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Top 100 Kinderfilme
✎ geschrieben von Stephan am 2021-07-31 18:43:07
Ich mag Kinderfilme, und das eigentlich schon immer: Bereits in meiner eigenen Kindheit habe ich sehr gern die Zeichentrickfilme von Walt Disney gesehen, und diese Liebe hat bis heute angehalten. Generell bin ich ein Freund von Zeichentrick und Animation, doch auch zu real gefilmten Kinderfilmen sage ich nicht "Nein".
Seit einigen Monaten interessiere ich mich ganz besonders für realistische Kinderfilme, die wenig bis gar keine phantastischen Elemente enthalten, sondern von den ganz normalen Alltagsproblemen der jungen Protagonisten erzählen. Dieses Interesse erwachte um Weihnachten 2020 durch den Film Grüße von Mike (hier auf Platz 29), den ich in einem (legalen) Youtube-Video entdeckt hatte, ihn dann allerdings so toll fand, dass ich ihn auf DVD im Schrank stehen haben wollte. Nun, anstatt einer einzelnen DVD, fand ich die DVD-Box Preisgekrönte Kinderfilme 4, und da dachte ich mir, wenn die anderen Filme eine ähnliche Güteklasse haben, dann gefallen sie mir doch bestimmt auch! Und so bestellte ich kurzerhand alle vier Boxen der Preisgekrönten Kinderfilme und kam dadurch auf Filme wie Das weiße Zauberpferd (Platz 95), Wer küsst schon einen Leguan (Platz 93) und ganz besonders Mister Twister (Platz 18). Wenige Wochen später fügte Netflix einen Schwung skandinavischer Kinderfilme hinzu, und spätestens ab da war ich im Kinderfilme-Fieber.
Diese Liste habe ich nun zusammengestellt, weil ich diese teilweise doch sehr unbekannten Perlen einfach weiterempfehlen möchte. Dabei ist zur Liste vorab Folgendes zu sagen: Die Auswahl und Reihenfolge basiert rein auf meinem persönlichen Geschmack. Prinzipiell ist aber kein Film der Liste wirklich schlecht: Auch der letzte Platz Ab ans Meer! (Platz 100) ist ein sehr schöner Film und absolut sehenswert, sonst hätte ich ihn gar nicht erst auf die Liste gesetzt. Es gibt halt noch 99 Filme, die mir besser gefallen, na und? ^^
Allerdings habe ich versucht, die Liste ein wenig abwechslungsreich zu gestalten. Deswegen war die erste Regel: Von Filmreihen, die aufeinander aufbauen, grundsätzlich nur ein Teil, also z.B. nur ein Harry Potter oder nur ein Rico & Oskar. Auch habe ich darauf geachtet, nicht zu viele Disney-, Pixar-, Ghibli- oder Asterix-Filme in die Liste aufzunehmen. Klar werden Disney-Freunde jetzt das ein oder andere Meisterwerk vermissen und generell der Meinung sein, da ist ja viel zu wenig Disney dabei - aber ich wollte eben auch nicht die halbe Liste mit 50 Disney-Filmen überladen, sondern wirklich Abwechslung reinbringen und gerade auch viele "Einzelstücke" mit aufnehmen.
Doch nun genug der langen Vorreden: Hier folgt meine persönliche Top 100 der Kinderfilme!
Platz 100: Ab ans Meer! • © Bio Illusion, Ceská Televize, Continental Film, Der Filmverleih
- Ab ans Meer!
Auch, wenn mich die Handlung nicht zu 100% fesseln konnte, punktet bei diesem Film schon allein die technische Umsetzung: Ab ans Meer! ist von vorne bis hinten so gestaltet, als hätte der 11-jährige Protagonist Tomáš den Film selbst gedreht. Er hat zum Geburtstag eine eigene Videokamera bekommen. Diese nutzt er, um herauszufinden, wohin sein Vater immer wieder heimlich verschwindet. Das Ergebnis seiner Ermittlung sehen die Zuschauern wie gesagt aus der Perspektive des Jungen selbst.
Regie: Jiří Mádl • Tschechien (2014)
- Bruno bei den Wölfen
Der Videospiel-begeisterte Bruno ist nicht sonderlich begeistert davon, mit seiner Familie in den Urlaub nach Schweden zu fahren. Als es im Auto zu einem Streit kommt, setzt der Vater den Jungen kurzerhand aus - zwar mit dem Hintergedanken, in ein paar Minuten zurückzukommen und ihn wieder einzusammeln, doch diese wenigen Minuten nutzt Bruno, um in den Wald zu laufen. In der Folge suchen die Eltern verzweifelt nach ihrem Sohn, während Bruno durch das Leben in der Wildnis lernt, dass das echte Abenteuer spannender ist als jedes Computerspiel.
Regie: Mirjam de With • Niederlande (2019)
- Ente gut! Mädchen allein zu Haus
Dieser Film stammt aus der Initiative Der besondere Kinderfilm, bei der originelle deutsche Kinderfilme gefördert werden sollen, die nicht auf einer Buchvorlage basieren. Die meisten dieser besonderen Kinderfilme enthalten auch keine phantastischen Elemente, sondern spielen im Hier und Jetzt. So auch Ente gut!: Die in Deutschland lebenden viatnemesischen Schwestern Linh und Tien müssen sich vorübergehend um das Asia-Restaurant ihrer Mutter kümmern, da diese spontan nach Vietnam fliegen muss, um sich um die Großmutter zu kümmern. Die Mädchen trauen sich das auch selbst zu, nur das Jugendamt darf davon nichts mitbekommen. Doch je mehr sie versuchen, ihren Aushilfsjob geheim zu halten, desto gefährlicher wird es für sie.
Regie: Norbert Lechner • Deutschland (2016)
- Sputnik
Sputnik spielt in der DDR, kurz vor der Wiedervereinigung: Der von den Kindern so geliebte Onkel Mike darf nach Westberlin ausreisen. Die Kinder wissen, dass sie ihm niemals in den Westen folgen werden dürfen, also ist die einzige für sie logische Lösung: Sie müssen Onkel Mike zurück zu sich teleportieren! Kurzerhand bauen die Kids einen Teleporter - nicht damit rechnend, dass sie damit die ganze Mauer fort teleportieren. Oder ist die Mauer aus einem anderen Grund gefallen?
Regie: Markus Dietrich • Deutschland, Belgien, Tschechien (2013)
- Anja und die vier Jahreszeiten
Ein schöner alter Anime, der auf einem russischen Märchen basiert: Anja wird von ihrer Stiefmutter mitten im Winter, während eines Schneesturms in den Wald geschickt, um Schneeglöckchen zu finden. Dort trifft Anja die zwölf Monate in personifizierter Form. Sie haben Mitleid mit dem Mädchen und schenken ihr daher die Schneeglöckchen. Anja muss im Gegenzug versprechen, nichts von den zwölf Monaten zu verraten, doch die Stiefmutter und auch die habgierige Zarin reizt es freilich sehr, hinter das Geheimnis zu kommen.
Regie: Kimio Yabuki, Tetsuo Imazawa • Japan (1980)
Platz 95: Das weiße Zauberpferd • © Channel Four Films, Little Bird, Majestic Films International, Miramax, Parallel Film Productions, WVG Medien
- Das weiße Zauberpferd
Pferdefilme sind nur was für Mädchen? Das stimmt nicht immer, und dieser Film ist ein Gegenbeweis! Die Schausteller-Kinder Tito und Ossie leben mit ihrem Vater in einem heruntergekommenen Wohnblock in Dublin. Als ihnen ein Pferd zuläuft, ändert sich ihr Leben: Sie finden heraus, dass es sich bei dem Tier um den mystischen Hengst Tír na nóg handelt. Zusammen mit dem geheimnisvollen Pferd brechen die zwei Jungs auf in Richtung Westküste - der Schimmel scheint den Weg selbst zu kennen. Verfolgt werden sie nicht nur von ihrem Vater, sondern auch von Polizei und Behörden.
Regie: Mike Newell • Irland (1992)
- Der König der Löwen
Zugegeben, Der König der Löwen ist einer der ganz großen Klassiker, wenn es um Disney geht. Dabei ist die Story gar nicht sooo originell: Ein machthungriger Onkel tötet den König und jagt den Prinz fort - dieser findet neue Freunde und kehrt später zurück, um Rache zu nehmen und schließlich seinen Platz zu finden. Damit ist im Prinzip schon der ganze Film zusammengefasst. Das Ganze ist mit Tieren in der Hauptrolle aber schön umgesetzt, und vor allem die Lieder können überzeugen. Alles in allem ein guter, aber nicht der beste Disney-Film.
Regie: Roger Allers, Rob Minkoff • USA (1994)
- Wer küsst schon einen Leguan?
Ein ernster deutscher Kinderfilm über schwierige Familienverhältnisse: Der 13-jährige Tobias kommt mit dem neuen Freund seiner alleinerziehenden Mutter so gar nicht klar. Als nebenan ein Drehbuchautor einzieht und einen Leguan als Haustier mitbringt, träumt Tobias davon, wie schön es doch wäre, so jemanden als Vater zu haben. Kurzerhand bricht er selbst ins Leben seines neuen Nachbarn ein. Dieser fühlt sich anfangs überrumpelt, spielt jedoch in einem gewissen Rahmen mit. Als es dann zu einem Unfall kommt, wird die Situation für beide Seiten sehr schwierig.
Regie: Karola Hattop • Deutschland (2004)
- Coraline
Ein gruseliger Stop-Motion-Puppentrickfilm für ältere Kinder: Die 11-jährige Coraline fühlt sich von ihren Eltern vernachlässigt. Durch eine Geheimtür gelangt sie in ein spiegelverkehrtes Abbild ihres Zuhause und trifft dort ihre "andere Mutter". Tatsächlich fühlt sich Coraline dort viel wohler als in ihrer wirklichen Welt, und so geht sie immer öfter rüber. Erst spät bemerkt Coraline, dass ihre andere Mutter in Wahrheit eine Hexe ist, die gerade dabei ist, sie in eine heimtückische Falle zu locken - aber ist es auch schon zu spät?
Regie: Henry Selick • USA (2009)
- Das kleine Gespenst
Es gefällt mir selten, wenn schöne alte Serien oder Filme, mit denen ich aufgewachsen bin, später neu umgesetzt werden. So liebe ich beispielsweise Jim Knopf als Marionettenspiel der Augsburger Puppenkiste, aber der Realfilm von vor wenigen Jahren spricht mich überhaupt nicht an. Eins der wenigen positiven Beispiele ist Das kleine Gespenst: Obwohl ich bereits als Kleinkind Otfried Preußlers Buch vorgelesen bekam und auch den Zeichentrickfilm aus den frühen 90er Jahren mochte, gefällt mir trotzem auch der Realfilm von 2013. Kurz noch zur Story: Ein kleines Gespenst, das sonst immer um Mitternacht wach wird, erwacht nach einer Reparatur der Turmuhr plötzlich um 12 Uhr mittags. Zunächst freut es sich über sein neues Leben als Taggespenst, da sind wenigstens alle Menschen wach und erschrecken sich. Doch schnell beginnen die Probleme ...
