich auch Donald Duck. Er feierte seine Premiere unabhängig von Micky in dem Kurzfilm Die kluge kleine Henne aus der Reihe Silly Symphonies. Darin weigern sich Donald und sein Kumpel Peter Pig, einer alten Henne beim Anbauen, Ernten und Zubereiten von Mais zu helfen. Als die leckeren Mais-Gerichte dann fertig sind, wollen Donald und Peter beim Essen natürlich sehr wohl dabei sein, aber die Henne erteilt ihnen eine gehörige Lektion. Donald entwickelte sich sowohl in den Cartoons als auch in den Comics weitgehend unabhänig von Micky weiter, dennoch gibt es einige Kurzfilme, in denen Micky, Donald und Goofy gemeinsam auftreten, sei es als Geisterjäger, als Uhrenreiniger oder als Walfänger - gerade diese Cartoons gehören mit zu den besten! Trotzdem sei auch erwähnt, dass Micky und Donald eigentlich sogar in zwei verschiedenen Städten leben. In der deutschen Übersetzung wurden beide Orte zu Entenhausen zusammengelegt, aber im Original lebt nur Donald in Duckburg, während Micky in Mouseton heimisch ist.

Screenshot aus Silly Symphonies
Meist von Micky unabhängig: Donald Duck debütierte in dem Kurzfilm Die kluge kleine Henne und läuft dem Mäuserich bis heute eher selten über den Weg.

Weitere wichtige Figuren kamen in den Comics hinzu, wobei vor allem Floyd Gottfredson eine wichtige Person war. Seit Januar 1930 erschienen Micky Maus-Zeitungsstrips in den Tageszeitungen der Welt. Die erste Folge Micky auf der geheimnisvollen Insel schrieb Disney noch selbst, die Zeichnungen fertigte Ub Iwerks an. Ab Mai 1930 übernahm Floyd Gottfredson die Aufgabe des Zeichnens, wobei zunächst von zwei Wochen die Rede war - daraus wurden letzten Endes 45 Jahre. Gerade in der Anfangszeit konnte sich Gottfredson dabei richtig austoben - statt voneinander unabhängigen kurzen Gags schuf er große Fortsetzungsgeschichten, die über Wochen und Monate liefen, und führte dabei auch neue Figuren ein. Mickys damaliger Freund Kapitän Dobermann konnte sich ebenso wenig dauerhaft halten wie sein Feind Käpt'n Orang. Umso größeres Durchhaltevermögen bewies das Schwarze Phantom, das 1939 eingeführt wurde, und auch Mickys außerirdischer Freund Gamma, der 1947 debütierte. Wer Englisch kann, für den empfiehlt sich die Reihe Mickey Mouse by Floyd Gottfredson, in der der amerikanische Verlag Fantagraphics seit 2011 alle Zeitungsstrips nachdruckt. Leider steht eine deutsche Version dieser historisch sehr interessanten Bücher noch in den Sternen, und ich persönlich rechne nicht damit, dass überhaupt etwas kommen wird.


Micky Maus in Film und Fernsehen

Die Micky Maus-Cartoons, mit denen alles anfing, haben wir ja bereits erwähnt. Der erste mit dem Titel Steamboat Willie kam, wie gesagt, am 18. November 1928 in die Kinos. In den folgenden Jahren kamen viele weitere Cartoons von jeweils rund sieben Minuten Länge hinzu, ab 1935 auch in Farbe. Im Jahr 1953 war dann aber nach 122 Folgen erstmal Schluss. Ein neuer klassischer Micky Maus-Cartoon kam erst 1995 mit Micky Monstermaus heraus. Die deutsche Fassung lief als Vorfilm zum Goofy-Film, ist aber inzwischen mehr oder weniger verschollen, da sie nie auf Video oder DVD veröffentlicht wurde.

Obwohl die Cartoons im Kino liefen, gibt es einen richtigen Micky Maus-Kinofilm in Spielfilm-Länge nicht. Micky war aber trotzdem mehrfach Bestandteil der abendfüllenden Disney-Zeichentrickfilme. In dem Musikfilm Fantasia von 1940 tritt Micky in der Rolle des berühmten Zauberlehrlings auf, der die Kontrolle über seine verhexten Besen verliert. Und in Fun & Fancy Free von 1947 erzählt ein Segment das Märchen Hans und die Bohnenranke mit Micky, Donald und Goofy in der Hauptrolle nach. Die erste deutsche Fassung des Films trug dementsprechend sogar den Titel Micky, Donald und Goofy im Märchenland, das wurde später aber zu Fröhlich, frei, Spaß dabei geändert.

