✎ geschrieben von Stephan am 2023-07-17 21:47:53
Mein 40. Geburtstag steht kurz bevor, und seit ich denken kann, bin ich ein begeisterter Gamer - gut, natürlich nicht direkt seit meiner Geburt 1983, aber ich habe doch zumindest schon mit ca. 5 Jahren angefangen, zu zocken. Anlässlich des 40-jährigen Jubiläums habe ich mir jetzt einmal für jedes Jahr seit 1983 genau ein einziges persönliches Spiel des Jahres überlegt - nicht weniger, aber auch nicht mehr! Dabei zählt freilich, wann das jeweilige Spiel erschienen ist, und nicht, wann ich es zum ersten Mal gespielt habe - gerade bei den frühesten Spielen in der Liste kann das nämlich durchaus ein Unterschied von Jahrzehnten sein! Bei manchen Jahren fiel mir die Entscheidung sehr schwer und ich musste mehrere Lieblingsspiele streichen, weil es einfach ein sooo ergiebiges Jahr war - bei anderen Jahren war ich dagegen froh, überhaupt ein passables Spiel zu finden! Letztlich basiert die Auswahl jedoch immer rein auf meinem persönlichen Geschmack - egal, wie erfolgreich oder -los das Spiel bei der breiten Masse war. Und nun genug der Vorreden: Viel Spaß beim Entdecken meiner Spiele des Jahres!
Der Klassiker Lode Runner wurde von Brøderbund entwickelt, die sich ansonsten vor allem mit Prince of Persia einen Namen gemacht haben. Erschienen ist Lode Runner am 23. Juni 1983 für den C64, und dann im Lauf der folgenden Monate auch für einige andere damalige Heimcomputer und Konsolen, darunter auch für das NES. Ihr seid ein kleines Männchen, das in jedem Level alles Gold einzusammeln versucht. Dabei gibt es nur einige Probleme: Zum einen irren einige Gegner durch den Level, die euch an den Kragen wollen - gegen diese könnt ihr euch nicht verteidigen, sondern ihnen nur aus dem Weg gehen. Zum zweiten besteht eure einzige Aktionsmöglichkeit darin, links und rechts neben euch Löcher in den Boden zu schießen. Zum dritten könnt ihr jedoch nicht springen, weder in die Höhe noch in die Weite. Falls ihr also in eins eurer eigenen Löcher fallt oder falls ihr euch generell zu voreilig nach unten arbeitet, ohne an einen möglichen Weg zurück nach oben zu denken, dann habt ihr ein größeres Problem. Tatsächlich sind vor allem die späteren Level richtig knifflig - der Knobelfaktor kommt bei Lode Runner keinesfalls zu kurz!
1983, als das ursprüngliche Lode Runner erschien, war ich zwar bereits in Planung, aber wie gesagt noch viel zu jung zum Zocken. Erstmals kennengelernt habe ich Lode Runner durch das Remake Lode Runner: The Legend Returns, das ich Ende der 90er Jahre auf der Heft-CD einer Zeitschrift gefunden hatte. Mir gefiel aber das Prinzip, und deswegen ist Lode Runner meine Wahl für das Spiel des Jahres 1983. Übrigens hatten bereits einige frühe Lode Runner-Versionen in den 80er Jahren einen Level-Editor mit an Bord, was Lode Runner generell zu einem der ersten Spiele mit Level-Editor macht. Ich persönlich bin zwar ein großer Freund von Level-Editoren im Allgemeinen, hatte speziell bei Lode Runner aber komischerweise nicht so wirklich Spaß daran, eigene Level zu kreieren. Zu einem anderen Spiel, bei dem mich der Level-Editor viel mehr gereizt hat, kommen wir aber gleich im Jahr 1984 ...
Der Klassiker Boulder Dash kam irgendwann im Frühling 1984 für die damaligen Atari-Heimcomputer heraus, das genaue Datum konnte ich jedoch nicht mehr herausfinden. Tatsache ist aber, dass Boulder Dash als Kind eins meiner ersten absoluten Suchtspiele war - und zwar in Form eines Indie-Klons mit dem Titel Mega Boulder. Inhalt von Boulder Dash, Mega Boulder und anderen Klonen ist, dass ihr euch durch die Erde buddelt, um Diamanten freizulegen, dabei jedoch aufpassen müsst, dass euch keine Felsbrocken auf den Kopf fallen oder den Weg blockieren, und auch kleine Gespenster sollten besser nicht leichtfertig befreit werden. Im Grunde ein recht einfaches Spielprinzip, aber wie gesagt, als Kind hat's mich süchtig gemacht!
Speziell der Klon Mega Boulder, den ich als ca. 7-jähriger Stöpsel gesuchtet habe, hatte auch einen Level-Editor mit an Bord - das war damals meine allererste Begegnung mit Level-Editoren und erweckte in mir generell die Freude am Entwerfen eigener Levels. Deswegen ist Boulder Dash für mich das Spiel des Jahres 1984.
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Das klassische Super Mario Bros. muss man wahrscheinlich niemandem groß vorstellen. Das Spiel erschien in Japan am 13. September 1985, in Europa aber erst zwei Jahre später, für Nintendos Famicom, der im Westen als NES bekannt ist. Entwickelt wurde das Spiel von Nintendos Superhirn Shigeru Miyamoto, und das Spiel prägte des Jump'n'Run-Genre wie kaum ein zweites. In Kurzfassung zu Story und Gameplay: Durch ein geheimnisvolles Abflussrohr gelangt der Klempner Mario ins Pilz-Königreich, wo eine Monster-Schildkröte namens Bowser die Prinzessin entführt hat. Mario klappert nun Schloss um Schloss ab, um irgendwann die Prinzessin zu finden, und darf sich jedes Mal nur den Spruch anhören: "Thank you, but our princess is in another castle!" Gegnern kann Mario meist einfach auf den Kopf springen, und zu Marios Unterstützung, hängen immer wieder Fragezeichen-Blöcke in der Luft, die ein hilfreiches Item offenbaren, wenn der Klempner von unten dagegen springt.
Der Klassiker Super Mario Bros. zählt bis heute zu den erfolgreichsten Nintendo-Spielen und auch als ein wichtiger Meilenstein - nicht umsonst wurde das Spiel auf nahezu jede Nintendo-Konsole portiert, auch auf der Switch ist das Game bereits angekommen. Ich persönlich vermisse vor allem die Deathmatch-Variante Super Mario Bros. 35, die Nintendo leider völlig unverständlicherweise wieder eingestellt hat, aber ich liebe den Super Mario Maker, der es mir ermöglicht, auch eigene Level für den Klassiker zu entwerfen. Ganz klar: Super Mario Bros. ist das Spiel des Jahres 1985!
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Super Mario Bros. 2 gibt es zwei verschiedene. Das ursprüngliche japanische Super Mario Bros. 2 erschien 1986 und ist quasi noch einmal genau das gleiche Spiel, nur mit anderen, deutlich schwierigeren Leveln, und mit einem neuen Negativ-Item: Der gefährliche Giftpilz versteckt sich gemeinerweise in einigen Fragezeichen-Blöcken. Dieses japanische Super Mario Bros. 2 erreichte Amerika und Europa ursprünglich nicht, weil es als zu schwer angesehen wurde - es wurde erst Jahre später im Rahmen von Super Mario All Stars nachgereicht. Ich persönlich begrüße jedoch die Herausforderung, deswegen ist für mich das japanische Super Mario Bros. 2 das Spiel des Jahres 1986.
Was wir im Westen dagegen damals im Jahr 1988 als Super Mario Bros. 2 erhielten, war ein ganz anderes Spiel. In dem japanischen Werbespiel Doki Doki Panic wurden kurzenhand die Spielfiguren und manche Items ausgetauscht, um das Game augenscheinlich zu einem Mario-Spiel zu machen - mit der aufgesetzten Story, dass das Ganze nur ein Traum von Mario ist. Dennoch löst sich die Sache doch etwas zu sehr vom liebgewonnenen Mario-Universum, und deswegen ist das westliche Super Mario Bros. 2 auch nicht mein Spiel des Jahres 1988. Nach Japan kam diese Version dann übrigens wiederum unter dem Namen Super Mario USA.
