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Paris

Ein Pfingst-Ausflug zum Pokémon Center vom 7. - 8. Juni 2014

Zum Pokémon Day nach Frankfurt oder Stuttgart zu fahren, das ist die eine Sache. Für ein Pokémon-Event bis nach Paris zu reisen, ist dann aber doch eine ganz andere Größenordnung. Dennoch haben mein Kibo.FM-Kollege Flo und ich diesen Wahnsinn am Pfingstwochenende 2014 auf uns genommen: Am Samstag, dem 7. Juni ging's mit dem TGV von Mannheim rüber in die Stadt der Liebe, und unser Reiseziel war dabei tatsächlich in erster Linie das Pokémon Center. Die übrigen Sehenwürdigkeiten von Paris wollten wir nur ganz beiläufig noch mitnehmen. Sind wir verrückt? Ja, das sind wir: Verrückt nach Pokémon!

Ein Pokémon Center in den Spielen ist ein Krankenhaus, das eure angeschlagenen Pokémon wieder fit macht. Die Pokémon Center in der realen Welt dagegen sind Läden, die nichts anderes als Pokémon-Merchandise im Angebot haben - davon aber umso mehr! Neun solcher Shops gibt es in Japan, ein zehnter befindet sich in den USA als Bestandteil des Nintendo World Store in New York. Das Pokémon Center in Paris war also die erste Möglichkeit, so einen Laden in Europa zu besuchen, und zudem zeitlich limitiert: Lediglich vom 4. bis 21. Juni 2014 öffnete es seine Pforten. Ich vermute nach wie vor, dass es sich um einen Test handelte, wie das europäische Publikum auf ein Pokémon Center reagiert - man hat zwar seither nichts über ein weiteres, vielleicht auch dauerhaftes Pokémon Center gehört, aber dennoch war der Erfolg einfach nur einmalig!

Wir hatten in weiser Voraussicht ein Hotel gebucht, das nur zehn Minuten zu Fuß vom Pokémon Center entfernt lag, und kamen daher auf dem Weg zu unserer Unterkunft bereits am Geschäft vorbei. Schnell erkannten wir, dass das, was wir vorab im Internet gelesen hatten, ganz offensichtlich stimmte: Vor dem Eingang hatte sich eine lange Schlange gebildet und irgendwo weiter hinten stand ein Schild mit der wenig einladenden Aufschrift "Wartezeit ab hier: 3 Stunden".

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Pokémon Center Paris   Pokémon Center Paris

Freaks hin, Freaks her: Selbst uns war klar, dass heute wohl kein Reinkommen mehr in das Geschäft sein würde. Und so taten wir das einzig Vernünftige: Wir kehrten dem Laden den Rücken, checkten mal schnell in unserem Hotel ein und fuhren dann erstmal zum Eiffelturm.

Der Eiffelturm ist vielleicht nicht das einzige, wohl aber eins der bekanntesten Wahrzeichen von Paris. Dabei war es ursprünglich gar nicht geplant, dass er dauerhaft bleiben sollte. Entworfen wurde er von Gustave Eiffel (daher sein Name, mit dem Landstrich Eifel hat das nichts zu tun), erbaut zur Weltausstellung 1889 und damals mit seinen 324 Metern das höchste Gebäude der Welt - ein Rekord, den der Turm erst 1930 an das Chrysler Building in New York abtreten musste. Damals war der Eiffelturm allerdings recht unbeliebt bei der Bevölkerung - heute ist es ein Publikumsmagnet, was auch wir am eigenen Leib zu spüren bekamen.

Ganz ehrlich: Es war sehr unklug, ausgerechnet am Samstag vor Pfingsten zum Eiffelturm zu wollen. Wir erkannten schnell, dass wir gegen diesen Besucheransturm keine Chance haben würden, und so stellten wir uns gar nicht erst an. Wir begnügten uns damit, das vielleicht berühmteste Bauwerk von Paris aus nächster Nähe gesehen zu haben, beließen es aber beim Blick von unten und verzichteten auf eine Fahrt zur Aussichtsplattform. Diese hätten wir nämlich bestenfalls zwei Stunden später antreten können ...

→ Mehr Infos über den Eiffelturm: Offizielle Homepage

  Paris (Juni 2014)  
Paris (Juni 2014)   Paris (Juni 2014)
Paris (Juni 2014)   Paris (Juni 2014)
Paris (Juni 2014)   Paris (Juni 2014)

Nach einiger Zeit fuhren dann weiter zur Seine-Insel Île de la Cité, um dort die berühmte Kathedrale Notre-Dame zu besuchen. Diese ist uns Nerds freilich in erster Linie dank dem Disney-Film Der Glöckner von Notre Dame ein Begriff, aber in Wirklichkeit steht die Kathedrale hier schon ein Weilchen länger: Von 1163 bis 1345 wurde sie erbaut und ist somit eine der ältesten gotischen Kirchen Frankreichs.

