Der große Jahresurlaub des Jahres 2018 führte uns nach Schweden. Wie so oft bei unseren Reisen, war ein Thema aus dem Bereich des Kinderprogramms der Auslöser, wobei wir jedoch auch offen für die "normalen" Sehenswürdigkeiten des Landes sein würden. Im Falle von Schweden buchten wir die Reise initial wegen Astrid Lindgren, deren Werke wie Pippi Langstrumpf, Michel aus Lönneberga oder Ronja Räubertochter für viele vergnügliche Stunden in der Kindheit (und auch heute noch) gesorgt haben.
Nach einem besonders frühen Flug (Abflug in Deutschland um 6:15 Uhr morgens, Hilfe!) landeten wir bereits am frühen Vormittag in Stockholm und waren umso überraschter, dass wir so früh bereits im Hotel einchecken konnten - wir waren nur schon mal hin gestiefelt, weil wir fragen wollten, ob wir die Koffer abstellen dürfen, und bekamen promt die Schlüsselkarte ausgehändigt! Wie bereits in Rumänien und Schottland, hatten wir auch diesmal wieder eine Gruppenreise gebucht. Da wir die Mitreisenden aber erst am späten Nachmittag treffen sollten, stand der erste Tag nahezu komplett zu unserer eigenen Verfügung.
Als alte ABBA-Fans wollten wir eigentlich direkt das ABBA-Museum ansteuern. Dort angekommen wurden wir aber von einer endlosen Warteschlange vor dem Eingang erschlagen. Da der Folgetag ebenfalls einen freien Nachmittag in Stockholm vorsah, beschlossen wir, das ABBA-Museum auf morgen zu verschieben: Online buchten wir die Tickets vor und ließen diese später im Hotel ausdrucken. Für heute hatten wir das passende Alternativprogramm schnell gefunden: Das Kinderfiguren-Museum Junibacken!
Ja, das Junibacken richtet sich natürlich primär an Familien mit Kindern und nicht an zwei erwachsene Spinner. Für uns war es aber letztlich doch ein guter Einstieg in die Reise, zeigte es doch in komprimierter Form, warum wir uns für Schweden entschieden haben. Ein Ausstellungsraum zeigt die begehbaren Gebäude aus diversen skandinavischen Kinderbüchern, ein kleiner Zug fährt uns durch die Romanwelten von Astrid Lindgren, und am Ende steht ein kleines Pippi Langstrumpf-Theaterstück. Kurzum: Wer ein Freund von schwedischer Kinderliteratur ist, wird sich hier nicht langweilen!
→ Mehr Infos über das Junibacken: Offizielle Homepage (englisch)
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Nun trafen wir später am Abend aber doch die weiteren Reiseteilnehmer. Der Reiseleiter nahm uns mit auf einen ersten Erkundungsspaziergang im Umkreis des Hotels, danach folgte beim gemeinsamen Abendessen im Hotel die Vorstellungsrunde.
Am nächsten Vormittag brachen wir auf zur richtigen Stadtführung durch Stockholm. Der erste Schwerpunkt lag dabei auf dem Stadshuset (wörtlich übersetzt: Stadthalle), dem Rathaus der Stadt. Dort nahmen wir an einer Führung teil und erfuhren u.a. den amüsanten Fakt, dass im Blauen Saal überhaupt nichts blau ist: Ursprünglichen Plänen zufolge sollten die Wände später blau gestrichen werden, doch dem Architekten Ragnar Östberg gefiel die Halle in ihrer Backstein-Optik letztlich so gut, dass von der blauen Farbe Abstand genommen wurde. Lediglich der Name wurde beibehalten.
→ Mehr Infos über das Stadshuset: Offizielle Homepage (englisch)
Weitere Stationen der Stadtführung waren mehrere Kirchen, wie die Domkirche St. Nikolai oder die Deutsche Kirche, aber auch das Stockholmer Schloss und natürlich Panoramablicke im Hafen.
Weitere Fotos auf Flickr: Stockholm
Der Nachmittag stand, wie angekündigt, zur freien Verfügung - also auf ins ABBA-Museum! Die vorbestellten Tickets wären gar nicht notwendig gewesen, denn im Gegensatz zu gestern war heute überhaupt keine Warteschlange vorhanden, aber egal, wir hätten ja ohnehin Tickets kaufen müssen. Fans von Agnetha, Björn, Benny und Anni-Frid kommen hier voll und ganz auf ihre Kosten: Nachdem uns ein kurzer Film im Eingangsraum in ABBA-Stimmung gebracht hat, werden alte Fotos, Zeitungsartikel, Plattencover und "historisch" wichtige Gegenstände ausgestellt. Zudem besteht die Möglichkeit, selbst auf die Karaoke-Bühne zu treten, und natürlich ist auch ein umfangreicher Fan-Shop angeschlossen. Wir bereuen den Besuch jedenfalls nicht!
