POKÉMON GO - Die 3. GENERATION Letzten Freitag Abend ging in "Pokémon Go" die 3. Generation an den Start, die Pokémon aus den Editionen "Rubin & Saphir". Deshalb stellen wir euch heute die 3. Pokémon-Generation im Allgemeinen und das "Pokémon Go"-Update im Speziellen vor. "Pokémon Rubin & Saphir", die Haupt-Editionen der 3. Generation, erschienen in Japan am 21. November 2002, in Europa erst am 25. Juli 2003 - damals war es noch normal, dass mehrere Monate zwischen dem japanischen und dem europäischen Release lagen. Die Spielwelt heißt Hoenn (im Deutschen in jüngerer Zeit als "Hönn" ausgesprochen, was älteren Pokémon-Fans den Magen umdreht) und basiert auf der Insel Kyushu im Südwesten von Japan. Ihr übernehmt im Spiel die Rolle von Brix oder Maike und seid zusammen mit eurer Mutter gerade frisch in Wurzelheim eingezogen, weil euer Vater nämlich zum Arenaleiter des nahen Blütenburg City ernannt wurde. Es dauert nicht lange, bis ihr bei ersten Erkundungsgängen Professor Birk kennenlernt. Er wird von einem wilden Fiffyen bedroht und kommt nicht an die Pokébälle in seiner Tasche, um sich zu verteidigen. Deswegen sollt ihr eins der Pokémon in den Kampf rufen und dem Professor helfen. Zur Wahl stehen der kleine Waldgecko Geckarbor, das feurige Küken Flemmli und Hydropi, eine Art blauer Frosch. Im Anschluss an die Rettungsaktion dürft ihr das Pokémon dann auch behalten und zu eurer Pokémon-Reise aufbrechen. Anstatt Team Rocket gibt es in Hoenn gleich zwei böse Teams, nämlich das Team Aqua und das Team Magma. Die beiden Teams bekämpfen sich in erster Linie gegenseitig, weil sie völlig gegensätzliche Ziele verfolgen: Team Magma will mit Hilfe des legendären Groudon die Welt in eine trockene Wüste verwandeln, während Team Aqua von einer reinen Wasserwelt träumt und diesen Traum mit Hilfe des legendären Kyogre verwirklichen will. Ihr als Spieler geratet nun leider genau zwischen die Fronten. Spielerisch waren "Rubin & Saphir" natürlich gute Pokémon-Editionen, keine Frage! Viele spieltechnische Kleinigkeiten wurden verbessert, etwa das Pokémon-Lagerungssystem war jetzt so komfortabel bedienbar wie nie zuvor. Die neu eingeführten Doppelkämpfe verlangten frische Strategien und überhaupt war die technische Präsentation auf dem Gameboy Advance deutlich zeitgemäßer als noch zuvor auf dem Gameboy Color. Was vielen Alt-Fans sauer aufstieß, war jedoch die Tatsache, dass ihr komplett von vorne anfangen musstet: In der 3. Generation war - bislang einzigartig - kein Import von Pokémon aus früheren Editionen möglich. Dieses Manko wurde in den Remakes "Pokémon Omega Rubin & Alpha Saphir", die Ende 2014 für den Nintendo 3DS erschienen, zum Glück nicht übernommen. In "Pokémon Go" ist die 3. Generation nun am 8. Dezember 2017 offiziell an den Start gegangen, nachdem es bereits sechs Wochen zuvor anlässlich Halloween die fünf Geist-Pokémon aus Hoenn zu fangen gab. Dennoch ist die 3. Generation mit ihren insgesamt 135 Pokémon noch nicht vollständig verfügbar: Nur 50 Neuzugänge fanden bereits ihren Weg ins Spiel, der Rest soll in den kommenden Wochen nach und nach folgen. Verfügbar sind bislang die Starter Geckarbor, Flemmli und Hydropi sowie das frühe Kleinvieh: Fiffyen, Zigachs, Waumpel und ähnliche. Außerdem liegt ein interessanter Schwerpunkt auf den Kampf-Pokémon: Bummelz, Makuhita und Meditie samt ihrer jeweiligen Entwicklungen sind alle schon im Spiel. Ob dieser Schwerpunkt einen Sinn hat oder Zufall ist? Ich weiß es nicht! Bemerkenswert ist aber, dass Letarking, die Höchstentwicklung von Bummelz, auf beinahe 4500 WP kommen kann und dadurch mit Abstand das robusteste Pokémon ist. Seine Attacken sind dafür allerdings sehr mau. Und noch ein