NINTENDO SWITCH (Preview) Letzten Freitag zu nachtschlafender Zeit - um 5 Uhr morgens - hat Nintendo in einer großen Live-Präsentation endlich die Switch enthüllt und die wichtigsten Details bekannt gegeben, darunter vor allem das Erscheinungsdatum und den Preis, aber auch einige wichtige Spiele, die im Lauf des Jahres erscheinen sollen. Im folgenden Text fasse ich noch einmal die wichtigsten Infos zusammen. Die Nintendo Switch ist in erster Linie eine stationäre TV-Konsole und somit der Nachfolger der Wii U. Die Besonderheit ist aber, dass die Konsole selbst einen eingebauten Bildschirm hat. Ihr könnt also die Controller an das Gehäuse der Konsole anstecken, das ganze Teil mitnehmen und so auch unterwegs zocken. Als Akku-Laufzeit gibt Nintendo hierbei 2 1/2 bis 6 Stunden an, was je nach Spiel variieren soll - wie gut die Akkulaufzeit gerade bei den großen Games wirklich sein wird, bleibt abzuwarten, aber für ein, zwei Stündchen Zugfahrt wird's sicher locker reichen. Und wenn man dann mal länger unterwegs ist: Ja, meine Güte, es gibt Steckdosen in jedem ICE und in jedem Hotelzimmer! Allerdings hat der eingebaute Bildschirm "nur" eine Auflösung von 720p, wohingegen am Fernseher 1080p erreicht werden. Allerdings schreibt Heise Online, dass "Zelda" beim Anzocken in Offenbach am Fernseher gestockt hat - ob das noch eine unfertige, nicht ganz optimierte Version war oder ob wir hier wirklich Performance-Probleme zu befürchten haben, bleibt abzuwarten. Grundsätzlich ist die Switch aber weniger leistungsstark als ihre direkten Konkurrenten Playstation 4 und Xbox One - Nintendo hat schon immer das Augenmerk weniger auf die Technik und dafür umso mehr auf den Spielspaß gelegt. Was euch wichtiger ist, muss einfach jeder für sich selbst entscheiden - ich persönlich bevorzuge den Spielspaß, auch wenn die Technik nicht ganz ausgereift ist, und deshalb bin ich Nintendo-Fan. Zur Wii U wird die Switch nicht abwärtskompatibel sein. Das liegt schon allein daran, dass sich Nintendo erstmals seit N64-Zeiten wieder von Discs verabschiedet und stattdessen nun auf Memory Cards setzt. Diese scheinen in etwa die Größe von 3DS-Modulen zu haben, trotzdem werden leider auch 3DS-Spiele nicht abspielbar sein - umso schöner, dass ein Pokémon-Spiel für Switch noch nicht vom Tisch ist, auch wenn nicht 100 % sicher ist, ob damit "Pokémon Stars", die angebliche Zusatz-Edition zu Sonne & Mond, gemeint ist. Außerdem dürfen Fans sich darüber freuen, dass die Switch den Regionalcode abschafft, es wird also auch möglich sein, Importe aus Japan oder den USA zu zocken. Der Controller der Switch nennt sich Joy-Con. Ein kompletter Joy-Con besteht aus zwei Einzelteilen, von denen ihr einen in jeder Hand haltet - vergleichbar vielleicht mit Wii-Fernbedienung und Nunchuck, nur ohne das nervige Kabel. Gerade bei Party-Spielen soll es auch möglich sein, mit nur einer Hälfte des Joy-Con zu zocken und das andere Stück einem Freund in die Hand zu drücken. Steckt ihr beide Joy-Con-Teile an die Konsole an, dürfte das Spielgefühl am ehesten mit einem Wii U-Gamepad vergleichbar sein. Wer hingegen lieber ganz klassische Controller hat, der kauft sich einen separat erhältlichen Switch Pro Controller. Nun genug von der Hardware, ihr wollt auch was über die Spiele wissen! Zunächst ist wichtig, dass der Switch-Konsole kein Spiel direkt beiliegen wird - wer direkt los zocken will, muss also zwingend eins mitkaufen. Von den Spielen, die direkt zum Launch-Tag verfügbar sind, dürfte dabei "Zelda: Breath of the Wild" der namhafteste Titel sein. Das Spiel spielt in einer offenen Welt, die laut Nintendo von der Größe her mit der japanischen