→ Mehr Infos über das ABBA-Museum: Offizielle Homepage (englisch)
Ein Zufall, den wir bei unserer Reiseplanung gar nicht in Betracht gezogen hatten, war die Tatsache, dass an diesem Wochenende die Sommersonnenwende gefeiert wurde. Die Schweden nennen dieses Ereignis Midsommar, und das hat für sie beinahe einen ähnlichen Stellenwert wie Weihnachten. Die meisten Schweden feiern Midsommar auf dem Land im Kreis ihrer Familie. Wir hatten jedoch in Erfahrung gebracht, dass man als Tourist durchaus die Möglichkeit hat, im Freilichtmuseum Skansen an den Feierlichkeiten teilzunehmen. Und da sich die Skansen ohnehin direkt gegenüber des ABBA-Museums befindet, beschlossen wir, kurzerhand mal vorbei zu schauen und in die schwedische Kultur einzutauchen.
Zum Abendessen kehrten wir schließlich im Fem Små Hus ein, einem feinen Altstadt-Restaurant, das uns der Reiseleiter ans Herz gelegt hatte. Während Kilian sich an Fisch hielt, probierte ich ein Rentier - das muss sein, wenn wir schon mal in Skandinavien sind, Fisch gibt's auch zu Hause! Es schmeckt so ähnlich wie Wild und ist durchaus sehr lecker.
→ Mehr Infos über das Fem Små Hus: Offizielle Homepage (englisch)
Am dritten Tag war es nun an der Zeit, Stockholm erstmals zu verlassen: Per Bus ging es weiter nach Uppsala - Schlager-Freunde kennen die Stadt zumindest vom Namen her aus Kirstis Erfolg Ein Student aus Uppsala. Umso enttäuschender, dass wir die über 500 Jahre alte Universität Uppsala - anders als im Programm angegeben - gar nicht besichtigen konnten, da diese aufgrund des Midsommars schlichtweg geschlossen war. So beschränkte sich unser Besuch in Uppsala auf eine Besichtigung des Doms sowie einen anschließenden Stadtrundgang.
Weitere Fotos auf Flickr: Uppsala
Als Alternative für die ausgefallene Universität Uppsala fuhren wir anschließend weiter nach Mariefred. Dort erhebt sich am Seeufer Schloss Gripsholm, erbaut im 16. Jahrhundert unter König Gustav I. Wasa und heute die staatliche Gemäldesammlung. Nach einer ausführlichen Schlossführung bummelten wir auch noch durch das nahe Örtchen Mariefred: Hier beginnen die Häuser, so auszusehen, wie wir das aus Lindgren-Klassikern wie Michel aus Lönneberga oder Wir Kinder aus Bullerbü kennen, und das ist erst der Anfang!
Weitere Fotos auf Flickr: Mariefred
Weiter ging es zu unserem Tagesziel Örebro, wo noch etwas aufgrund des Midsommars geschlossen hatte: Die Hotelküche! Daher lud uns unser Reiseleiter stattdessen in ein beeindruckendes Restaurant hoch oben im Wasserturm ein, das neben einem leckeren Buffet auch eine bombastische Aussicht zu bieten hatte.
Für manchen Schweden gab es aber noch etwas, das an diesem Abend wichtiger als Midsommar war: Das Fußballspiel Deutschland gegen Schweden in der Vorrunde der WM 2018! Wir persönlich interessieren uns zwar eigentlich herzlich wenig für Fußball - da aber nur fünf Gehminuten von unserem Hotel entfernt ein Public Viewing angeboten wurde, schauten wir vorbei, um Stimmungsbilder einzufangen. Und es hat sich gelohnt: So lange es noch 1:0 stand, waren die Schweden guter Dinge. Dann kam der 1:1-Ausgleichstreffer - und die langen Gesichter der Schweden, als Toni Kroos nur 15 Sekunden vor Abpfiff das 2:1 verwandelte, waren einfach unbezahlbar! Dieser kleine Moment der Schadenfreude sei uns gegönnt, und immerhin ist Schweden ja trotzdem verdient ins Achtelfinale eingezogen, während sich Deutschland wenige Tage später mit einer 2:0-Niederlage gegen Südkorea aus dem Turnier verabschieden durfte. Nichtsdestotrotz dachten wir an diesem Abend wohlweislich daran, uns nicht als Deutsche zu erkennen zu geben.