Regie: Alain Gsponer • Deutschland, Schweiz (2013)
Platz 90: Liebling, ich habe die Kinder geschrumpft • © Disney
- Liebling, ich habe die Kinder geschrumpft
Schön verrückte Komödie aus dem Hause Disney: Der etwas zerstreute Wissenschaftler Wayne Szalinski erfindet eine Maschine, mit der er versehentlich seine eigenen Kinder auf die Größe von Käfern schrumpft. Die "Kleinen" erleben nun ein "großes" Abenteuer beim Versuch, im eigenen Garten zu überleben, während Papa von dem ganzen Unglück noch gar nichts ahnt. In zwei Fortsetzungen verwandelt Möchtegern-Professor Szalinski dann übrigens seinen jüngsten Spross in einen Riesen und schrumpft schließlich auch seine Ehefrau und sich selbst. Später folgte auch noch eine Serie, in der wir zahlreiche weitere seiner Erfindungen in Aktion erleben, die aber leider inzwischen sehr rar geworden ist.
Regie: Joe Johnston • USA (1989)
- Invisible Sue - Plötzlich unsichtbar
Genau wie bei Liebling, ich habe die Kinder geschrumpft ist auch bei Invisible Sue die Erfindung eines Elternteils der Auslöser für ein Abenteuer. Die 12-jährige Sue kommt mit einer Flüssigkeit aus dem Labor ihrer Mutter in Berühung und kann sich fortan unsichtbar machen, kann diese Kraft allerdings anfangs noch nicht so wirklich steuern. Als später die Mutter entführt wird, muss Sue ihre Superkraft aber gekonnt einsetzen, um sie zu retten. Genau wie Ente gut! (Platz 98) stammt auch Invisible Sue aus der Initiative Der besondere Kinderfilm
Regie: Markus Dietrich • Deutschland (2018)
- Coco - Lebendiger als das Leben
Eins von Pixars neueren Werken und generell ein schöner Film für die Halloween-Zeit - wenngleich die Handlung nicht an Halloween spielt, dafür aber am Día de Muertos, ein mexikanisches Totenfest. Die Familie des 12-jährigen Miguel hat einen Groll gegen Miguels Ururgroßvater entwickelt, der seinerzeit losgezogen ist, um ein großer Musiker zu werden, und nie zurück kam. Der Groll geht so weit, dass Musik im Allgemeinen in dieser Familie verpönt ist. Am Día de Muertos gelangt Miguel für einen Tag ins Totenreich und wittert sogleich seine Chance, seinen ihm unbekannten Ururgroßvater ausfindig zu machen und ihn vielleicht sogar mit der Familie zu versöhnen.
Regie: Lee Unkrich, Adrian Molina • USA (2017)
- Das letzte Einhorn
Ein Klassiker unter den Fantasy-Zeichentrickfilmen: Bis heute wird das Märchen jedes Jahr zu Weihnachten im Fernsehen gezeigt! Ein Einhorn, das glaubt, das letzte seiner Art zu sein, erfährt von einem Schmetterling, dass dem gar nicht so ist, und so macht sich das Einhorn auf die Suche nach seinen Artgenossen. Die Animationen entstanden übrigens im japanischen Studio Topcraft, aus dem später das weltberühmte Studio Ghibli hervorging.
Regie: Jules Bass, Arthur Rankin Jr. • USA, Großbritannien, Japan, Deutschland (1982)
- Zwei Brüder
Sehr schöner Tierfilm, die beiden titelgebenden Brüder sind nämlich Tiger. Noch als Jungtiere werden die Raubkatzen gefangen genommen: Der eine landet in einem Zirkus, der andere als Haustier beim Sohn des Gouverneurs. Erst bei einem Schaukampf in einer Arena treffen sie sich, inzwischen ausgewachsen, wieder und sollen nun gegeneinander kämpfen. Wer ein Freund von Katzen und auch von majestätischen Großkatzen ist, der wird an diesem Film seinen Spaß haben.
Regie: Jean-Jacques Annaud • Großbritannien, Frankreich (2004)
Platz 86: Zwei Brüder • © Pathé Renn Productions, Two Brothers Productions, TF1 Films Production, Canal+, Allied Filmmakers, TOBIS Film
- Asterix erobert Rom
Asterix mag ich generell, sowohl die Comics als auch die Zeichentrickfilme - nur die Realfilme nicht so sehr. Speziell Asterix erobert Rom ist der erste (und über lange Jahrzehnte einzige) Asterix-Film, der nicht auf einer Comic-Vorlage basiert, sondern eine Original-Geschichte erzählt: Die beiden Gallier wandeln auf den Spuren des griechischen Helden Hercules und müssen 12 Aufgaben lösen, um Cäsar zu zeigen, was sie drauf haben. Schaffen sie das, will Cäsar kapitulieren, also machen sich Asterix und Obelix auf den Weg. Die Story ist nicht ganz logisch (der echte Cäsar hätte niemals so einfach aufgegeben), der Film ist aber durchweg witzig gemacht, vor allem das "Haus, das Verrückte macht", eine gelungene Persiflage an die Bürokratie.
Regie: René Goscinny, Albert Uderzo, Pierre Watrin • Frankreich (1976)
- Cars
Ein Pixar-Film mit sprechenden Autos: Viele Kleinkinder fahren total darauf ab, viele Eltern sind davon genervt. Der Film hat aber doch auch genügend Tiefgang, und mir gefällt's: Das rote Rennauto Lightning McQueen befindet sich auf dem Höhepunkt seiner Karriere und bildet sich darauf auch was ein. Auf dem Weg zum Saison-Finale wird McQueen von seinem Transporter getrennt und landet in dem verschlafenen Nest Radiator Springs an der alten Route 66. Zunächst will er nur schnell wieder von dort weg, doch mit der Zeit wachsen ihm der Ort und seine Autos doch ans Herz. Und der Bürgermeister war früher selbst ein bekannter Rennwagen, der McQueen nun davor bewahren will, dieselben Fehler zu machen, wie er einst.
Regie: John Lasseter, Joe Ranft • USA (2006)
- Charlie und die Schokoladenfabrik
Schön skurriler Fantasy-Film von Tim Burton, nach dem gleichnamigen Buch von Roald Dahl. Willy Wonka (gespielt von Johnny Depp) sucht einen Nachfolger, der die Leitung seiner Schokoladenfabrik übernehmen kann, und versteckt dazu fünf goldene Eintrittskarten in seinen Produkten: Die fünf Kinder, die sie finden, dürfen in die Fabrik kommen, und einen von ihnen wählt Wonka als Nachfolger aus. Der kleine Charlie, der in ärmlichen Verhältnissen lebt, träumt davon, selbst eine dieser Karten zu finden, und nachdem er im Fernsehen gesehen hat, wie vier sehr unsympathische Kinder die ersten vier Karten finden konnten, zieht Charlie tatsächlich die fünfte und letzte Karte aus einer Tafel Schokolade. Die fünf Kids finden sich also in der Fabrik ein und stellen schnell fest, dass diese viele weniger eine normale Fabrik, als viel mehr ein Wunderland ist.
Regie: Tim Burton • USA, Großbritannien, Australien (2005)
- Vilja und die Räuber
Die 11-jährige Vilja ist gerade vom Familienurlaub genervt, da passiert es: Eine Räuberbande klaut das Familienauto, und Vilja ist noch drin! Das Mädchen wieder gehen zu lassen kommt für die Räuber natürlich nicht in Frage, zumal sie gerade auf dem Weg zu einem Räuber-Wettbewerb sind. Tatsächlich sind die Räuber aber auch selbst eine Familie aus Vater, Mutter und ihren Kindern. Nach anfänglichen Fluchtgedanken freundet sich Vilja dann doch mit den Räuberkindern an. Und sie beschließt, auf ihre Weise die Räuberfamilie zu reparieren ...
Regie: Marjut Komulainen • Finnland (2015)
- Sommer mit Onkel Erik
Ein herrlicher Klamauk für Kinder: Fünf Geschwister sind nicht gerade begeistert davon, dass die Eltern ihr Haus verkaufen wollen. Zusammen mit Onkel Erik, der für ein paar Tage auf sie aufpassen soll, während die Eltern weg sind, schmieden sie einen Plan: Das Haus muss einfach so weit demoliert werden, bis es niemand mehr kaufen will!
Regie: Tomas Villum Jensen • Dänemark (2001)
Platz 80: Amy und die Wildgänse • © Columbia Pictures, Sandollar Productions
- Amy und die Wildgänse
Dieser schöne Tierfilm basiert auf einer wahren Geschichte: Amy lebt bei ihrer Mutter in Neuseeland, bis diese bei einem Unfall stirbt. Daraufhin kommt Amy zu ihrem Vater auf dessen Farm in Kanada. Anfangs gefällt ihr diese Umstellung gar nicht. Dann stolpert Amy zufällig über ein Nest mit Gänseeiern, und auch die Gänsemutter scheint fort zu sein und nicht wieder zu kommen. Daraufhin nimmt Amy die Eier mit nach Hause, brütet sie aus und übernimmt fortan selbst die Rolle der Gänsemutter. Bis sie am Schluss sogar mit einem Ultraleichtflugzeug den Gänsen des Fliegen beibringt, damit sie in den Süden ziehen können.
Regie: Carroll Ballard • USA (1996)
- Die Reise ins Labyrinth
Musikalischer Fantasy-Film von Jim Henson, dem Schöpfer der Sesamstraße und der Muppet-Show, voller Musik des britischen Rock-Sängers David Bowie, der auch selbst den Koboldkönig spielt: Die 15-jährige Sarah soll auf ihren kleinen Bruder aufpassen, was sie nervt, und so sagt sie im Zorn, die Kobolde mögen doch das Kind holen. Tatsächlich tauchen daraufhin die Kobolde auf und nehmen das Baby mit. Jetzt will Sarah doch alles wieder ins Lot bringen, und so macht sie sich auf den Weg zum Koboldkönig, um mit ihm über das Missverständnis zu sprechen. Das Schloss des Koboldkönigs liegt allerdings inmitten eines Labyrinths, und Sarah bleiben nur 13 Stunden, um den Weg zu finden - sonst verwandelt sich ihr Bruder endgültig in einen Kobold. Bevölkert wird das Labyrinth von allerhand schrägen Kreaturen, die allesamt aus Jim Hensons Puppenwerkstatt stammen. Nicht alle von ihnen sind Sarah böse gesinnt, und viele von ihnen haben auch eine fetzige Tanznummer drauf.
Regie: Jim Henson • USA, Großbritannien (1986)
- Pippi Langstrumpf
Das wahrscheinlich bekannteste Werk von Astrid Lindgren: Tatsächlich ist der Kinofilm Pippi Langstrumpf "nur" ein Zusammenschnitt der Serie, aber deshalb nicht weniger sehenswert: Pippi zieht mit ihrem Pferd Kleiner Onkel und ihrem Affen Herr Nilsson, aber ohne Eltern in die Villa Kunterbunt ein. Die Nachbarskinder Tommy und Annika interessieren sich sehr für das geheimnisvolle Mädchen, das da nebenan eingezogen ist, und sie freunden sich schnell an. Doch die Erzieherin Frau Prysselius will Pippi in ein Kinderheim stecken, außerdem muss sie ihre Villa auch heldenhaft vor zwei Einbrechern beschützen. Insgesamt gibt es vier Pippi Langstrumpf-Filme, die die gesamte 21-teilige Serie zusammenfassen. Neben dem ersten Streifen gefällt mir vor allem noch der dritte Teil, in dem Pippi, Tommy und Annika aufbrechen, um Pippis Vater, den Südseekönig von Taka-Tuka-Land, aus den Fängen von Piraten zu befreien.
