YU-GI-OH! LEGACY OF THE DUELIST Mit "Yu-Gi-Oh! Legacy of the Duelist" erscheint zum ersten Mal seit fünf Jahren ein "Yu-Gi-Oh!"-Spiel auf einer Nintendo-Konsole. Inzwischen hat das Spiel auch schon einen deutschen Release-Termin: Am 20. August soll es nicht nur im eShop sondern auch physisch im Handel erscheinen, wobei der physischen Version sogar noch drei exklusive Karten beiliegen. Wer aber nicht mehr das Vierteljahr abwarten möchte, der hat bereits seit 25. April die Möglichkeit, das Spiel aus dem japanischen eShop zu laden. Dieses hat ebenfalls bereits die deutsche Sprache an Bord und läuft problemlos auf jeder europäischen Switch. In "Yu-Gi-Oh! Legacy of the Duelist" dürft ihr die Story-relevanten Duelle aus allen "Yu-Gi-Oh!"-Staffeln selbst nachspielen. Dazu zählt nicht nur die legendäre Ursprungsserie, sondern auch sämtliche Nachfolger: "Yu-Gi-Oh! GX", "Yu-Gi-Oh! 5D's" (das war der Blödsinn mit den Motorrädern ^^), "Yu-Gi-Oh! ZEXAL", "Yu-Gi-Oh! ARC-V" und schließlich das aktuelle "Yu-Gi-Oh! VRAINS", das im Mai 2017 in Japan anlief und auf Crunchyroll im Simulcast gezeigt wird. Alle Duelle, die im Lauf der Anime-Story wichtig waren, dürft ihr nun selbst erleben - angefangen beim legendären Duell von Yugi gegen Kaiba mit seinen drei weißen Drachen aus der ersten Folge der westlichen Fassung. Dabei könnt ihr entweder das Deck nutzen, das euer jeweils gespielter Charakter damals tatsächlich verwendet hat - ihr spielt nämlich nicht nur als Yugi, sondern übernehmt quasi jede Person, die irgendwann mal ein halbswegs nennenswertes Duell bestritten hat. Die Story-Decks sind so gestaltet, dass man damit zwar theoretisch gewinnen kann, dies wird jedoch immer schwieriger, je weiter ihr im Spiel kommt. Wer nicht so viel Wert auf den originalen Duellablauf legt und stattdessen zeigen will, dass es auch besser geht, der kann natürlich auch seine eigenen Decks zusammenstellen und damit antreten. Allerdings ist auch das erst nach einigen gewonnenen Duellen möglich. Zu Beginn habt ihr nämlich lediglich ein paar billige Starter Sets. Weitere, bessere Karten erhaltet ihr aus Booster Packs, welche ihr mit den Münzen kaufen müsst, die ihr für gewonnene Duelle erhaltet - und dann besteht immer noch die Gefahr, dass ihr nicht die Karten zieht, die ihr für euer Deck braucht, also genau wie im echten Leben. Allerdings erhaltet ihr nach einem gewonnenen Duell zusätzlich auch die Signaturkarte des jeweiligen Gegnerdecks, so dass ihr zumindest ein paar bekannte starke Karten im Lauf der Zeit in jedem Fall in euer Deck aufnehmen könnt. Regeltechnisch entspricht "Yu-Gi-Oh! Legacy of the Duelist" exakt dem originalen Kartenspiel. Jeder Spieler besitzt ein eigenes Deck, das mindestens 40 und höchstens 60 Karten enthalten darf - dabei darf jede Karte maximal dreimal vorhanden sein, es gibt aber auch Ausnahmen, die nur zweimal oder gar nur einmal verwendet werden dürfen. Es gibt drei Arten von Karten: Monster, Zauber und Fallen. Die Monster sind dabei die eigentlichen Stars auf dem Spielfeld, da sie sich gegenseitig angreifen und so versuchen, die Lebenspunkte des Gegners auf 0 zu reduzieren - zu Beginn hat jeder Spieler 8000 Lebenspunkte, und wer diese zuerst vollständig aufgebraucht hat, der verliert. Um eure Monster zu unterstützen, könnt ihr Zauberkarten einsetzen. Diese geben etwa bestimmten Monstertypen zusätzliche Angriffspunkte, verbieten dem Gegner über drei Runden das Angreifen oder erlauben euch, zusätzliche Karten zu ziehen. Noch ein bisschen gemeiner als die Zauber- sind die Fallenkarten. Sie liegen zunächst verdeckt auf dem Spielfeld, können aber im richtigen Moment als Überraschung aufgedeckt werden und die Pläne des Gegners durchkreuzen. Da ist es dann schon mal möglich, dass alle Monster auf dem Spielfeld beiseite geräumt werden oder das stärkste Monster die Seiten wechselt. "Yu-Gi-Oh!" ist neben "Magic" und "Pokémon" eins der erfolgreichsten Sammelkartenspiele. Bis heute