Mein Spiel des Jahres 1987 war, wenn ich mich richtig erinnere, tatsächlich mein allererstes Computerspiel überhaupt - und auch das erste Spiel, das ich damals direkt zum Release und nicht erst einige Jahre später gespielt habe. Die Rede ist von Aldo's Adventure - prinzipiell ist das Spiel ein Indie-Klon von Donkey Kong, wobei ich das damals aber noch nicht wusste und noch keine Ahnung hatte, wer oder was Donkey Kong sein soll. Spielinhalt ist es jedenfalls, ein Männchen mit roter Kappe über Leitern nach oben gelangen zu lassen, wobei es gilt, die Fässer zu überspringen, die ihm entgegen rollen - das kennt man auch aus Nintendos klassischem Affentheater! Klar liebe ich auch das originale Donkey Kong, auch weil das die Geburtsstunde von Mario war, doch der Klon Aldo's Adventure ist eben für mich persönlich auch sehr wichtig als mein erstes Computerspiel, und deswegen auch ganz klar das Spiel des Jahres 1987.
eigenes Let's Play zu Aldo's Adventure
Mein Spiel des Jahres 1988 stammt tatsächlich sogar aus deutschen Landen: TOM Productions aus dem hessischen Karben entwickelten The Game of Robot in insgesamt vier Teilen für MS-DOS - der vierte Teil gefällt mir überhaupt nicht, aber die ersten drei Teile sind klasse! Es handelt sich um Puzzle-Adventures: Ihr irrt durch eine teilweise offene Spielwelt und werdet regelrecht erschlagen von der Menge an Items, die ihr an fast jeder Ecke findet. Diese gilt es, korrekt miteinander zu kombinieren und zur rechten Zeit einzusetzen, um weiterzukommen. Und die titelgebenden Roboter sind dabei eure Gegner, die in großen Schwärmen überall lauern - gut, wenn ihr dann eine Steinschleuder im Gepäck habt, mit der ihr aber auch richtig zielen müsst, um die Biester zu treffen. Habt ihr keine Schleuder oder bereits die ganze Munition verschossen, dann könnt ihr euch nur irgendwo verstecken, bis die Viecher von alleine irgendwann kaputtgehen.
Beeindruckend finde ich an The Game of Robot aus heutiger Sicht noch den Langzeit-Support: Vor einigen Jahren wurden die damaligen DOS-Spiele für heutige Windows-Systeme portiert, und noch heute antworten die Original-Entwickler von damals in einem offiziellen Support-Forum fleißig auf Anfragen. Wahrscheinlich hätte ich The Game of Robot sowieso als Spiel des Jahres 1988 ausgewählt, aber dieser Langzeit-Support war für mich der letzte ausschlaggebende Punkt.
Mit einem letzten Jahr - 1989 - kommen wir nun zum Ende der 80er Jahre. Mein Spiel des Jahres 1989 heißt Tetris, der Puzzle-Klassiker aus Russland, der damals zum Verkaufsstart jedem Gameboy direkt beilag. Als ich als Kind damals den Gameboy bekommen habe, fand ich aber Super Mario Land 2 viel spannender, Tetris hat mich regelrecht gelangweilt. Erst heute erkenne ich im Nachhinein den Sucht-Faktor des Puzzle-Klassikers und kann es stundenlang begeistert zocken. Gut, dass ich das auch immer noch kann, denn auch von Tetris gibt es Portierungen für alle möglichen Konsolen. Auf der Switch beispielsweise gibt es auch die sehr interessante Deathmatch-Variante Tetris 99, bei der ihr live gegen 98 Kontrahenten zockt und versucht, als letzter zu überleben.
Worum geht aber bei Tetris eigentlich? Das weiß wahrscheinlich jeder, trotzdem in Kurzfassung: Verschiedenförmige Steinblöcke fallen vom Himmel, die ihr zu einer möglichst lückenlosen Wand auftürmen müsste. Eine vollständige Reihe löst sich in Luft auf, so dass ihr fleißig unten abbauen könnt, was von oben nachkommt. Lasst ihr aber doch Lücken, dann lösen sich die Reihen eben nicht auf - und wenn das zu oft passiert, dann stößt eure Mauer irgendwann oben an, und dann habt ihr verloren. Punkte gibt's dagegen für jede entfernte Reihe, und der höchste Highscore lockt immer wieder.
In den späten 80er und frühen 90er Jahren war das Genre der Point & Click Adventures groß, aber der vielleicht beste Genre-Vertreter erschien genau 1990 - die Rede ist von The Secret of Monkey Island, mein Spiel des Jahres 1990! Im Mittelpunkt der irre witzigen Handlung steht der junge Draufgänger Guybrush Threepwood, der ein Pirat werden möchte - und kaum hat er das geschafft, muss er sich auch gleich beweisen, denn seine Angebetete Gouverneurin Elaine wurde von dem Geisterpiraten LeChuck entführt! Dabei punktet The Secret of Monkey Island vor allem durch die große Menge Humor, die im Spiel steckt. Entwickelt wurde das ganze Affentheater von Ron Gilbert, und bereits ein Jahr später - also 1991 - erschien bereits schon eine Fortsetzung, die genauso kultig ist ...
Monkey Island 2: LeChuck's Revenge ist auch tatsächlich mein Spiel des Jahres 1991. Die Ereignisse aus dem ersten Monkey Island werden fortgesetzt, der Humor wird dabei genauso groß geschrieben und das Ende ist etwas arg absurd geraten. Hatte Guybrush gedacht, er hätte LeChuck am Ende des ersten Teils besiegt, so wird er nun eines besseren belehrt, denn LeChucks rechte Hand Largo erweckt seinen Kapitän als Zombie wieder zum Leben, welcher nun Rache nehmen will. Gleichzeitig ist Guybrush aber auch auf der Suche nach dem legendären Schatz Big Whoop.
Nach Monkey Island 2 verließ Entwickler Ron Gilbert das Entwicklungsstudio LucasArt. Das hinderte das Studio nicht daran, bis 2000 noch zwei Fortsetzungen herauszubringen, die qualitativ jedoch stark abfallen. 2009 gab es ein kurzes Gastspiel bei Telltale Games, bevor letztes Jahr - 2022 - Ron Gilbert zurückkehrte und mit seinem eigenen Studio Terrible Toybox den 6. Teil Return to Monkey Island veröffentlichte. Dieser knüpft direkt an das gute alte Monkey Island 2 an, ignoriert alles was dazwischen war und ist unterm Strich absolut spielenswert.
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Ich bin nicht der allergrößte Zelda-Fan. Das aktuelle Zelda: Tears of the Kingdom, das vor wenigen Wochen für die Switch erschien und hochgelobt wird, habe ich mir noch gar nicht gekauft. Eins meiner absoluten Lieblingsspiele ist allerdings das gute alte Zelda: A Link to the Past für das Super Nintendo - mein persönliches Spiel des Jahres 1992!
Wie damals bei RPGs und Adventures üblich, hat Zelda: A Link to the Past keine 3D-Grafik, sondern wird aus der Vogelperspektive gespielt. Was das Game für mich aber so genial macht, ist vor allem die Tatsache, dass es zwei Oberwelten gibt. Neben Hyrule existiert als dunkles Gegenstück auch die Schattenwelt - beide Welten sind von der Topologie her sehr ähnlich, und jeder Ort in Hyrule hat ein Gegenstück in der Schattenwelt. Das geht so weit, dass sich sogar Veränderungen in der einen Welt auf die andere Welt auswirken - und genau das muss man sich spielerisch auch mehrmals zunutze machen, um weiter zu kommen!
Ich muss zugeben, dass ich nicht viele Zelda-Spiele durchgespielt habe, dieses hier dafür bereits mehrfach. Ich hätte auch tatsächlich mehr Lust, mal wieder A Link to the Past zu spielen, als mir mal das neue Tears of the Kingdom anzuschauen.
1993 bekam Klein-Stephan als Belohnung für ein gutes Zeugnis seine erste eigene Nintendo-Konsole, den Gameboy, und mit ihm das damals brandaktuelle Super Mario Land 2, welches somit mein allererstes eigenes Nintendo-Spiel war. Dieses ist auch mein persönliches Spiel des Jahres 1993, wobei da sicher auch ordentlich Nostalgie mitschwingt, aber das ist mir egal, denn ein gutes Spiel ist's in jedem Fall!
Spielerisch ist Super Mario Land 2 nicht mehr und nicht weniger als ein klassischer 2D-Platformer. Marios böser Cousin Wario hatte hier seinen ersten Auftritt und hatte sich prompt in Marios Schloss eingenistet. Wo Mario das Schloss her hat, sei mal dahingestellt, aber jedenfalls muss der Eindringling da wieder raus! Um allerdings selbst wieder Zutritt zu seinem Schloss zu bekommen, benötigt Mario sechs goldene Münzen, die in den sechs Welten des Mario-Landes von Endbossen bewacht werden. Erwähnenswert ist dabei, dass die sechs Welten in beliebiger Reihenfolge gespielt werden können. Lobenswert ist außerdem, dass Super Mario Land 2 unterdurchschnittlich leicht ist - vor allem im Vergleich zu vielen anderen 2D-Platformern aus den 90er Jahren, die oft sehr schwer waren. Mit Super Mario Land 2 bin ich aber auch als kleines Kind und absoluter Videogame-Neuling wunderbar klargekommen - und wer weiß, vielleicht wäre Super Mario Land 2 heute trotz Nostalgie nicht eins meiner Lieblingsspiele, wenn ich es damals ob eines zu hohen Schwierigkeitsgrades entnervt in die Ecke gepfeffert hätte?