Regie: Olle Hellbom • Schweden, Deutschland (1969)
- Das Dschungelbuch
Das Dschungelbuch war der letzte Film, an dem Walt Disney vor seinem Tod im Dezember 1966 noch selbst mitgewirkt hat. Findelkind Mogli wird im indischen Urwald von Wölfen aufgezogen, und es gefällt ihm gut dort. Doch Mogli kann nicht im Dschungel bleiben, da der Tiger Shir-Khan zurückgekehrt ist und Jagd auf den Jungen machen will. Panther Baghira bietet sich an, Mogli zu einer Menschensiedlung zu bringen, wo er in Sicherheit wäre. Mogli sieht es allerdings überhaupt nicht ein, warum er den Dschungel verlassen soll, und so büchst er Baghira aus und begegnet u.a. Colonel Hathis Elefantenherde und vor allem dem gutmütigen und gemütlichen Bären Balu. Doch es lässt sich nicht vermeiden, dass Mogli schließlich auch Shir-Khan gegenüber steht ...
Regie: Wolfgang Reitherman • USA (1967)
- Belle und Sebastian
Neuverfilmung eines bereits mehrfach verfilmten französischen Kinderbuchs: Zur Zeit des zweiten Weltkriegs leben die Menschen in einem abgeschiedenen Bergdorf nicht in Angst vor den Bomben, sondern vor einer geheimnisvollen Bestie, die ihre Schafe frisst. Der etwa acht Jahre alte Sebastian findet das Monster: Ein großer schöner weißer Hund mit gutem Herz. Sebastian ist klar, dass das Tier unschuldig am Tod der Schafe ist. Er tauft den Hund Belle und versteckt ihn, denn die anderen Menschen im Dorf werden ihm nicht glauben, dass Belle gutherzig ist. Als dann deutsche Soldaten ins Dorf kommen und Sebastian bedrohnen, eilt Belle dem Jungen zur Hilfe, wodurch das Geheimnis natürlich auffliegt ...
Regie: Nicolas Vanier • Frankreich (2013)
Platz 75: Die Heinzelmännchen • © Schongerfilm GmbH, Icestorm Entertainment
- Die Heinzelmännchen
Als kleines Kind habe ich sehr gern die schönen alten Märchenfilme gesehen, und davon sind mir Die Heinzelmännchen ganz besonders gut in Erinnerung geblieben. Nachdem zwei Kinder im Wald die Heinzelmännchen-Blume gefunden haben, erscheinen jede Nacht die Heinzelmännchen im Ort und verrichten die Arbeit der Menschen. Die Leute finden dieses neue Leben sehr bequem, doch da ist noch die neugierige Schneiderin: Sie will die Heinzelmännchen unbedingt einmal selbst sehen und stellt den kleinen Kerlchen eine gemeine Falle.
Regie: Erich Kobler • Deutschland (1956)
- Die Brüder Löwenherz
In einem ihren spätesten Romane verarbeitet Astrid Lindgren das Thema Tod, verpackt es jedoch gekonnt in ein Fantasy-Abenteuer. Der 9-jährige "Krümel" ist schwer krank, und um ihm die Angst vor dem Sterben zu nehmen, erzählt ihm sein älterer Bruder Jonathan immer wieder von dem Königreich Nangijala, in das er nach seinem Tod kommen wird. Dann kommt es ganz anders: Bei einem Brand kommt Jonathan ums Leben! Später erliegt auch Krümel seiner Krankheit und findet sich tatsächlich in Nangijala wieder, wo Jonathan bereits auf ihn gewartet hat. Als "Brüder Löwenherz" erleben sie dort zahlreiche Abenteuer und machen sich bald daran, dem Tyrannen Tengil und seinem Drachen Katla zu zeigen, was eine Harke ist. Nachdem sich Jonathan aber beim Kampf gegen Katla todbringende Verletzungen zugezogen hat, beginnt er, von einem weiteren Königreich namens Nangilima zu erzählen ...
Regie: Olle Hellbom • Schweden (1977)
- Der selbstsüchtige Riese
Nur eine knappe halbe Stunde lang ist dieser Zeichentrickfilm nach einem Märchen von Oscar Wilde: Ein Riese ist erbost darüber, dass die Kinder der Umgebung in seinem Garten spielen. Kurzerhand baut er eine Mauer, damit er sein Anwesen ganz für sich allein hat. Doch nicht nur die Kinder bleiben fortan dem Garten fern, auch die Jahreszeiten: Während es ringsumher Frühling wird, bleibt es im Garten des Riesen Winter.
Regie: Peter Sander • Kanada (1971)
- Wo die wilden Kerle wohnen
Dieser Film hat nichts, aber auch gar nichts mit der Fußball-Reihe Die Wilden Kerle zu tun, sondern basiert auf dem Kinderbuch von Maurice Sendak, welches nur 333 Wörter lang ist. Der rebellische 9-jährige Max läuft von zu Hause fort und gelangt auf eine Insel, auf der die wilden Kerlen leben, zottelige und gutherzige Monster. Durch sein Geschrei schüchtert Max die wilden Kerle ein und wird daraufhin von ihnen zum König gekrönt. Doch irgendwann plagt Max doch das Heimweh, und so verlässt er die wilden Kerle wieder ...
Regie: Spike Jonze • USA (2009)
- Joy Stick Heroes
Als jugendlicher Nintendo-Fan war Joy Stick Heroes eine Weile lang einer meiner absoluten Lieblingsfilme, dabei ist er sachlich gesehen gar nicht so gut: Der 9-jährige Jimmy ist psychisch gestört und kommt in ein Heim. Sein 13-jähriger Bruder Corey will das nicht einsehen, entführt Jimmy aus dem Heim und beginnt mit ihm eine Reise quer durch die USA. Nachdem sie auf einer Raststätte an einem Spielautomaten Jimmys Talent für Videospiele erkannt haben, setzen sie sich auch ein Ziel: Die Video Armageddon, ein großes Turnier in Kalifornien. Für Nintendo-Fans wie mich punktet der Film vor allem durch die vielen Spielszenen, die immer wieder eingebaut sind - und im Finale wird Super Mario Bros. 3 gezockt, welches noch gar nicht veröffentlicht war, als der Film herauskam.
Regie: Todd Holland • USA (1989)
Platz 70: The Lego Movie • © Warner Bros., Village Roadshow Pictures, RatPac-Dune Entertainment, LEGO System A/S, Lin Pictures, Vertigo Entertainment
- The Lego Movie
Ja, der Lego-Kinofilm ist sehr rasant und es fliegt ein wenig zu oft etwas in die Luft. Nichtsdestotrotz konnte mich der Streifen überzeugen: Verpackt in eine irre Action-Story wird die "Moral" vermittelt, man solle doch beim Spielen auf zu genaue Anleitungen pfeifen, sondern einfach seiner Phantasie freien Lauf lassen. Hinzu kommt ein Nostalgie-Bonus für alle, die als Kind mit Lego gespielt haben (sogar mein geliebtes Fabuland hat einen ganz klitzekleinen Cameo-Auftritt), Batman ist ein Gaststar und der Titelsong Hier ist alles super lädt einfach zum Mittanzen ein.
Regie: Phil Lord, Chris Miller • USA, Australien (2014)
- Pokémon 3 - Im Bann des Unbekannten
Ich bin Pokémon-Fan seit inzwischen mehr als 20 Jahren. Neben den Spielen mag ich auch die Kinofilme (der Serie habe ich dagegen schon seit einigen Staffeln den Rücken gekehrt): Neben dem 12. Film Arceus und das Juwel des Lebens, dem 10. Film Der Aufstieg von Darkrei und dem fünften Film Pokémon Heroes gefällt mir ganz besonders der dritte Film Im Bann des Unbekannten, nicht nur, weil darin mein Lieblings-Pokémon Endivie mitspielt. Der Wissenschaftler Spencer Hale hat die Icognito erforscht, ist dann aber verschwunden. Aus Fundstücken, die er mit nach Hause gebracht hat, erwachen echte Icognito und materialisieren die Traumwelt von Hales Tochter Molly. Als das Mädchen sich einen neuen Vater wünscht, schicken sie ihr ein Entei als Ersatz - und als Molly dann auch noch eine Mutter haben möchte, zieht die legendäre Raubkatze los und entführt kurzerhand Ashs Mutter. Ash, Misty, Rocko und Pikachu müssen sich daraufhin einen Weg in den von den Icognito geschaffenen Kristallpalast der kleinen Molly bahnen, um Ashs Mama zu retten.
Regie: Kunihiko Yuyama • Japan (2000)
- Little Gangster
Verrückte Komödie mit ungewöhnlicher Grundidee: Der Junge Rik Boskamp will sich selbst und vor allem seinem schüchternen Vater mehr Respekt verschaffen, und das schafft er, indem er kurzerhand das Lügenkonstrukt aufbaut, sein Vater sei ein berüchtigter Mafiaboss. Die Sache läuft überraschend gut - bis an Riks Schule ein unliebsamer alter Klassenkamerad aus ihrer früheren Heimat auftaucht, der die Wahrheit kennt ...
Regie: Arne Toonen • Niederlande (2015)
- Sherlock Holmes und die sieben Zwerge
Ein hübscher Märchen-Krimi für Kinder: Kriminalhauptkommissar Hans Holms freut sich eigentlich auf seinen Ruhestand, doch dann werden zunächst seine beiden Enkelkinder bei ihm einquartiert, und kurz darauf tauchen allen Ernstes die sieben Zwerge bei ihm auf, um um Hilfe zu bitten, denn Schneewittchen wurde entführt. Ursprünglich war Sherlock Holmes und die sieben Zwerge eine 8-teilige Fernsehserie, 1995 kam auch ein Zusammenschnitt als Film ins Kino.
Regie: Günter Meyer • Deutschland (1995)
- Kai aus der Kiste
Vom gleichen Regisseur wie Sherlock Holmes und die sieben Zwerge (Platz 67) stammt auch dieser schöne Kinderfilm, der die Werbe-Industrie gekonnt auf die Schippe nimmt. Kai lebt in armen Verhältnissen in Berlin. Zufällig bekommt er mit, dass ein reicher Amerikaner in der Stadt ist und einen "Werbekönig" sucht, der seine Kaugummi-Produkte in Deutschland bewirbt. Kurzerhand schleicht sich Kai in das Hotelzimmer des Amerikaners, und nachdem er sich bewiesen hat, bekommt er tatsächlich eine Chance: Im Wettstreit gegen einen Werbefachmann sollen Kai und seine Freunde binnen weniger Tage eine bestimmte Kaugummisorte stadtbekannt machen - eine Aufgabe, die viel kindlichen Einfallsreichtum erfordert!
Regie: Günter Meyer • DDR (1988)
Platz 66: Kai aus der Kiste • © Deutsche Film (DEFA), Deutscher Fernsehfunk, Studio Hamburg Enterprises
- Kevin - Allein zu Haus
Ein Klassiker unter den Weihnachtsfilmen und jedes Jahr in der Adventszeit ein Muss: Der 8-jährige Kevin wird nach einem Familienstreit zu Hause vergessen, während die ganze Verwandtschaft in den Urlaub fliegt. Als das Missgeschick auffällt, versucht vor allem die Mutter verzweifelt, so schell wie möglich zurück nach Hause zu kommen. Kevin dagegen findet sich recht schnell allein im Haushalt zurecht und kann am Ende sogar heldenhaft das Haus gegen zwei Einbrecher verteidigen. Auch die Fortsetzung Kevin - Allein in New York ist sehenswert. Drei weitere Fortsetzungen sind kaum bekannt und auch nicht mehr so gut.
