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Einführung
Die Schlümpfe sind klein und blau. Sie sind ein Volk von anfänglich 100 Zwergen, die in einem Dorf aus Pilz-Häusern leben, das gut versteckt in einem Wald liegt. Die allermeisten Schlümpfe sind männlich, die einzige Ausnahme bildet Schlumpfine. Eigentlich könnte das Leben der Schlümpfe so schlumpfig sein, doch wie der Vorspann schon verrät: "Dann war da noch Gargamel, der böse Zauberer, ein übler Bursche." Gargamel kennt nämlich eine Formel, mit der er die Schlümpfe in Gold verwandeln könnte, wenn er sie denn hätte, und ausserdem bildet er sich ein, dass eine Schlumpfsuppe geradezu vorzüglich schmecken muss. Und so ist Gargamel auf der ewigen erfolglosen Suche nach dem Dorf der Schlümpfe.
Jeder Schlumpf erfüllt eine bestimmte Aufgabe und ist ein unverwechselbarer Charakter. Da ist beispielsweise Torti, der Kochschlumpf, der nur allzu gerne nascht, oder Fauli, der ewig müde Schlaf-Schlumpf. Da ist Harmonie, der Trompetenschlumpf, der keinen Ton trifft, oder der eitle Beauty, der nicht aufhören kann, sich selbst im Spiegel zu betrachten. Da ist Schlaubi, der Brillenschlumpf, der mit seinen Moral-Vorträgen alle anderen Schlümpfe nervt, oder der ungeschickte Clumsy, der von einem Fettnäpfchen ins nächste schlumpft. Sie sind nur eine kleine Auswahl der Bewohner Schlumpfhausens, die alle ihre schlumpfigen Macken haben, aber als Gruppe zusammenhalten und gemeinsam stark sind, trotz gelegentlicher Meinungsverschiedenheiten, die natürlich teilweise überhaupt erst der Auslöser für eine schlumpfige Geschichte sind.
Anfänge bei Johann und Pfiffikus
Die Geschichte der Schlümpfe schlumpft zurück bis ins Jahr 1958. Zu dieser Zeit erschien in dem belgischen Comic-Magazin Spirou bereits seit einigen Jahren die erfolgreiche Mittelalter-Serie Johann und Pfiffikus des Zeichners Pierre Culliford, der sich selbst Peyo nannte. Johann ist dabei ein Page am Hof eines nicht näher spezifizierten Königs, der es regelmässig mit Raubrittern und bösen Zauberern zu tun bekommt. Seit seinem dritten Abenteuer mit dem Titel Der Kobold vom Felsenwald steht Johann ausserdem sein Freund Pfiffikus zur Seite, der damals als Kobold sein Unwesen im Umkreis des Schlosses trieb. Johann nahm den kleinen Kerl im Schloss auf und freundete sich im Lauf der Zeit mit ihm an.
Obwohl die beiden unzertrennlich sind, gibt es doch bedeutende charakterliche Unterschiede, was aber gerade den Reiz der Geschichten ausmacht. Während Johann tapfer ist und vernünftig vorgeht, geht Pfiffikus beim Anzeichen von Gefahr lieber schnell stiften, und seine Handlungsweise ist oft voreilig und unüberlegt.
Im Jahr 1958 erschien das Johann-und-Pfiffikus-Abenteuer Die Schlümpfe und die Zauberflöte. Darin nutzt der Dieb Bruno Böse die Macht einer Zauberflöte, um das Volk auszurauben. Hört man nämlich die Melodie der Flöte, muss man tanzen, bis man bewusstlos umfällt, ob man will oder nicht. Später stellt sich heraus, dass die Flöte aus damals noch nicht bekannten Gründen von den Schlümpfen hergestellt wurden. Der Zauberer Homnibus versetzt Johann und Pfiffikus per Hypnose ins Land der Schlümpfe, die für die beiden Helden eine zweite Zauberflöte herstellen. Sie soll Johann und Pfiffikus helfen, Bruno Böse mit seinen eigenen Waffen zu schlagen!
Eigentlich sollte der Auftritt der Schlümpfe damit eine einmalige Angelegenheit bleiben. Doch die Leser von Spirou verliebten sich so sehr in die blauen Zwerge, dass Peyo kaum eine andere Wahl blieb, als den Schlümpfen ihre eigene Serie zu widmen. Die erste reine Schlumpf-Geschichte mit dem Titel Der Schwarz-Schlumpf erschien bereits ein Jahr später, sprich 1959. Und bald konzentrierte sich Peyo nur noch auf die Schlümpfe, während Johann und Pfiffikus nur wenige Alben später eingestellt wurde, wobei in den letzten beiden Johann-Abenteuer natürlich auch die Schlümpfe eine tragende Rolle schlumpften.
Erfolg im Fernsehen
Zwar waren die Schlümpfe ursprünglich Comicfiguren, heutige Kinder kennen die blauen Zwerge aber wahrscheinlich eher aus dem Fernsehen. Das amerikanisch Hanna-Barbera-Studio, das sich bereits mit Yogi Bär, Familie Feuerstein und Scooby-Doo einen Namen gemacht hatte, produzierte nämlich ab 1981 eine schlumpfige Zeichentrickserie, die aus stolzen 272 Folgen in insgesamt neun Staffeln besteht. Die Idee zu der Serie stammt von Fred Silverman, dem Präsidenten von NBC, der eine Schlumpf-Puppe seiner Tochter gesehen hatte und sich dachte, die blauen Zwerge würden doch gut ins Samstag-Vormittag-Programm seines Senders passen. Er brachte den Schlumpf ins Rollen, und die erste Folge lief schliesslich am 12. September 1981.
Dabei werden in der ersten und zweiten Staffel noch viele der Comic-Geschichten verfilmt, in den späteren Jahren folgten aber auch eine ganze Menge brandneuer Geschichten, in denen auch neue Charaktere eingeführt wurden, beispielsweise Opa Schlumpf, der früher einmal der Papa Schlumpf von Papa Schlumpf war, oder Tarzan Schlumpf, der vor Jahren als Baby verloren gegangen war und schlumpfseelenallein in der Wildnis aufwachsen musste. |