Natürlich erwartete uns auch vor Notre-Dame eine Warteschlange, aber hier bestand zumindest die Chance auf ein Reinkommen, daher stellten wir uns an. Tatsächlich ging es schneller als erhofft vorwärts, so dass wir nach "gerade mal" 20 Minuten die Kirche betreten konnten. Ja, was sollen wir sagen? Beeindruckend ist sie ohne Zweifel, bei einem Paris-Besuch würden wir sie jederzeit wieder einplanen - sooo von Touristen belagert ist sie aber wohl nur, weil sie so berühmt ist. Wir könnten auf Anhieb jedenfalls nicht sagen, was Notre-Dame von anderen Kathedralen unterscheidet, aber vielleicht fehlt uns dazu auch einfach das kulturell geschulte Auge. Hinzu kommt, dass wir aufgrund von Renovierungsarbeiten nicht auf den Turm konnten, was uns ebenfalls ein wenig die Stimmung verhagelte. Nichtsdestotrotz bereuen wir es nicht, dass wir dort waren, denn wie gesagt: Beeindruckend ist Notre-Dame auf jeden Fall, sowohl von außen allein aufgrund ihrer Größe als auch von innen mit ihren vielen Buntglasfenstern. Lediglich die Touristenmassen stören ein bisschen dabei, den Besuch zu genießen, aber dagegen kann man wohl nichts tun.

→ Mehr Infos über Notre-Dame: Offizielle Homepage (englisch)

  Paris (Juni 2014)  
Paris (Juni 2014)   Paris (Juni 2014)
Paris (Juni 2014)   Paris (Juni 2014)
  Paris (Juni 2014)  

Anschließend - es war noch gar nicht wirklich spät - machten wir uns auf den kurzen Fußmarsch zurück zum Hotel, wobei wir unterwegs noch am Hôtel de Ville (das ist das Rathaus) und am Centre Pompidou vorbeikamen. Diese beachteten wir aber nur noch im Vorbeigehen.

Paris (Juni 2014)   Paris (Juni 2014)

Außerdem kamen wir an einer Bäckerei vorbei, an der wir uns mit einem Baguette fürs Abendessen eindecken wollten, und machten dort eine Zufallsentdeckung. Zitat von Flo: "Hey, sind das nicht die Dinger, die Victini im 14. Pokémon-Film gegessen hat?" Er meinte Macarons - und ja, es stimmt, diese französische Baiser-Spezialität ist tatsächlich im 14. Pokémon-Film zu sehen, wenn auch eher beiläufig. Darüber, dass man auch mal echte Macarons probieren könnte, hatten wir uns vorher nie Gedanken gemacht, aber jetzt beschlossen wir spontan, dieses Versäumnis nachzuholen, und so kauften wir uns ein paar Macarons zum Probieren. Würden sie uns schmecken (und das taten sie), wollten wir am nächsten Tag nochmal wiederkommen und einen etwas größeren Vorrat für zu Hause mitnehmen.

Screenshot aus Pokémon Movie 14
Screenshot aus dem 14. Pokémon-Kinofilm: Weil Victini so wild auf Macarons war, erwachte auch unsere Vorliebe für das Baisergebäck. • © Nintendo, Creatures Inc., GAME FREAK inc.

Am frühen Abend im Hotel angekommen, machten wir uns relativ zeitig bettfertig, denn unser Plan sah vor, dass wir am nächsten Morgen um sechs Uhr aufstehen und zu den Ersten vor dem Pokémon Center gehören wollten. Dann müssten wir zwar trotzdem vier Stunden vor dem Laden warten, bis dieser um 10:30 Uhr öffnete, aber: Vier Stunden warten müssen wir sowieso, auch wenn wir später kommen. So sind wir aber sofort drin und haben vor allem hinterher noch Zeit für weitere Sehenswürdigkeiten!

Der Plan ging auf: Als wir um kurz vor sieben Uhr am Pokémon Center ankamen, warteten vor uns genau zwei hartnäckige Fans: Zwei Franzosen, die mit ihrem Handy französische Pokémon-Lieder hörten. Die Melodien waren uns bekannt, die Texte nicht, und so sangen wir im Kopf automatisch den deutschen Text mit, fanden es aber auch interessant, wie die uns bekannten Lieder in einer anderen Sprache klangen. Zwischendurch tröpfelte es mal ein wenig, zwischendurch holte Flo uns Schoko-Croissants aus einer nahen Bäckerei - und langsam, aber sicher wuchs die Schlange hinter uns weiter, bis sie wieder so lang war wie gestern. Und dann war es endlich so weit: Pünktlich um 10:30 Uhr öffnete das Pokémon Center seine Türen für die ungeduldig wartenden Fans.