Regie: Chris Columbus • USA (1990)
- Boule und Bill - Zwei Freunde Schnief und Schnuff
Dieser lustige Film basiert auf der belgischen Comicreihe Boule und Bill, die bereits in den 70er Jahren unter dem Namen Schnief und Schnuff in Fix und Foxi erschien - und diese Veröffentlichung habe auch ich noch nachträglich mitbekommen, als ich mir einige alte Fix und Foxi-Hefte vorwiegend wegen der Schlümpfe zugelegt habe. In der Comicreihe werden in kurzen Gags die alltäglichen Erlebnisse des 7-jährigen Boule mit seinem Hund Bill erzählt. Das greift auch der Film auf: Episodenhaft erzählt, sehen wir zunächst, wie Bill zu Boule kam, gegen den Willen von Boules Vater. Dann zieht die Familie um, was nicht ganz reibungslos funktioniert. Zum Schluss retten Boule und Bill heldenhaft eine Schildkröte, während der Vater anfängt, Comics über seinen Sohn und dessen Haustier zu zeichnen.
Regie: Alexandre Charlot, Franck Magnier • Frankreich, Belgien, Luxemburg (2013)
- Der kleine Spirou
Auch Der kleine Spirou basiert auf einer belgischen Comicreihe, genauer auf der Jugendversion von Spirou, die bereits in den 80er Jahren von den Zeichnern Tome und Janry als Spin-off von Spirou und Fantasio geschaffen wurde. Spirou als Kind hat so gar keine Lust, ein Hotelpage wie all seine Vorfahren zu werden, viel lieber möchte er ein Abenteurer sein. Als aber kein Weg mehr am Dasein als Hotelpage vorbeiführt, beschließt Spirou, vorher zumindest noch eine Abenteuerreise um die ganze Welt zusammen mit seiner Freundin Suzette zu machen - selbst, wenn diese Weltreise nur von Spirous Freunden gekonnt inszeniert ist!
Regie: Nicolas Bary • Frankreich, Belgien (2017)
- Der Glöckner von Notre Dame
Der bekannte historische Roman von Victor Hugo, von Disney umgearbeitet zu einem kindgerechten Zeichentrickfilm: Richter Frollo nimmt ein entstelltes Baby auf und lässt es im Glockenturm der Pariser Kathedrale Notre Dame leben - und er bläut "Quasimodo", so hat er das Kind genannt, ein, er dürfe die Kirche niemals verlassen. Anfang 20 schleicht sich Quasimodo aber doch erstmals hinaus, um das Fest der Narren zu besuchen, und verliebt sich bei dieser Gelegenheit in die Zigeunerin Esmeralda. Mit ihr zusammen begehrt er gegen Frollo auf, der allen Zigeunern den Krieg erklärt hat. Doch auch Frollo hat ein Problem: Er hat sich selbst in Esmeralda verguckt!
Regie: Gary Trousdale, Kirk Wise • USA (1996)
- Mirai - Das Mädchen aus der Zukunft
Schönes modernes Märchen in Form eines neueren Anime: Als der kleine Kun vier Jahre alt ist, bekommt er mit Mirai eine kleine Schwester - und es gefällt ihm gar nicht, dass seine Eltern dem Baby plötzlich viel mehr Aufmerksamkeit widmen als ihm! Aus der Zukunft erscheint ihm mehrmals eine ältere Ausgabe seiner Schwester, später unternimmt er dann auch selbst Zeitreisen in die Kindheit seiner Eltern. Dadurch werden dem Jungen die Augen geöffnet und er lernt, mit seiner schwierigen Familiensituation umzugehen.
Regie: Mamoru Hosoda • Japan (2018)
Platz 60: Ein Platz für Pluk • © Bos Bros. Film & TV Productions, AVRO Television
- Ein Platz für Pluk
An diesen Film ist leider aktuell kaum ein Rankommen: Es gibt keine DVD, und er steht auch nirgends zum Streamen bereit. Der kleine Pluk fährt mit seinem roten Kranwagen durch die Welt und sucht einen Ort, an dem er bleiben kann, eben einen "Platz für Pluk". Im Petteflet, einem großen Wohnblock, wird er fündig. Er findet dort auch schnell einige Freunde - hauptsächlich Tiere und andere Kinder. Doch manche Mitbewohner wollen Pluk lieber schnell wieder loswerden, allen voran die überaus plingelige Frau Sauberer.
Regie: Ben Sombogaart • Niederlande (2004)
- Kidbusters
Eine witzige Gaunerkomödie für Kinder: Eine Großfamilie (Vater, Mutter und vier Kinder) fliegt aus ihrer Wohnung. Sie kommen zunächst bei ihrem Onkel unter, und der nimmt es mit dem Gesetz nicht immer ganz so genau. Nun hat er einen Plan, wie die Familie wieder an Geld kommen könnte: Er will den Sohn eines Millionärs entführen und kräftig Lösegeld kassieren, und die Kinder sollen ihm dabei helfen. Dann überschlagen sich die Ereignisse: Der Millionärssohn findet seine eigene Entführung nämlich ganz spaßig, und auch der Butler hat so einiges an Dreck am Stecken.
Regie: Frederik Meldal Nørgaard • Dänemark (2017)
- Emil und die Detektive
Frei nach dem gleichnamigen Kinderbuch von Erich Kästner: Der junge Emil fährt nach Berlin und wird unterwegs ausgeraubt - Emil tut sich daraufhin mit einigen Berliner Kids zusammen, um den Räuber ausfindig zu machen. Der Streifen ist bereits die dritte Verfilmung des Buches, die anderen beiden Filme entstanden 1931 und 1954. Die 2001er-Version wurde nun an die heutigen Sehgewohnheiten der Kinder und auch generell an die moderne Zeit angepasst, ohne sich dabei jedoch zu sehr von der ursprünglichen Romanhandlung zu entfernen. Ein gelungener Spagat.
Regie: Franziska Buch • Deutschland (2001)
- Asterix im Land der Götter
Ich kann mich nur sehr schwer damit anfreunden, wenn liebgewonnene Zeichentrick-Klassiker plötzlich zu 3D-Animation werden, aber Asterix im Land der Götter ist trotzdem einfach ein großartiger Film. Basierend auf dem Comicband Die Trabantenstadt, lässt Cäsar eine Wohnsiedlung für Römer ganz in der Nähe des gallischen Dorfes entstehen - in der Hoffnung, die Gallier würden es niemals wagen, Zivilisten zu verhauen. Tatsächlich scheint Cäsars Plan aufzugehen: Als durch die Anwesenheit römischer Touristen auch das gallische Dorf floriert, lassen sich die meisten Gallier um den Finger wickeln. Lediglich Asterix, Obelix und Miraculix riechen den Braten ...
Regie: Alexandre Astier, Louis Clichy • Frankreich, Belgien (2014)
- Die Wolke
Ein Katastrophenfilm aus Kindersicht: Mitten in Deutschland - nahe des nordbayerischen Schweinfurt - kommt es zu einem Super-GAU. Von jetzt auf gleich wird der gesamte Umkreis evakuiert, und die 14-jährige Hannah ist mit ihrem kleinen Bruder mittendrin. Die erste Hälfte des Film erzählt von der dramatischen Flucht der Kinder aus dem Katastrophengebiet - die zweite Hälfte beschäftigt sich damit, wie es Hannah, inzwischen bei einer Tante in Hamburg, in der Zeit nach der Katastrophe ergeht.
Regie: Gregor Schnitzler • Deutschland (2006)
Platz 55: Nils Karlsson Däumling • © Astrid Lindgrens Värld, SVT Drama, Svensk Filmindustri
- Nils Karlsson Däumling
Ein schöner Kinderfilm nach der gleichnamigen Kurzgeschichte von Astrid Lindgren: Der 7-jährige Bertil ist viel allein zu Hause und lernt eines Tages den Winzling Nils Karlsson Däumling kennen, der zwischen den Mauern des Hauses lebt. Die beiden freunden sich schnell an, und mit Hilfe eines verzauberten Nagels kann auch Bertil auf die Größe von Nils Karlsson schrumpfen. Zu zweit erleben die beiden Zwerge dann einige aufregende Abenteuer, etwa im "Kampf" gegen eine Ratte, die Nils Karlsson bedroht.
Regie: Staffan Götestam • Schweden (1990)
- Winnetous Sohn
Wie bereits andere Filme aus dieser Liste, stammt auch Winnetous Sohn aus der Initiative Der besondere Kinderfilm: Der etwas vollschlanke Max will unbedingt die Rolle als Winnetous Sohn bei den Karl-May-Festspielen bekommen, doch er ist absolut ungeeignet für die Rolle - zumindest in den Augen derjenigen, die zu entscheiden haben! Nichtsdestotrotz legt sich Max ins Zeug und trainiert hart, damit er am Ende vielleicht doch geeignet ist. Man kann alles schaffen, wenn man sich nur richtig anstrengt? Nun ... vielleicht! Doch irgendwann verlässt Max doch das Selbstvertrauen.
Regie: André Erkau • Deutschland (2015)
- Die Schlümpfe
Die Schlümpfe als US-amerikanischer Real-Trick-Mischfilm im heutigen New York? Um Gottes Willen! Der Film kam nicht allzu gut an, und auch ich dachte anfangs "Um Gottes Willen", aber der Film ist doch schlumpfig umgesetzt: Sechs Schlümpfe gelangen durch ein Zeitportal versehentlich ins moderne New York und kommen bei dem unter Erfolgsdruck stehenden Marketing-Manager Patrick Winslow unter, der in ihren Augen ein Wahrsager sein muss. Auch Gargamel hat die Schlümpfe bis nach New York verfolgt, hat aber als vertrottelter Mittelalter-Zauberer zunächst Orientierungsprobleme in der modernen Metropole. Im Gegensatz zur alten Zeichentrickserie ist der Film zunächst ungewohnt, aber dann doch absolut schlumpfig. Auch die direkte Fortsetzung Die Schlümpfe 2 gefällt mir gut, wohingegen mich der Animationsfilm Die Schlümpfe und das verlorene Dorf von 2017 überhaupt nicht überzeugen konnte.
Regie: Raja Gosnell • USA (2011)
- Svein og rotta og UFO-mysteriet
Nachfolger des norwegischen Kinderfilms Svein og rotta (Svein und seine Ratte): Anfang 2021 waren beide Filme auf Netflix zu sehen - ohne Synchro, nur mit deutschen Untertiteln und norwegischem Originalton! Mir gefallen beide Filme um den jungen Svein und sein Haustier, eine Ratte, die nicht von allen Menschen geliebt wird. Auch der erste Teil, in dem Svein bei einem Haustier-Wettbewerb mit seiner Ratte glänzen kann, gefällt mir gut - der Nachfolger Svein og rotta og UFO-mysteriet gefällt mir aber noch besser! Darin gehen Svein und seine Freunde, die ebenfalls Ratten besitzen, auf UFO-Jagd. Besonders gelungen finde ich, dass man tatsächlich bis ganz zum Schluss nicht dahinter kommt, ob es das UFO wirklich gibt oder nicht.
