SOMMER IN VIDEOGAMES Frohen Sommeranfang, Freunde! Und weil heute offiziell die heiße Jahreszeit beginnt, quatschen wir jetzt ein bisschen über den Sommer in Videogames. Den Sommer gibt es natürlich am ehesten in Spielen, die euch generell mehrere Jahreszeiten anbieten. Da fällt mir als erstes "Pokémon Schwarz & Weiß" ein: Die Editionen der 5. Generation hatten wechselnde Jahreszeiten, die nicht nur die Umgebung optisch anpassten, sondern die auch alle ihre kleinen Eigenheiten hatten. Die Jahreszeiten in "Pokémon Schwarz & Weiß" orientieren sich allerdings nicht am tatsächlichen Kalender, sondern wechseln monatlich: Sommer im Spiel haben wir, wenn es in der Realität Februar, Juni oder Oktober ist. Neben der Landschaft an sich, ist ein wichtiges Unterscheidungskriterium für die Jahreszeiten vor allem das kleine Reh-Pokémon Sesokitz: Dieses hat je nach Jahreszeit ein anderes Erscheinungsbild, die Sommer-Variante kommt mit einer saftigen grünen Fellfarbe daher. Jedoch auch, bevor mit "Pokémon Schwarz & Weiß" die Jahreszeiten eingeführt wurden, gab es bereits sommerliche Ecken in der Pokémon-Welt: In "Pokémon Rubin & Saphir" ersteckt sich unmittelbar vor den Toren von Graphitport City ein einladender Sandstrand. Und auch in späteren Generationen wurde das Sommer-Feeling beibehalten: Die gesamte Region Alola aus "Pokémon Sonne & Mond" lässt sommerliche Gefühle aufkommen. Neu in "Sonne & Mond" war außerdem das Pokémon Sankabuh, ein Pokémon vom Typ Geist/Boden, das tatsächlich eine lebendig gewordene Sandburg ist. Unterschiedliche Jahreszeiten gibt es nicht nur bei "Pokémon", sondern auch bei "Animal Crossing", und im Gegensatz zu "Pokémon Schwarz & Weiß" orientiert sich "Animal Crossing" sehr wohl am Kalender eurer Konsole. Sommeranfang im Spiel ist am 1. Juni, und er dauert dann bis zum 31. August. In dieser Zeit ist es meist sonnig, und während des Sommers finden unterschiedliche Events statt, etwa ein Angelturnier oder Käfer-Wettbewerb. Am 21. Juni, dem Tag, an dem in der Realität Sommeranfang ist, feiern die Tiere im Dorf den längsten Tag des Jahres, und generell findet an warmen Sonntag Abenden im Spiel ein Feuerwerk statt. Auch in "Animal Crossing"-Strecke in "Mario Kart 8" wurden die Jahreszeiten übernommen, dort ist es aber reiner Zufall, auf welcher Variante ihr landet. So kann es also durchaus mal passieren, dass ihr im Hochsommer bei 30 Grad im Schatten im Spiel durch ein verschneites Dorf düst, umgekehrt aber an Weihnachten die Sommer-Version erwischt. Apropos "Mario Kart": Für Sommer-Stimmung sorgen auch die "Koopa Troopa Beach"-Strecken, die es in mehreren Serienteilen gibt. Allerdings ist der Sommer nicht nur auf die Rennspiel beschränkt, unser Lieblings-Klempner erlebt auch ein sommerliches Haupt-Abenteuer. "Super Mario Sunshine" erschien im Oktober 2002 für den Gamecube, eigentlich ein bisschen zu spät für den Sommer. Nichtsdestotrotz verbringen Mario, Peach und einige Toads ihren Sommerurlaub auf der Isla Delfino. Nun, es wäre kein Mario-Abenteuer, wenn es beim Urlaub bliebe, denn bald fallen hässliche Schmierereien auf der gesamten Insel auf. Zu allem Überfluss wird auch noch Mario verdächtigt, der Verursacher zu sein, und infolgedessen dazu verdonnert, alles wieder sauber zu waschen. Und während Mario also mit dem Dreckweg 08/17 dabei ist, das ganze Eiland zu reinigen, geht natürlich auch noch Prinzessin Peach verloren. Eine viel friedlichere Urlaubsinsel als die Isla Delfino könnt ihr selbst erschaffen, in "Holiday Island", einem Aufbau-Simulationsspiel für den PC von dem deutschen Entwickler Sunflowers Interactive, die Ende der 90er Jahre auch die "Anno"-Reihe in Leben riefen. "Holiday Island" erschien ein paar Jahre vor "Anno 1602", nämlich 1996, und eure Aufgabe st das Managen einer Ferieninsel. Ihr baut Flughäfen, Hotels, Strandbars und ähnliches, müsst die Besucher bei Laune