SCHWERTER IN VIDEOGAMES Frohen St. Martinstag allerseits! Heute gedenken vor allem Kinder an den heiligen Martin von Tours, der seinen Mantel mit einem Bettler teilte. Das feiern vor allem Kinder vielerorts mit einem schönen Laternenumzug. Und ich habe mir überlegt, wie ich die Geschichte in ein PWL-kompatibles Thema verwandeln kann. Da kamen meine Gedanken irgendwann zu dem Schwert, mit dem Martin seinen Mantel geteilt hat - Bingo, aus Schwertern lässt sich sicher was machen! Ein Spiel, das das Schwert schon im Titel trägt, erscheint diesen Freitag: "Pokémon Schwert", das Gegenstück zu "Pokémon Schild". Die beiden neuen Editionen läuten die 8. Generation ein und spielen in der neuen Region Galar, die auf Großbritannien basiert. Viele Fans sind derzeit nicht gut auf das Spiel zu sprechen, da nur rund die Hälfte der bisherigen Pokémon im Spiel einprogrammiert sein wird - der Rest wird nicht zu bekommen sein, nicht einmal per Transfer aus einer älteren Edition. Auch Endivie ist davon betroffen, weswegen auch ich ein wenig verstimmt bin. Nichtsdestotrotz glaube ich, dass es spielerisch gute Titel sein werden, wie man das von Pokémon gewohnt ist, und deshalb habe ich auch meine Vorbestellung aufrecht erhalten und freue mich drauf. Meine Eindrücke zum Spiel gibt's da in wenigen Wochen hier in "Pilze-Wunderland on air". Es gab aber bereits schon vor "Pokémon Schwert" ein Schwert-Pokémon: Gramokles vom Typ Stahl / Geist gehört zur 6. Generation und sieht tatsächlich aus wie ein lebendes Schwert mit Mund und Augen. Auf Level 35 entwickelt es sich zu Duokles, welches bereits aus zwei gekreuzten Klingen besteht, und mit einem Finsterstein erreicht es seine Endstufe Durengard, welches nun eher ein Schild als ein Schwert ist. Gramokles' Name setzt sich im Deutschen übrigens zusammen aus Gram, das ist der Name des Schwertes von Siegfried aus dem Nibelungenlied, und Damokles aus der römischen Sagenwelt: Er wurde von dem Tyrannen Dionysos verwöhnt, konnte das aber nicht genießen, da über seinem Kopf ständig ein Schwert hing. Daher kommt auch der Aussdruck Damoklesschwert für eine ständig drohende Gefahr. Auch Mario bekam es schon einmal mit einem Schwert zu tun, und zwar mit Exor, welcher in "Super Mario RPG" der Haupt-Widersacher ist. Dabei beginnt das Spiel eigentlich so normal: Bowser hat Peach entführt und Mario ist zur Stelle, um die Prinzessin zu befreien. Dann platzt allerdings Exor in den Kampf und nistet sich kurzerhand in der Koopa-Festung ein. Mario und Bowser müssen sich jetzt sogar vereinen, um diese gefährliche Klinge wieder loszuwerden. "Super Mario RPG" war das erste Mario-Rollenspiel überhaupt. Es erschien 1996 für das Super Nintendo, fand damals aber nicht seinen Weg nach Europa. Wir europäischen Spieler kamen somit erstmals 2008 auf der Virtual Console der Wii in den Genuss des Spiels. Außerdem ist das Spiel auch auf dem Super Nintendo Classic mini enthalten. Übrigens ging später die "Paper Mario"-Reihe aus "Super Mario RPG" hervor, das erste "Paper Mario" für das Nintendo 64 wurde noch unter dem Arbeitstitel "Super Mario RPG 2" entwickelt. Entwickelt wurde "Super Mario RPG" seinerzeit von Square Enix, der Firma, die sich auch mit "Final Fantasy" einen Namen gemacht hat - gute Überleitung! Auch, wer - wie ich - kaum "Final Fantasy" spielt, hat womöglich schon einmal das Panzerschwert gesehen. Dabei handelt es sich um eine besonders breite Klinge, die von Cloud in "Final Fantasy VII" geführt wird - und er setzt seine berühmte Waffe natürlich auch in der "Super Smash Bros."