Stadt Kyoto vergleichbar ist - die hat 1,4 Millionen Einwohner und ist somit wiederum mit München vergleichbar. Neben der Switch erscheint "Zelda" am gleichen Tag auch für die Wii U - ähnlich wie "Zelda: Twilight Princess" damals zum Wii-Launch auch noch für den Gamecube erschien. Außerdem erscheint die Switch-Version zusätzlich in einer Limited Edition, die für 30 Euro Aufpreis noch eine Soundtrack-CD und ein kleines Master-Schwert beinhaltet. Ein weiteres Launch-Spiel ist das Party-Spiel "1, 2, Switch", das in meinen Augen aber eher eine Technik-Demo im Stil von "Wii Sports" ist. Ich persönlich würde es ausprobieren, wenn es direkt beiliegen würde, glaube aber nach derzeitigem Stand nicht, dass es für mich den Vollpreis wert ist. Ob mich begeisterte Reviews später vom Gegenteil überzeugen können, bleibt abzuwarten. Ebenfalls am 3. März kommt außerdem "Just Dance 2017" von Ubisoft heraus, außerdem Portierungen wie "Rayman Legends" oder "Skylanders Imaginators". Nicht ganz zum Launch, aber noch im Frühling 2017 erscheint Nintendos Box-Spiel "Arms", außerdem "Splatoon 2", "Sonic Mania" und "Lego City Undercover". Und das erste Spiel, dem ich persönlich am ehesten entgegen fiebere, kommt am 28. April: "Mario Kart 8 Deluxe" ist eine Neuauflage des Wii U-Klassikers "Mario Kart 8" mit neuen Strecken (leider aber nur Battle-Arenen), neuen Fahrern (darunter König Buu Huu, Bowser Jr. und die Inklinge), neuen Items (die Feder aus dem ganz alten "Super Mario Kart" ist wieder da) und einem verbesserten Battle Mode. Im etwas fernerer Zukunft, aber großteils wohl auch noch dieses Jahr kommen dann z.B. "Xenoblade Chronicles 2", das J-RPG "I Am Setsuna", "Dragon Quest Heroes", der RPG-Hit "Skyrim" erstmals für eine Nintendo-Konsole, "Minecraft", der lang erwartete "Banjo Kazooie"-Nachfolger "Yooka Laylee" oder das Indie-2D-Jump'n'Run "Wonder Boy: The Dragon's Trap". Und rechtzeitig zu Weihnachten ist schließlich auch Nintendos Kult-Klempner wieder da: Das 3D-Jump'n'Run "Super Mario Odyssey" soll sich in Punkto Bewegungsfreiheit wieder mehr an "Super Mario 64" orientieren. Im Trailer hat man u.a. interessante Szenen gesehen, die in einer Stadt spielen, die ein wenig an New York erinnert, und es scheint außerdem so, als würde Marios Mütze jetzt ein Eigenleben führen. Wir dürfen gespannt sein! Und was kostet der Spaß? Nun, für Europa gibt es von Nintendo keine offizielle Preisempfehlung, aber die meisten Online-Händler haben sich auf ca. 330 Euro geeinigt. Das liegt deutlich über dem US-Preis, der bei 299 Dollar liegt, was umgerechnet "nur" knapp 281 Euro entspricht - für das gesparte Geld können sich die Amis glatt schon ein ganzes Spiel leisten. Oder das Geld zur Seite legen, denn der Online-Service der Switch wird kosten. Das erste halbe Jahr soll kostenlos sein. Wer danach weiter online zocken will, der muss ein Abo abschließen - das stieß auf Kritik, ist aber nachvollziehbar: Auf den Konkurrenz-Konsolen ist der kostenpflichtige Online-Service bereits gang und gäbe, und der Betrieb der Server kostet ja schließlich auch Geld. Wie viel genau Nintendo für den Spaß verlangen wird, steht noch nicht fest. Wenn wir uns an der Konkurrenz orientieren, ist mit ca. 50 Euro im Jahr zu rechnen, wobei in dem Preis aber auch zwei Download-Spiele pro Monat mit drin sind. Die Nintendo Switch ist, wie gesagt, ab dem 3. März im Handel. Die Wahl hab ihr dabei aus zwei Farbvarianten: Einmal mit grauer Joy-Con, einmal mit rot-blauem Modell. Ich wünsche der Switch einen guten Start und hoffe auf zahlreiche Spiele-Perlen in den nächsten Jahren. "Mario Kart" ist jedenfalls bereits vorbestellt! Also: Motoren an!