Apropos viel zu hohe Schwierigkeitsgrade bei 2D-Platformern der 90er Jahre - da ist doch Die Schlümpfe für das Super Nintendo ein Parade-Beispiel! Amüsanterweise gilt hier aber das alles nicht, was ich im letzten Absatz geschrieben habe, denn obwohl ich als 10-jähriger Junge oft und laut über die unfairen Stellen geflucht habe, ist Die Schlümpfe trotzdem absolut schlumpfig und letztendlich doch mein Spiel des Jahres 1994.
Es handelte sich seinerzeit um das allererste Schlümpfe-Spiel für eine Nintendo-Konsole, und neben dem Super Nintendo erschien es zeitgleich auch für NES und Gameboy. Die Variante für den Gameboy besitze ich ebenfalls, diese ist deutlich leichter als die Super-Nintendo-Version, dafür gefällt mir die SNES-Variante optisch sehr viel besser. Es wird einfach der Charme von Comics und Zeichentrickserie perfekt eingefangen - da will man doch am liebsten in den Bildschirm hinein klettern und mit den Schlümpfen mitschlumpfen! Und tatsächlich hab ich es, nach vielen Monaten vollen Verzweiflung, irgendwann auch im zarten Alter von 10 Jahren geschafft, Die Schlümpfe durchzuspielen - naja, damals hatte ich ja auch noch Zeit, um mich an den schwierigsten Stellen immer und immer wieder festzubeißen!
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Super Mario World für das Super Nintendo erschien 1990 als Launch-Titel und ist bis heute eins meiner Lieblingsspiele - als Spiel des Jahres 1990 habe ich es allerdings nicht auserkoren, weil in dem Jahr The Secret of Monkey Island noch ein bisschen besser war. Im Jahr 1995 erschien dann allerdings die Fortsetzung Yoshi's Island, und das ist definitiv mein Spiel des Jahres 1995!
Obwohl Yoshi's Island als Fortsetzung gehandelt wird - immerhin steht im Untertitel sogar "Super Mario World 2" - erzählt es tatsächlich die Vorgeschichte. Mario und Luigi sind noch gar nicht geboren, sondern sind gerade per Klapperstorch unterwegs zu ihren Eltern. Koopa-Hexenmeister Kamek erkennt allerdings die Gefahr, die von diesen beiden Babys ausgeht, und so greift er den Klapperstorch an und entführt Luigi. Mario dagegen fällt hinab und landet genau auf dem Rücken eines Yoshis. Da beschließen die niedlichen Dinosaurier, dass sie den Kindern helfen wollen, und das Abenteuer beginnt!
Ich hatte mich bereits in Super Mario World in Yoshi verliebt, dort war der kleine grüne Krötosaurier aber noch eher ein Item. Dass er nun in Yoshi's Island die Hauptrolle spielte, fand ich als Yoshi-Fan damals klasse! Inzwischen gibt es natürlich auch zahlreiche weitere Yoshi-Spiele - teilweise mit sehr gewagten Grafikstilen wie Wolle oder Pappe - und generell ist Yoshi inzwischen fest in die Riege der Hauptfiguren aufgenommen und ist auch in sämtlichen Sportspielen als spielbarer Charakter auswählbar, sei es Mario Kart, Mario Tennis, Mario Golf, Mario Party oder Super Smash Bros., Yoshi ist einfach überall!
Toonstruck ist eins der letzten klassischen Point & Click Adventures der 90er Jahre, bevor die Ära der 3D-Action-Adventures wie Tomb Raider und Co. begann. Mir als altem Comic- und Zeichentrick-Fan gefällt Toonstruck aber richtig gut, und deshalb ist es auch mein Spiel des Jahres 1996.
Spielfigur in Toonstruck ist der Comiczeichner Mal Block, der tatsächlich von Schauspieler Christopher Lloyd gespielt wird - ihn kennt man vor allem als Doc Brown aus Zurück in die Zukunft, und für Toonstruck wurden seine Bewegungen aufgezeichnet und in Sprites umgewaldelt, die ihr so nun durch die niedliche Comicwelt Niedlingen laufen lassen könnt. Mal Block ist nämlich tatsächlich in seiner eigenen Comicwelt gelandet und hat die Mission, diese zu retten. Graf Widerlus hat einen Übelator gebaut, mit dem er Niedlingen zu einem bösen Ort machen will. Um das zu verhindern, soll Mal Block eine Gegenmaschine bauen, die den Übelator aufhalten kann. Knifflig wird's dadurch, dass ihr aber nur die Bauanleitung des Übelators habt, und so müsst ihr bei allen geforderten Bauteilen komplett gegensätzlich denken!
Damals, in den späten 90er Jahren, war auch noch eine Fortsetzung zu Toonstruck geplant, die aber ob des geringen Erfolges des ersten Teils leider nie mehr erschienen ist. Inzwischen gibt es auch Fan-Petitionen, die versuchen, die Fortsetzung doch noch durchzuboxen, doch bislang ebenfalls erfolglos. Zumindest das Original ist inzwischen digital wieder zu bekommen.
1997 wagte auch unser aller Lieblingsklempner Mario den Sprung in die 3. Dimension: Super Mario 64, ein Launch-Titel für das Nintendo 64, erschien in Europa am 1. März 1997 und ist nicht nur der allererste Mario-3D-Platformer ever, sondern auch mein Spiel des Jahres 1997.
Die Story ist jetzt nicht unbedingt bahnbrechend: Bowser hat mal wieder Prinzessin Peach entführt und sich mit ihr hoch oben in Peachs Schloss verbarrikadiert. Um zu Bowser vorzudringen, benötigt Mario die Power-Sterne, die in den Wandgemälden des Schlosses versteckt sind, und so springt er in die Bilder hinein, die sich dann als weitläufige 3D-Level herausstellen. Dort muss Mario verschiedene Aufgaben erledigen, für die er Sterne erhält, und mit genügend Sternen auf dem Konto kann Mario weitere Türen im Schloss öffnen und sich so immer weiter nach oben arbeiten. Insgesamt existieren 120 Sterne, benötigt werden davon aber tatsächlich nur 70.
Was auf jeden Fall für Super Mario 64 spricht, ist die Tatsache, dass es richtig gut gealtert ist. Klar ist die Technik nicht mehr ganz auf dem neuesten Stand, aber das Gameplay macht bis heute Spaß, die Level und Ideen sind zeitlos! Im Gegensatz zu anderen frühen 3D-Platformern legt man Super Mario 64 noch heute gerne ein und kann dann auch wirklich Spaß damit haben - das ist einfach Qualität, und deshalb ist Super Mario 64 ein verdientes Spiel des Jahres 1997.
1998 begann eine neue Zeitrechnung - in mehrfacher Hinsicht! Zum einen stand der Jahrtausendwechsel kurz bevor, ein Ereignis, das die Menschheit immerhin nur alle 1000 Jahre erlebt. Zum zweiten bekam ich aber auch endlich einen "modernen" Computer - endlich mit Windows 98, nachdem ich bis dahin mit MS-DOS und Windows 3.11 ausgekommen war! Und außerdem endlich auch mit eigenem Internet-Anschluss - boah, war das toll! Damals natürlich noch richtig teuer, weil minutengenau über die Telefonrechnung abgerechnet wurde - nächtelanges Surfen war also noch nicht!
Und dann gab es da noch ein brandneues Spiel, das ich zusammen mit dem neuen Computer als Startkapital bekommen habe: Anno 1602! Das Game von dem österreichischen Entwickler Max Design war am 31. März 1998 erschienen und ist Städtebau im beginnenden 17. Jahrhundert - verteilt über mehrere Inseln, mit Segelschiffen, die eure Waren hin und her fahren, und Piraten, die euch dabei auflauern. Mich hat's komplett gefesselt, ich hab es nächtelang gesuchtet, und deswegen ist Anno 1602 auch mein Spiel des Jahres 1998. Last but not least widmete ich dem Spiel dann auch meine allererste eigene Webseite.