halten und natürlich auch nicht bankrott gehen - wie das halt in Aufbau-Simulationen so üblich ist! Es braucht aber gar keine Insel, um die Sommerferien zu genießen, das geht auch in der eigenen Heimatstadt - zumindest, wenn man ein angehender Geister-Sammler ist! Die Hintergrundgeschichte des Geister-RPGs "Yo-kai Watch" auf dem Nintendo 3DS beginnt nämlich damit, dass Sommerferien sind. Hauptfigur Nate Adams und seine Freunde sind allerdings nicht in die Ferien gefahren, sondern verbringen die schulfreie Zeit zu Hause - mit Aktionen wie Käfer-Sammel-Wettbewerben, was generell eine beliebte Freizeitbeschäftigung bei japanischen Kindern zu sein scheint. Ja, und während Nate nun einem besonders prächtigen Insekt hinterher jagt, stolpert er prompt über einen geheimnisvollen Kapselautomaten. Neugierig wirft er eine Münze ein, woraufhin der Automat den Geist Whisper ausspuckt. Der wiederum stattet Nate mit der Yo-kai Watch aus, die Geister für ihn sichtbar macht, und so beginnt das Abenteuer. Aber noch einmal zurück zu Spielen, die nicht ausschließlich im Sommer spielen, sondern mehrere Jahreszeiten mitbringen - da gibt es nämlich nicht nur solche Spiele, in denen die Jahreszeiten wechseln, sondern mitunter auch Games, in denen alle Jahreszeiten gleichzeitig herrschen! In "Secret of Mana" zum Beispiel verschlägt es euch auch in so genannten Vier-Jahreszeiten-Wald, welcher seinen Namen nicht ohne Grund trägt: In jeder Ecke des Waldes herrscht eine andere Jahreszeit! Der Sommer liegt im Süd-Osten, das Laub der Bäume ist hier saftig grün, und auf einer Lichtung erstreckt sich ein kleiner See. Euer Besuch im Vier-Jahreszeiten-Wald beginnt allerdings im Winter-Abschnitt: von dort arbeitet ihr euch durch den Frühling und den Sommer bis in den Herbst vor, wo ihr letztlich das Kobolddorf entdeckt. Einen ebensolchen Abschnitt, der alle Jahreszeiten in sich vereint, gibt es auch in "Banjo Kazooie", einem 3D-Platformer-Klassiker von Rare aus N64-Zeiten. Der Zeitzauberwald ist eine der letzten Welten im Spiel, ein Waldgebiet, in dessen Mitte sich ein riesiger Baum erstreckt, und wenn ihr bestimmte Türen durchquert, dann ändert sich die Jahreszeit. Ausschließlich im Sommer begegnet ihr beispielsweise dem Vogelmonster Clucker. Ebenfalls im Sommer könnt ihr den Felsen beseitigen, der Gnawtys Haus blockiert, doch die Belohnung dafür bekommt ihr erst im Herbst. Zwar keinen sichtbaren Jahreszeiten-Wechseln, aber zumindest namentliche Jahreszeiten gibt es in "Pokémon Ranger", denn dort sind die Städte nach Jahreszeiten benannt: Euer Abenteuer beginnt in Ringstadt, der Name basiert auf "spring", dem englischen Wort für "Frühling". Weitere Orte, die ihr im Verlauf des Abenteuer besucht, sind dann Herbstenau, das winterliche Frostberg und eben auch Sommerlingen. Tatsächlich sieht die Stadt aber auch sehr sommerlich aus, sie liegt nämlich etwas vor einem schönen Sandstrand, auf Holzstegen über dem Wasser, und die Häuser sind mit Stroh bedeckt. Die anderen Städte der Fiore-Region sehen nicht so sommerlich aus! Ja, das war mein kurzer Überblick über Sommer in Videogames. Er war sicher nicht annähernd komplett, im Gegenteil, denn ich habe auch gar nicht groß recherchiert, sondern nur die Beispiele genommen, die mir spontan selbst in den Kopf geschossen sind. Es wäre auch die Frage, wo zieht man die Grenze: Ist es gleich Sommer, weil man irgendwo mal einen Strand sieht oder vielleicht sogar nur, weil die Sonne scheint? Auch gibt es viele Spiele, die einfach typische sommerliche Aktionen darstellen - viel zu viele zum Aufzählen! Als sehr kurioses Beispiel erinnere ich mich etwa noch an "Blobby Volley", einem Indie-PC-Game aus dem Jahr 2000, in dem ihr als merkwürdige bunte Glibber-Wesen Beach Volleyball spielt. Bevor es also noch merkwürdiger wird, lassen wir das Thema jetzt lieber gut sein und hören noch ein bisschen Musik!