VÄTER IN NINTENDO-SPIELEN Vor relativ genau einem Jahr habe ich euch in "Pilze-Wunderland on air" anlässlich des Muttertages die wichtigsten Mütter in Nintendo-Spielen vorgestellt - Stammhörer erinnern sich! Dieses Jahr sind die Väter dran, denn letzten Donnerstag war ja schließlich auch ein schön verregneter Vatertag. Einer der wichtigsten Väter im Nintendo-Universum, von dem wir aber gern vergessen, dass er ein Vater ist, ist Bowser höchstpersönlich, Marios Erzrivale und der König der Koopas. Wer sein unglückliche Echsenbraut ist, das wurde bis heute nicht geklärt, aber auf jeden Fall waren in "Super Mario Bros. 3", 1991 für das NES erschienen, auf einmal Bowsers sieben Kinder da. Namentlich Iggy, Lemmy, Larry, Morton, Roy, Ludwig und Wendy - sechs Jungs und ein Mädchen, die das Wort "Manieren" nicht zu kennen scheinen, ihrem Paps aber nur allzu gern unter die Arme greifen, wenn es darum geht, bestimmte Schlösser gegen vorwitzige Klempner zu verteidigen. Direkt ein Widersehen mit den Giftzwergen gab es nur kurze Zeit später in "Super Mario World", danach verschwanden die Koopalinge - so lautet der Sammelbegriff für Bowsers Brut - für mehrere Jahre in der Versenkung, bevor sie 2003 für "Mario & Luigi: Superstar Saga" wieder hervorgeholt wurden. In der Zwischenzeit wurde Bowser mit Bowser Jr. noch ein achtes Kind zur Seite gestellt. Bowser Jr. ist übrigens nicht zu verwechseln mit Baby Bowser - dabei handelt es sich um den erwachsenen Bowser in jüngeren Jahren, wie wir ihn in "Yoshi's Island kennenlernen. Apropos Yoshi: Nein, natürlich ist Yoshi nicht der Vater von Mario, obwohl ein Lied von brentalfloss mit dem Titel "Baby Mario and Papa Yoshi" genau das impliziert. Trotzdem ist Yoshi in der Tat mehrfacher Vater, denn immerhin legt er im Lauf der zahlreichen Yoshi-Spiele unendlich viele Eier. Dass er die dann meist auch sofort wieder weg schleudert, macht die Sache nicht besser - so gesehen ist Yoshi also der brutalste Rabenvater unter der Nintendo-Sonne, wenn man es mal ganz streng auslegen will. Kein bisschen brutal, höchstens ein bisschen verbittert, ist dagegen Cranky Kong. Er ist der originale Donkey Kong aus den Arcade-Klassikern der frühen 80er Jahre. Damals entführte er Marios Freundin Pauline, und der Klempner, der damals noch Jumpman hieß und Zimmermann war, befreite sein Schätzchen. Was man jedoch nach Abschluss des ersten Spiels 1981 nicht mehr sieht, wird im Nachfolger 1982 offenbart: Mario hat Donkey Kong in einen Käfig gesperrt und bewacht ihn jetzt wie seinen Augapfel. Im einzigen Spiel, in dem Mario jemals der Bösewicht war, hüpft ihr nun als Donkey Kongs Sohn Donkey Kong Jr. durch vier Level, um am Ende euren Affenvater zu befreien. Der Donkey Kong aus den heutigen Spielen, begonnen bei "Donkey Kong Country", ist der groß gewordene Donkey Kong Jr. von damals. Der damalige Papa Donkey Kong hingegen hört jetzt auf den Namen Cranky Kong, hat einen langen weißen BArt, sitzt im Schaukelstuhl, hört Grammophon-Musik, meckert an seinem Nachwuchs herum und wettert darüber, dass früher alles besser war. Im Disney-Universum sind Väter selten. Meist herrscht hier ein Onkel-Verhältnis vor, so ist Donald Duck der Onkel von Tick, Trick und Track, Micky Maus der Onkel von Mack und Muck. Die Grund dafür ist, dass man nicht einmal andeuten möchte, dass z.B. Donald und Daisy jemals Sex mit einander gehabt haben könnte - denn das würde ja nahe liegen, wenn Donald und Daisy Vater und Mutter von Tick, Trick und Track wären, deswegen sind es eben nur Onkel und Tante. Insofern tanzt die Zeichentrickserie "Goofy und Max" aus der Reihe, denn hier hat Goofy als alleinerziehender Vater doch einen Sohn, nämlich den 11-jährigen Max. Wer die zugehörige Mutter ist, bleibt jedoch ein Geheimnis. Die Serie beginnt, als