Ende Mai 2013 fand das epische Videogame-Konzert Zelda - Symphony of the Goddesses erstmals auf deutschem Boden statt. Für mich und einen Freund war das Grund genug, für drei Tage nach Berlin zu reisen - und uns, abgesehen von dem Konzert, natürlich auch noch einiges mehr in der Hauptstadt anzuschauen!
Wenn man mit der Bahn in Berlin ankommt, dann hat man die erste Sehenswürdigkeit bereits erreicht: Den Berliner Hauptbahnhof! Dieser wurde 2006 eröffnet und ist jetzt der höchste Turmbahnhof Europas. Die übereinander geleiteten Gleise, die große Glasfassade und die runden Aufzüge geben gute Motive ab, aber in erster Linie dient so ein Bahnhof freilich dem Personenverkehr: Mit 300.000 Fahrgästen pro Tag ist Berlin immerhin der am viertstärksten frequentierte Bahnhof Deutschlands - nach Hamburg, München und Frankfurt. Im Jahr 2007 wurde der damals noch ganz neue Verkehrsknotenpunkt sogar zum Bahnhof des Jahres ausgezeichnet.
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Unsere Unterkunft hatten wir in erster Linie aufgrund der räumlichen Nähe zum Konzertsaal (nur fünf Minuten zu Fuß) ausgewählt. Auch ansonsten war das Grand Hostel Berlin aber eine gute Wahl: In einer Alt-Berliner Villa direkt am Landwehrkanal in Berlin-Kreuzberg weiß die Herberge bereits von außen zu überzeugen. Auch im Inneren wurden wir nicht enttäuscht, so dass wir das Grand Hostel vermutlich wieder auswählen würden, wenn wir das nächste Mal ein Konzert im Tempodrom besuchen.
→ Mehr Infos über das Grand Hostel Berlin: Offizielle Homepage
Nachdem wir eingecheckt hatten, beschlossen wir, zunächst einmal den Weg zum Tempodrom zu erkunden. Nachdem wir den Konzertsaal zur Genüge von außen betrachtet hattet, fiel uns dann aber in wenigen Metern Entfernung eine freistehende Fassade auf. Interessiert kamen wir näher und erfuhren durch Infotafeln, dass es sich hierbei um ein Überbleibsel des Anhalter Bahnhofs handelt. Dieser war von 1841 bis 1952 in Betrieb und erlangte im Zweiten Weltkrieg traurige Berühmtheit, weil von hier aus die Juden ins KZ Theresienstadt abtransportiert wurden - daran erinnert heute eine Gedenktafel auf dem Bahnhofsgelände. Nachdem er 1945 im Krieg zerstört wurde, baute man den Anhalter Bahnhof zwar noch einmal auf, doch unter dem Druck der sowjetischen Besatzungsmächte wurde der Fernvekehr ab 1948 stark zurückgefahren und schließlich ganz eingestellt.
Historische Aufnahme: Der Anhalter Bahnhof am Askanischen Platz um 1910, als er noch intakt war und der Bahnverkehr florierte • Foto: Waldemar Franz Hermann Titzenthaler (1869 - 1937)
Nur ein paar Straßen weiter erreichten wir den Checkpoint Charlie. Dabei handelt es sich um einen der bekanntesten Grenzübergänge in der Berliner Mauer - wobei das Wort "Grenzübergang" nicht misszuverstehen ist: Für den normalen Bürger war der Checkpoint Charlie genauso nutzlos wie alle anderen Grenzübergänge, sie waren lediglich Angehörigen des Militärs vorbehalten. Heute dient der Checkpoint Charlie als Gedenkstätte: Die Touristen können Erinnerungsfotos vor einer nachgebauten Grenzbaracke schießen oder das direkt nebenan liegende Mauermuseum besuchen.
Am nächsten Tag sollte das Zelda-Konzert stattfinden, allerdings erst am Abend, so dass wir tagsüber noch genug Zeit für weitere Ausflüge in der Stadt hatten. Wir beschlossen, den berühmten Zoologischen Garten Berlin zu besuchen - immerhin der älteste Zoo Deutschlands und mit 20.000 Tieren sogar der artenreichste Zoo der Welt. Er ist auch Namensgeber für den gegenüber liegenden Bahnhof, der während der Teilung der Stadt einer der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte West-Berlins war. Im Jahr 2006 verlor der Bahnhof Zoo zwar seinen ICE-Halt, ist aber nach wie vor auch überregional bekannt, woran sicher auch der Roman Wir Kinder vom Bahnhof Zoo von Christiane F. eine Mitschuld hat.