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Dass ich Pokémon-Fan bin, wisst ihr wahrscheinlich, und das bin ich auch nicht erst seit gestern. Als aber am 8. Oktober 1999 die allerersten Editionen Pokémon Rot & Blau in Europa veröffentlicht wurden, war mir das damals noch herzlich egal. Ich hatte in Videogame-Zeitschriften zwar schon viel über Pokémon gelesen, aber so in der Theorie auf dem Papier beschrieben, fand ich die Sache gar nicht so fesselnd. Erst im Frühling 2000, als der Pokémon-Anime bei RTL 2 in die erste Wiederholung ging, schaute ich doch mal rein, und die Serie gefiel mir doch ganz gut. Zu den Sommerferien 2000 bekam ich dann die Blaue Edition - und wurde süchtig! Das kleine Bisasam, mit dem ich damals in Alabastia losgezogen bin und das am Ende als Bisaflor auf dem Indigo-Plateau so richtig knapp - mit Verzweifler und Selbst-K.O. - das Glurak von Blau umgenietet und mir dadurch den Einzug in die Ruhmeshalle beschert hat, habe ich bis heute ins Herz geschlossen.
Seitdem bin ich Pokémon-Fan und habe auch bis zu den aktuellen Editionen Pokémon Karmesin & Purpur keinen Teil ausgelassen. Und das ursprüngliche Pokémon Rot & Blau ist natürlich mein Spiel des Jahres 1999 - obwohl ich, wie gesagt, erst Mitte 2000 damit angefangen habe, aber es zählt ja das Release-Datum.
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Das ursprüngliche Pokémon-Abenteuer Pokémon Rot & Blau spielte sich auf dem kleinen, schwarz-weißen Gameboy-Bildschirm ab. Spannend für die Kids der Jahrtausendwende wurde es, als die geliebten Monsterchen erstmals in Farbe auf dem großen Fernsehbildschirm zu sehen waren - das Nintendo 64 machte es möglich! Neben der virtuellen Foto-Safari Pokémon Snap erschien im Jahr 2000 auch Pokémon Stadium - letzteres ist auch mein Spiel des Jahres 2000.
Pokémon Stadium ist im Kern nur eine Kampf-Arena: Ihr könnt entweder mit Leih-Pokémon oder - das ist natürlich spannender - mit den selbst trainierten Pokémon von eurer eigenen Gameboy-Edition in Kämpfen gegen Computer-Gegner oder auch menschliche Mitspieler antreten. Tatsächlich wurde mit Pokémon Stadium bereits 2000 eine erste Pokémon-WM in London ausgerichtet, an der ich damals allerdings noch nicht teilgenommen habe. Und rund um die Kampf-Arena herum bietet Pokémon Stadium auch noch weitere spannende Funktionen, etwa die Minispiele oder auch die Möglichkeit, eure Gameboy-Edition über das Nintendo 64 am Fernsehbildschirm zu spielen.
Kurios ist zuletzt, dass unser Pokémon Stadium eigentlich bereits das japanische Pokémon Stadium 2 war. Das japanische Pokémon Stadium 1 blieb nämlich Japan-exklusiv, weil es keine Gameboy-Anbindung und auch nur rund 60 Leih-Pokémon an Bord hatte. Was wir dann später in der 2. Generation als Pokémon Stadium 2 bekamen, war für die Japaner natürlich bereits Pokémon Stadium 3.
Nachdem Super Mario RPG für das Super Nintendo nicht in Deutschland erschienen war, war Paper Mario für das Nintendo 64 somit das erste Mario-Rollenspiel, das es zu uns schaffte. Es war aber tatsächlich ursprünglich noch als Super Mario RPG 2 angekündigt. Erschienen ist es bei uns am 5. Oktober 2001 als eins der allerletzten N64-Spiele.
Ich liebe dieses erste Paper Mario, deswegen ist es auch mein Spiel des Jahres 2001 und schlägt sogar knapp noch meine All-Time-Favoriten Pokémon Gold & Silber, die im gleichen Jahr erschienen waren. An Paper Mario liebe ich nicht nur den süßen Papier-Comic-Grafikstil, sondern auch die Idee, dass nicht alle Gegner böse sind, sondern es ganze Dörfer voller zivilisierter Gumbas, Koopas oder Buu Huus gibt, die Mario teilweise sogar begleiten und unterstützen. Mit den späteren Paper Mario-Teilen bin ich dann irgendwie nicht mehr so ganz warm geworden, aber auf Paper Mario 64 hätte ich immer wieder Lust!
Die Super Smash Bros.-Reihe ist ein Party-Spaß ähnlich wie Mario Kart, aber die Besonderheit ist, dass in Super Smash Bros. die Helden aus zahlreichen verschiedenen Videogame-Franchises gegeneinander antreten - eine Entwicklung, die neuerdings auch in Mario Kart Einzug hält, aber in Super Smash Bros. von Anfang an galt. In Super Smash Bros. können also z.B. Mario, Link, Kirby und Fox aufeinander einschlagen - es handelt sich um einen Fun-Prügler, und der erste, technisch schlecht gealterte Teil erschien bereits 1999 für das Nintendo 64. Einen sehr großen Schritt nach vorne machte die Reihe dann im Jahr 2002 auf dem Gamecube, mit Super Smash Bros. Melee, meinem Spiel des Jahres 2002.
Ja, was soll man zu dem Spiel noch groß sagen? Es ist, wie gesagt, ein Fun-Prügler: Das wirkt sich so aus, dass es nicht darum geht, den Gegner K.O. zu schlagen, sondern ihn stattdessen einfach irgendwie aus der Arena zu befördern. Dazu sind Schläge und Tritte freilich die effektivste Methode: Schwächt euren Gegner einfach so sehr, dass er am Ende bereits durch einen kleinen Fingerschnips den Abflug macht! Es gibt aber auch noch andere Möglichkeiten, ihr könntet den Gegnern etwa einfach hochheben, wegwerfen und hoffen, dass er nicht zurück auf die Plattform springen kann. Partyspiel-typisch könnt ihr auch zahlreiche Items zur Unterstützung einsetzen, und natürlich nutzen die Charaktere auch ihre eigenen Spezialtechniken: Mario kann beispielsweise Feuerbälle werfen, Pikachu Blitze schleudern. Und freilich macht's gegen menschliche Mitspieler viel mehr Spaß, als gegen Computer-Gegner.
Mit Pokémon Rubin & Saphir ging am 25. Juli 2003 die inzwischen 3. Pokémon-Generation an den Start - nun erstmals auf dem Gameboy Advance und somit in Vollfarbe. Der Pokédex wächst um 135 neue Einträge auf insgesamt 386 Exemplare. Die neue Spielwelt heißt Hoenn und basiert auf der japanischen Region Kyushu, ganz im Süden des Inselreiches. Neu im Gameplay sind nicht nur meine geliebten Doppelkämpfe, bei denen auf jeder Seite zwei Pokémon im Team antreten, die gut aufeinander abgestimmt sein sollten, sondern auch die Wettbewerbe, bei denen nicht die Stärke der Attacken zählt, sondern ihre Eleganz. Neulich wurden die Wettbewerbe übrigens auch in Pokémon GO eingeführt!
Pokémon Rubin & Saphir sind ganz klar meine Spiele des Jahres 2003, und noch heute besitze ich mein originales Kyogre von damals mit dem Spitznamen "Atlantis". Es lebt aktuell auf Pokémon Home und wartet auf seinen nächsten Einsatz z.B. in Pokémon Karmesin & Purpur.
Mit Pokémon Colosseum erschien erstmals ein großes Pokémon-Abenteuer mit Story auf einer Heimkonsole - und was für eine Story, denn sie war für Pokémon-Verhältnisse erstaunlich düster! Zwar bot Pokémon Colosseum nebenbei auch eine Kampf-Arena, wie früher Pokémon Stadium, aber der Abenteuer-Modus war für mich ganz klar der Haupt-Aspekt des Spiels. Ihr steuert den rebellischen Jugendlichen Seth, der durch die Wüstenregion Orre zieht und versucht, das Team Krall aufzuhalten. Team Krall stiehlt nämlich anderen Trainern ihre Pokémon und verwandelt sie in bösartige Crypto-Pokémon. Ihr müsst die Crypto-Pokémon in Kämpfen zurückstehlen und dann langsam ihr Vertrauen gewinnen, damit ihr sie letztendlich erlösen könnt.
Mich persönlich hat der Story-Modus von Pokémon Colosseum damals sehr gefesselt, dewegen ist das Game auch mein Spiel des Jahres 2004. Dass mit diesem Spiel auch die Pokémon Colosseum Championship ausgetragen wurde, an der ich damals erstmals teilgenommen habe, spielt vielleicht auch noch eine kleine Rolle. Ich bin allerdings bei der Vorrunde in München bereits in der 1. Runde rausgeflogen.
Super Smash Bros. hatten wir ja bereits erwähnt: Verschiedene Nintendo-Helden smashen aufeinander ein, von Mario über Link bis hin zu Pikachu. Was jedoch in der Super Smash Bros.-Reihe bis heute fehlt, sind Anime-Helden, dabei würden die Fans doch so gerne mit Son-Goku, Naruto, Ruffy und Co. aufeinander losgehen. Aber was in Super Smash Bros. nicht geht, das geht in anderen Spielen!