Regie: Vibeke Ringen • Norwegen (2007)
- Wintertochter
Das Weihnachtsfest von Kattakas Familie wird unterbrochen, als ein früherer Lover ihrer Mutter anruft - er stellt sich als Kattakas leiblicher Vater heraus! Das 12-jährige Mädchen beschließt daraufhin, diesen Mann kennenlernen zu wollen. Ihre Eltern halten davon wenig, doch zusammen mit einer älteren Nachbarin und einem Jungen aus der Nachbarschaft macht sie sich auf den Weg in Richtung Hafen, um ihren Vater - er ist Matrose - zu finden. Sie verpassen sein Schiff knapp, fahren jedoch weiter, um den Frachter irgendwo in Polen wieder abzufangen. Die weite Reise entwickelt sich dabei immer mehr zu einer Art Selbstfindungsprozess.
Regie: Johannes Schmid • Deutschland, Polen (2011)
Platz 50: Sieben Minuten nach Mitternacht • © Participant, River Road Entertainment, A Monster Calls, Apaches Entertainment, Películas la Trini, Summit Entertainment, Arthaus
- Sieben Minuten nach Mitternacht
Das Filmplakat zu Sieben Minuten nach Mitternacht hatte ich in der Adventszeit 2016 beim Urlaub in London gesehen, und es hatte mich auf Anhieb fasziniert. Ein knappes Jahr später konnte ich den Film endlich sehen - er ist ganz anders, als ich ihn mir anhand des Plakates vorgestellt hatte, aber das heißt nicht, dass er schlecht ist, im Gegenteil! Der 12-jährige Conor lebt bei seiner schwer kranken Mutter, die bald sterben wird. Ein Monster - ein zum Leben erwachter Baum - hilft Conor beim der Trauerbewältigung und beim Abschiednehmen.
Regie: Juan Antonio Bayona • USA, Spanien, Großbritannien (2016)
- Casper und Emma - Beste Freunde
Die Vorgeschichte zur Kinderserie Casper und Emma: Nette Alltagsgeschichten zweier Kindergartenkinder, die sich eng anfreunden. Oh, und auch ihre Plüschtiere freunden sich an, sie leben nämlich! Auf den Film folgte die 13-teilige Serie, außerdem gibt es auch noch weitere Filmen, in denen Casper und Emma etwa in die Winterferien fahren, Weihnachten feiern oder auf Safari gehen.
Regie: Arne Lindtner Næss • Norwegen (2013)
- Das fliegende Klassenzimmer
Klassiker nach dem gleichnamigen Internatsroman von Erich Kästner. Die Schüler proben für ihr Theaterstück Das fliegende Klassenzimmer, das auf der Weihnachtsfeier aufgeführt werden soll - drumherum müssen sie aber auch mit ihren persönlichen Problemen klarkommen. Da ist vor allem der Zwist mit den Realschülern, aber etwa auch der kleine Martin, der nicht über Weihnachten nach Hause fahren kann, weil seine Eltern sich die Fahrkarten nicht leisten können. Das schwarz-weiße Original von 1954 gefällt mir persönlich am besten. Auch die Version von 2003, in der das Internat nicht irgendeines, sondern das des Leipziger Thomanerchors ist, weiß zu gefallen. Nur die Verfilmung aus den 70er Jahren kann man vergessen - vor allem, weil darin leider der weihnachtliche Aspekt restlos entfernt wurde.
Regie: Kurt Hoffmann • Deutschland (1954)
- Alles steht Kopf
Extrem schräger, aber richtig genialer Pixar-Film über die Gefühlswelt eines Kindes: Die personifizierten Emotionen Freude, Kummer, Wut, Angst und Ekel sitzen in der "Schaltzentrale" von Riley, geben ihr dann und wann ein wenig Input und verwalten ihre Erinnerungen. Das geht 11 Jahre lang gut, doch dann gerät durch einen Umzug alles aus den Fugen. Die Emotionen stehen nun vor der schwierigen Aufgabe, ihre Riley vor dem seelischen Zerfall zu retten.
Regie: Pete Docter, Ronaldo del Carmen • USA (2015)
- Die Insel der Abenteuer
Die Abenteuer-Serie von Enid Blyton (Fünf Freunde, Hanni und Nanni) wurde 1996 als TV-Serie verfilmt. Immer drei 25-minütige Episoden decken einen Band der Buchvorlage ab, und es gibt auch Filmversionen, bei denen die drei Episoden jeweils zu einem Movie zusammengeschnitten wurden. Die Insel der Abenteuer basiert auf dem ersten Band: Vier Kinder (und ein Papagei) lernen sich im Ferienlager kennen. Aufgrund familiärer Probleme kommen Jack und Lucy spontan mit zu Philipp und Dina nach Hause in ein schönes Küstenhaus. Von nun an erleben sie zu viert spannende Abenteuer, in diesem ersten Film kommen sie etwa Geldfälschern auf die Schliche. Sehenswert ist aber die gesamte Serie, also alle acht Filme.
Regie: Peter Rose • Großbritannien (1996)
Platz 45: Aladdin • © Disney
- Aladdin
Ein schöner Disney-Film aus 1001 Nacht: Der Straßenjunge Aladdin verguckt sich in die Prinzessin, doch auch der böse Großwesir Dschafar begehrt die holde Maid, und noch viel mehr das ganze Königreich. Pech nur für Dschafar, das Aladdin einen Lampengeist auf seiner Seite hat!
Regie: John Musker, Ron Clements • USA (1992)
- Wickie und die starken Männer
Erwähnte ich schon mal, dass es mir selten zusagt, wenn liebgewonnene Zeichentrick-Klassiker später neu verfilmt werden? Das schließt prinzipiell auch Realverfilmungen mit ein, aber Bullys Wickie-Realfilm sticht ganz besonders positiv hervor. Der Streifen bleibt dem Charme des Anime-Klassikers jederzeit gerecht, bleibt inhaltlich stark am Original, bringt nicht zu viele und nicht zu wenige eigene Gags mit ein, und ist auch einfach technisch gut gemacht. Was will man also noch mehr? Die Fortsetzung Wickie auf großer Fahrt fällt zwar etwas ab, ist aber ebenfalls sehenswert.
Regie: Michael "Bully" Herbig • Deutschland (2009)
- Mary Poppins
Schönes Film-Musical um Mary Poppins, das magische Kindermädchen. Offiziell kümmert sie sich um die Kinder des Bankiers Mr. Banks, doch in Wahrheit ist sie gekommen, um den Vater zu reparieren. Bis es so weit ist, erlebt Mary Poppins zusammen mit den Kindern viele kuriose kleine Abenteuer. Sehr sehenswert ist auch der Film Saving Mr. Banks mit Tom Hanks als Walt Disney, der davon erzählt, wie Disney versucht, die Filmrechte an Mary Poppins zu erwerben.
Regie: Robert Stevenson • USA (1964)
- Das wandelnde Schloss
Sehr frei nach dem britischen Kinderbuch Sophie im Schloss des Zauberers erzählt dieser Anime die Geschichte der jungen Hutmacherin Sophie, die in eine alte Frau verwandelt wird. Daraufhin flieht sie aus der Stadt und begegnet dem Schloss des Zauberers Hauro, welches tatsächlich durch die Landschaft stampft. Im Schloss findet Sophie Unterschlupf bei Hauro, dessen Lehrling Markl und dem netten kleinen Flammengeist Calcifer. Und während Hauro versucht, dem ganzen Land zu helfen, macht sich Sophie langsam daran, Hauros Geheimnisse zu ergründen.
Regie: Hayao Miyazaki • Japan (2004)
- Wenn du König wärst
Die englische Artus-Sage, eingewoben in einen modernen Kinder-Abenteuerfilm. Der Außenseiter Alex findet auf einer Baustelle zufällig das legendäre Schwert Excalibur: Er ist der Auserwählte, der sich der bösen Morgana entgegen stellen muss, welche zurückgekehrt ist! Zusammen mit ein paar Schulkameraden, mit denen sich Alex aber eigentlich auch nicht so gut versteht, zieht der Junge auf ins Abenteuer. Unterstützung bekommen sie auch von Zauberer Merlin höchstpersönlich, den sie sich aber wohl doch ein wenig anders vorgestellt hatten.
Regie: Joe Cornish • Großbritannien (2019)
Platz 40: Unheimlich perfekte Freunde • © Bayerischer Rundfunk, Kinderkanal, Mitteldeutscher Rundfunk, SquareOne Entertainment, Viafilm, Westdeutscher Rundfunk, Capelight Pictures
- Unheimlich perfekte Freunde
Schöner Film über gute und schlechte Eigenschaften von Menschen: Zwei Jungs erschaffen mit Hilfe eines Zauberspiegels Doppelgänger ihrer selbst - die Doubles können alles, was die Kinder eigentlich nicht können, und sie tun es gern. So drücken die Doppelgänger die Schulbank, während die Jungs sich einen faulen Lenz machen. Das Leben scheint perfekt - bis auch die Klassenkameraden von dem Schwindel Wind kriegen! Bald hat jeder Mitschüler einen Doppelgänger, und in großer Anzahl wagen die Doubles plötzlich den Aufstand!
Regie: Marcus H. Rosenmüller • Deutschland (2019)
- Zoomania
Zoomania (im englischen Original Zootopia, dieser Name passt viel besser) ist eine Stadt, in der nur Tiere leben, Tiere mit menschlichen Eigenschaften. Jedes Tier füllt eine zu ihm passende Rolle - und aus genau diesem System will die Häsin Judy Hopps ausbrechen, als sie sich bei der Polizei bewirbt. Das gab's noch nie in Zoomania, ein süßes kleines Kuscheltier auf Verbrecherjagd? Nun, zunächst landet Judy als Strafzettel verteilende Politesse auf der Straße, doch in ihren ersten großen Fall schliddert sie schneller hinein, als ihr selbst lieb ist.
Regie: Byron Howard, Rich Moore • USA (2016)
- Lippels Traum
Schöne Verfilmung des gleichnamigen Buchs von Paul Maal (Das Sams): Der Vater von "Lippel" (eigentlich Philipp) muss beruflich verreisen, in der Zwischenzeit soll dessen Haushälterin auf den Jungen aufpassen. Die beiden kommen überhaupt nicht miteinander aus, und so flüchtet sich Lippel in eine Traumwelt aus 1001 Nacht. Er ahnt noch nicht, dass er durch den Fortlauf der Geschichte im Traum auch in der Realität sein Leben wieder ins Lot bringt.
Regie: Lars Büchel • Deutschland (2009)
- Superbror
Superbror ist einer der schönen skandinavischen Kinderfilme, die Netflix im Frühling 2021 hinzufügte - eine deutsche Synchro gibt es dabei nicht, nur deutsche Untertitel. Mit Hilfe einer außerirdischen Fernbedienung verwandelt der 10-jährige Anton seinen behinderten Bruder Buller in einen Superhelden. Beide Jungs und auch die Mutter sind begeistert von Bullers neuer Superkraft, doch dann geht die Fernbedienung zu Bruch, woraufhin eine außerirdische Stimme den Jungs offenbart, dass Buller in 24 Stunden wieder der Alte sein wird. Sie können die Rückverwandlung nicht aufhalten, und so beschließen sie, aus der ihnen verbleibenden Zeit zumindest noch das Beste zu machen.
Regie: Birger Larsen • Dänemark (2009)
- Little Nemo - Abenteuer im Schlummerland
Diese japanisch-amerikanische Co-Produktion verfilmt Winsor McCays Comic-Klassiker Little Nemo, der bereits ab 1905 entstand. Der kleine Nemo wird ins Schlummerland gerufen, um der Thronfolger des gutherzigen und sehr verspielten König Morpheus zu werden. In einem Anflug von Neugier befreit Nemo versehentlich den Alptraumkönig und hat dann seine liebe Not damit, alles wieder ins Lot zu bringen. An dem Film wirkten zahlreiche große Namen mit: Chris Columbus (Kevin - Allein zu Haus, Harry Potter und der Stein der Weisen) schrieb das Drehbuch, die Musik stammt von den Sherman-Brüdern, die auch zahlreiche Disney-Meisterwerke vertonten, und selbst die berühmten Anime-Regisseure Hayao Miyazaki und Isao Takahata wirkten damals, am Anfang ihrer Karriere, vorübergehend als Zeichner mit.
