POKÉMON CONQUEST "Pokémon Conquest" fügt der Pokémon Spin-Off-Sammlung ein neues Genre hinzu, nämlich das der rundenbasierten Strategiespiele. Das Spiel erschien in Japan am 17. März 2012, in den USA am 18. Juni und in Europa schliesslich am 27. Juli - wobei Deutschland aber aussen vor gelassen wurde. Ihr könnt euch allerdings problemlos die englische Fassung aus England importiert - da es sich dabei trotzdem um eine europäische Version handelt, gibt's dann auch keine Regionalcode-Probleme, jeder deutsche DSi oder 3DS spielt das Spiel dann ab. Und allzu hoch ist die Sprachhürde auch nicht. Schon mit Grundkenntnissen in Englisch kommt ihr mit dem Spiel problemlos klar. Dabei vermuten die Fans, dass das Spiel gerade wegen dem hohen Übersetzungsaufwand nicht in Deutschland erscheint, was ich persönlich nach einigen Stunden Spielzeit nun so gar nicht nachvollziehen kann. Aber nun zum Spiel an sich: Ihr befindet euch als Kriegherr in der Region Ransei, welche nicht nur eine sehr interessante Form hat, sondern auch aus 17 kleineren Königreichen besteht - jeweils eins für jeden der 17 Pokémon-Typen. Ihr startet mit einem Evoli in dem Königreich Aurora und beginnt, nach und nach die anderen Königreiche zu erobern. Mit eurer Armee marschiert ihr in die Reiche ein, und der Kampf beginnt. An jedem Kampf nehmen auf jeder Seite maximal sechs Kriegsherren teil, und die Kriegsherren kämpfen auch nicht selbst, sondern schicken logischerweise ihre Pokémon vor. Die Monsterchen werden auf einem Spielfeld verteilt, auf dem es durchaus auch Hindernisse wie Flüsse oder Felsbrocken geben kann. Der Reihe nach wird gezogen, wobei ihr pro Zug ein Pokémon zunächst um ein paar Felder versetzen und danach einen Angriff einsetzen könnt. Optional besteht ausserdem die Möglichkeit, eure Kriegsherren-Kraft einzusetzen, die etwa euren Angriff oder eure Reichweite erhöht, aber die Kraft könnt ihr nur einmal pro Kampf verwenden. Die Armee, die über keine kampffähigen Pokémon mehr verfügt, hat verloren, und mit etwas Geschick schliessen sich euch einige Kriegsherren der unterlegenen Armee an, was euer eigenes Heer nach und nach vergrössert. Eine grosse Armee solltet ihr auch unbedingt haben, denn nur so könnt ihr schliesslich euren Erzrivalen Nobunaga im Königreich Dragnor inklusive seinem Zekrom besiegen. Nobunaga? Diesen Namen werden Japaner sicher kennen, Europäer vielleicht nicht so. Oda Nobunaga war tatsächlich ein japanischer Feldherr, der von 1534 bis 1582 lebte. Ab 1983 wurde ihm von Koei die Videospiel-Reihe "Nobunaga no Yabo" gewidmet, und "Pokémon Conquest" ist nun ein Crossover der beiden Reihen, weswegen das Spiel im japanischen Original auch den Titel "Pokémon + Nobunaga no Yabo" trägt. In Deutschland ist bisher allerdings kein einziges Nobunaga-Spiel erschienen, und auch Amerika wurde bisher nur sehr dürftig bedacht, dort kam aber immerhin die Super Nintendo Version auf der Virtual Console der Wii heraus. So ähnlich war es ja schon einmal: Das ursprünglich Spiel "Fushigi no Dungeon" fand ausserhalb Japans kaum Verbreitung, bis das Crossover als "Pokémon Mystery Dungeon" bekannt wurde. Neben den kriegisch-strategischen Schlachten bleibt in "Pokémon Conquest" natürlich auch der Pokémon-typische Sammelspass beibehalten. Zwar sind nur rund 200 Pokémon aus allen fünf Generationen im Spiel enthalten, aber die wollen freilich auch in euer Heer aufgenommen werden - ihr müsst also Feldherren finden, die mit dem gewünschten Pokémon unterwegs sind, sie besiegen und dazu bewegen, eurer Armee beizutreten. Teilweise gar nicht so einfach! Ob das Spiel noch auf deutsch erscheint, steht zur Zeit in den Sternen. Liegt es tatsächlich am Übersetzungaufwand? Oder glaubt man, dass die kriegische Thematik nicht gut genug mit Pokémon harmonisiert? Oder braucht Nintendo vielleicht einfach nur ein wenig Zeit und zaubert das Spiel dann doch noch als Überraschungs-Hit zu Weihnachten hervor? Warten wir es ab! Aber auch, wenn es bei der englischen Fassung bleibt: Für Pokémon-Fans, die mal wieder etwas Neues abseits der regulären Editionen erleben wollen, lohnt sich ein Import auf jeden Fall!