TOP 5 SPIEL-FILME: TEIL 1 - VIDEOGAME-VERFILMUNGEN Neulich hab ich mir mal wieder den "Super Mario Bros. Film" von letztem Jahr angeschaut. Hab ich den Film eigentlich jemals vollumfänglich in der Sendung reviewt? Ich glaube nicht! Zu anderen Filmen gab es zwar Reviews, diese sind aber teilweise schon 10 Jahre oder länger her. Deshalb blicken wir heute und nächste Woche in einem 2-teiligen Special auf "Spiel-Filme" - also Filme zu Videospielen! Heute stelle ich meine persönliche Top 5 der Filme vor, die direkte Videogame-Verfilmungen sind. Nächste Woche folgt dann eine Top 5 der Filme, die zwar nicht direkt ein bestimmtes Spiel verfilmen, sich aber generell um das Thema Videogames drehen. Und gerne könnt auch ihr euch beteiligen: Habt ihr einen bestimmten Favoriten unter Videogame-Filmen bzw. welche hab ich in meiner eigenen Liste vergessen? Ich bin gespannt! Platz 5: PROFESSOR LAYTON UND DIE EWIGE DIVA Der Anime-Film "Professor Layton und die ewige Diva" stammt aus dem Jahr 2009 und ist eine Co-Produktion der Anime-Studios P.A. Works und OLM - erstere hatten auch die Anime-Zwischensequenzen für die Spiele produziert. Grundsätzlich basiert der Film auf der "Professor Layton"-Reihe, verfilmt jedoch keins der Spiele direkt, sondern erzählt eine neue Geschichte. Es beginnt, als der Professor einen Brief erhält, in dem vom Ewigen Leben die Rede ist. Zusammen mit seinem jungen Lehrling Luke besucht Professor Layton ein Konzert von Janis Quatlane, die früher unter ihm studiert hat und heute Opernsängerin ist. Mitten während der Darbietung tritt dann allerdings ein merkwürdiger Mann auf die Bühne und kündigt tatsächlich ein Spiel an, bei dem der Gewinner das Ewige Leben erhalten soll. So schliddern der Professor und Luke schneller als erwartet in ein neues rätselhaftes Abenteuer hinein. Besonders interessant finde ich an "Professor Layton und die ewige Diva", dass er tatsächlich einige Mitmach-Rätsel enthält - denn selbst Rätsel lösen, das macht ja den Reiz der Reihe aus! Zwar gibt es im Film nur insgesamt vier Rätsel, aber da haben wir als Zuschauer tatsächlich die Möglichkeit, ein bisschen mitzuknobeln. Offiziell war "Professor Layton und die ewige Diva" in Deutschland eine DVD-Premiere, erschienen ist sie im Oktober 2010. Knapp einen Monat später, am 14. November 2010, gab es dann aber doch noch ein eintägiges Kino-Event. Platz 4: MEISTERDETEKTIV PIKACHU "Meisterdetektiv Pikachu" gehört jetzt nicht unbedingt zu den Pokémon-Spielen, die mir sonderlich im Gedächtnis geblieben sind. Die Haupt-Editionen sind ohnehin unschlagbar, aber auch unter den Spin-Offs gibt es Kandidaten, die mich deutlich mehr begeistern konnten, vor allem "Pokémon Ranger" und "Pokémon Snap". Allerdings war "Meisterdetektiv Pikachu" die Vorlage für den gleichnamigen Hollywood-Film, und der ist tatsächlich überraschend gut gelungen - gerade auch für einen Realfilm, was bei anderen Franchises ja oft ein K.O.-Kriterium ist! Menschliche Hauptfigur in "Meisterdetektiv Pikachu" ist der Jugendliche Tim Goodman, der sich absolut nicht für Pokémon interessiert. Nach dem Tod seines Vaters reist Tim nach Ryme City, wo Dad als Detektiv gearbeitet hat. In Papas altem Büro läuft Tim überraschend ein sprechendes Pikachu über den Weg, das allerdings nur von Tim verstanden werden kann - alle anderen hören wie üblich nur das süße "Pika-Pika". Anfangs hat Tim überhaupt keinen Bock auf das kleine Elektro-Pokémon, aber irgendwie raufen sie sich doch zusammen. Und bald ist Tim mittendrin in den Ermittlungen, denn er will nicht nur herausfinden, was es mit diesem Pikachu auf sich hat, sondern auch, was wirklich mit seinem Vater passiert ist? Wie gesagt, ist "Meisterdetektiv Pikachu" ein Realfilm, wobei die digital integrierten Pokémon durchaus lebensecht aussehen. Obwohl bzw. gerade weil ich "Meisterdetektiv Pikachu" als