Regie: Masami Hata, William Hurtz • Japan, USA (1989)
Platz 36: Little Nemo - Abenteuer im Schlummerland • © TMS Entertainment, Koch Media
- Mein Kind vom Mars
Sehr schöner Film über die Annäherung von Vater und Sohn: Der verwitwete Science-Fiction-Autor David Gordon adoptiert einen kleinen Jungen, der fest davon überzeugt ist, vom Mars zu kommen. Im Heim hat das Kind mit niemandem geredet - im Haus von David Gordon taut er langsam auf. Die beiden finden langsam, Schritt für Schritt zusammen - nur davon, dass er in Wirklichkeit ein Erdenmensch ist, will der Junge nichts hören. Denn ... ist er das überhaupt?
Regie: Menno Meyjes • USA (2007)
- Zathura - Ein Abenteuer im Weltraum
Einer meiner Lieblingsfilme heißt Jumanji: Der Film mit Robin Williams über ein verfluchtes Brettspiel basiert auf einem Kinderbuch von Chris Van Allsburg, ist als Verfilmung aber vielleicht etwas zu heftig für Kinder. Hier setzt Zathura an: Dieser Film basiert auf der gleichen Grundidee, er wurde sogar tatsächlich unter dem Arbeitstitel Jumanji 2 gedreht. Das Setting wurde vom Dschungel in den Weltraum verlegt und die Umsetzung ist deutlich kindgerechter, ansonsten ist aber vieles ähnlich: Zwei Kids spielen ein verfluchtes Brettspiel, das ihnen nach jedem Zug eine neue Gefahr schickt. Nur, wenn sie das Spiel zu Ende spielen, verschwindet der ganze Spuk wieder.
Regie: Jon Favreau • USA (2005)
- Asterix bei den Briten
Als die Römer in Großbritannien einfallen, holen sich die Briten Hilfe von Asterix und Obelix: Asterix bei den Briten ist mein Favorit unter den Asterix-Zeichentrickfilmen! Ich liebe es einfach, wie hier die britische Lebensart gekonnt durch den Kakao (oder durch den Tee?) gezogen wird!
Regie: Pino Van Lamsweerde • Frankreich (1986)
- Radiopiratene
Auch dieser Film erschien im Frühling 2021 im O-Ton mit Untertiteln bei Netflix. Der kleine Karl Jonathan und sein Vater ziehen um - der Vater ist überglücklich am neuen Wohnort, Karl Jonathan hingehen gefällt es dort überhaupt nicht. Das liegt zu großen Teilen daran, dass die Stadt einfach keine Kinder mag. Zufällig stolpert der Junge über ein verlassenes Radiostudio, das aber noch funktionstüchtig ist, und macht sich daran, mit Hilfe von eigenen Sendungen das Leben in der Stadt erträglicher zu machen. Mich spricht der Film auch deshalb persönlich an, da ich auf Kibo.FM auch selbst Radiomoderator bin.
Regie: Stig Svendsen • Norwegen (2017)
- Professor Layton und die ewige Diva
Kinofilm zur erfolgreichen Rätselspiel-Reihe, die auch mir sehr gut gefällt - ich mag Logikrätsel allgemein sehr gern. Professor Layton und sein junger Assistent Luke besuchen Janice Quatlane, eine frühere Studentin des Professors, um für sie ein Geheimnis zu lüften: Eine Freundin von Janice war vor einem Jahr gestorben und ist nun als junges Mädchen zurück gekehrt - wie kann das sein? Während der Professor und Luke Puzzlestück um Puzzlestück zusammenfügen, hat auch der Zuschauer an ein paar ausgewählten Stellen die Möglichkeit, selbst mit zu rätseln.
Regie: Akihiro Hino • Japan (2009)
Platz 30: Versprochen ist versprochen • © 1492 Pictures, Twentieth Century Fox
- Versprochen ist versprochen
Nein, mit allzu viel Besinnlichkeit kann dieser Weihnachtsfilm nicht dienen - dafür mit einigen guten Gags, die eine schöne Vater-Sohn-Geschichte ausschmücken, welche wiederum in einen coolen Superhelden-Klamauk verpackt ist! Jamie wünscht sich zu Weihnachten eine Actionfigur von Turbo Man, aktuell das angesagteste Spielzeug bei den Kids. Sein überarbeiteter Vater, gespielt von Arnold Schwarzenegger (Terminator) hat nur leider vergessen, die Figur zu besorgen, und jetzt ist es nahezu unmöglich, noch eine zu bekommen. Beim verzweifelten Versuch, doch noch einen Turbo Man aufzutreiben, schlägt sich Arnie also mehr schlecht als recht durch den vorweihnachtlichen Wahnsinn.
Regie: Brian Levant • USA (1996)
- Grüße von Mike
Grüße von Mike ist der Film, der Anfang 2021 auslösend für meine Sucht nach guten Kinderfilmen war. Auch dieser Film spielt an Weihnachten, sehr viel davon merkt Mike allerdings nicht: Er war lange im Krankenhaus und soll jetzt eigentlich entlassen werden, doch als seine Mutter ihn drei Tage zu spät abholen kommt, ist sie betrunken. Daraufhin wird ihr das Sorgerecht entzogen. Und dann soll Mike auch noch in einer Pflegefamilie untergebracht werden, dabei würde er viel lieber zumindest im Krankenhaus bleiben, wo er sich mit anderen Kindern und einigen Ärzten recht gut angefreundet hat. Er sorgt also dafür, dass er bei dieser Pflegefamilie nicht lange bleibt.
Regie: Maria Peters • Niederlande (2012)
- Alfie, der kleine Werwolf
An seinem siebten Geburtstag erfährt Alfie, dass er ein Werwolf ist, als er sich einfach unerwartet im Mondlicht verwandelt. Zunächst über sich selbst erschrocken, arrangiert sich Alfie doch recht schnell mit seinem neuen Leben als Werwolf und fasst auch während seiner Phasen als Mensch immer mehr Selbstvertrauen. Doch dass man als Werwolf nicht nur Freunde hat, muss Alfie schneller feststellen, als ihm lieb ist!
Regie: Joram Lürsen • Niederlande, Belgien (2011)
- Die Schöne und das Biest
Sehr schöner Disney-Film nach dem gleichnamigen französischen Märchen - ich mag besonders das Zeichentrick-Original von 1991, aber die Realverfilmung von 2017 ist genauso sehenswert. Die junge Belle begibt sich selbst in die Gefangenschaft eines Biestes, um dadurch ihren Vater zu retten. Das Biest ist selbst nur ein verzauberter Prinz, der erlöst wird, wenn er bis zu seinem 21. Geburtstag wirklich geliebt wird. Das scheint schwer, da das Biest anfangs doch etwas arg ruppig zu Belle ist, doch mit der Zeit finden die beiden auf märchenhafte Weise zueinander.
Regie: Gary Trousdale, Kirk Wise • USA (1991)
- Rhabarber, Rhabarber
Für jemanden wie mich, der selbst gern Filme dreht, punktet dieser schön naive Kinderfilm gleich doppelt. Siem und Winnie werden vorübergehend zu Geschwistern, als ihre verwitweten Eltern heiraten. Während die Kinder sich schnell eng anfreunden, hält die Ehe der Eltern allerdings nicht lange. Um zu verhindern, dass sie durch die Scheidung der Eltern wieder auseinander gerissen werden, drehen Siem und Winnie einen Film über das Liebesleben, um so ihren Eltern zu zeigen, wie sie sich wieder erfolgreich lieben können.
Regie: Mark de Cloe • Niederlande (2014)
Platz 25: Hodder rettet die Welt • © Nordisk Film, TV2 Danmark, EuroVideo
- Hodder rettet die Welt
Merkwürdig: Als Netflix diesen Film im Frühling 2021 hinzufügte, war nur der dänische Originalton mit dabei, dabei gibt es doch auch eine deutsche Synchro? Trotzdem ein sehr schöner Film über große und kleine Ziele: Dem Drittklässler Hodder erscheint eines Nachts eine Fee und erteilt ihm den Auftrag, die Welt zu retten. Hodder weiß gar nicht, wo er da anfangen soll. Auf dem Globus entdeckt er die kleine Insel Guambilua und beschließt, dort zu beginnen. Beinahe verzweifelt versucht Hodder, ein Team für eine Reise nach Guambilua zusammenzustellen. Er ahnt nicht, dass er durch diese Versuche bereits dabei ist, die Welt zu retten - seine Welt!
Regie: Henrik Ruben Genz • Dänemark (2003)
- Meister Eder und sein Pumuckl
Streng genommen ist der Film Meister Eder und sein Pumuckl nur ein Zusammenschnitt einiger Folgen der gleichnamigen Serie. Nichtsdestotrotz wissen diese urig bayerischen Geschichten zu überzeugen. Der alte Schreinermeister Eder glaubt beinahe selbst, dass er spinnt, als eines Tages ein Kobold am Leimtopf in der Werkstatt hängt. Ein Koboldsgesetz besagt, dass Kobolde bei dem Menschen bleiben müssen, der sie gesehen hat, und so nistet sich Pumuckl bei Meister Eder ein. Mit der Zeit raufen die beiden sich irgendwie zusammen und erleben im Lauf der Serie viele nette kleine Abenteuer in und um München. Schön ist auch der Film Pumuckl und der blaue Klabauter, der die ursprüngliche Serie quasi abschließt. Die Nachfolgeserie Pumuckls Abenteuer (inkl. dem Kinofilm Pumuckl und sein Zirkusabenteuer) kann dagegen nicht wirklich überzeugen, was vor allem am Fehlen von Meister Eder liegt.
Regie: Ulrich König • Deutschland, Ungarn (1982)
- Schneewittchen und die sieben Zwerge
Schneewittchen war 1937 der erste abendfüllende Zeichentrickfilm von Walt Disney und legte somit den Grundstein für einen Welterfolg. Die Verfilmung des gleichnamigen Märchens der Brüder Grimm ist aber auch wirklich sehr gut gelungen. Die junge Prinzessin Schneewittchen wird von ihrer bösen Stiefmutter zum Tode verurteilt, doch der Jäger, der sie töten soll, lässt Schneewittchen laufen. Sie gelangt an ein Haus, in dem sieben Zwerge leben, und bleibt zunächst bei ihnen. Doch die Stiefmutter erfährt leider durch ihren Zauberspiegel, dass Schneewittchen noch lebt, und will das nicht so hinnehmen.
Regie: David D. Hand • USA (1937)
- Die Insel der besonderen Kinder
Von Die Insel der besonderen Kinder mag ich vor allem das Buch, das ich kurz vor Filmstart zufällig entdeckt und regelrecht verschlungen hatte. Besonders interessant an dem Roman sind die vielen alten Fotos, die in die Handlung integriert wurden. Diese Bilder erbt der 15-jährige Jacob von seinem Großvater, der als Spinner galt. Doch Jacob lässt sich von den Bildern zu einer Insel vor Wales führen, wo er auf Kinder mit besonderen Fähigkeiten trifft. Sie verstecken sich dort in einer Zeitschleife vor unsichtbaren Monstern, die Jacob als einziger sehen kann. Wie gesagt, gefällt mir vor allem das Buch, aber auch der Film ist sehr gelungen. Lediglich das Ende wurde leider stark verändert, was blöderweise auch eine eventuelle Verfilmung der Fortsetzung sehr erschwert.
