SUPER SMASH BROS. FÜR NINTENDO 3DS Es ist so weit! Letzten Donnerstag, am 2. Oktober, ist das neue Super Smash Bros. für den Nintendo 3DS erschienen - in Deutschland dabei sogar schon einen Tag vor dem Rest von Europa, weil wir ja am 3. Oktober den Tag des Deutschen Einheit feiern, weswegen das Spiel nicht, wie es sonst üblich ist, am Freitag erscheinen konnte. In Japan erschien das Game allerdings schon am 13. September - auf den Tag genau 29 Jahre nach dem Klassiker "Super Mario Bros.". "Super Smash Bros. für Nintendo 3DS" ist der vierte Ableger der Serie. Neben der 3DS-Fassung soll noch dieses Jahr auch eine Umsetzung für die Wii U erscheinen, welche dann den Titel "Super Smash Bros. für Wii U" trägt. Cross-Plattform-Kloppereien sollen leider nicht möglich sein, ihr könnt also nicht mit dem 3DS gegen Besitzer der Wii U-Fassung antreten, generell werden die beiden Versionen aber miteinander kompatibel sein, was etwa den Austausch personalisierter Charaktere bedeutet. Spielerisch bekommen wir genau das, was wir erwartet haben, nämlich ein waschechtes "Smash Bros.": Bis zu vier Nintendo-Stars steigen in die Arena, hauen sich die Hucke voll und greifen auch auf die Unterstützung durch Items zurück, und wer entweder nach einer gewissen Zeit die meisten Gegner von der Plattform geworfen oder mit einer bestimmten Anzahl Leben am längsten durchgehalten hat, ist der strahlende Sieger. Dabei könnt ihr sowohl einzeln gegen CPU-Gegner als auch online wie offline gegen menschliche Mitspieler antreten. Nun war ja der Vorgänger "Super Smash Bros. Brawl", der 2008 für die Wii erschien, ein Meilenstein in der Geschichte der Multiplayer-Titel auf Nintendo-Konsolen. Da stellt sich die Frage, ob ein Nachfolger das toppen kann. Die Antwort ist im Grunde simpel: Ja und nein! Ja im Kern, denn der Smash-Modus wurde nicht verschlimmbessert und macht auf alten und neuen Arenen Spass wie zuvor. Nein, weil das Drumherum doch ein wenig abgespeckt wurde. Die Anzahl der Kämpfer sieht mit 49 durchaus respektabel aus, wo es doch in Brawl nur 35 Charaktere gab. Zwar wurden nicht alle Helden aus Brawl übernommen (es fehlen z.B. die Ice Climbers, Solid Snake und Lucas), aber umso mehr Neuzugänge gibt es zu verzeichnen: Die grösste Überraschung war dabei sicherlich Capcoms Kult-Roboter Mega Man, den sich die Fans bereits seit dem ersten Smash Bros. wünschen. Ebenfalls ein überraschender Neuzugang ist Pac-Man, der übrigens Shigeru Miyamotos Lieblings-Videospielfigur ist. Weitere Neulinge: Der Bewohner aus "Animal Crossing", die Trainerin aus "Wii Fit", Shulk aus "Xenoblade Chronicles" oder aus dem Mario-Universum Rosalina und Bowser Jr., wobei letztere mit seinen alternativen Outfits alle sieben Koopalinge mitbringt. Und wem das noch nicht reicht, der kann sich auch aus jedem beliebigen Mii einen eigenen Kämpfer basteln, wobei sich auch Angriff, Verteidigung und Tempo individuell anpassen lassen. Nicht ganz so hoch loben kann man die Auswahl der Stages. Natürlich gibt es viele neue Arenen, die auch teilweise sehr gut gelungen sind. Mir persönlich gefällt besonders das Regenbogen-Boulevard, aber gut gelungen sind etwa auch das 3D-Land aus "Super Mario 3D Land", die "Paper Mario"-Stage, der Zug der Götter oder "Zelda - Spirit Tracks" oder für Nostalgiker "Kirby's Dreamland" im Original-Gameboy-Design. Was ich allerdings als eine Art Mogelpackung ansehe ist die Tatsache, dass einige alte Stages dazwischen gemischt wurden. Nichts gegen Klassiker aus den früheren Serienteilen, aber dass sie - im Gegensatz zu den Vorgängern - nicht gesondert markiert, sondern einfach eingestreut wurden, hinterlässt doch den Nachgeschmack, dass die Anzahl der Stages vielleicht künstlich erhöht werden sollte, ohne dabei zu zeigen, wie viele Arenen aus den Vorgängern übernommen wurden. Was Einzelspielern ebenfalls fehlt ist so etwas wie der Subraum-Emissär, den es in "Super Smash Bros. Brawl" gab. Als Ersatz bekommen wir das Smash-Abenteuer geboten, das zwar ein paar Mal ganz spassig ist, im Grossen und Ganzen aber nicht mit dem Subraum-Emissär mithalten kann. Ihr rennt fünf Minuten lang durch ein Labyrinth und haut Gegner aus allen möglichen Spielen weg, um zur Belohnung dann Plaketten zu erhalten, die eure Werte steigern. Euer Kontrahenten tun gena das gleiche, und nach fünf Minuten beginnt der Kampf. Je mehr ihr eure Werte verbessert habt, desto grösser sind nun eure Chancen. Wie gesagt: Ganz nett, aber kein Vergleich zum Subraum-Emissär, mit dem Brawl ja damals ein vollwertiges Jump'n'Run einfach so als Bonus mitgeliefert hat. Keinen Grund zur Kritik lassen hingegen der Classic-Modus und der All-Star-Modus. Bei letzterem fällt sogar positiv auf, dass eure Gegner nun chronologisch geordnet sind, so dass ihr beim Kämpfen auch eine kleine Videospiel-Zeitreise durchlebt. Ganz am Anfang stehen als Klassiker wie Mr. Game & Watch, Pac-Man oder Donkey Kong, während ihr auf neue Helden wie Quajutsu erst zum Schluss trefft. Ebenfalls nichts auszusetzen ist an den Arena-Modi wie Home-Run-Contest oder Scheiben-Smash - bei letzterem gilt es, eine Bombe mit Attacken aufzuladen und dann in eine Ansammlung von Zielscheiben zu pfeffern, so dass sie beim Explodieren möglichst viele Zielscheiben mit sich nimmt. Nicht gerade ein Dauerspass, aber doch eine nette Abwechslung für Rekordjäger, und zudem das eine oder andere Achievement wert. Die Achievements tragen, wie bereits in Brawl, den Namen "Meilensteine", und eine Anzahl von 35 Meilensteinen klingt nach wenig, zumal die meisten dieser Meilensteine sehr einfache Dinge von euch verlangen. Habt ihr die Achievements jedoch komplettiert, erwartet euch eine Überraschung, die all die Freude über das schnelle Komplettieren der Errungenschaften zunichte macht - mehr sei hier nicht gesagt! Kernaussage: Vom Umfang her muss "Super Smash Bros. für Nintendo 3DS" zwar ein wenig hinter "Super Smash Bros. Brawl" zurückstehen, nichtsdestotrotz ist es aber ein mehr als geniales Spiel, das sowohl allein als auch zu mehreren für endlosen Spielspass sorgt. Aus "mal eben schnell ein Kampf" kann schnell die halbe Nacht werden, und Sammler werden nicht nur mit den Meilensteinen, sondern auch mit den wieder sammelbaren Trophäen lange genug beschäftigt.