Film durchaus gelungen finde, würde ich auch Verfilmungen der wichtigeren Pokémon-Spiele in dieser Qualität sehr begrüßen. Platz 3: DIGIMON ADVENTURE Als einzige Serie in dieser Top 5, darf auf Platz 3 "Digimon Adventure" genannt werden - immerhin waren die Digimon ursprünglich eine Weiterentwicklung des guten alten virtuellen Haustiers Tamagotchi, also in gewisser Weise auch ein Videospiel. Die erste (und beste) Digimon-Staffel "Digimon Adventure" besteht aus 54 Episoden, die in Japan ab 7. März 1999 wöchentlich ausgestrahlt wurden. Deutschland-Premiere war bei RTL 2 am 14. August 2000 mit werktäglicher Ausstrahlung. Die letzten beiden Folgen liefen in einer Sonderprogrammierung am ersten Weihnachtstag. Und Weihnachten ist auch ein gutes Stichwort, denn richtig weihnachtlich wird das Wetter für die 8- bis 12-jährigen Kinder Tai, Matt, T.K. Izzy, Sora, Mimi und Joe, denn es fängt an zu schneien - wohlbemerkt im Sommercamp, mitten in der heißen Jahreszeit! Während sie sich über diesen merkwürdigen Wetterumschwung noch wundern, segeln ihnen plötzlich kleine technische Geräte vor die Füße - die so genannten Digivice! Als sie die Digivice aufheben, werden sie unvermittelt in die Digiwelt gezogen, wo sie auch prompt auf ein paar freundliche kleine Digimon treffen. Die Viecher eröffnen ihnen, dass sie die Auserwählten sind und mit Unterstützung ihrer kleinen Digimon die bösarten Virus-Digimon besiegen müssen, welche die gesamte digitale Welt bedrohnen. Diese erste Staffel "Digimon Adventure" hat mir damals sehr gut gefallen und ich habe jede Folge bei Erstausstrahlung miterlebt. Die zweite Staffel "Digimon Adventure 02" ist die direkte Fortsetzung und ebenfalls sehenswert. Ab der dritten Staffel begann dann die Tradition, dass jede neue Staffel inhaltlich völlig unabhängig von den anderen ist - davon gefiel mir aber nur noch "Digimon Tamers", die dritte Staffel. Nach dem Mega-Flop der sechsten Staffel "Digimon Fusion" war dann ohnehin Schluss mit Digimon-Serien in Deutschland, wohingegen in Japan noch "Digimon Universe: Appli Monsters" und "Digimon Ghost Game" folgten. Außerdem gab es mit "Digimon Adventure Psi" einen Reboot der ersten Staffel, diese war auf Crunchyroll im Simulcast mit Untertiteln zu sehen. Und eine abschließende Fortsetzung der ursprünglichen Abenteuer mit den inzwischen erwachsenen Tai, Matt, T.K. und Co. gab es in Form der Filmreihe "Digimon Adventure tri" sowie "Digimon Adventure: Last Evolution Kizuna". Platz 2: POKÉMON 3 - IM BANN DES UNBEKANNTEN Auf Platz 2 kommen wir noch einmal zu Pokémon, nun allerdings zum Pokémon-Anime - wobei das ein Thema ist, an dem sich die Geist-Pokémon scheiden. Die erste Handvoll Staffeln, als Ash und Pikachu noch ganz frisch waren und durch Kanto, später Johto zogen, habe ich - genau wie "Digimon Adventure" - damals täglich auf RTL 2 mitverfolgt, und diese Staffeln sind für mich bis heute Kult. Im Lauf der Jahre wurde es dann aber doch immer ermüdender, da die Handlungen der einzelnen Episoden doch immer irgendwie gleich waren: Ash und Pikachu treffen ein neues Pokémon, Team Rocket taucht auf und will das neue Pokémon oder Pikachu oder beide stehlen, aber Pikachu wächst über sich hinaus und rettet den Tag - das macht allerspätestens ab dem 200. Mal halt doch keinen Spaß mehr, aber die Serie hat ja sogar weit über 1000 Folgen! Erst ab der 23. Staffel "Pokémon Reisen" wehte dann doch wieder ein etwas frischerer Wind - viel zu spät, meiner Meinung nach! Dann sind da aber noch die Pokémon-Kinofilme: Insgesamt 23 Stück gibt es davon - der erste Streifen "Pokémon - Der Film: Mewtu schlägt zurück" startete in Japan im Sommer 1998, bei uns um Ostern 2000. Von allen Pokémon-Kinofilmen am besten gefiel mir aber der dritte Film "Pokémon 3: Im Bann des Unbekannten" - Kinostart in Japan war im Sommer 2000, bei uns am 