TEMBO THE BADASS ELEPHANT Game Freak ist den meisten Nintendo-Fans für die Pokémon-Haupteditionen bekannt, die von "Rot & Blau" und "Omega Rubin & Alpha Saphir" allesamt aus ihrer Entwicklerschmiede stammen. Von Zeit zu Zeit bringt Game Freak aber auch mal ein anderes Spiel heraus, das nichts mit Pokémon zu tun hat - das ist in letzter Zeit seltener geworden, hat aber noch nicht ganz aufgehört, wie der neueste Wurf beweist: "Tembo the Badass Elephant" erschien weltweit am 21. Juli 2015. Neben dem PC kam es auch für Playstation 4 und Xbox One heraus - die Wii U bleibt also vorerst außen vor, aber weil die Pokémon-Firma hinter dem Spiel steckt, stelle ich es euch trotzdem vor. Der Titelheld Tembo ist ein fetter alter grauer Soldat - oh, und er ist ein Elefant! Das Rüsseltier wird nach Shell City gerufen, um dort ein wenig aufzuräumen, denn die feindlichen Mächte der Phantom-Brigade haben Stadt und Land überrannt, und da das eigene Militär der Lage nicht Herr wird, benötigen sie die Unterstützung eines unaufhaltbaren Dickhäuters. So viel zur Story, und mehr Story braucht's auch nicht! "Tembo the Badass Elephant" erinnert entfernt an die frühen "Sonic the Hedgehog"-Spiele - ein Vergleich, der nicht nur dadurch zustande kommt, dass das Spiel von Sega vermarktet wird. Über weite Passagen der Level rast ihr nämlich einfach nur durch wie eine wild gewordene Lokomotive und walzt dabei alles nieder, was euch im Weg steht. Nichtsdestotrotz gibt es auch Phasen, in denen es mehr auf Geschicklichkeit ankommt, und wer allzu vorschnell alles plattmacht, der verbaut sich womöglich den Weg zu einem versteckten Secret. Neben Stampfattacken und kräftigen Schlägen mit dem Rüssel gehört auch das Verspritzen von Wasser zu eurem Attackenpool. So könnt ihr brennende Barrieren löschen, jedoch müsst ihr euren Wasservorrat regelmäßig an den zum Glück recht großzügig verteilten Wasserspendern auffrischen. Ebenfalls auffrischen könnt ihr euren Vorrat an Erdnussbutter - jedes Glas Erdnussbutter (anfänglich besitzt ihr fünf davon) entspricht einem Leben. Habt ihr das Zeitliche gesegnet, verputzt ihr ein Glas Erdnussbutter, um anschließend am letzten Respawn-Punkt wieder zu erscheinen. Ist die Erdnussbutter allerdings aufgebraucht, heißt es "Game Over" und ihr dürft den Level komplett von vorne beginnen. Allerdings könnt ihr im Level immer wieder Erdnüsse finden - sie sind hier quasi das, was bei "Super Mario Bros." die Münzen waren. Aus 300 gesammelten Erdnüssen entsteht ein neues Glas Erdnussbutter, also ein Extra-Leben für euch. Das reine Erreichen des Level-Ausgangs ist vielleicht nicht allzu schwierig. Ihr habt aber unterwegs die Möglichkeit, bis zu zehn Geiseln zu finden und zu befreien (sie nehmen nach ihrer Rettung auf Tembos Rücken Platz), außerdem solltet ihr möglichst viele Phantom-Soldaten aus dem Weg räumen - und damit meinen wir nicht nur, unbeschadet an ihnen vorbei zu kommen! Aus der Anzahl der geretteten Geiseln, der Anzahl der besiegten Phantom-Soldaten und der Zeit, die ihr zum Level-Abschluss benötigt habt, errechnet sich eure Punktzahl, mit der ihr euch auf einer Highscore-Liste eintragen lassen könnt. Dabei sorgt die Spielmechanik dafür, dass ihr zumindest das Niedertrampeln der Phantom-Soldaten nicht gänzlich ignorieren könnt, denn der Bosslevel jedes Abschnitts öffnet sich erst, wenn ihr insgesamt eine bestimmte Anzahl an Phantomen besiegt habt. "Tembo the Badass Elephant" ist jetzt also nichts, was man unbedingt spielen muss, und keine solche Revolution der Videospiel-Geschichte, wie es damals "Pokémon Rot & Blau" war, aber es ist doch ein nettes, Action-reiches 2D-Jump'n'Run, dem es gelingt, witzige Animationen mit einem ernsten Thema gekonnt zu verbinden. Als Download-Only-Titel ist das Spiel zudem nicht allzu teuer, so dass es nicht schadet, einen Blick zu riskieren - gerade, wenn ihr generell etwas für Jump'n'Runs á la "Sonic the Hedgehog" übrig habt oder euch dafür interessiert, was Game Freak außer Pokémon noch so kann.