Am 8. August 2005 erschien für den Nintendo DS Jump Super Stars und blieb leider Japan-exklusiv - zumindest ein US-Release war damals zwar noch angekündigt, wurde jedoch nicht mehr umgesetzt. Da ich aber richtig heiß auf das Spiel war, hab ich es mir schließlich aus Japan importiert und es nicht bereut - letzten Endes ist Jump Super Stars mein Spiel des Jahres 2005.
Anstatt Nintendo-Helden treten in Jump Super Stars die Charaktere aus verschiedenen Manga-Serien aus dem Weekly Shonen Jump-Magazin gegeneinander an - auch aus persönlichen Lieblingsserien wie Hunter X Hunter, Yu-Gi-Oh! oder Death Note. Um das Manga-Thema spielerisch einzuarbeiten, sammelt ihr im Spielverlauf verschiedene Manga-Bilder, die Charaktere oder Items zeigen. Diese setzt ihr zu einer Manga-Seite zusammen, die spielintern als Deck bezeichnet wird. In jedem Deck haben bis zu drei große Charakter-Bilder Platz: Sie sind eure aktiven Kämpfer, zwischen denen ihr auch immer fliegend wechseln könnt. Kleinere Charakter-Bilder rufen die entsprechende Figur kurzzeitig als Unterstützung in den Ring - vergleichbar mit den Helfer-Trophären aus Super Smash Bros. Und die winzigen Item-Bilder sind - klar - Items, die euch einen vorübergehenden Boost bescheren.
Mir hat Jump Super Stars damals richtig viel Spaß gemacht - so viel sogar, dass ich es tatsächlich zu 100% durchgezockt haben, das heißt alle Charaktere und alle Items gesammelt sowie alle zusätzlichen Challenges bestanden. Dass das Spiel nur auf Japanisch war, hat wenig gestört: Sooo wichtig ist der Text nicht, und wenn es doch mal irgendwo geklemmt hat, dann war schnell die rettende Übersetzung im Internet gefunden. Nur leider hatte ich nur selten menschliche Mitspieler, sondern musste meistens gegen den Computer antreten. Später erschienen übrigens noch weitere Prügelspiele mit den Jump-Helden - zuletzt Jump Force u.a. auch für die Switch und sogar bei uns in Europa.
Bereits 1995 war das erste Yoshi's Island mein Spiel des Jahres. Aber ich bin und bleibe ein Yoshi-Fan, und so gefallen mir auch viele der weiteren Yoshi-Spiele. So erschien 2006 beispielsweise Yoshi's Island DS für den Nintendo DS. Welche Nummer das Spiel in der Yoshi-Reihe einnimmt, ist allerdings nicht so ganz klar. Yoshi's Island DS war nämlich ursprünglich als Yoshi's Island 2 angekündigt, sollte also der direkte Nachfolger sein. Allerdings erschien bereits 1998 ja auch schon Yoshi's Story für das Nintendo 64, und das war ursprünglich als Yoshi's Island 64 angekündigt - also ebenfalls ein direkter Nachfolger und eigentlich der zweite Teil.
Aber Nummerierung hin, Chaos her: Fakt ist, dass Yoshi's Island DS an die Genialität des Vorgängers herankommt und somit auch mein Spiel des Jahres 2006 ist. Yoshi's Island DS spielt sich genau wie sein Vorgänger und sieht auch extrem ähnlich aus. Die Geschichte wiederholt sich quasi: Erneut sind die Störche mit Babys unterwegs und werden von Kamek angegriffen, woraufhin die Yoshis einschreiten, um die Säuglinge zu retten. Anders als im ursprünglichen Spiel geht es nun allerdings nicht mehr nur um Baby Mario, sondern zusätzlich auch um Baby Peach, Baby Donkey Kong, Baby Wario und sogar Baby Bowser. Damit ist also auch indirekt bestätigt, dass die fünf Chraktere alle gleich alt sind. Jedes der Babys bringt eine Spezialfähigkeit mit: Wenn ihr beispielsweise Baby Mario auf dem Rücken habt, erscheinen im Level zusätzliche M-Blöcke, die vorher nicht da waren, aber die euch das Leben erleichtern. Mit Baby Peach könnt ihr etwas höher und weiter flattern. Mit Baby Donkey Kong könnt ihr an Lianen klettern, Baby Wario kann mit einem riesigen Magneten Items heranziehen und dank Baby Bowser könnt ihr sogar Feuer spucken - dafür dann aber keine Gegner mehr fressen und in Eier verwandeln! Es gilt also, immer zu rechten Zeit das richtige Baby auf dem Rücken zu haben. Mir gefällt das Prinzip und auch das ganze Spiel drumherum!
Pokémon Diamant & Perl läuteten die 4. Pokémon-Generation ein: In Europa erschienen die Spiele Ende Juli 2007, ich zockte jedoch bereits seit September 2006. Wie das? Ganz einfach: Pokémon Diamant & Perl waren ihrerzeit die ersten Pokémon-Spiele, die ich mir jemals aus Japan habe kommen lassen! Damals war es noch normal, dass fast ein Jahr zwischen Japan-Release und Europa-Release vergeht, und so lange wollte ich nicht warten. Obwohl ich kein Wort Japanisch verstehe, kam ich mit dem Spiel doch überraschend gut klar und habe sogar auf Japanisch bereits den Pokédex mit allen damals 493 Einträgen gefüllt.
Pokémon Diamant & Perl sind die ersten Pokémon-Editionen für den Nintendo DS und somit auf zwei Bildschirmen. Die Spielwelt Sinnoh basiert auf der nördlichsten japanischen Hauptinsel Hokkaido. Im Gameplay eine der wichtigsten Neuerungen ist die Pokétch, eine Art Multifunktions-Armanduhr. Unterm Strich sind Pokémon Diamant & Perl meine Spiele des Jahrs 2007, und damals habe ich sie echt in jeder freien Minute gesuchtet, das weiß ich noch genau! Übrigens liebe ich auch den Diamant & Perl-Arc des Mangas Pokémon: Die ersten Abenteuer, es ist mein Lieblings-Handlungsbogen. Es ist einfach zu schön, wie Diamant und Perl als Möchtegern-Comedians die reiche Platinum für ihre Reiseleiterin halten, während diese die beiden jungen Quatschköpfe für ihre Leibwächter hält. Im Lauf der Reise freunden die drei sich eng an und halten gemeinsam das Team Galaktik auf.
Pokémon-Spin-offs gibt es viele. Zwei namhafte Spin-off-Reihen, die beide relativ zeitgleich während der 3. Generation an den Start gingen, waren zum einen Pokémon Mystery Dungeon und zum anderen Pokémon Ranger. In der Allgemeinheit kam Mystery Dungeon sehr gut an, während Ranger ein Nischendasein fristete, aber bei mir war's genau umgekehrt: Ich liebe die Ranger-Reihe und bin mit Mystery Dungeon kaum warm geworden.
Ein Pokémon Ranger ist kein Trainer, der für persönlichen Ruhm und Ehre Pokémon trainiert, sondern ein Ranger versucht, mit Hilfe von Pokémon Probleme zu lösen. Dazu fängt er die Pokémon zwar ein, lässt jedoch jedes Pokémon nach getaner Arbeit auch wieder frei - das ist schon mal ein sehr schönes Konzept. Speziell der zweite Teil Pokémon Ranger: Finsternis über Almia ist aber nicht nur mein Spiel des Jahres 2008, sondern sogar eins meiner absoluten Lieblingsspiele. Das liegt an einer Häufung persönlicher Zufälle: Bereits Anfang der 2000er Jahren hatte ich in einer damaligen Anime-Community an einem Chat-basierten Pokémon-MMORPG teilgenommen, und unsere Story war, dass es mysteriöse Maschinen gibt, durch die alle Pokémon böse werden. Pokémon Ranger 2 nutzt interessanterweise genau die gleiche Grundidee - ich glaube zwar nicht, dass Nintendo damals bei uns mitgelesen hat, es wird eher ein Zufall sein, aber cool ist's schon! Außerdem heißt der Chef der Ranger-Vereinigung Urs, genau wie mein damaliger Chef im Praktikum, und als Start-Pokémon wählte ich eher zufällig Staralili, weil ich gar nicht mitgekriegt hatte, dass das die Starter-Auswahl ist, und nur zufällig als erstes in Staralili reingelaufen bin. Aber ich hatte zu diesem Zeitpunkt auch an einem Pokémon-Fanfilm mitgewirkt, in dem ich ebenfalls ein Staralili besaß. Aufgrund dieser Häufgung von Zufällen fühle ich mich mit Pokémon Ranger 2 einfach persönlich sehr verbunden, und deshalb wird das Spiel auch auf alle Ewigkeiten einen Ehrenplatz in meinem Herzen behalten.