Regie: Tim Burton • USA, Großbritannien (2016)
- Max und die Wilde 7
Sehr schöner Kinderkrimi über das Zusammenspiel von Alt und Jung: Der 9-jährige Max lebt mit seiner Mutter im Altenheim, weil Mama dort arbeitet. Gemeinsam mit drei sehr rüstigen älteren Leuten bildet der Junge ein detektivisches Quartett, das Jagd auf den Unbekannten macht, der die Zimmer der Senioren ausraubt. Ohne die alten Leute zu sehr durch den Kakao zu ziehen, hat der Film dabei doch einige gute Witze auf Lager. Weitere Filme über diese Ermittlertruppe würde ich sehr begrüßen.
Regie: Winfried Oelsner • Deutschland (2020)
Platz 21: Max und die Wilde 7 • © Westside Filmproduktion GmbH, Rat Pack Filmproduktion, Hessischer Rundfunk, Leonine Studios, Neopol Film, Rundfunk Berlin-Brandenburg , Südwestrundfunk, Westdeutscher Rundfunk
- Rico, Oskar und die Tieferschatten
Auftakt der Rico und Oskar-Trilogie, von der eigentlich alle drei Teile sehenswert sind: Der 10-jährige Rico freundet sich mit dem 8-jährigen Oskar an - der eine ist hochbegabt, der andere das genaue Gegenteil, was er selbst als "tiefbegabt" bezeichnet. Dieser doch recht große Unterschied in Punkto Intelligenz hindert die beiden Jungs nicht daran, auf eigene Faust zu ermitteln, wenn ihnen irgendwo irgendwas nicht ganz koscher vorkommt. In diesem ersten Teil jagen sie etwa den geheimnisvollen Kindesentführer "Mister 2000".
Regie: Neele Vollmar • Deutschland (2014)
- Ich - Einfach unverbesserlich
In diesem witzigen Animationsfilm feierten die Minions ihren ersten Auftritt - damals noch in Nebenrollen als Gehilfen des Möchtegern-Schurken Gru. Dieser will einem anderen Gauner dessen Schrumpfstrahler abluchsen. Nachdem Gru erfolglos versucht hat, ins Haus seines Konkurrenten zu gelangen, beobachtet er, wie dieser drei Waisenkinder einlässt, die Kekse verkaufen. Kurzerhand adoptiert Gru die drei Mädchen, damit sie seinem Erzfeind manipulierte Roboterkekse unterjubeln können. Doch je länger die Kinder im Haus von Gru leben, desto mehr entwickelt der Gauner auf einmal Vater-Gefühle.
Regie: Pierre Coffin, Chris Renaud • USA (2010)
- Mister Twister - Wirbelsturm im Klassenzimmer
Sehr schöner niederländischer Schulfilm, der auch noch zwei nicht minder sehenswerte Fortsetzungen erhalten hat. Der junge Referendar Herr Kees übernimmt vorübergehend die Klasse 6b (im Buch die Klasse 3b, und auch im Film scheint es eher eine dritte Klasse zu sein). Aufgrund seiner noch sehr kindlichen Art sind die Schüler begeistert von Herrn Kees, und so halten sie auch zusammen, als es auf der Kippe steht, ob ihr neuer Lieblingslehrer bleiben darf. Denn bei der Schuldirektorin kommt Herrn Kees' lustiger Unterrichtsstil leider nicht allzu gut an! Ganz besonders gelungen ist der Film aber, weil er zwischen den witzigen Unterrichtseinheiten auch ernste Themen behandelt: Die enge Freundschaft zwischen Herrn Kees und dem Schüler Tobias, die beide früh ihren Vater verloren haben und sich dadurch verbunden fühlen.
Regie: Barbara Bredero • Niederlande (2012)
- Chihiros Reise ins Zauberland
Sehr phantasievolles modernes japanisches Märchen und tatsächlich der einzige Anime-Kinofilm, der jemals den Oscar als bester animierter Spielfilm gewinnen konnte: Als Chihiro und ihre Eltern umziehen, verfahren sie sich und gelangen an einen verlassenen Vergnügungspark - glauben sie! An einer Fressbude hauen sich die Eltern ungehemmt den Wanst voll und werden dafür in Schweine verwandelt. Chihiro erfährt, dass der Park in Wahrheit ein Badehaus für Götter ist. Sie selbst kann eine Weile lang dort arbeiten, bis sie einen Weg findet, ihre Eltern zurück zu verwandeln. Währenddessen darf sie nur nicht vergessen, wer sie wirklich ist, und das ist leichter gesagt als getan!
Regie: Hayao Miyazaki • Japan (2001)
- E.T. - Der Außerirdische
Eins der ganz großen Meisterwerke des ohnehin sehr erfolgreichen Regisseurs Steven Spielberg: Der 10-jährige Elliot trifft im Schuppen den kleinen Außerirdischen E.T., der versehentlich auf der Erde zurückgelassen wurde. Die beiden freunden sich eng an, und so entsteht auch eine telepathische Verbindung zwischen ihnen. Das hat zur Folge, dass als E.T. vor Heimweh krank wird, diese Krankheit auch auf Elliot übertragen wird. Auch einige skrupellose Wissenschaftler haben großes Interesse an dem netten kleinen Alien. Ob es Elliot und seinen Freunden gelingt, vor den Forschern zu fliehen und E.T. sicher zu seinem Raumschiff zu bringen, das zurückgekommen ist, um ihn abzuholen?
Regie: Steven Spielberg • USA (1982)
Platz 15: Die Schlümpfe und die Zauberflöte • © Belvision, Dupuis Audiovisuel, Sony Pictures Home Entertainment
- Die Schlümpfe und die Zauberflöte
Von den Schlümpfen bin ich seit frühester Kindheit ein großer Fan. Dieser belgisch-französische Zeichentrickfilm ist nun eine Verfilmung der Comic-Geschichte, in der die Schlümpfe 1958 zum allerersten Mal auftraten, damals noch in Johann und Pfiffikus (ihre eigene Serie bekamen die blauen Zwerge erst später). Ein Dieb gelangt in den Besitz einer Zauberflöte, deren Musik jeden Menschen bis zur Erschöpfung tanzen lässt, und das nutzt er freilich für Raubzüge aus. Page Johann und Hofnarr Pfiffikus gelangen mit Hilfe eines Zauberers ins Land der Schlümpfe: Sie haben die Zauberflöte hergestellt und fertigen nun ein zweites Exemplar, damit Johann und Pfiffikus den Schurken mit seinen eigenen Waffen schlagen können.
Regie: Peyo, Jose Dutilieu, Eddie Lateste • Belgien, Frankreich (1976)
- Der Polarexpress
Zwar ziemlich amerikanisch, aber doch ein schönes modernes Weihnachtsmärchen: Ein Junge, dessen Name nicht wichtig ist, weiß nicht, ob er noch an den Weihnachtsmann glauben soll. Da hält eines Nachts ein Zug vor seinem Haus (es gibt wohlbemerkt gar keine Schienen im Umkreis) und bringt ihn zusammen mit einigen anderen Kindern an den Nordpol, wo sie den Weihnachtsmann persönlich treffen dürfen. Der Animationsfilm entstand übrigens mit Hilfe des Motion-Capturing-Verfahrens: Die meisten Charaktere, inklusive dem Jungen, werden von Tom Hanks gespielt.
Regie: Robert Zemeckis • USA (2004)
- Die Chroniken von Narnia - Der König von Narnia
Die Verfilmung der Narnia-Bücher steht unter keinem guten Stern: Es gab schon mehrere Anläufe, die 7-teilige Buchreihe zu verfilmen, doch bis zum letzten Band ist kein Versuch gekommen. Die jüngste Verfilmung von Walt Disney und Walden Media schaffte es nur auf drei Filme, wobei Disney bereits nach dem zweiten Film ausstieg. Nichtsdestotrotz ist vor allem der erste Film Der König von Narnia einfach ein sehr schöner Fantasy-Film, der davon erzählt, dass vier Kinder durch einen Schrank nach Narnia gelangen. Dort schließt sich einer der Jungs auch prompt der Weißen Hexe an, die ewigen Winter über das Land gebracht hat. Doch mit Hilfe des Löwen Aslan ziehen die Kinder schließlich in den Kampf gegen die Weiße Hexe.
Regie: Andrew Adamson • USA (2005)
- Matti und Sami und die drei größten Fehler des Universums
Ein schön naiver Kinderspaß: Die Brüder Matti und Sami gaukeln ihren Eltern vor, sie hätten ein Haus in Finnland gewonnen. Doch dann geht alles ganz schnell: Die Eltern kündigen kurzerhand Job und Wohnung und brechen beinahe überstürzt mit ihren Kindern nach Finnland auf, wo das böse Erwachen auf sie wartet. Doch vielleicht tut der erzwungene Sommerurlaub in Finnland der Familie doch ganz gut?
Regie: Stefan Westerwelle • Deutschland, Finnland (2018)
- Auf Augenhöhe
Auf Augenhöhe ist mit Abstand mein Favorit aus der Initiative Der Besondere Kinderfilm: Michi lebt im Kinderheim und erfährt eines Tages durch Zufall, dass sein Vater noch am Leben ist. Voller Euphorie schreibt er ihm einen Brief, doch wenig später erfährt Michi, dass sein Vater nicht der Mustervater ist, den er sich erträumt, sondern kleinwüchsig. Aber da ist es schon zu spät, der Vater hat den Brief bereits erhalten. Sehr widerwillig zieht Michi also doch zu seinem Zwerg von Vater, was für beide Seiten zunächst nicht einfach ist. Doch im Lauf der Zeit raufen sie sich doch irgendwie zusammen - bis schließlich eine schlechte Nachricht vom Jugendamt kommt!
Regie: Evi Goldbrunner, Joachim Dollhopf • Deutschland (2016)
Platz 11: Auf Augenhöhe • © Kinderkanal, Martin Richter Filmproduktion, Rat Pack Filmproduktion, Westside Filmproduktion GmbH, Zweites Deutsches Fernsehen, TOBIS Film
- Ralph reicht's
Als leidenschaftlicher Gamer gefällt mir der verhältnismäßig neue Disney-Film Ralph reicht's besonders gut. Die Grundidee ist ähnlich wie bei Toy Story, hier jedoch mit Videospiel-Figuren anstatt analogen Spielzeugen. Der Titelheld Ralph ist der Bösewicht im Spiel Fix-it Felix Jr., doch er möchte kein Fiesling mehr sein. Und so tut er etwas, was er eigentlich gar nicht darf: Er schleicht sich in andere Spiele ein, um dort Heldentaten zu vollbringen. So gelangt Ralph auch in das zuckersüße Rennspiel Suger Rush, wo er die verbuggte kleine Rennfahrerin Vanellope kennenlernt.