Als erstes stürmten wir, wie die meisten anderen, zu den Plüschis, denn die waren mit Abstand am begehrtesten und gingen weg wie warme Semmeln. Ich sicherte mir kurzerhand das letzte vorhandene Rutena, während Flo sich für ein Dartiri entschied. Mehr Plüschis konnten es leider nicht werden: Damit der Vorrat länger reicht, durfte jeder Kunde maximal eins kaufen. Allzu viel gebracht hat diese Begrenzung nicht, denn die Plüschis waren trotzdem wenige Tage später (und lange vor Ende der Aktion) ausverkauft. Aber immerhin: So hielten sie für ein paar Tage, ohne Begrenzung wären sie womöglich bereits am ersten Tag restlos weg gewesen!

  Pokémon Center Paris  

Der Shop war aber nur ein Teil des Angebots im Pokémon Center. Eine weitere Attraktion war das besondere Pokéball-Vivillon, das es hier zum Download gab. Damaligen Ankündigungen zufolge hätte es eigentlich Paris-exklusiv bleiben sollen, später wurde es dennoch auch zu anderen Gelegenheiten verteilt. Wir sind entsprechend stolz, das Original aus dem Pokémon Center zu besitzen. Aufgrund des gerade frisch erschienenen Pokémon Art Academy für den Nintendo 3DS konnten die Besucher außerdem vor Ort ihre eigenen Pokémon-Bilder zeichnen und an einer Wand zur Schau stellen. Von Zeit zu Zeit wagte sich schließlich auch Pikachu unter die Besuchermassen und stand für Fotos zur Verfügung.

Die wichtigste Anlaufstelle im Pokémon Center, abgesehen vom eigentlichen Shop, war aber die Pokémon-Kunstgalerie, die sich im Untergeschoss befand: Hier waren Artworks aus allen Generationen und auch seltene, teilweise bisher ungezeigte Original-Zeichnungen der Game Freak-Mitarbeiter zu sehen. Zwar war diese Kunstgalerie nicht allzu groß, aber auf jeden Fall mal ein Museum der anderen Art!

Pokémon Center Paris   Pokémon Center Paris
Pokémon Center Paris   Pokémon Center Paris
Pokémon Center Paris   Pokémon Center Paris
Pokémon Center Paris   Pokémon Center Paris

Weitere Fotos auf Flickr: Pokémon Center Paris

Nachdem wir knapp zwei Stunden später das Pokémon Center wieder verlassen hatten, kehrten wir erstmal im nahe gelegenen McDonald's ein - und entdeckten, oh Wunder, Macarons im McCafé! Somit konnten wir uns direkt hier schon eindecken und mussten nicht mehr die Bäckerei vom Vortag wiederfinden. Schade nur, dass McCafé in Deutschland keine Macarons anbietet ...

Wir hatten nun am Nachmittag noch Zeit für eine einzige Sehenswürdigkeit. Flo hatte am Vortag auf einer Postkarte den Triumphbogen gesehen und sich daran erinnert, dass er diesen einstmals in einer Folge von Digimon Adventure 02 kennengelernt hatte. Daher beschlossen wir, jetzt auch mal den echten Triumphbogen kennenzulernen. Wir fassten allerdings den Entschluss, zwei Metro-Stationen früher auszusteigen und den Rest des Weges zu Fuß zu gehen, da wir so auch noch ein Stück weit die Champs-Élysées entlang spazieren konnten, eine der bekanntesten Prachtstraßen von Paris mit teuren Geschäften, gehobenen Cafés und sogar einem Disney Store.

  Paris (Juni 2014)  
Paris (Juni 2014)   Paris (Juni 2014)
  Paris (Juni 2014)  

Schließlich und endlich am Triumphbogen angekommen, erlebten wir die freudige Überraschung, dass es hier, im Gegensatz zu allen anderen Sehenswürdigkeiten in der Stadt, keine Warteschlange gab. Vermutlich lag das daran, dass der Aufzug außer Betrieb war, was womöglich einen Großteil der Besucher abschreckte. Wer aber bereit war, Treppen zu steigen, der kam ganz ohne Wartezeit hinein.

Wir waren bereit! Der Aufstieg war zwar ein wenig anstrengend, aber oben angekommen wurden wir mit einem beeindruckenden Rundblick über Paris belohnt, der das kurze Wochenende in der Stadt der Liebe zu einem würdigen Abschluss brachte.

Paris (Juni 2014)   Paris (Juni 2014)
Paris (Juni 2014)   Paris (Juni 2014)
  Paris (Juni 2014)  

Weitere Fotos auf Flickr: Paris

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Erstellt am 30.08.2015 • Letzte Änderung: 24.02.2024 • ImpressumDatenschutzCookie-EinstellungenNach oben