-Reihe ein! In anderen "Final Fantasy"-Teilen kann das Panzerschwert zwar nicht benutzt werden, wird aber zumindest teilweise noch erwähnt. Ebenfalls von Square Enix stammt auch "Kingdom Hearts", das beliebte Disney-Rollenspiel mit "Final Fantasy"-Elementen. Hier trägt Hauptcharakter Sora das Schlüsselschwert, das tatsächlich eine Art Mischung aus Schwert und Schlüssel ist: Im Kampf lassen sich mit dem Schlüsselschwert durchaus Feinde vermöbeln, doch die Hauptaufgabe des Schlüsselschwertes ist es, in jeder Disney-Welt das Herz der Welt zu versiegeln, um so die Herzlosen aufzuhalten. Nach dem Panzerschwert und dem Schlüsselschwert, wirkt das Master-Schwert schon fast wieder normal. Es handelt sich dabei um die mächtigste Klinge aus der "Zelda"-Reihe. Zum ersten Mal taucht das Master-Schwert in "A Link to the Past" auf dem Super Nintendo auf, doch freilich kann Link dieses starke Waffe nicht von Beginn an führen, sondern muss sie sich erstmal verdienen. Um bei "A Link to the Past" zu bleiben, braucht Link das Master-Schwert, um die Barriere vor dem Burgturm zu durchbrechen - sein normales Schwert ist dazu nicht in der Lage! Ähnlich wie das sagenhafte Excalibur steckt auch das Master-Schwert in einem Stein, und um es herausziehen zu können, benötigt Link zuvor drei magische Amulette. Sie zu erringen ist quasi die Einleitung in "A Link to the Past", und habt ihr dann das Master-Schwert an euch genommen, euch Zugang zu Agahnims Turms verschafft, habt diesem vermöbelt und seid anschließend in der Schattenwelt gelandet, dann fängt das Spiel erst richtig an! Das Master-Schwert wurde nach "A Link to the Past" auch in den allermeisten weiteren "Zelda"-Spielen genutzt. Dabei erfährt man, dass das Master-Schwert von der Göttin Hylia erschaffen und von den Sieben Weisen noch weiter verstärkt wurde. Eine Sonderrolle nimmt dabei "Skyward Sword" für die Wii ein, denn dieses Spiel lässt euch die Entstehungsgeschichte des Master-Schwertes selbst erleben. In einer ganz anderen Zeit als das eher mittelalterlich anmutende "Zelda" spielt "Star Wars", und natürlich müssen auch die Lichtschwerter hier kurz erwähnt werden! Die Klinge eines Lichtschwertes besteht nicht aus Metall sondern aus leuchtender Energie, und es handelt sich dabei um die traditionelle Waffe der Jedi. Die Farbe eines Lichtschwertes scheint keinen Einfluss auf die Kampfstärke zu haben - tatsächlich wurden die Farben im ersten Film "Krieg der Sterne" von 1977 einfach aus ästhetischen Gründen gewählt. Erst das Xbox-Spiel "Star Wars: Knights of the Old Republic" rückte 2003 die Info raus, dass die Farbe der Klinge etwas über den gewählten Weg des Jedi aussagen könnte. Die technische Erklärung ist dagegen, dass die Klingenfarbe durch den Kristall bestimmt wird, der im Schwert verbaut ist. Später wurden übrigens auch doppelte Lichtschwerter eingeführt, die auf beiden Seiten des Griffes eine Klinge besitzen. Erstmals sieht man ein solches in dem Film "Star Wars: Episode I - Die dunkle Bedrohung" von 1999, geführt wird es darin von Hauptgegner Darth Maul. Und dann muss zum Abschluss noch eine Anime-Serie erwähnt werden, die von einem Videospiel handelt und die das Schwert sogar im Titel trägt: Die Rede ist, klar, von "Sword Art Online". Wir schreiben das Jahr 2022 und das titelgebende Spiel "Sword Art Online" kommt auf den Markt. Gespielt wird das Spiel mit dem so genannten NerveGear, einem Virtual-Reality-Helm, der euren Geist vollständig in die Spielwelt transferiert. Doch als "Sword Art Online" nach einer Testphase offiziell startet, folgt für die Spieler der große Schock: Der Logout-Button wurde entfernt! Die Spieler sind also gezwungen, das Spiel bis zum Ende durchzuspielen, um in ihr reales Leben zurück zu kehren. Schlimmer noch: Ein virtueller Tod bedeutet gleichzeitig auch einen Tod in der Realität, da dann das NerveGear tödliche Stromstöße an euer Gehirn abgibt. Gleiches passiert auch, wenn ein vermeintlicher Helfer von außen versucht, euch das NerveGear vom Kopf zu nehmen. Der Spieler, der in der Serie begleitet wird, heißt Kirito. Ursprünglich entstand "Sword Art Online" ab 2002 als Light Novel des Autors Reki Kawahara. Später folgte eine Umsetzung als Manga und ab 2012 auch als Anime: Deutsche Erstausstrahlung war ab November 2013 auf Animex und ab Februar 2018 im Free TV bei Pro Sieben Maxx. Inzwischen ist aus "Sword Art Online" ein ganzes erfolgreiches Franchise geworden, in dem Kirito nicht mehr nur das ursprüngliche "Sword Art Online" spielt, sondern auch weitere Spiele wie den Shooter "Gun Gale Online" zockt.