POKÉMON TEKKEN Am 18. März 2016 ist das erste Pokémon-Spiel für die Wii U weltweit erschienen: "Pokémon Tekken" kombiniert Pokémon mit dem Spielprinzip des beliebten Beat'em Ups "Tekken", wodurch Pokémon-Kämpfe einmal ganz anders erlebt werden können. In Japan erschien das Spiel ursprünglich unter dem Titel "Pokkén Tournament" im Sommer 2015 als Arcade-Automat - jetzt wurde es auch für die Wii U umgesetzt. Dabei ist Deutschland das einzige Land, in dem der Name von "Pokkén Tournament" zu "Pokémon Tekken" geändert wurde - aber das leuchtet ein, denn den ursprünglichen Titel hätte man zu leicht mit der Krankheit Pocken in Verbindung bringen können. Pokémon-Kämpfe einmal im Tekken-Stil zu erleben, wirkt zunächst ungewöhnlich. Zudem ist es zunächst ernüchternd, wenn man hört, dass es nur 16 spielbare Pokémon gibt - und davon sogar nur 14 verschiedene Exemplare, da es Pikachu und Mewtu in zwei verschiedenen Formen gibt. Somit sind nicht einmal alle Elementklassen abgedeckt, allerdings spielen die Typ-Vor- und Nachteile in "Pokémon Tekken" ohnehin keine Rolle. Wie in einem typischen Beat'em Up, zählt hauptsächlich flottes Tastendrücken, um die Energieleiste des Gegners auf Null zu bringen, so lange man selbst noch stehen kann. Nur stupides auf den Knopf hämmern, wäre aber langweilig und auch untypisch für Pokémon-Spiele, und so steckt natürlich doch noch etwas mehr im Kampf. So kommen etwa doch noch weitere Pokémon ins Spiel, die ihr als Helfer mit in den Kampf rufen könnt. Die Helfer gibt es nur im Doppelpack, es gilt also, die passende Kombi zu finden. Ist die Helferleiste aufgeladen, könnt ihr das Helfer-Pokémon für eine einmalige Attacke in die Arena holen und hoffen, dass der Treffer sitzt. Zudem könnt ihr auch eure Limit-Leiste aufladen, was euch für eine begrenzte Zeit die Möglichkeit gibt, stärkere Attacken einzusetzen. Trotzdem ist all das kein Ersatz für Fingerfertigkeit, denn wer nicht aus eigener Kraft geschickt angreifen kann, der gewinnt hier keinen Blumentopf. Neben freien Kämpfen gegen den Computer, einen lokalen Freund oder Online-Gegner habt ihr vor allem die Möglichkeit, an der Ferrum-Liga teilzunehmen. Dabei handelt es sich um mehrere Turniere, deren Schwierigkeitsgrad immer weiter ansteigt. Hier könnt ihr euer Pokémon der Wahl aufleveln, außerdem neue Helfer-Pokémon und Arenen freischalten. Zudem ist die Ferrum-Liga der richtige Ort, wenn ihr Mewtu freischalten wollt - dieses ist der einzige geheime Charakter im Spiel, wenngleich es gar nicht wirklich so geheim ist, da es zuvor bereits in offiziellen Trailern gespoilert wurde. Außerdem liegt ja auch die Amiibo-Karte von Schatten-Mewtu der Erstauflage bei. Wer klassische, rundenbasierte Pokémon-Kämpfe mit vier Attacken und aller Zeit für deren Auswahl gewohnt ist, für den ist "Pokémon Tekken" absolutes Neuland. Wer hingegen bereits andere Beat'um Ups gespielt hat - ganz gleich, ob das normale "Tekken" oder Genre-Kollegen wie "Street Fighter" oder "BlazBlue" - der wird auch mit "Pokémon Tekken" schnell klarkommen. Ich persönlich konnte mit normalen Beat'em Ups noch nie so wirklich warm werden. "Pokémon Tekken" finde ich für den einen oder anderen Kampf zwischendurch mal ganz spaßig, auf lange Sicht bleibe ich aber lieber bei den altbekannten Pokémon-Kämpfen und hoffe weiter auf eine Art neues "Pokémon Stadium" für die Wii U.