→ Mehr Infos über den Zoologischen Garten Berlin: Offizielle Homepage
Im Anschluss an unseren Zoo-Besuch hatten wir noch ein wenig Zeit übrig, also bummelten wir über die nahe Tauentzienstraße, eine 500 Meter lange Einkaufsstraße, in der sich mit dem Kaufhaus des Westens (KaDeWe) das größte Warenhaus Europas befindet. Wir wagten einen Blick ins Innere, unterdrückten aber unseren Kaufrausch und genehmigten uns lediglich ein Stück Kuchen aus der Ende der 20er Jahre eröffneten Feinkostabteilung. Dieses allerdings, das muss man ganz deutlich sagen, hat einmalig geschmeckt!
→ Mehr Infos über das KaDeWe: Offizielle Homepage
Außerdem besuchten wir die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche, die seit ihrer teilweisen Zerstörung im Krieg im Volksmund auch "Hohler Zahn" genannt wird. Heute stellt die Ruine der alten Kirche ein Mahnmal für den Frieden dar, wohingegen Gottesdienste in einem direkt daneben liegenden Neubau stattfinden. Während unseres Besuchs war der alte Turm aber leider in ein Gerüst verpackt.
→ Mehr Infos über die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche: Offizielle Homepage
Weitere Fotos auf Flickr: Berlin
Ja, und dann war er da, der große Abend: Das Konzert Zelda - Symphony of the Goddesses feierte unter der Leitung von Jason Michael Paul seine Deutschland-Premiere! Gut zwei Stunden lang verwöhnte uns das Filmorchester Babelsberg mit Melodien aus den beliebten Zelda-Spielen von Nintendo. Den Kern des Abends bildeten vier größere Sätze zu den Spielen A Link to the Past (Super Nintendo), Ocarina of Time (Nintendo 64), The Wind Waker (Gamecube) und Twilight Princess (Wii), dazu wurden noch viele Einzelstück dargeboten. Wir fanden es gelungen und würden das Konzert jederzeit weiter empfehlen!
→ Mehr Infos über das Zelda-Konzert: Offizielle Homepage
Da wir aber leider keine eigenen Aufnahmen aus dem Konzertsaal machen durften, zeigen wir euch hier stattdessen ein offizielles Konzertvideo von Nintendo, welches die phantastische Atmosphäre allerdings mindestens genauso gut rüber bringt:
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(eingebunden vom Youtube-Kanal Nintendo UK)
Am dritten und letzten Tag verließen wir schließlich das Stadtgebiet und besuchten den nahe gelegenen Filmpark Babelsberg in Potsdam. Dieser Freizeitpark zum Thema "Film" setzt weniger auf Fahrgeschäfte wie Achterbahnen, sondern bietet vielmehr begehbare Filmkulissen sowie mehrere Stuntshows. Für uns war's ein spaßiger Tag: Wir erkundeten den Janosch-Themenbereich und bekamen den Original-Bauwagen aus der Kinder-Kultserie Löwenzahn zu sehen, außerdem besuchten wird die Action-Stuntshow im Vulkan sowie eine lustige Show zu Die drei Musketiere, in die sich auch das Publikum einbringen konnte.
→ Mehr Infos über den Filmpark Babelsberg: Offizielle Homepage
Weitere Fotos auf Flickr: Filmpark Babelsberg
Die Hauptstadt Deutschlands ist schon eine Reise wert. Nachdem wir bereits 2009 einmal dort gewesen waren, bereuen wir auch unseren zweiten Besuch im Jahr 2013 nicht. Dort wohnen wollen würden wir nicht, dazu ist uns die Stadt dann doch ein bisschen zu groß, aber Sehenswürdigkeiten gibt es in Berlin nicht zu knapp, so dass wir sicher irgendwann auch noch ein drittes Mal kommen. Also bis dann, Berlin!
Erstellt am 30.08.2015 • Letzte Änderung: 24.02.2024 • Impressum • Datenschutz • Cookie-Einstellungen • Nach oben