Ein neues Mario-Spiel ist häufig ein Grund zur Vorfreude, wobei ich mich immer besonders über die 2D-Platformer freue. So freue mich bereits jetzt auf das für Ende 2023 angekündigte Super Mario Bros. Wonder für die Switch, und so war es auch 2009, als New Super Mario Bros. Wii für die Wii erschien. Es ist nicht mehr und nicht weniger als ein klassisches Mario-2D-Jump'n'Run mit Pilzen, Feuerblumen, Sternen, Münzen, Gumbas, Koopas, Buu Huus, Piranha-Pflanzen und Bowser persönlich - also die bewährte Erfolgsformel ohne irgendwelche Verschlimmbesserungen, was will man mehr?
Kleinere Neuerungen gibt es jedoch auch hier: Mit dem Propeller-Pilz kann Mario kurzzeitig in die Luft gehen, während er sich mit dem Pinguin-Anzug in einen watschelnden Pinguin verwandeln und so auch ein bisschen auf dem Bauch rutschen kann. Summa summarum macht das Spiel absolut Laune und ist mein Spiel des Jahres 2009.
Ihr wisst ja, ich bin ein absoluter Fan der 2. Pokémon-Generation, und es tat mir auch selbst ein bisschen in der Seele weh, dass ich in dieser Liste 2001 Paper Mario über Pokémon Gold & Silber stellen musste. Wie gut, dass Pokémon Gold & Silber 2010 noch einmal remaked wurden: Pokémon Heart Gold & Soul Silver erschienen für den Nintendo DS und sind mit Abstand meine All-Time-Favoriten unter den Pokémon-Haupt-Editionen. Hier passt einfach alles: Ich kann mit meinem Lieblings-Pokémon Endivie meine Lieblingsregion Johto erkunden; Endivie läuft mir sogar frei hinterher; zusätzlich zum Orden sammeln winkt der Pokéathlon, eine coole Minispiel-Olympiade mit Pokémon-Teams; als Ersatz für die zensierte Spielhalle gibt es die Voltofalle, ein tolles Logik-Puzzle; zusätzlich zum eigentlichen Spiel liegt sogar der PokéWalker als externe Hardware bei, eine Art Tamagotchi, auf dem ihr ein eigenes Pokémon mit auf einen Spaziergang nehmen könnt - hach, ich könnte noch ewig weiter schwärmen! Kurz und gut: Pokémon Heart Gold & Soul Silver sind meine All-Time-Favoriten und natürlich auch meine Spiele des Jahres 2010. Erwähnte ich eigentlich schon, dass ich während dieses Spiels auch Praktikant bei der Nintendo-Fachzeitschrift N-Zone war und für dieses Spiel sogar den offiziellen Test inklusive Komplettlösung schreiben durfte?
Das vielleicht perfekteste PC-Spiel aller Zeiten erschien 2011: Portal 2! Ich wurde durch meine Kibo.FM-Kollegin Emily auf Portal aufmerksam, aber das Konzept hat auch mich auf Anhieb überzeugt. Ihr seid Testsubjekt bei Aperture Science, einem Unternehmen mit mehr als absurder Philosophie. Ihr testet dort die Portal Gun, die Portale auf bestimmten Oberflächen erschaffen kann, und die Portale stehen miteinander in Verbindung: Was in das eine Portal hineingeht, kommt aus dem anderen wieder heraus. Mit diesem Prinzip gilt es, euch durch eine umfangreiche Teststrecke zu rätseln. Als wäre das noch nicht genial genug, begleitet euch die ganze Zeit der durchgeknallte kleine Bot Wheatley, der echt den Humor-Nobelpreis verdient hätte.
Portal 2 ist definitiv mein Spiel des Jahres 2011 und wahrscheinlich auch mein Spiel des Jahrzehnts 2010er Jahre. Einige Jahre lang war ich sogar so süchtig nach dem Spiel, dass ich zusammen mit Emily ein eigenes Portal-Magazin herausgegeben habe. Als teures Merchandise stehen hier nicht nur ein sprechender Plüsch-Geschütztürm, sondern sogar die Nachbildung einer Portal Gun. Ja, ich bin wahnsinnig nach Portal 2, aber das hat das Spiel auch verdient!
→ mehr über Portal 2
Im Jahr 2012 kam die Wii U auf den Markt. Die Konsole floppte gnadenlos, aber ich fand sie eigentlich gar nicht so schlecht! Direkt zum Release der Wii U erschien u.a. auch New Super Mario Bros. U, ein solider Mario-2D-Platformer. Bis es ein neues Mario Kart auf der Wii U gab, das dauerte aber eine Weile. Und nur die Tatsache, dass ich Mario Kart vermisste und es das noch nicht gab, ist eigentlich der einzige Grund dafür, dass ich mir den Launch-Titel Sonic & All-Stars Racing Transformed angeschaut habe - und ich wurde positiv überrascht!
Sonic & All-Stars Racing Transformed ist - klar - ein Fun-Racer im Stil von Mario Kart, jedoch düsen hier die Helden aus allen möglichen Sega-Spielen um die Wette. Wie in jedem ordentlichen Fun-Racer, könnt ihr auch hier Items nutzen, um eure Gegner standesgemäß zu ärgern. Eine Spezialität des Spiels ist es jedoch, dass ihr nicht nur im Kart unterwegs seid, sondern auch in ein kleines Rennboot oder ein Mini-Flugzeug umsteigen könnt. Klar, das ging auch schon Ende der 90er Jahre in Diddy Kong Racing, nur musste man sich damals noch vor dem Rennen fest für ein Fahrzeug entscheiden - bei Sonic könnt ihr jetzt sogar mitten im laufenden Rennen fliegend wechseln! Das gibt den Rennen eine ganz neue Dynamik, und Spaß macht's auf jeden Fall! Deswegen ist Sonic & All-Stars Racing Transformed mein Spiel des Jahres 2012.
Auch die kleinen eShop-exklusiven Titelchen wissen manchmal richtig zu überzeugen und kommen für mich gegen jedes Vollpreis-Spiel an! So geschehen auch 2013: Die Pokémon-Firma GameFreak veröffentliche Harmo Knight für den Nintendo 3DS, exklusiv im eShop und zum kleinen Preis - aber mich hat's lange süchtig gemacht, und deswegen ist es auch letzten Endes mein Spiel des Jahres 2013.
Es handelt sich bei Harmo Knight um einen Rhythmus-Platformer. Ihr steuert den jungen Ritter Tempo, der das Land Melodia vor dem unmusikalischen Dämonen Gargan befreien muss. Dabei läuft Tempo automatisch durch den Level, ihr könnt nur auf Knopfdruck springen und Schwertschläge ausführen. Dabei sind die Level so gestaltet, dass alle Aktionen immer im Takt der Hintergrundmusik stattfinden - wer also im Rhythmus bleibt, wird leicht durchkommen ... am Anfang jedenfalls, denn zum Ende wird's doch richtig haarig! Aber es macht Spaß, sich auch in die schwersten Level immer wieder zu verbeißen, und als letztes i-Tüpfelchen gibt's sogar noch einige Bonus-Level, in denen ihr im Takt zu beliebten Pokémon-Melodien aufräumt.
Level-5, das Studio, das sich auch bereits mit Professor Layton einen Namen gemacht hatte, veröffentlichte bereits 2012 in Japan und am 26. September 2014 auch in Europa Fantasy Life, eine interessante Mischung aus RPG und Lebenssimulation. Ich fand's damals sogar so interessant und innovativ, dass ich meinen jungen Zauberer auf die höchste Stufe aufgelevelt habe, und natürlich ist Fantasy Life letztlich auch mein Spiel des Jahres 2014.
Ihr lebt im Lande Reveria, ein typisches, mittelalterlich angehauchtes Fantasy-Königreich. In der Mitte des Landes erstreckt sich die Hauptstadt Kastell, wo ihr zu Beginn des Spiels lebt. Ja, und dann beginnt dort euer Leben: Ihr wählt einen von 12 möglichen Berufen aus, wobei nicht nur normale Berufe wie Holzfäller, Koch oder Minenarbeiter zur Verfügung stehen, sondern auch abenteuerliche Berufe wie Jäger, Ritter oder eben auch Zauberer. Ihr durchlauft dann eine Ausbildung und geht eurer täglichen Arbeit nach, folgt nebenbei aber auch einem roten Faden durch die Geschichte, bei der es im Groben darum geht, eine Kuppel wiederherzustellen, die Reveria vor dem Eindringen bösartiger Kreaturen beschützt.