Regie: Rich Moore • USA (2012)
- Die unendliche Geschichte
Ja, es stimmt: Die unendliche Geschichte ist absolut nicht buchgetreu umgesetzt, vor allem die Kernaussage des Romans geht verloren - darüber war Autor Michael Ende so enttäuscht, dass er seinen Namen aus dem Vorspann entfernen ließ. Doch unabhängig vom Buch ist Die unendliche Geschichte ein sehr schöner Fantasy-Film. Die Welt Phantásien wird vom Nichts bedroht, das heißt sie löst sich nach und nach einfach auf. Die Kindliche Kaiserin schickt den Indianerjungen Atréju los, um jenseits der Grenzen von Phantásien ein Menschenkind zu finden, das helfen kann. Doch auf seiner endlosen Suche ahnt Atréju nicht, was mit den "Grenzen von Phantásien" wirklich gemeint ist.
Regie: Wolfgang Petersen • Deutschland, USA (1984)
- Sein Freund Jello
Die schönen alten Tierfilme von Walt Disney gehen leider oft im Schatten der Zeichentrickfilme unter - zu Unrecht! Gerade Sein Freund Jello gefällt mir ganz besonders gut. Einer Farmer-Familie im Wilden Westen läuft ein streunender Hund zu. Da der Vater für einige Monate fort ist, beschließt die Mutter, den Hund zum Schutz ihrer Kinder und ihrer selbst aufzunehmen. Besonders der jüngste Sohn Axel baut eine enge Freundschaft mit Jello, wie sie den Hund genannt haben, auf. Doch nachdem Jello die Familie heldenhaft vor einem Wolf beschützt hat, wendet sich das Blatt, und der ältere Sohn Stefan steht schließlich vor einer schwierigen Entscheidung.
Regie: Robert Stevenson • USA (1957)
- Zu weit weg
Zu weit weg ist ein Meilenstein des deutschen Kinderfilms. Wirklich! Der Film arbeitet auf kindgerechte Weise die Flüchtlingskrise, aber auch Themen wie Umzug, Heimweh und Freundschaftsverlust auf - und das ist mehr als gelungen! Der 11-jährige Ben zieht mit seiner Familie um, doch am neuen Wohnort kann er weder in der Schule noch im Fußballverein so richtig Fuß fassen. Dann kommt der syrische Flüchtling Tariq in seine Klasse, und die beiden Jungs freunden sich langsam, aber sicher an.
Regie: Sarah Winkenstette • Deutschland (2019)
- Harry Potter und der Stein der Weisen
Harry Potter ist vermutlich den meisten ein Begriff: Der Waisenjunge, der an seinem 11. Geburtstag erfährt, dass er ein Zauberer ist, und fortan in der Zauberschule Hogwarts ausgebildet wird, um eines Tages "Du-weißt-schon-wen" (Lord Voldemort) zu besiegen. Empfehlenswert sind prinzipiell alle acht Filme als eine durchgehende Geschichte, die Harrys gesamte Schulzeit abdeckt - aber wenn ich mich für einen Teil entscheiden muss, dann doch am ehesten für den ersten Teil. Vor allem, weil hier die Stimmung noch nicht so düster ist!
Regie: Chris Columbus • Großbritannien, USA (2001)
Platz 7: Zu weit weg • © Orange Roughy Filmproduktion, Weydemann Bros., Lighthouse Home Entertainment
Filme mit Kindern, aber nicht für Kinder
Bevor wir zur Top 5 kommen, zuvor noch ein kleiner Einschub - denn alle Filme, die ich in die Hauptliste aufgenommen habe, sind mehr oder weniger für Kinder gemacht. Es gibt allerdings auch großartige Filme, die sich zwar um Kinder drehen, die ich allerdings nur bedingt als für Kinder geeignet ansehe. Hier einige besonders positive Beispiele dafür:
- Honig im Kopf
Honig im Kopf ist zwar eine Komödie und spart nicht mit Witzen, spricht jedoch auch ein ernstes Thema an: Der Opa der Familie Rosenbach leidet an Alzheimer und soll ins Heim kommen. Enkeltochter Tilda will das aber nicht einfach so hinnehmen und bricht kurzerhand mit ihrem Großvater auf nach Venedig, wo er vor vielen Jahrzehnten seine Flitterwochen verbrachte. Besonders lobenswert: Obwohl der Film eine Komödie ist, wird das Thema Alzheimer nicht allzu sehr ins Lächerliche gezogen, sondern doch sehr realitätsnah dargestellt.
Regie: Til Schweiger • Deutschland 2014)
- Doctor Who: Der Tag des Doctors
Womöglich wissen heute nicht mehr viele Fans, dass die erfolgreiche Science-Fiction-Serie Doctor Who einstmals in den 60er Jahren als Lernserie für Kinder angefangen hat. Davon ist wenig geblieben: Ich liebe die Serie, aber ich würde die heutigen Episoden keinesfalls für Kinder empfehlen, bestenfalls für Jugendliche. Nichtsdestotrotz war Der Tag des Doctors ein mehr als gelungenes Jubiläums-Special zum 50-jährigen Bestehen der Serie, in dem der 10. und 11. Doctor gemeinsam mit einer bis dato unbekannten Inkarnation nichts geringeres als ihren Heimatplaneten retten.
Regie: Nick Hurran • Großbritannien (2013)
- Die letzten Glühwürmchen
Ein wunderschöner, trauriger Anime, der zwar vom gleichen Regisseur wie Heidi stammt und auch einen ähnlichen Zeichenstil hat, definitiv aber keine heile Kinderwelt zeigt! Der Antikriegsfilm zeigt das Elend zweier japanischer Kinder während des zweiten Weltkrieges: Absolut sehenswert, aber nichts für schwache Nerven!
Regie: Isao Takahata • Japan (1988)
- Der Junge im gestreiften Pyjama
Dieser Film ist eine sehr ungewöhnliche Mischung: Ein Kinderfilm in einem Konzentrationslager?! Der 9-jährige Bruno ist der Sohn eines ranghohen Nazi-Offiziers. Als der Vater das Kommando über ein Konzentrationslager erhält, zieht die ganze Familie dort in die Nähe um. Ihrem Sohn erzählen die Eltern nicht, was es mit dem merkwürdigen umzäunten Gelände auf sich hat, und so hält Bruno das KZ für einen Bauernhof - und freundet sich prompt durch den Zaun mit einem gleichaltrigen Juden an. Die Naivität der Kinder ist schön umgesetzt, doch das Ende ist sehr heftig. So viel: Für Bruno und seinen Freund geht der Film nicht gut aus, aber zumindest den Eltern werden so vielleicht die Augen geöffnet.
Regie: Mark Herman • Großbritannien, USA (2008)
- Jack
Achtung, Verwechslungsgefahr: Es gibt einen sehr bekannten Film mit dem Titel Jack, in dem Robin Williams einen 10-jährigen Jungen im Körper eines 40-jährigen spielt - dieser Film ist hier nicht gemeint! Ich spreche stattdessen von dem deutschen Sozialdrama Jack: Der 10-jährige Jack landet im Kinderheim, weil sich seine Mutter nicht um ihn und seinen 6-jährigen Bruder Manuel kümmern kann. Aus dem Heim büchst Jack aber wieder aus, holt seinen Bruder ab und macht sich zusammen mit ihm auf die Suche nach der Mutter, die in der Zwischenzeit spurlos verschwunden ist. Der Irrweg der beiden Kinder durch Berlin ist sehr bedrückend und gibt dem Begriff "Großstadtdschungel" eine ganz neue Bedeutung - und das Ende, das sitzt!
Regie: Edward Berger • Deutschland (2014)
Extra-Platz 1: Jack • © Camino Filmverleih, Port au Prince Film & Kultur Produktion, Cine Plus Filmproduktion, Mixtvision, Neue Bioskop Film, Zero West Filmproduktion, Hessischer Rundfunk, ARTE, good movies!
- Alice im Wunderland
Zu Alice im Wunderland muss man vermutlich nicht viel sagen: Die Geschichte der jungen Alice, die in einem Tagtraum durch das Wunderland irrt und dabei auf die skurrilsten Gestalten trifft, ist ursprünglich ein rund 100 Jahre altes britisches Kinderbuch. Bereits im Kindergarten-Alter liebte ich die gleichnamige Animeserie von Nippon Animation, so gesehen hat Alice als Ganzes bei mir einen gewissen Nostalgiebonus. Auch der Disney-Film hat einen festen Platz in meinem Herzen, nicht zuletzt wegen herrlich witzigen Szenen wie der Nicht-Geburtstagsfeier.
Regie: Clyde Geronimi, Wilfred Jackson, Hamilton Luske • USA (1951)
- Peter Pan
Auch Peter Pan ist wahrscheinlich bekannt: Der Junge, der nicht erwachsen werden will und drei Kinder aus London zu sich nach Nimmerland holt, um sie ebenfalls vor dem Erwachsenwerden zu bewahren, der sich jedoch auch vor dem Piratenkapitän Hook in Acht nehmen muss, war ursprünglich ein englisches Theaterstück des frühen 20. Jahrhunderts. Der Disney-Zeichentrickfilm war für mich ein sehr guter Einstieg in die Thematik - und für ältere Kinder empfehle ich zusätzlich Steven Spielbergs Realfilm-Fortsetzung Hook mit Robin Williams als der jetzt doch erwachsen gewordene Peter Pan.
Regie: Clyde Geronimi, Wilfred Jackson, Hamilton Luske • USA (1953)
- Mein Nachbar Totoro
Ein wunderschöner, friedlicher Anime-Klassiker aus dem Studio Ghibli: Die kleinen Mädchen Mei und Satsuki ziehen mit ihrem Vater in ein Landhaus und machen bald Bekanntschaft mit dem freundlichen Waldgeist Totoro, der in einem nahen großen Baum lebt. Zusammen mit Totoro erleben die Kinder einige kleine Abenteuer, und zum Schluss hilft Totoro, als die kleine Mei verloren geht. Einen großen Spannungsbogen gibt es dabei nicht, der Film eignet sich eher zur Entspannung und ist einfach sehr, sehr schön gemacht.
Regie: Hayao Miyazaki • Japan (1988)
- Bärenbrüder
Mein Favorit unter den Disney-Zeichentrickfilmen: Als dieser Film 2003 ins Kino kam, ging er leider völlig im Schatten von Findet Nemo unter, doch im direkten Vergleich gefällt mir Bärenbrüder viel besser. Hauptfigur ist der Indianerjunge Kenai, der einen Bären tötet und zur Strafe von den Göttern selbst in einen Bären verwandelt wird. In dieser neuen Gestalt lernt er das Bärenjunge Koda kennen und merkt alsbald, dass der Bär, den er getötet hat, Kodas Mutter war. Nun versucht er, seinen Fehler wieder gutzumachen, indem er eine Art Ersatzbruder für Koda wird.
Regie: Aaron Blaise,
Robert Walker • USA (2003)
- Niklaas, der Junge aus Flandern
Nicht nur mein Lieblings-Kinderfilm, sondern auch generell einer meiner absoluten Lieblingsfilme: Der Film erzählt im Grunde die gleiche Geschichte wie die gleichnamige Animeserie, ist jedoch kein einfacher Serienzusammenschnitt, sondern eine neue Produktion. Erzählt wird die Geschichte des Waisenjungen Niklaas, der in armen Verhältnissen bei seinem Großvater lebt und davon träumt, ein großer Maler zu werden. Das Ende ist zwar sehr traurig, aber stimmungsvoll umgesetzt und auch getreu der Buchvorlage - und wird im Gegensatz zur Serie auch nicht durch einen dämlichen Kommentar völlig sinnentstellt.
Regie: Yoshio Kuroda • Japan (1997)
Platz 1: Niklaas, der Junge aus Flandern • © Fuji Television Network, Mitsui Productions, Nippon Animation Co., Shochiku
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