interessanter Fun Fact: Wingull und Seemops, die beide im aktuellen Weihnachts-Ladebildschirm auszumachen sind, gehören nicht zu den Pokémon, die bereits zu fangen sind. Meine Vermutung daher: Sie kommen zum Weihnachts-Event, das für Ende das Jahres bereits angekündigt wurde und zu dem dann auch endlich Botogel seinen Weg ins Spiel finden soll. Aber wie gesagt: Es ist eine Vermutung, daher bitte mit Vorsicht genießen! Einige der neuen Pokémon fanden aber bereits ihren Weg in Eier und Arenen. So ist es jetzt vor allem möglich, Azurill und Isso, die Vorstufen von Marill und Woingenau, auszubrüten - und höchstwahrscheinlich sind sie Ei-exklusiv, so wie bislang alle Baby-Pokémon. In Arenen hingegen können jetzt Flunkifer und Absol als neue Raid-Bosse auftauchen, und beide sind auch als Shinys möglich. Eine der größten Überraschungen ist jedoch, dass das niedliche Elektro-Duo Plusle und Minun auseinander gerissen wurde, denn beide wurde zu regionalen Pokémon: Plusle erscheint ausschließlich in Nordamerika, Südamerika und Afrika, während Minun neben Asien und Australien auch bei uns in Europa herum hüpft. Gleiches gilt für Vipitis und Sengo: Wir haben zusammen mit Asien und Australien die giftige Schlange Vipitis, während das gefährlich gefärbte Sengo im Rest der Welt heimisch ist. Damit genügend Platz ist, um die neuen Pokémon zu fangen, bekam übrigens jeder Spieler eine kostenlose Boxen-Erweiterung um 50 Plätze. Ein feiner Zug von Niantic! Die neuen Pokémon sind freilich nicht die einzige Neuerung im großen Update. Sehr interessant ist auch das dynamische Wetter, das eigentlich erst für Ende Dezember angekündigt war, nun aber überraschend doch schon freigeschaltet wurde. Das Spiel liest das reale Wetter eurer Umgebung aus, sie es nun Sonnenschein, Wolkenhimmel, Regen, Schnee, Wind oder Nebel. Je nach Wetter erscheinen Pokémon eines bestimmten Typs mit höherer Wahrscheinlichkeit und sind auch in der Wildnis stärker. Bei Regen ist das logischerweise Wasser, aber auch Elektro und Käfer. Jetzt im Winter bei Schnee ist mit erhöhtem Aufkommen von Eis und Stahl zu rechnen. Wenn im Sommer wieder öfter die Sonne scheint, stärkt das dagegen die Typen Feuer, Pflanze und Boden. Bei amtlichen Unwetterwarnungen dagegen wird überhaupt nichts gestärkt, im Gegenteil, dann wird die Spawnrate stark zurück gefahren und es erscheint allenfalls noch Kleinvieh. Dadurch möchte Niantic verhindern, dass sie ein Spieler mitten im Orkan wegen irgendeines Pokémon in Gefahr begibt. Lieber nach Hause gehen und das Ende des Unwetters abwarten. Das fühlt sich vielleicht ein wenig wie Zensur an, ist aber gut mitgedacht und dient ja nur unserer eigenen Sicherheit. So lange es draußen stürmt, könnt ihr ja die Zeit nutzen, um Kampfteams auszutüfteln. Ähnlich wie bei Kampfboxen in den aktuellen Haupt-Editionen, erlaubt euch jetzt nämlich auch "Pokémon Go", bis zu fünf Teams zu speichern, die ihr dann beim Arenakampf schnell wieder auswählen könnt. Wer weiß, vielleicht ist das ja auch eine Art Vorbereitung für das von den Spielern so heiß ersehnte PvP-Kampfsystem, Traummodus an! Auf jeden Fall ist die Neuerung interessant und sicher nicht unnütz. Mit dem Update zur 3. Generation bringt Niantic in der spielschwachen Winterzeit frischen Wind in "Pokémon Go". Und da wir nicht, wie bei bisherigen Events, mit den Hoenn-Pokémon überschwemmt werden, sondern sie nur wohl dosiert eingestreut werden, wird einige Zeit vergehen, bis der Pokédex wieder voll ist - zumal ja auch noch mindestens ein, wahrscheinlich zwei weitere Updates mit neuen Pokémon ansteghen werden. Bleibt abzuwarten, was die Weihnachtszeit bringt. Auf jeden Fall ist die Jagd wieder eröffnet: Schnappt sie euch alle!