Wie gesagt, fand ich Fantasy Life damals richtig fesselnd und würde es nach wie vor als einen Geheimtipp für den Nintendo 3DS empfehlen. Inzwischen ist übrigens auch ein Nachfolger für die Switch angekündigt, ein finales Release-Datum hat dieser allerdings noch nicht.
Ihr wisst, was NFC-Figuren sind, oder? "NFC" steht für "Near Field Communication", und im Zusammenhang mit Games handelt es sich dabei um physische Figuren, die ihr in eure Spielkonsole einlesen könnt und die euch dann einen kleineren oder größeren Vorteil bescheren. Ein frühes bekanntes Bespiel ist die Skylanders-Reihe, Disney sprang mit Disney Infinity auf den Zug auf und von Nintendo gab es die amiibos, von denen noch heute einige erscheinen. Ja, und 2015 wagte auch Lego das Experiment und veröffentlichte Lego Dimensions für die Wii U und andere damals aktuelle Heimkonsolen.
Vom Gameplay her ist Lego Dimensions ein typisches kindgerechtes Lego-Adventure. Die Funktion der NFC-Figuren übernehmen echte kleine Lego-Figuren, die auf speziellen Sockeln stehen, aber auch kleine Lego-Fahrzeuge, die ihr stilgemäß auch vorher selber zusammenbauen müsst. Was mich an Lego Dimensions aber besonders gefesselt hat, war die Story, denn die ist ein episches Crossover mit zahlreichen namhaften Franchises. Bereits im Basis-Set bilden Wildstyle aus dem Lego Movie, Gandalf aus Herr der Ringe und Batman ein heldenhaftes Trio, aber die Welten, die ihr in der Hauptstory bereist, umfassen auch noch z.B. Zurück in die Zukunft, Die Simpsons, Doctor Who, Portal und einige mehr. Und zahlreiche Erweiterungssets bringen euch auch die Charaktere und Fahrzeuge aus all diesen Franchises, die ihr dann ebenfalls jederzeit im Spiel nutzen könnt.
Ich war tatsächlich nur auf Lego Dimensions aufmerksam geworden, weil Portal eins der verwendeten Franchises ist. Die irre Crossover-Story hat mich dann aber so sehr fasziniert, dass Lego Dimensions mein Spiel des Jahres 2015 ist - und nebenbei kam ich durch dieses Spiel auch auf Doctor Who, was heute eine meiner absoluten Lieblingsserien ist. Und last but least habe ich auch viel mehr Lego-Figuren gekauft, als ich im Spiel gebraucht hätte, aber sie machen sich halt auch im Regel so schön!
Mitte der 2010er Jahre, da gab es mal eine Zeit, als Pokémon drohte, den Spitzenplatz unter den Monster-Sammel-RPGs zu verlieren. Da kam nämlich ein neues Franchise auf, das von niemand geringerem als Level-5 entwickelt wurde, und das einige Jahre lang in den japanischen Jahres-Verkaufscharts tatsächlich vor den altbekannten Taschenmonstern stand! In Deutschland konnte sich das Franchise dagegen nicht so recht durchsetzen, und auch in Japan ist der Hype recht schnell wieder abgeflaut, so dass die Pokémon heute wieder die Nase vorn haben. Und was mich persönlich betrifft, den ersten Teil hatte ich regelrecht gehyped und ihn mir sogar damals als englische PAL-Version aus Australien kommen lassen, weil ich nicht mehr auf den Deutschland-Release warten wollte. Bereits bei Teil 2 war dann aber auch für mich die Luft raus. Die Rede ist von Yo-kai Watch!
Hauptfigur in Yo-kai Watch ist der 11-jährige Nathan Evans, der beim Käfersammeln im Wald auf einen geheimnisvollen Kapselautomaten stößt. Als er neugierig eine Münze einwirft, entspringt dem Automat der dauergrinsende weiße Geist Whisper. Er stattet Nathan mit der titelgebenden Yo-kai Watch aus, eine Armbanduhr, die Geister sichtbar macht. Von nun an ist es Nathans Aufgabe, mit Hilfe seiner neuen Uhr die zahlreichen Geister in der Stadt aufzuspüren, die allein durch ihre Anwesenheit aufgrund ihrer Aura Probleme verursachen. Dazu benötigt Nathan jedoch die Hilfe anderer Geister, die es daher zu bändigen und zu trainieren gilt.
Das Spielprinzip von Yo-kai Watch erinnert im Kern natürlich sehr stark an Pokémon, wenngleich es freilich auch zahlreiche große Unterschiede gibt, aber das würde hier den Rahmen sprengen. Zusammenfassend ist Yo-kai Watch aber mein Spiel des Jahres 2016, doch das bezieht sich ausdrücklichst nur auf den ersten Teil und nicht mehr auf alles, was danach kam! Es gab übrigens auch eine Animeserie zu Yo-kai Watch, die in Deutschland aber bereits nach nur 26 Folgen ein frühes Ende fand.
→ mehr über Yo-kai Watch
Ein riesengroßes Mario-Abenteuer erschien am 27. Oktober 2017 für die Switch: Super Mario Odyssey! Ich denke, dies ist sogar tatsächlich das beste Switch-Spiel überhaupt, und mindestens ist es mein Spiel des Jahres 2017.
Super Mario Odyssey spielt sich im Kern ähnlich wie das gute alte Super Mario 64, wurde jedoch an vielen, vielen Stellen verbessert und nirgends verschlechtert. Eine neue Spielmechanik ist dabei Marios sprechende Mütze Cappy. Diese kann Mario herumschleudern und dadurch nicht nur Münzen einsammeln, sondern sogar Gegner capern, das heißt vorübergehend die Kontrolle über sie übernehmen. Bereits im ersten Level wird das eindrucksvoll demonstriert, wenn ihr einen riesigen Tyrannosaurus Rex steuern müsst. Die Objekte der Begierde sind in Super Mario Odyssey keine Sterne oder Sonnen-Insignien, sondern Monde - bis zu 999 von ihnen könnt ihr sammeln, wobei die Aufgaben, die ihr dafür lösen müsst, ganz schön vielfältig sind. Und auch die Level sind einfallsreich und teilweise sehr gewagt. Da gibt es beispielsweise eine tiefgefrorene Wüste, einen mechanischen Wald und sogar eine Menschen-Großstadt, die gleichzeitig auf New York und auf den alten Donkey Kong-Spielen basiert. Zusammengefasst: Wenn ihr eine Switch besitzt, aber Super Mario Odyssey noch nicht gespielt habt, dann habt ihr was verpasst!
Die alten Pokémon-Editionen werden immer wieder neu aufgelegt, und die allerältesten Editionen haben bereits ihre zweite Neuauflage erhalten. Nachdem ja 1996 in Japan bzw. 1999 in Deutschland die ersten Editionen Pokémon Rot & Blau erschienen waren, gab es Mitte der 2000er Jahre eine erste Neuauflage für den Gameboy Advance als Pokémon Feuerrot & Blattgrün. 2018 folgte dann eine weitere Neuauflage für die Switch als Pokémon: Let's Go Pikachu & Evoli. Erneut liegt es an euch, Kanto zu erkunden, die klassischen 151 Pokémon zu fangen, acht Orden zu erringen, Team Rocket zu stoppen und am Ende Pokémon-Meister auf dem Indigo-Plateau zu werden. Tatsächlich ist Pokémon: Let's Go aber weniger eine klassische Edition, sondern eher der Brückenschlag, der die riesengroße Pokémon GO-Fan-Gemeinde an die Haupt-Editionen heranführen soll. Das merkt man u.a. dadurch, dass die Pokémon beim Fangen nicht bekämpft werden, sondern ihr einfach einen Ball werft, wobei ihr den Fangkreis möglichst mittig treffen solltet.
Was mir an Pokémon: Let's Go besonders gefällt, ist nicht nur die Nostalgie, die es auslöst, sondern auch die Tatsache, dass ein Team-Pokémon euch frei hinterher läuft und dass ihr sogar alle wilden Pokémon offen in der Oberwelt herumwuseln sehen könnt. Ich liebe solche belebten Welten, und unterm Strich ist Pokémon: Let's Go Pikachu & Evoli natürlich mein Spiel des Jahres 2018. Übrigens hatte ich von den beiden Editionen bewusst Pikachu gewählt: Ich finde Evoli als Pokémon zwar viel niedlicher als die gelbe Ratte, aber dafür erinnert mich Pikachu an die gute alte Gelbe Edition, was der Nostalgie noch einen zusätzlichen Push gibt.