Die Stadtführung durch Örebro stand am nächsten Vormittag auf dem Programm, wobei wir der Stadt selbst gar nicht so viel Gewicht beimaßen. So gingen wir auch an dem Wasserschloss, welches sich direkt gegenüber des Hotels erhebt, eher zügig vorbei. Der Schwerpunkt lag nämlich auf dem nahen Freilichtmuseum Wadköping: Dorthin wurden alte Holzhäuser transportiert, um sie so vor dem Abriss zu bewahren, und jetzt können die Häuser im Museum von innen und außen besichtigt werden. Einige der alten Häuser sind aber auch wieder bewohnt - Wadköping ist nicht nur ein Museum, sondern ein ganz "normaler" Stadtteil von Örebro!
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Nachmittags ging die Reise weiter nach Vadstena am Vätternsee, wo wir das Klosterhotel beziehen durften. Das Hotel ist in das Birgittinenkloster aus dem 14. Jahrhundert integriert, und wenig nach dem Check-in erwartete uns auch schon eine Führung durch das Kloster. Dabei erfuhren wir mehr über die heilige Birgitta von Schweden, die mehrere Visionen empfangen und Wunder vollbracht haben soll. Zudem war Birgitta eine Pilgerin, und heute ist auch Vadstena als "Rom des Nordens" ein beliebter Pilgerort.
Nach der Klosterführung und einem anschließenden Abendessen in einem urigen Restaurant auf dem Marktplatz, machten wir noch einen kleinen Abendspaziergang durch den Ort und vor allem am Ufer des Vätternsees entlang, wo wir dann auch den Sonnenuntergang miterlebten.
Weitere Fotos auf Flickr: Vadstena
Am nächsten Morgen ließen wir speziell dieses Kloster wieder hinter uns, waren mit Klostern im Allgemeinen aber noch nicht fertig. Zunächst jedoch steuerten wir den Runenstein von Rök an. Nicht weniger als 3.200 Runensteine wurden in ganz Skandinavien gefunden, die allermeisten davon in Schweden. Die Steine stammen aus dem 5. bis 12. Jahrhundert und enthalten neben Ornamenten auch Botschaften in altertümlichen Runen. Der fast vier Meter hohe Runenstein von Rök fasst mit rund 750 Zeichen die längste bekannte Inschrift. Diese konnte nicht vollständig gedeutet werden, ist aber wohl ein Loblied an einen gewissen Vämod.
Weitere Fotos auf Flickr: Runenstein von Rök
Nur wenige Kilometer vom Runenstein entfernt findet sich die Klosterruine von Alvastra, wo wir ebenfalls Halt machten. Das Kloster wurde im 12. Jahrhundert gegründet und gut 400 Jahre später von der dänischen Armee zerstört. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde die Ruine restauriert und kann heute besichtigt werden.
Weitere Fotos auf Flickr: Klosterruine Alvastra
Eine weitere Ruine, an der wir einen Zwischenstopp einlegten, ist das Brahehus, ein altes Herrenhaus nahe des Ortes Gränna (bekannt für Zuckerstangen, sogenannte "Polkagriskokeri"). Das Brahehus wurde ab 1637 im Auftrag von Per Brahe dem Jüngeren für dessen Frau errichtet, welche die Fertigstellung in den 1650er Jahren jedoch nicht mehr erlebte. Fortan wurde das Gebäude als Gasthaus genutzt, bis es Anfang des 18. Jahrhunderts bei einem Brand zerstört wurde.
Weitere Fotos auf Flickr: Brahehus bei Gränna
Das letzte Stück des Weges bis zu unserem Tagesziel Linköping folgten wir dem Götakanal, der mit einer Länge von 190,5 Kilometern den See Vänern mit Mem an der Ostsee verbindet. An drei Schleusen machten wir kurz Halt, um zuzusehen, wie Schiffe mit Hilfe der Schleusen einige Höhenmeter überwinden.
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Weitere Fotos auf Flickr: Götakanal
Die Übernachtung in Linköping war eher zweckmäßig, viel Zeit gestanden wir der Stadt nicht zu. Lediglich einen kurzen Spaziergang zum Dom unternahmen wir vor dem Abendessen.
Ja, und der Folgetag, der sechte Reisetag, war dann das Herzstück der Reise - in zweifacher Hinsicht! Zum einen war es als sechster von elf Tagen der exakte Mittelpunkt der Reise. Zum anderen stand dieser Tag aber auch für uns persönlich im Mittelpunkt - primär deswegen hatten wir diese Reise gebucht! Heute ging es nämlich nach Vimmerby, den Geburtsort von Astrid Lindgren.