Goofy und Max nach Hundshausen umziehen, wo sie ausgerechnet das Haus neben Kater Karlo erwischen. Er hat mit Karla ebenfalls eine Frau gefunden und mit K.J. und Karabienchen zwei Kinder in die Welt gesetzt. Und während Karlo nun versucht, seinen ungeliebten neuen Nachbarn Goofy wieder loszuwerden, freundet sich Max schnell mit Karlos Sohn K.J. an. Zur Serie "Goofy und Max" gibt es mit "Goof Troop" auch ein Super-Nintendo-Spiel. Das kindgerechte Action-Adventure erzählt, dass Goofy und Max ihre Nachbarn Karlo und K.J. aus den Fängen von Piraten befreien müssen - die Piraten haben nämlich Karlo mit ihrem Kapitän verwechselt, eine gewisse Ähnlichkeit besteht aber tatsächlich. Als Einzelspieler könnt ihr euch aussuchen, ob ihr als Goofy oder als Max spielen wollt: Goofy ist etwas kräftiger, dafür kann Max schneller laufen. Es gibt aber auch einen 2-Spieler-Coop-Modus, bei dem Vater und Sohn gleichzeitig über die Pirateninsel wuseln. Und wo wir schon mal bei Comic-Figuren sind, muss auch kurz noch Papa Schlumpf erwähnt werden. Ob er tatsächlich der Vater der Schlümpfe ist, kann ich nicht sagen, wohl aber ihr liebevolles Oberhaupt. Im viel zu schweren Super-Nintendo-Klassiker "Die Schlümpfe" erwartet euch Papa Schlumpf am Ende der meisten Abschnitte, um euch auf den nächsten Level vorzubereiten und eventuell eine neue Fähigkeit zu verleihen. Auch in der Zelda-Reihe gibt es den einen oder anderen Vater, wobei ich hier stellvertretend nur König Zora nennen möchte. Er ist der König des gleichnamigen Volks von Unterwasser-Wesen, und seine Tochter ist Prinzessin Ruto. Diese lernt ihr in "Ocarina of Time" kennen, indem ihr sie aus dem Bauch von Lord Jabu-Jabu befreit. Lord Jabu-Jabu ist ein friedlicher Riesenfisch, der die Zoras eigentlich beschützt, der Prinzessin Ruto aber versehentlich verschluckt hat. Link muss sich nun ebenfalls in den monströsen Rachen hinein wagen, um die Königstochter da wieder heraus zu holen. Als Dankeschön bekommt er dann den Zora-Saphir, den er zusammen mit zwei anderen heiligen Steinen benötigt, um in die Zukunft reisen zu können. Anmerken kann man noch, dass Prinzessin Ruto eher eine Einzelgängerin ist und sich von ihrem Vater zu sehr überwacht sieht. Dann wäre da noch Dr. Light: Er ist zwar nicht der biologische Vater von Mega Man, aber sein Erbauer, wobei man ja auch von Vater spricht. Dr. Thomas Light baute zusammen mit seinem damaligen Partner Dr. Albert Wily zivile Haushaltsroboter, aber Dr. Wily stank es, dass Dr. Light den ganzen Ruhm für ihre gemeinsame Arbeit kassierte. Deshalb programmierte Dr. Wily die Roboter um, um zusammen mit ihnen die Weltherrschaft an sich zu reißen - typische Denkweise von verrückten Wissenschaftlern! Dr. Light baute daraufhin Mega Man und schickte ihn in den Kampf gegen Dr. Wily und seine Roboter-Armee. Das erste der bockschweren Jump'n'Runs erschien 1987 für das NES, bis heute erschienen immer noch neue Nachfolger. Außerdem lassen sich die Klassiker mit der "Mega Man Legacy Collection" nachholen, die es u.a. auch für den Nintendo 3DS gibt. Genauso wenig wie Dr. Light ist auch Big Daddy kein biologische Vater - obwohl er aus der BioShock-Reihe stammt. Bei den Big Daddies handelt es sich um eine Roboter-Reihe, die gebaut wurde, um die Little Sisters zu beschützen - diese wiederum sind kleine Mädchen, die durch die Stadt ziehen, um Zellstrukturen zu sammeln, so genanntes ADAM. Damit die Little Sisters dabei nicht zu sehr angegriffen wurden, hat jede von ihnen einen Big Daddy als Begleitschutz. Deshalb greift ein Big Daddy auch kaum aus eigenem Antrieb an, er setzt sich aber zur Wehr, wenn ihr ihn ohne seine Little Sister angreift - und das müsst ihr tun, wenn ihr selbst an das ADAM heran kommen wollt. Dieses gilt nämlich als Währung im Spiel.