PROFESSOR LAYTON UND DER RUF DES PHANTOMS Mit "Professor Layton und der Ruf des Phantoms" ist letzten Freitag, am 25. November 2011, das vierte Spiel der Professor Layton Reihe in Deutschland erschienen. In Japan gibt es das Spiel schon seit dem 26. November 2009, also fast genau zwei Jahre länger, und es ist zwar von der Release-Reihenfolge her der vierte Teil, von der Handlungs-Chronologie her steht er aber an erster Stelle. Das Spiel erzählt nämlich unter anderem, wie sich Professor Layton und Luke kennen gelernt haben. Die Handlung beginnt damit, dass Professor Layton einen Brief von seinem College-Freund Clark Triton erhält, welcher auch der Vater von Luke ist. Clark erzählt, dass sein Heimatdorf Misthallery von einem Phantom heimgesucht wird. Layton und seine Assistentin Emmy machen sich auf den Weg, um dem Geheimnis auf den Grund zu gehen, und treffen recht schnell auf Luke, der offenbar etwas über das Phantom weiss und sich prompt dem Professor anschliesst. Spielerisch ist auch der neue Titel vergleichbar mit den bisherigen Layton-Spielen. Wenn nicht gerade die spannende Geschichte in Form von schönen Anime-Zwischensequenzen weiter erzählt wird, bewegt ihr euch von Bildschirm zu Bildschirm und stosst immer wieder ein auf kniffliges Rätsel, das es zu lösen gilt. Die Anime-Sequenzen werden dabei, wie bereits bei den vorherigen Layton-Spielen, von P.A. Works beigesteuert, die ansonsten auch für die TV-Serien "Canaan" und "Angel Beats" bekannt sind. Rätsel sind 170 Stück im regulären Spielverlauf zu finden, dazu kommen auch noch die gewohnten Download-Rätsel, von denen ihr jede Woche ein neues empfangen könnt. Neu sind natürlich auch wieder die Minispiele im Koffer des Professors. Knifflig ist dabei vor allem die Spielzeug-Eisenbahn. Hier müsst ihr die Schienen so verlegen, dass ein kleiner Zug alle Bahnhöfe anfahren kann, ohne dass eurem Zug unterwegs der Saft ausgeht oder ihr vielleicht sogar einen Crash baut. Desweiteren hat der Professor diesmal ein Puppentheater dabei, mit dem ihr am Ende des Abenteuers drei vollständige Theaterstücke aufführen könnt. Das dritte Minispiel ist schliesslich ein kleines Fisch-Labyrinth, das es exklusiv in der westlichen Version gibt - im japanischen Original drehte sich dritte Minispiel zwar auch um Fische, war aber ein unübersetzbares Wortspiel, das auf japanischen Schriftzeichen basierte und daher ausgetauscht wurde. Leider nicht nur ausgetauscht, sondern gleich komplett entfernt wurde in der deutschen Version der grösste Bonus: Habt ihr die japanische oder amerikanische Version durchgespielt, schaltet ihr das von Brownie Brown entwickelte Rollenspiel "London Life" frei, das vom Spielprinzip her ganz entfernt an "Animal Crossing" erinnert: Ihr zieht als kleines Pixel-Männchen in London ein und müsst in den britischen Hauptstadt irgendwie Fuss fassen. In Werbetexten wurde versprochen, dass das RPG Unterhaltung für 100 Stunden bietet - was an der Behauptung dran ist, können europäische Spieler aber leider nicht überprüfen. Nintendo rechtfertigt die Kürzung mit einem zu hohen Übersetzungsaufwand, trotzdem ist dieser gewaltige Eingriff in den Umfang des Moduls mehr als nur schade. Brownie Brown haben übrigens Erfahrung mit Rollenspielen, von ihnen stammen auch die "Seiken Densetsu" Teile für den Gameboy Advance. Das eigentliche Layton-Hauptspiel hingegen kommt, wie immer, von Level-5. Und während wir uns nun durch das vierte Layton-Spiel rätseln, zockt man in Japan bereits den fünften Teil: "Professor Layton and the Mask of Miracles" erschien dort am 26. Februar 2011 für den Nintendo 3DS und knüpft an "Professor Layton und der Ruf des Phantoms" an, ist als von der Handlung her der zweite Teil. Irgendwann wird noch ein sechstes Spiel erschienen, das sich an Position 3 in der Chronolgie einreihen wird, und der ursprünglich erste Teil, "Professor Layton und das geheimnisvolle Dorf", ist dann Folge 4. Abgesehen davon entsteht in Zusammenarbeit mit Capcom ein Crossover mit dem Gereichtsreihe "Ace Attorney", das Professor Layton und Phoenix Wright in einer mittelalterlichen Welt aufeinander treffen lässt und das in Japan im Jahr 2012 erscheinen soll. Aufgrund der spannenden Handlung und der kniffligen Rätsel ist "Professor Layton und der Ruf des Phantoms" trotzdem der unverzeihlichen Entfernung des RPGs ein tolles Spiel. Wer die bisherigen Layton-Spiele mochte, der wir auch hier seinen Spass haben, und wer Layton bisher noch nicht kennt, für den ist jetzt die beste Gelegentheit, in die Serie einzusteigen. Fazit: Jedes Rätsel hat eine Antwort!