PAPER MARIO "Paper Mario" erschien so ziemlich am Ende der Nintendo 64 Ära als eins der letzten Spiele für die Konsole. Europa-Release war der 5. Oktober 2001. In Japan hingegen erschien das Spiel bereits 11. August 2000, also über ein Jahr vorher. Und dort trägt das Spiel den Namen "Mario Story". Der ursprüngliche Arbeitstitel war allerdings "Super Mario RPG 2", das Spiel sollte also eigentliche eine Fortsetzung für das SNES-Rollenspiel werden, das damals nicht seinen Weg nach Europa fand. Der Titel "Paper Mario" passt allerdings auch, und das liegt an dem etwas ungewöhnlichen, aber nicht schlechten Grafikstil. Mario und die anderen sehen aus, als ob sie aus Papier ausgeschnitten wären, was man vor allem dann merkt, wenn sich die Figuren umdrehen. Wenn man sich einmal ein paar Minuten lang an diese Art der Darstellung gewöhnt hat, dann kann man sie nur noch als "absolut liebenswert" bezeichnen. Wie bereits angedeutet, handelt es sich bei "Paper Mario" um ein RPG - und zwar um das erste Mario-RPG, das seinen Weg nach Deutschland fand. Die Geschichte beginnt eigentlich ganz friedlich. Mario und Luigi sind zu einem Fest im Schloss von Prinzessin Peach eingeladen. Doch dann stört Bowser die Idylle. Er hat den Sternenstab gestohlen, der ihn unbesiegbar macht, und um das zu demonstrieren, befördert er Mario an den Horizont und lässt anschliessend Peachs Schloss in den Himmel entschweben. Mario findet sich in Gumbafurt wieder, ein von zivilisierten Gumbas bevölkertes Dorf, wo u.a. Marios grösster Fan Gumbario lebt. Dort nimmt Nobelstar telepathischen Kontakt mit Mario auf und erklärt ihm, dass er die Sieben Hohen Sterne befreien muss. Diese haben nämlich gemeinsam die Kraft, den Sternenstab zu besiegen, und um das zu verhindern, wurden sie auseinander gerissen und an sieben verschiedenen Orten im ganzen Pilze-Wunderland eingesperrt. Gumbario will dann natürlich auch gleich mit kommen, als Mario sich wieder auf den Weg macht. Nun, warum nicht? Ein bisschen Begleitung kann ja nicht schaden bei so einem Abenteuer! Und Gumbario erweist sich dann auch als nützlich, denn er kann Mario die Schwachstellen aller Gegner verraten. Gumbario bleibt aber nicht der einzige Helfer des Klempners. Insgesamt schliessen sich Mario im Verlauf des Spiels sieben verschiedene Begleiter an, die je nach Bedarf gewechselt werden können. Da gibt es beispielsweise noch den Parakoopa Parakarry, der Mario über grössere Abgründe tragen kann. Oder die rosa Bob-Omb-Dame Bombette, die mal eben schnell brüchige Mauerstellen beiseite sprengt. Oder Watt, der kleine Mini-Sparky, der in dunklen Räumen für die grosse Erleuchtung sorgen kann. Oder den Punk-Lakito Lakilester, die in Liebesromane vernarrte Cheep-Cheep-Dame Sushie und die adelige Lady Buu, die sich und Mario kurzzeitig unsichtbar machen kann. Die Oberwelt sieht aus wie ein Jump'n'Run und enthält auch leichte Ansätze von Jump'n'Run-typischen Sprung-Einlagen, allerdings wimmelt es genauso von RPG-typischen Schalterrätseln. Anders als z.B. bei Pokémon seht ihr eure Gegner frei herum laufen und könnt versuchen, ihnen aus dem Weg zu gehen. Trotzdem empfiehlt es sich, fleissig zu kämpfen, denn im typischen RPG-Stil gibt es für gewonnene Kämpfe dann Kraftpunkte, die euren Level erhöhen und euch stärker machen. Die Kämpfe finden dabei rundenbasiert statt: Jede der am Kampf beteiligten Figuren greift der Reihe nach einmal an, und danach geht es wieder von vorne los. Mario und sein Partner haben dabei Auswahl aus verschiedenen Moves, wobei die stärkeren beim Einsatz so genannte Blumenpunkte verbrauchen, deren Vorrat leider ziemlich begrenzt ist. Greifen die Gegner an, ist eure Reaktion gefragt, denn wenn ihr im richtigen Moment die richtige Taste drückt, könnt ihr den Schaden verringern oder vielleicht sogar die Attacke komplett blocken. Auch bei eurem eigenen Angriff lohnt sich gutes Timing, denn dadurch könnt ihr vielleicht den zugefügten Schaden multiplizieren. Für die Sammler unter euch gibt es dann noch die Orden. Und diese sind nicht nur nette Sammler-Objekte, sondern zudem auch noch nützlich, denn jeder Orden löst einen bestimmten Effekt aus, so lange ihr ihn tragt. Zum Beispiel können die Orden Marios Werte erhöhen, die Effektivität von bestimmten Attacken anhabbben oder euren Verbrauch an Blumenpunkten verkleinern. Leider kann Mario immer nur eine begrenzte Anzahl Orden gleichzeitig tragen, es muss also immer sorgsam überlegt werden, welche Orden-Kombination jetzt wohl am besten wäre. Wie bereits gesagt, ist "Paper Mario" die indirekte Fortsetzung von "Super Mario RPG", und zugleich ist es der erste Teil der bisher drei-teiligen "Paper Mario" Reihe. Der zweite Teil mit dem Titel "Die Legende vom Äonentor" erschien im Herbst 2004 für den Gamecube, und für die Wii erschien dann im Frühling 2007 "Super Paper Mario", allerdings ist dieses kein RPG mehr, sonderne in 2D-Jump'n'Run mit RPG-Elementen. Ausserdem wurde "Paper Mario" auch für die Virtual Console veröffentlicht, und zwar Mitte Juli 2007 ziemlich zeitgleich auf der ganzen Welt. Entwickelt wurde das Spiel von Intelligent Systems, die schon mit "Fire Emblem" bewiesen haben, dass sie gute Rollenspiele programmieren können. Ausserdem verdanken wir ihnen die "Wario Ware" Reihe, und sie hatten auch bei der Entwicklung des Super Gameboy und des Gameboy Player ihre Finger im Spiel. Fazit: Wahnsinn, wie toll der Spaghetti-Klempner abgenommen hat! Er ist jetzt nur noch so dünn wie ein Blatt Papier! ^^