Astrid Lindgren wurde am 14. November 1907 auf dem Hof Näs nahe des Dorfes Vimmerby geboren und verbrachte dort eine glückliche Kindheit. In der heutigen Kleinstadt Vimmerby wurde der Hof in ein Museum umgewandelt, mit mehreren "normalen" Ausstellungsräumen, aber auch das originale Wohnhaus von damals existiert noch und steht Touristen zu geführten Besichtigungen offen. Das ist eine kleine Ehre, denn das Haus wird noch heute von Astrid Lindgrens Erben bewohnt, die ihren privaten Grund und Boden genauso gut abriegeln könnten. Lediglich das Fotografieren erlauben sie in ihrer guten Stube leider nicht.
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Weitere Fotos auf Flickr: Astrid Lindgrens Näs
Astrid Lindgrens Näs war zwar das Hauptprogramm des Tages, unser Reiseleiter hatte aber auch noch ein kleines Sahnehäubchen in petto: Wir machten auf der Weiterfahrt einen Zwischenstopp im echten Bullerbü!
Bullerbü (in der Landessprache Bullerbyn, übersetzt "Lärmdorf") heißt eigentlich Sevedstorp. Das Dörfchen, das aus nur drei Höfen besteht, war Astrid Lindgrens Vorlage für ihr Buch Wir Kinder aus Bullerbü - ihr Vater Samuel August Ericsson lebte früher auf einem der Höfe. Auch die Verfilmung der Bullerbü-Geschichten wurde in den 60er Jahren hier gedreht. Heute dienen die Höfe als Ferienhäuser.
Weitere Fotos auf Flickr: Bullerbü
Einen weiteren Zwischenstopp auf unserer Fahrt zum Tagesziel Kalmar legten wir in Pataholm ein, einem idyllischen Örtchen direkt an der Ostsee.
Weitere Fotos auf Flickr: Pataholm
Am Abend erreichten wir Kalmar, wobei vor dem Check-in im Stadshotell noch ein Spaziergang vom Schloss zu eben jenem Hotel lag. Im Programm steht es genau andersrum ("Spaziergang zum Schloss"), aber unser Reiseleiter kam auf die Idee, den Weg umgekehrt zu gehen, damit sich die Wegstrecke nicht unnötig doppelt. So setzte uns der Bus also am Schloss ab, und nach dem Spaziergang trafen wir den Bus am Hotel wieder, wo wir die Koffer ausladen und einchecken konnten.
Nach dem Abendessen machen wir dafür auf eigene Faust noch einen kleinen Spaziergang zum Hafen, wo wir schon einmal einen ersten Blick rüber zur Insel Öland erhaschen konnten, unser Ziel für den nächsten Tag.
Weitere Fotos auf Flickr: Kalmar
Öland ist die zweitgrößte schwedische Insel und wird durch die 6 km lange Ölandbrücke mit dem Festland verbunden. Zur Entstehung der Insel gibt es eine Legende von einem Riesen, der ein gutes Stück Erde aus dem Festland heraushob (das dabei entstandene Loch ist heute der Vätternsee) und in die Ostsee warf - genau dorthin, wo sich heute Öland befindet! Eine andere Legende erzählt, Öland sei ein riesiger Schmetterling gewesen, der seine Flügel verloren hat und ins Meer gefallen ist - diese Idee stammt von Selma Lagerlöf, der Autorin von Nils Holgersson, welcher im Verlauf seiner Reise mit den Wildgänsen übrigens ebenfalls nach Öland kommt.
Wir steuerten auf Öland zunächst das Besucherzentrum an, wo die gesamte Insel als ein niedliches Modell ausgestellt war, anhand dessen unser Reiseleiter zeigte, was wir im Lauf des Tages noch alles im Original sehen werden. Anschließend fuhren wir weiter zu einem hübschen Photo Point, von wo aus sich die soeben überquerte Ölandbrücke gut ablichten ließ.
Die Mehrheit der Zwischenstopps, die wir auf Öland machten, waren keine "großen" Sehenswürdigkeiten, sondern kleine Geheimtipps - schöne Fleckchen Erde, an denen es sich entspannen und die Zeit vergessen lässt. So stoppten wir an einer kleinen Inselkirche, hielten an drei hölzernen Windmühlen an oder besuchten eine alte Thingstätte. Und ganz besonders nennenswert ist die Fluchtburg Eketorp, die auch spaßige Aktionen wie Bogenschießen oder Brotbacken anbietet.