 

Screenshot aus Fantasia

Maus im Kinoformat: Als Zauberlehrling war Micky in Fantasia erstmals in einem abendfüllenden Zeichentrickfilm zu sehen.

Screenshot aus Micky, Donald und Goofy und Märchenland (Fröhlich, frei, Spaß dabei)

Märchenhaft: Ein Segment von Fröhlich, frei, Spaß dabei besetzt das Märchen Hans und die Bohnenranke mit Micky, Donald und Goofy.

 

Für das Fernsehen wurden über viele Jahrzehnte immer wieder die alten Cartoons neu zusammengestellt, bis 1999 endlich eine neue Serie produziert wurde: Neue Micky Maus Geschichten lief bei uns zunächst im Disney Channel (damals noch Pay TV), ab 2001 im Free TV auf RTL, und besteht aus neuen Cartoons mit Micky, Donald, Goofy und den anderen, die sich am Stil der Klassiker orientieren, aber an die heutigen Sehgewohnheiten angepasst wurden.

Als Fortsetzung der Neuen Micky Maus Geschichten folgte ab 2001 Mickys Clubhaus. Hier werden die Cartoons aus Neue Micky Maus Geschichten noch einmal verwurstet, diesmal allerdings um eine Rahmenhandlung angereichert, in der sämtliche großen und kleinen Disney-Helden ihren Gastauftritt haben. Micky Maus ist Gastgeber eines Filmclubs, die anderen Entenhausener fungieren als Personal, die restlichen Disney-Stars sind das Publikum. Doch der Club hat auch Feinde - allen voran Vermieter Kater Karlo, der die Maus am liebsten an die Luft setzen würde.

 

Screenshot aus Neue Micky Maus Geschichten

Neue Cartoons im alten Stil: Die Neuen Micky Maus Geschichten liefen zunächst einzeln, später im Rahmen von Mickys Clubhaus.

Screenshot aus Micky Maus Wunderhaus

Mehr was für die Kleinen: Die Animationsserie Micky Maus Wunderhaus entstand für den Vorschulsender Playhouse Disney.

 

Nicht zu verwechseln ist Mickys Clubhaus mit Micky Maus Wunderhaus, das im Original Micky Mouse Clubhouse heißt. Dabei handelt es sich um eine Kleinkinderserie für den Vorschulsender Playhouse Disney (heute: Disney Junior), die erwachsene Disney-Fans leider nur langweilt.

Weitaus spannender sind hingegen die drei längeren Micky Maus-Filme, die es noch gibt. Im Jahr 1983 kam Mickys Weihnachtserzählung heraus, eine 20-minütige Umsetzung von Charles Dickens' Weihnachtsgeschichte. Der Geizhals Ebenezer Scrooge wird dabei von Dagobert Duck verkörpert, was naheliegt, da Dagobert im englischen Original ohnehin Scrooge McDuck heißt - benannt nach eben diesem Ebenezer Scrooge aus der Weihnachtsgeschichte! Micky Maus spielt Bob Cratchit, den überarbeiteten und unterbezahlten Buchhalter von Scrooge.

Im Jahr 1990 folgte Der Prinz und der Bettelknabe, ebenfalls 20 Minuten lang. Der Film basiert auf dem gleichnamigen Roman von Mark Twain und erzählt von einem Straßenjungen und einem Prinzen, die sich zum Verwechseln ähnlich sehen. Da beide mit ihrem Leben nicht zufrieden sind, beschließen sie, vorübergehend die Rollen zu tauschen, doch dann läuft die Sache aus dem Ruder. Beide Rollen werden in dem Film von Micky Maus übernommen, der somit also eine doppelte Hauptrolle hat.

 

Screenshot aus Mickys Weihnachtserzählung

Für einen Hungerlohn: In Mickys Weihnachtserzählung ist Micky der Buchhalter von Ebenezer Scrooge alias Dagobert Duck.

Screenshot aus Der Prinz und der Bettelknabe

Maus hoch zwei: Micky spielt eine Doppelrolle als Der Prinz und der Bettelknabe, die sich zum Verwechseln ähnlich sehen.

 

Zuletzt folgte 2004 der 60-minütige Film Die drei Musketiere als DVD-Premiere. Der Streifen orientiert sich sehr frei an dem gleichnamigen Roman von Alexandre Dumas, und die drei Musketiere sind hier Micky, Donald und Goofy.