Ich liebe Level-Editoren bereits seit ich ein kleines Kind war! Schon mit 7 oder 8 Jahren habe ich eigene Level für den Boulder Dash-Klon Mega Boulder ausgetüftelt, Ende der 90er Jahre habe ich mir mit eigenen Szenarien für Anno 1602 im damals noch frischen Internet einen Namen gemacht. Und bereits seit ich als kleiner Stöpsel erstmals Super Mario World gezockt hatte, war es auch mein Traum, irgendwann einmal eigene Mario-Level erstellen zu können. Mit dem Super Mario Maker wurde dieser Traum Wirklichkeit: Der erste Teil erschien 2015 für die Wii U - der zweite Teil, der dann 2019 für die Switch folgte, setzt dem Ganzen das Sahnehäubchen auf!
Mit Super Mario Maker 2 erhaltet ihr einen intuitiv zu bedienenden Editor, der euch die Möglichkeit gibt, eigene Level für Super Mario Bros., Super Mario Bros. 3, Super Mario World, New Super Mario Bros. U oder Super Mario 3D World zu erstellen. Die Level können dann online veröffentlicht werden, so dass sich Spieler aus aller Welt daran versuchen können - und umgekehrt könnt ihr natürlich auch die Level der anderen Spieler ausprobieren, womit ihr quasi unedlich viele Stages zum Zocken vor euch habt. Mir macht beides Spaß, das Zocken und auch das Selberbauen, und deshalb ist Super Mario Maker 2 ganz klar mein Spiel des Jahres 2019.
Mein Spiel des Jahres 2020 ist eigentlich noch gar nicht sooo alt, schließlich ist es ja gerade erst drei Jahre alt, aber dennoch ist es bereits schon nicht mehr verfügbar, und es kommt mir so vor, als sei es bereits seit einer Ewigkeit aus dem Verkehr gezogen. Was übrigens auch völlig unverständlich ist, denn das Spiel war sehr beliebt. Aber es war wohl eine bewusste Entscheidung von Nintendo, und damit müssen wir leider leben. Die Rede ist von Super Mario Bros. 35.
Das Spiel erschien am 1. Oktober 2020 und verpackte das klassische Super Mario Bros. in ein Battle-Royal-Gewand. Ihr zockt prinzipiell das Originalspiel für euch allein, aber 34 andere Spieler tun es euch gleich. Wenn ihr nun in eurem Spiel Gegner besiegt, dann landen diese im Level eines anderen Spielers - zusätzlich natürlich zu den Gegnern, die sowieso schon da sind! Wer gebissen wird, scheidet aus, und das Ziel ist es, möglichst als letzter zu überleben. Das machte riesengroßen Spaß, deswegen ist es sehr traurig, dass Nintendo das Spiel bereits ein halbes Jahr später am 1. April 2021 schon wieder offline genommen hat - es sollte einfach nur eine limitierte Jubiläums-Edition zum 35. Geburtstag von Super Mario sein. Ein ähnliches Battle-Royal-Spiel, nämlich Tetris 99 ist zwar noch online, aber Super Mario Bros. 35 fand ich viel besser und vermisse es sehr.
Fotografieren macht Spaß - Pokémon fotografieren macht noch viel mehr Spaß! Bereits im Jahr 2000 war für das Nintendo 64 die virtuelle Foto-Safari Pokémon Snap erschienen, die aber leider ziemlich schlecht gealtert ist. Umso besser gelungen ist dafür der erste und bislang einzige Nachfolger New Pokémon Snap, der im Frühling 2021 für die Switch erschien.
Wie im ersten Teil seid ihr ein Fotograf, der im Auftrag eines Professors Pokémon fotografiert, um so die Forschungen des Professors zu unterstützen. Dazu bewegt ihr euch in einem selbstfahrenden Vehikel durch verschiedene Areale und lichtet alle Pokémon ab, die euch vor die Linse hüpfen. Später könnt ihr den Pokémon auch Äpfel zuwerfen, um sie vielleicht zutraulicher zu machen, aber manche Monsterchen fühlen sich durch die Wurfobjekte vielleicht auch verschreckt. Neu in diesem Spiel sind zuletzt die Leuchtkugeln, die bei Pokémon und bei bestimmten Pflanzen das so genannte Lumina-Phänomen auslösen - was bei Nacht besonders gut zur Geltung kommt, denn anders als im ersten Teil, könnt ihr die Kurse diesmal auch zu verschiedenen Tageszeiten besuchen.
Mich als jemand, der auch im Real Life gern fotografiert, hat die Pokémon-Foto-Safari so sehr gefesselt, dass ich am Ende tatsächlich jedes einzelne Monster im Spiel abgelichtet habe. Und so ist New Pokémon Snap letztendlich auch mein Spiel des Jahres 2021.
→ Review zu New Pokémon Snap
Wie sah die Pokémon-Welt eigentlich aus, bevor sich die Menschen ausbreiteten? Pokémon Legenden: Arceus erschien im Januar 2022 und beantwortet genau diese Frage! Ihr seid nämlich aus der Gegenwart durch einen Zeitriss in der Vergangenheit gelandet - in der Hisui-Region, wobei es sich um die Sinnoh-Region vor rund 300 Jahren handelt. Die bekannten Routen sind noch nicht angelegt, die bekannten Städte noch nicht gegründet - bis auf eine kleine Siedlung namens Jubeldorf, der Rest der Region ist eine einzige Wildnis. Das normalsterbliche Volk hat sogar Angst vor den Pokémon, die da draußen leben, aber ein paar Pioniere machen sich daran, die Pokémon zu erforschen und einen ersten Pokédex zu erstellen - noch ohne technisches Gerät, sondern ganz altmodisch auf Papier! Dieser Gruppe tretet nun auch ihr bei, schlagt euch durch die Wildnis, entdeckt die Pokémon, beobachtet, fangt und trainiert sie. So kannte man ein Pokémon-Spiel bislang noch nicht, ich fand's richtig innovativ!
Von der breiten Masse wurde Pokémon Legenden: Arceus leider verschrien und in der Luft zerrissen, weil die Grafik nicht ganz up to date war und die Landschaft oft recht kark wirkte. Das mag stimmen, aber das Gameplay fand ich dafür so faszinierend, dass die Grafik absolut nebensächlich wurde. Und so ist Pokémon Legenden: Arceus für mich auch das Spiel des Jahres 2022. Weitere Pokémon-Spiele, die die Vergangenheit anderer Regionen beleuchten, würde ich sehr begrüßen, wo bleibt beispielsweise Pokémon Legenden: Ho-Oh mit einem altertümlichen Johto?
→ Review zu Pokémon Legenden: Arceus
2023 sind wir nun in der Gegenwart angekommen. Das Jahr ist noch gar nicht vorbei, wir haben ja gerade erst Sommer. Viele Spiele sind noch für Herbst und Winter angekündigt, ich freue mich sehr auf das Super Mario RPG-Remake und vor allem auf Super Maro Bros. Wonder. So ist auch mein bisheriges Spiel des Jahres 2023 noch nicht final: Ich habe zwar bereits ein Spiel für diese Auszeichnung ausgewählt, aber es ist gut möglich, dass sich das Ende des Jahres nochmal ändert!
Trotzdem: Mein bisheriges Spiel des Jahres 2023 ist Super Dungeon Maker! Ich hatte ja bereits erwähnt, dass ich Level-Editoren liebe und vor allem Super Mario Maker 2 richtig klasse finde, doch im Gegensatz zu Super Mario gönnte uns Nintendo bisher keinen Zelda Maker. An diesem Punkt setzte stattdessen das Indie-Studio rokaplay an und veröffentlichte Super Dungeon Maker für Steam und Switch. Tatsächlich hatte ich als Kickstarter-Mitfinanzierer das Spiel bereits Ende 2022 im Early Access auf Steam bekommen, aber als offizielles Realease-Datum der Version 1.0 gilt der 3. Mai 2023. Egal, Release-Datum hin oder her: Super Dungeon Maker hat zwar keine offizielle Zelda-Lizenz, gibt euch aber doch die Möglichkeit, eigene Dungeons zu erschaffen, die mehr als deutlich von den Dungeons aus dem Super-Nintendo-Klassiker Zelda: A Link to the Past inspiriert sind.
Es macht Spaß, eigene Dungeons auszutüfteln, genauso wie auch die Dungeons anderer Spieler zu zocken. Dass eure Spielfigur kein Hylianer namens Link sondern ein kleines Kükens namens Fink ist, spielt dabei eigentlich überhaupt keine Rolle. Und auch, wenn Super Dungeon Maker möglicherweise Ende des Jahres den Titel "Spiel des Jahres 2023" an Super Mario Bros. Wonder oder ein anderes Spiel abgeben muss: Empfehlen würde es trotzdem!
→ Review zu Super Dungeon Maker
Erstellt am 11.01.2021 • Letzte Änderung: 29.09.2022 • Impressum • Datenschutz • Cookie-Einstellungen • Nach oben