PLUK VAN DE PETTEFLET DS Wir schreiben den 3. September 2009. Chikorita hat am frühen Morgen nichts besseres zu tun und wühlt sich durch das Kinderprogramm im Fernsehen. Dabei stösst er im SWR auf den Film "Ein Platz für Pluk". Der Streifen wirkt auf den ersten Blick wie eine Mischung aus "Sesamstrasse" und "Pippi Langstrumpf" und ist ein ganz netter Kinderfilm, aber man kann auch gut weiter leben, ohne ihn gesehen zu haben. Das Titellied allerdings gefiel eurem Radio-Moderator irgendwie, und so fiel der Entschluss: "Das muss in meinen Musik-Ordner!" Nur, wo es her kriegen? Na, vielleicht weiss ja Google die Antwort, schauen wir mal ... *Suchanfrage eintipp* ... da steht was von wegen "Nintendo DS" ... jetzt sag bloss, es gibt zu dem Film auch noch ein DS-Spiel! Okay, keine Chance mehr, es abzuwenden: DAS wird jetzt am Montag den PWL-Hörern vorgestellt! Wenn ihr noch nie etwas von "Pluk van de Petteflet DS" gehört habt, dann könnte das daran liegen, dass das Spiel nur in den Niederlanden erschienen ist, und zwar im Februar 2009. Vorher war da aber erstmal das gleichnamige Kinderbuch - na gut, FAST gleichnamig, ein "DS" hatte das Buch natürlich nicht im Namen! Geschrieben wurde "Pluk van de Petteflet" von Annie M. G. Schmidt, die im Mai 1911 in Kapelle geboren wurde. Sie schrieb während ihrem 84 Jahre langen Leben mehrere Kinderbücher und wurde dafür im Jahr 1988 mit dem Hans-Christian-Andersen-Award ausgezeichnet. In Deutschland erschien "Pluk van de Petteflet" unter dem Titel "Pluk mit dem Kranwagen". Pluk ist ein kleiner Junge, der mit besagtem Kranwagen durch die Welt fährt und einen Platz such, wo er leben kann, eben einen Platz für Pluk. Fündig wird er im Petteflet, ein grosser Wohnblock am Rand eines grossen Parks, der Turtelpark. Hier leben allerhand verrückte Menschen und Tiere, und zuerst will dort niemand Pluk aufnehmen, aber dann gibt ihm die bruchlandende Taube Dollie den Tipp, dass das Turmzimmer leer steht. Pluk quartiert sich dort also kurzerhand ein - zuerst noch ungefragt, aber die offizielle Erlaubnis wird nachgeliefert, nachdem er mit Hilfe seine Kranwagens das Pferd des Bürgermeisters aus einem Teich rettet. Das Tier heisst übrigens Longhorse und ist das längste Pferd der Welt. Jedenfalls lebt sich Pluk schnell im Petteflet ein und freundet sich mit allen möglichen Kindern und Tieren an, auch mit der Kakerlake Zaza, und das wird ihm zum Verhängnis. Denn es gibt da noch Frau Sauberer, eine überpingelig saubere Frau, die alles, was Natur ist, verabscheut, und deshalb vor hat, den Turtelpark abholzen zu lassen, weil es dort viel zu viel dreckigen, ekligen Schlamm gibt. Früher ist sie damit nicht durch gekommen, weil der seltene Wuschelstorch im Turtelpark gebrütet hat, aber der Wuschelstorch ist inzwischen ausgestorben, und deshalb gibt es keine weiteren Argumente mehr, die für den Erhalt des Turtelparks sprechen. Während nun schon die Baumaschinen anrücken, müssen sich also Pluk und seine Freunde etwas einfallen lassen, um ihren geliebten Turtelpark zu retten ... Am 17. November 2004 kam dann der Film "Pluk van de Petteflet" und der Regie von Ben Sombogaart in den Niederlanden ins Kino und wurde dort sogar ein grosser Erfolg: Er wurde von über 500.000 Menschen angesehen und landete immerhin auf Platz 10 der erfolgreichen Filme des Jahres. Die deutsche Synchro unter dem Namen "Ein Platz für Pluk" lief zum ersten Mal am 29. Oktober 2006 im Ki.Ka, seit 2008 gibt es gelegtliche Wiederholungen im Frühprogramm der Dritten Programme, eben zuletzt am vergangenen Donnerstag. Ja, und dann ist da halt noch das DS-Spiel. Ich rücke mit dem abschliessenden Fazit direkt zu Beginn raus: Es ist kein Verlust für uns, dass es das Spiel nicht in Deutschland gibt! Denn als umfangreich ist es wirklich nicht zu bezeichnen. Nachdem ihr euch das Intro angesehen habt, das ziemlich genau dem Intro des Films entspricht, landet ihr auf dem Hauptplatz von Petteflet, wo euch ein Wuschelstorch begrüsst, der optisch problemlos als Hülzerns Grossvater durch gehen könnte. Er erzählt euch irgendwas aus niederländisch, das wohl sowas ähnliches wie "Such dir ein Spiel aus!" heissen dürfte. Denn auf dem Touchscreen findet ihr sechs Verkehrsschilder, von denen euch jedes zu einem anderen Minispiel führt. Ja, und das ist es auch schon, denn sehr viel mehr als diese sechs Minispiele sind auf der DS-Karte nicht zu finden. Auch die Minispiele selbst sind so gestrickt, dass sie nur kleineren Kindern Spass machen dürften. Ihr müsst beispielsweise mit Äpfeln jonglieren, indem ihr sie zuerst in die Luft werft und danach rechtzeitig wieder auffangt, indem ihr sie mit dem Stylus antippt. Oder ihr bringt Bienen das Fliegen bei, indem ihr mit dem Stylus Buchstaben auf dem Touchscreen nach zieht. Oder ihr helft dem Fährmann Wer, der übrigens ein Wolf ist, seine Auftragslisten richtig zusammen zu zählen, damit er weiss, wie viele Waren er auf sein Schiff laden muss. Gut, vielleicht ist auch das eine oder andere Spielchen dabei, das tatsächlich eine Weile lang Spass machen könnte, beispielsweise das Memory - da es allerdings weder eine Multiplayer-Funktion noch Punktezählung und Highscore gibt, geht die Motivation doch sehr schnell flöten, wenn man einfach nur mit dem Stylus über den Bildschirm wedelt und genau weiss, dass es eigentlich nichts bringt. Also, wenn ihr mal in den Niederlanden seid und mit dem Gedanken spielt, dort das Spiel mit zu nehmen, weil ihr auf Kibo.fm davon gehört habt: Lasst es um Himmels Willen bleiben! Ausser, ihr habt einen 5-jährigen Bruder, den ihr langsam an den DS heran führen wollt, aber selbst für solche Fälle gibt es sicher bessere Titel. Fazit: Ein Platz, ein Platz, wo ist ein Platz für Pluk?