21. Juni 2001. Es war der letzte Pokémon-Animefilm, der hier einen regulären Kinostart erhielt. In den Pokémon-Filmen steht meistens ein legendäres Pokémon im Mittelpunkt, denn in den regulären Serienfolgen konnte man diese nicht ausreichend würdigen. Im besagten dritten Film geht es um Entei, eine der drei legendären Raubkatzen aus "Pokémon Gold & Silber". Tatsächlich stehen aber vor allem die geheimnisvollen Buchstaben-Pokémon Icognito im Mittelpunkt. Der Vater der kleinen Molly hat die Icognito erforscht, ist dann spurlos verschwunden, hat aber einige Icognito mit nach Hause gebracht. Die kleine Molly ist von den Geschenissen völlig überfordert, aber aktiviert dadurch die Fähigkeit der Icognito, Wünsche zu materialisieren. So verwandelt sich Mollys Haus in einen unglaublichen Eispalast. Als Ersatz für Mollys Vater erschaffen die Icognito ein Entei - und als Molly sich dann auch noch eine Mama wünscht, entführt dieses Entei kurzerhand ausgerechnet Ashs Mutter. Wie gesagt, ist "Pokémon 3: Im Bann des Unbekannten" mein Favorit unter den Pokémon-Animefilmen. Ebenfalls sehr gut gefallen haben mir besonders der 5. Film "Pokémon Heroes", der 10. Film "Der Aufstieg von Darkrai" sowie der 12. Film "Arceus und das Juwel des Lebens". Leider wurde die Filmreihe nach dem 23. Streifen "Geheimnisse des Dschungels" im Jahr 2021 nicht mehr fortgeführt. Grundsätzlich könnte man aus Pokémon-Filmen aber mal ein ganz eigenständiges Thema machen - vielleicht demnächst! Platz 1: DER SUPER MARIO BROS. FILM Platz 1 in dieser Liste ist zugleich der neueste von den Filmen, die wir heute behandeln: "Der Super Mario Bros. Film" kam im April 2023 ins Kino, also vor weniger als einem Jahr. Produziert wurde er von Illumination Entertainment, die vor allem für "Minions" und "Pets" bekannt sind, wobei Mario-Erfinder Shigeru Miyamoto die Produktion höchstpersönlich überwachte - und das hat sich gelohnt! "Der Super Mario Bros. Film" ist für mich die beste Verfilmung eines Videospiels. Definitiv ist er deutlich besser als der alte "Super Mario Bros."-Realfilm aus den 90er Jahren. Die alte Zeichentrickserie "Super Mario Bros. Super Show" aus den späten 80er Jahren gefällt mir da zwar schon deutlich besser, hat es aber ganz knapp auch nicht in diese Top 5 geschafft. Der neue Animationsfilm dagegen - klasse! Erzählt wird im Grunde die Geschichte des klassischen "Super Mario Bros.", welches 1985 für das NES erschien und als eins der kultigsten Videospiele aller Zeiten gilt. Natürlich wurde die im Spiel nur extrem knappe Handlung für den Film deutlich aufgeblasen, wozu auch Anspielungen auf zahlreiche neuere Mario-Spiele gehören - darunter nicht nur "Mario Kart" und sogar "Super Smash Bros.", sondern selbst unbekannte Kleinode wie "Wrecking Crew". Natürlich ist die Handlung über weite Teile immer recht gut voraussehbar, und einen Oscar für das beste Drehbuch hat der Film mit gutem Grund nicht gewonnen, aber man wird doch über 93 Minuten sehr gut unterhalten - gerade natürlich als Mario-Fan! Angekündigt wurde "Der Super Mario Bros. Film" übrigens bereits Anfang 2018, also über fünf Jahre vor Kinostart. Dann hat man aber auch länger nichts mehr davon gehört, so dass niemand wusste, ob er tatsächlich entwickelt wird oder die ganze Sache nur heiße Luft war. Im Oktober 2022 gab es dann in einer "Nintendo Direct" einen ersten Trailer zu sehen, und der machte Appetit auf mehr. Ja, und auch der fertige Film macht am Ende Lust auf mehr. Wie gut, dass tatsächlich mehr kommen könnte: Eine Post-Credit-Szene deutet an, dass ein "Super Mario Bros. 2" durchaus im Bereich des Möglichen liegt, außerdem wurde inzwischen ein kommender Zelda-Film bestätigt - dieser zwar nicht als Animation, sondern als Realfilm, aber genau wie "Super Mario Bros." in enger Zusammenarbeit mit Nintendo, also könnte er ähnlich gut werden.