LERNEN MIT POKÉMON: TASTEN-ABENTEUER "Lernen mit Pokémon: Tasten-Abenteuer" für den Nintendo DS war der erste Pokémon-Ableger für die fünfte Generation. Nachdem es bereits im April 2011 in Japan auf den Markt kam, ist es jetzt, am 21. September 2012, doch noch nach Deutschland gekommen. Wie man am Titel unschwer erkennen kann, handelt es sich um ein Lernspiel. Den Kids und Spielern soll hier das Tippen auf der Tastatur näher gebracht werden - wobei ich persönlich während der ersten Level noch dachte "Das ist ja alles viel zu einfach", aber später muss man teilweise so schnell fehlerfrei tippen, dass man fast denkt, man absolviert hier eine Ausbildung zum Chef-Sekretär. Ihr beginnt das Spiel als junger Gehilfe von Professor Quentin Wertz und seiner Assistentin Lea Taste - bereits die Namen zaubern mir ein Schmunzeln ins Gesicht! Es gilt, Pokémon auf insgesamt 60 Inseln zu erforschen. Dabei bewegt ihr euch automatisch auf einem vorgegebenen Pfad. Immer wieder springt euch ein Pokémon in den Weg, das ihr "erforschen" müsst, indem ihr seinen Namen eintippt. Anfangs genügt der erste Buchstabe, später müsst ihr den kompletten Namen niederschreiben. Wenn ihr euch dabei zu oft vertippt oder auch einfach nur zu langsam seid, haut das Pokémon ab und entgeht euren Forschungen. Je nachdem, wie viele Pokémon ihr erwischt habt, erhaltet ihr am Ende des Weges die Bronze-, Silber- oder sogar die Gold-Medaille, wobei die Medaillen wiederum weitere Gebiete freischalten. Außerdem könnt ihr mit ihnen das Aussehen der In-Game-Tastatur anpassen. Ein kleiner Nachteil ist allerdings, dass man zwingend Pokémon-Experte sein sollte, damit Top-Highscores überhaupt möglich sind. Wenn ihr nämlich alle Pokémon-Namen im Schlaf aufsagen könnt, dann könnt ihr die Namen auch entsprechend schneller tippen. Wenn ihr schon von weitem erkennt, dass euch da gerade ein "Floink" entgegen hüpft, dann könnt ihr den Namen eingeben, bevor die Buchstaben zum Abtippen eingeblendet werden. Wer also die kleinen Monster noch nicht so gut kennt, der ist zwangsweise langsamer, was sich in schlechteren Punktzahlen auswirkt. Nun reden wir hier ja dauernd von "tippen" und "schreiben". Tatsächlich wird das Spiel zusammen mit einer kleinen Tastatur für den Nintendo DS ausgeliefert. Diese funktioniert leider scheinbar ausschließlich mit "Pokémon Tasten-Abenteuer". Ausprobiert habe ich es auch mit der Eingabe eines neuen Status-Spruchs in der Street Pass Mii-Lobby - hier hat die Tastatur leider ihren Dienst versagt. Andersrum ist es aber problemlos möglich, das Spiel auch ohne Tastatur zu zocken. Dann müsst ihr die richtigen Buchstaben mit dem Stylus auf der In-Game-Tastatur antippen, was sogar überraschend gut funktioniert. Zwar geht dann natürlich der Effekt verloren, das Schreiben auf der Tastatur zu lernen, aber wenn ihr beispielsweise unterwegs spielen wollt, müsst ihr nicht immer auch das Keyboard einstecken. Die ersten 10 bis 20 Minuten des Spiels, so lange es noch einfach ist, wird sich jeder, der schon einmal eine Tastatur von Nahem gesehen hat, eher langweilen und sich fragen, für welche Kindergarten-Kinder das denn bitte schön sein soll. Dann beginnt aber sehr schnell die Phase, wo einem nicht mehr die Gold-Medaillen nachgeworfen werden. Wenn man dann auf einmal auf einer Insel nur noch eine Silber-Medaille erhält, weil man ein bisschen zu langsam war, erwacht sofort der Ehrgeiz, die Bestwertung zu bekommen, also spielt man die Insel sofort nochmal, und bei der Gelegenheit nimmt man auch gleich noch ein paar neue Pokémon mit. Insgesamt sind gut 400 Monster im Spiel enthalten, so dass das altbekannte Sammelfieber beibehalten bleibt. Fazit: Ich habe nicht viel von "Pokémon Tasten-Abenteuer" erwartet, aber ich wurde mehr als positiv überrascht. Selbst, wenn man - wie in meinem Fall - seit Jahren das Schreiben auf der Tastatur gewöhnt ist, und man schon ganze Pokémon-Komplettlösungen getippt hat, bleibt das "Tasten-Abenteuer" ein echt gutes Reaktionsspiel für zwischendurch, angereichert durch niedliche Pokémon-Bildchen und den allgegenwärtigen Ehrgeiz, sie alle schnappen zu wollen. Äh, ich meine: Sie alle tippen zu wollen!