Zur Mittagszeit erreichten wir die Südspitze von Öland, wo sich der Lange Jan erhebt, ein Leuchtturm. Diesen kann man für eine geringe Gebühr emporsteigen, um anschließend die Aussicht auf Insel und Meer zu genießen - genauso gut kann man aber auch am Strand spazieren gehen und die zahlreichen Wasservögel beobachten. Oder man geht in das angeschlossene Restaurant und nimmt ein kleines Mittagsessen zu sich ... oder man macht alles dreies!
Weitere Fotos auf Flickr: Insel Öland
Nach Öland ging es dann am nächsten Tag auch direkt weiter zur nächsten Insel: Gotland ist gut doppelt so groß wie Öland und damit die größte Insel Schwedens sowie die zweitgrößte Insel der Ostsee. Im Gegensatz zu Öland liegt Gotland allerdings nicht direkt vor der Küste, sondern 80 Kilometer weit draußen im Meer - eine dreistündige Fahrt mit der Fähre war notwendig, um die Insel zu erreichen.
Am mittleren Nachmittag legten wir an Gotland an und machten uns nach dem Check-in im Hotel direkt wieder auf zum Rundgang durch die Inselhauptstadt Visby. Visby wird auch die "Stadt der Rosen und Ruinen" genannt, und das hat seinen Grund: In den verwinkelten Gässchen gedeihen zahlreiche Rosensträucher, gleichzeitig erhebt sich an gefühlt jeder Straßenecke eine Kirchenruine. Früher gab es in Visby nicht weniger als fünfzehn Kirchen, die jedoch allesamt im Rahmen von Streitereien im 16. Jahrhundert zerstört wurden. Wieder aufgebaut wurde nur eine, die Domkirche Sankta Maria - die übrigen wurden jedoch nicht vollständig beseitigt, sondern ihre Ruinen stehen noch heute und sorgen für ein ganz ungewöhnliches Stadtbild.
Im Anschluss an den Stadtrundgang warfen wir außerdem noch einen Blick ins Museum Gotlands Fornsal, das dem Besucher die Geschichte der Insel näherbringt und als Hauptattraktion zahlreiche beeindruckende Bildsteine ausstellt.
→ Mehr Infos über Gotlands Fornsal: Offizielle Homepage (englisch)
Weitere Fotos auf Flickr: Visby auf Gotland
Das noch ländlichere Gotland sollten wir am Folgetag kennenlernen - da stand nämlich ein Ausflug auf die Insel Fårö an, ein Vorposten von Gotland. Dort machten wir Halt an zahlreichen beeindruckenden, von Wellen umschäumten Felsformationen, taten jedoch auch etwas für die Kultur, indem wir das Grab des Regisseurs Ingmar Bergman sowie später auch das Bergman Center besuchten.
Weitere Fotos auf Flickr: Insel Fårö
Und am nächsten Morgen schloss sich der Kreis: Wir fuhren mit der Fähre zurück aufs schwedische Festland und mit dem Bus weiter, bis wir wieder in Stockholm ankamen. Dort hatte sich der Reiseleiter ein kleines Highlight für den Schluss aufgehoben: Das Vasa-Museum!
Die Vasa war ein stolzes Kriegsschiff aus dem 17. Jahrhundert, das jedoch im Jahr 1628 im Stockholmer Hafen unterging. Über 300 Jahre später wurde die Vasa wieder gehoben und aufwendig restauriert, so dass sie heute in Form eines Museums begutachtet werden kann.
→ Mehr Infos über das Vasa-Museum: Offizielle Homepage
Anschließend nahm unser Reiseleiter alle, die noch Lust hatten, mit in die Skansen, ein innerstädtisches Freilichtmuseum, wo nicht nur historische Holzhäuser und Handwerkskünste bestaunt werden können, sondern wo wir auch endlich die Gelegenheit hatten, doch noch einen echten Elch zu sehen - zwar hinter Gittern, aber besser als gar nicht! Denn das Glück, einen freilebenden Elch in der Natur zu erspähen, hatten wir leider nicht ...
→ Mehr Infos über die Skansen: Offizielle Homepage
Und damit nahm die Reise durch Schweden ihr Ende. Zum Abschluss gingen wir noch einmal gemeinsam essen, um uns vom Land und voneinander zu verabschieden. Denn am nächsten Mittag sollte unerbittlich der Flieger nach Deutschland starten und uns zurück in den tristen Alltag bringen ...
Weitere Fotos auf Flickr: Schweden
Erstellt am 02.07.2018 • Letzte Änderung: 18.05.2022 • Impressum • Datenschutz • Cookie-Einstellungen • Nach oben