Und es wird weitergehen - vielleicht! Als ich diesen Text im Jahr 2013 geschrieben habe, meldeten mehrere Quellen (etwa slashfilm.com), dass Disney jetzt endlich an einem richtigen Kinofilm mit dem erfolgreichen Nager arbeitet. Dieser soll ein Remake der US-Komödie The Stooge von 1952 werden, die Hauptrolle sollen Micky Maus und Roger Rabbit spielen - letzterer wurde 1988 durch die Krimi-Komödie Falsches Spiel mit Roger Rabbit bekannt, in der Micky Maus übrigens auch einen klitzekleinen Gastauftritt hatte. Wann The Stooge ins Kino kommt, steht noch nicht fest, und inzwischen hört man auch nichts mehr von dem Film, so dass ich nicht sicher bin, ob er überhaupt noch ein Thema ist. Aber zumindest die neue Zeichentrickserie, die damals als Vorgeschmack auf den Film angekündigt wurde, ist inzwischen gestartet: Neue Micky Maus-Cartoons, die jeweils in einem anderen Land der Erde spielen und die seit Sommer 2013 unregelmäßig im Disney Channel laufen, nun bereits in der dritten Staffel.


Mickys Comic-Abenteuer

Comics mit Micky Maus gibt es seit 1930: Am 13. Januar erschien in den amerikanischen Tageszeitungen der erste Strip der Geschichte Micky auf der geheimnisvollen Insel, die noch von Walt Disney und Ub Iwerks selbst realisiert wurde. Ab Mai 1930 übernahm Floyd Gottfredson die Aufgabe, die Tagesstrips zu zeichnen - und in den 45 Jahren, die er diese Arbeit fortführte, führte er solch wichtige Figuren wie das Schwarze Phantom, Kommissar Hunter oder Mickys außerirdischen Freund Gamma ein. Ebenfalls nicht unerwähnt bleiben darf Paul Murry, der Micky in den Comicheften Gestalt gab.

Ausschnitt aus Micky auf der geheimnisvollen Insel
Der erste Micky Maus-Zeitungsstrip vom 13. Januar 1930 stammt noch von Walt Disney und Ub Iwerks. Ab Mai 1930 übernahm Floyd Gottfredson diese Aufgabe - 45 Jahre lang!

Wie viele verschiedene Micky Maus-Comics es inzwischen gibt, lässt sich gar nicht mehr feststellen - die Disney Comic-Datenbank Inducks verzeichnet zur Zeit genau 10.619 Geschichten, in denen die Maus auftritt (Stand: 13.03.2016), aber diese Zahl ist wahrscheinlich noch ein wenig zu niedrig, denn einerseits sind nicht ausnahmslos alle Abenteuer erfasst, andererseits kommen natürlich auch ständig neue dazu. Diese Vielfalt zieht sich freilich quer durch alle Genres und Qualitäten. Dabei sind manche Geschichten nur halbseitige Gags, andere aber auch große Abenteuer über mehr als 100 Seiten. In der Regel tritt Micky zusammen mit Goofy auf. Donald Duck hingegen bekam sein eigenes Comic-Universum, das normalerweise vom Universum der Mäuse getrennt bleibt. Begegnungen gibt es zwar, sie sind aber verhältnismäßig selten.

Innerhalb dieser ungeheuren Vielfalt wurden auch einige eigenständige Unterserien erschaffen, die eine Erwähnung wert sind. Manche von ihnen kamen in ihrer eigenen Albenreihe heraus, andere erschienen im Rahmen der regulären Publikationen, also Micky Maus Magazin oder Lustiges Taschenbuch.

Ausschnitt aus Stippvisite bei den Wikingern
Schockzustand: Als Micky und Goofy von den Professoren Zapotek und Marlin erstmals in die Zeitmaschine präsentiert bekommen, fallen sie regelrecht in Ohnmacht.

Als erstes seien die Zeitmaschinen-Geschichten mit Professor Zapotek und Professor Marlin erwähnt. Die beiden arbeiten im Entenhausener Museum, haben aber im Keller heimlich eine Zeitmaschine gebastelt, die sie nutzen wollen, um die letzten Geheimnisse der Geschichte aufzuklären. Außer den beiden Professoren wissen nur noch Micky und Goofy von der Zeitmaschine - sie sind diejenigen, die immer wieder zu den Zeitreisen aufbrechen, um ein Geheimnis zu lösen, und dabei jedes Mal in ein spannendes Abenteuer hinein rutschen. Die erste Zeitmaschinen-Geschichte erschien in Deutschland im Jahr 1987 in Panzerknacker & Co. Nr. 9, darin besuchen Micky und Goofy den berühmten Maler Leonardo da Vinci. In den späten 80ern und frühen 90ern erschienen sehr viele Zeitmaschinen-Geschichten, hauptsächlich im Lustigen Taschenbuch. In den letzten Jahren hat die Veröffentlichung abgenommen, aber beendet ist die Serie noch nicht. Die letzte neue Folge erschien gerade erst im November 2015 in LTB Sonderband 21. Außerdem werden die alten Folgen immer wieder im LTB Spezial nachgedruckt.