gibt es offizielle Turniere und jedes Jahr eine Weltmeisterschaft. Dabei war es am Anfang überhaupt nicht geplant, dass aus "Yu-Gi-Oh!" ein Trading Card Franchise werden solle! "Yu-Gi-Oh!" startete ursprünglich als Manga, das erste Kapitel erschien in Japan im September 1996. Zeichner Kazuki Takahashi vollendete die ursprüngliche Geschichte bis März 2004 in insgesamt 38 Bänden - die diversen Nachfolge-Serien zeichnet er nicht mehr selbst, überwacht sie aber weiterhin. Bei uns in Deutschland erschien "Yu-Gi-Oh!" zunächst ab September 2002 in dem Magazin "Banzai!" mit zwei Kapiteln pro Ausgabe, wurde aber Anfang 2005 aus dem Magazin ausgekoppelt: Bei den "Banzai!"-Lesern kam "Yu-Gi-Oh!" nicht so gut an, außerhalb des Leserkreises dafür aber umso besser. Daraus zog der Verlag Carlsen seine Konsequenzen und nahm "Yu-Gi-Oh!" aus dem Magazin heraus, um stattdessen die richtigen Manga-Taschenbücher schneller veröffentlichen zu können. Titelgebende Hauptfigur der Ursprungsserie ist der 16-jährige Yugi Muto, der für sein Alter noch sehr kindlich aussieht und deshalb von seinen Mitschülern gern gemobbt wird. Eines Abends löst Yugi ein altes ägyptisches Puzzle, woraufhin der Geist des Pharao Atem in ihm einzieht. Fortan verwandelt sich Yugi immer, wenn eine Ungerechtigkeit geschieht, in Yami Yugi und spielt um die Gerechtigkeit. Die Strafe für den Verlierer ist hart, aber gerecht. Nach ursprünglichem Konzept sollte sich "Yu-Gi-Oh!" ganz allgemein um Spiele drehen, mit Yami Yugi als dem Helden, der mit der Ungerechtigkeit in der Stadt aufräumt. Die Sammelkarten sollten dabei nur einmalig in einem Kapitel eine Rolle spielen: Yugis Schulkamerad Kaiba will Yugis Großvater eine seltene "Duel Monsters"-Sammelkarte abkaufen, doch der Großvater weigert sich, da die Karte für ihn mit persönlichen Erinnerungen verbunden ist. Daraufhin stiehlt Kaiba die Karte kurzerhand - und um die Karte seines Großvaters zu retten, fordert Yami Yugi Kaiba zu einem "Duel Monsters"-Spiel heraus, das dieser niemals vergessen wird! Nachdem dieses Kapitel in Japan erschienen war, kamen immer mehr Anfragen nach dem Sammelkartenspiel auf. Der Verlag reagierte und veröffentlichte die ersten Karten-Sets in der Realität. Und auch Zeichner Kazuki Takahashi hatte bald keine andere Wahl mehr, als seine Serie vollständig um das Kartenspiel herum aufzubauen - wenngleich er kurz vorher noch versucht hatte, einen Story Arc um ein Table Top RPG zu beginnen. Unnötig zu erwähnen, dass der Manga freilich auch als Anime umgesetzt wurde. In Deutschland startete die Serie am 10. März 2003 auf RTL II, allerdings wurde bei allen westlichen Ausstrahlungen die erste Staffel weggelassen. Die westliche Fassung setzt also erst da ein, wo die Serie anfängt, sich voll und ganz um das Kartenspiel zu drehen. Wer aber die wirklichen Anfänge erleben möchte, wie Yugi an das Millenniumspuzzle herangekommen ist, der kann hierzulande nur den Manga lesen. Aktuell wird die erste "Yu-Gi-Oh!"-Serie auf Nickelodeon wiederholt, immer werktags um 14:15 Uhr. Außerdem gibt es alle Folgen auf DVD zu kaufen (sogar auch als dicke teure Komplettbox), und die ersten drei westlichen Staffeln stehen zudem auf Netflix bereit. Im Jahr 2016 zum 20-jährigen Jubiläum des originalen Mangas kam mit "The Dark Side of Dimensions" übrigens ein neuer Kinofilm heraus, der wieder die ursprünglichen Charaktere aufgreift. Ein Jahr später, im März 2017, war der Film auch bei uns in Deutschland im Kino zu sehen. Und in wenigen Wochen, am 27. Juni 2019, bringt KSM die ersten beiden Kinofilme "Pyramid of Light" und "Bonds Beyond Time" auf DVD und Blu-ray heraus - letzterer ist dabei eine deutsche Erstveröffentlichung, nachdem er in Japan bereits Anfang 2010 angelaufen war. Das damals geplante deutsche Kinostart im Frühling 2011 wurde aufgrund der Pleite von 4Kids nicht mehr umgesetzt, so dass wir den Film erst jetzt, mit acht Jahren Verspätung, endlich zu sehen bekommen.