Eine weitere Serie, die im Rahmen des Lustigen Taschenbuchs erschien, ist Es war einmal in Amerika. Darin erzählen Micky und die anderen auf ihre Weise die Geschichte der USA nach, beginnend mit den ersten Siedlern aus Europa. Los ging es im Jahr 1994 in LTB 202, aber leider wurden in Deutschland nicht alle Folgen veröffentlicht. Und die Episoden, die veröffentlicht wurden, sind kreuz und quer über diverse Publikationen verteilt, so dass es sehr schwer wird, die komplette Saga am Stück zu genießen. (Nachtrag: Das ändert sich glücklicherweise im April 2016, wenn die komplette Reihe im LTB präsentiert gesammelt erscheint.)

Ausschnitt aus Ein Fall für Micky
Meisterdetektiv: In der Nebenreihe Ein Fall für Micky nimmt Micky seine wohl bekannteste Rolle als Privatdetektiv wahr und ermittelt in waschechten Krimis.

Im Gegensatz dazu wurde der Serie Ein Fall für Micky eine eigene Heftreihe gewidmet, die es von Januar 1994 bis Dezember 1995 auf insgesamt 26 Ausgaben brachte. Micky nimmt darin seine wohl bekannteste Rolle als Privatdetektiv wahr. Es handelt sich bei Ein Fall für Micky um waschechte Krimis, bei denen Spannung deutlich vor Humor steht, und auch die düstere Athmosphäre der Serie weiß zu überzeugen. Micky ist dabei ausnahmsweise allein unterwegs, ohne seinen ewigen Begleiter Goofy, und sein häufigster Gegenspieler ist das Schwarze Phantom, das in diesen Geschichten noch um einiger heimtückischer ist als in den normalen Comics.

In eine ähnliche Richtung zielt auch Micky X, wobei es sich hier aber um eine Mysteryserie handelt. Micky trifft in der ersten Folge auf einen Werwolf, der Goofy ähnlich sieht und auf den Namen Goofwolf hört. Das ist quasi Mickys Eintrittskarte in eine Reihe von geisterhaften Abenteuern, in denen nichts mit rechten Dingen zugeht und bei denen sich kleinere Kinder sogar doch ernsthaft gruseln könnten. In Deutschland erschien die Reihe ab Oktober 2003, wurde aber leider nach nur fünf Ausgaben eingestellt. Im Jahr 2012 wurden aber alle fünf Bände in LTB Premium 3 nachgedruckt, angereichert um eine neue Geschichte in deutscher Erstveröffentlichung.

Wir konnten natürlich jetzt nur an der Oberfläche kratzen. Sicher gibt es noch viel, viel mehr nennenswerte Serien oder auch Einzelgeschichten, aber sie wirklich alle zu nennen, würde den Rahmen sprengen. Kurz erwähnt sei noch die weihnachtliche Fantasy-Saga Asgardland oder auch Kampf der Galaxien, eine Star Wars-Parodie mit Goofy in der Hauptrolle. Sicher ist, dass der Fundus an guten Micky Maus-Geschichten nahezu unendlich ist, so lange man nur weiß, wo man suchen muss. Unser Tipp: Die Lustigen Taschenbücher von etwa Band 100 bis 250 enthalten die Glanzzeit der Maus: Spannende lange Abenteuer, viel Zeitmaschine, ein Großteil der Amerika-Saga und so manche lustige Überraschung.


Bildnachweis: Alle Screenshots in diesem Artikel sind selbst erstellt. Das Copyright liegt bei den Rechteinhabern der jeweiligen Filme, Serien und Spiele.
Fantasia, Fröhlich, frei, Spaß dabei (Fun & Fancy Free), Micky Maus (Mickey Mouse), Micky Maus Wunderhaus (Mickey Mouse Clubhouse), Mickys Weihnachtserzählung (Mickey's Christmas Carol), Neue Micky Maus Geschichten (Mickey Mouse Works), Der Prinz und der Bettelknabe (The Prince and the Pauper), Silly Symphonies: © Disney


Erstellt am 12.03.2016 • Letzte Änderung: 18.05.2022 • ImpressumDatenschutzCookie-EinstellungenNach oben