ROSA VIDEOGAME-CHARAKTERE Einmal mehr jährt sich der Valentinstag - am Freitag ist es wieder so weit! Aus diesem Anlass werden am kommenden Wochenende überdurchschnittlich viele rosa Pokémon in "Pokémon Go" spawnen, und ich dachte mir, ich springe einfach mal auf den Zug auf und stelle euch heute eine Auswahl von rosa Charakteren in Videogames vor - nicht nur Pokémon! Der erste rosa Charakter, der mir spontan eingefallen ist, ist tatsächlich kein Pokémon, sondern heißt Kirby! Das kleine aufgeblasene Kerlchen, bei dem es sich offiziell um einen Edelknödel handelt, tauchte erstmals 1992 in "Kirby's Dreamland" auf dem Gameboy auf - darin musste Kirby die Nahrungsmittelvorräte von Dreamland zurück erobern, die von King Dedede gestohlen wurden. Weder dieses Kirby-Spiel noch die zahlreichen Nachfolger sind allzu schwer geraten, die Kirby-Reihe richtet sich sichtlich eher an Kinder als an Zocker-Profis, können aber dennoch auch erwachsene Fans gut begeistern - ein Spagat, der nicht leicht zu bewerkstelligen ist! Interessant ist, dass Kirby nicht von Anfang an seine bekannte rosa Farbe hatte. In "Kirby's Dreamland" war er tatsächlich noch weiß - nicht nur auf dem ohnehin schwarz-weißen Gameboy-Bildschirm, sondern auch auf dem bunten Cover der Spieleverpackung. Grund ist, dass damals einfach die endgültige Farbe noch nicht feststand: Kirby-Erfinder Masahiro Sakurai hielt Kirby schon immer für rosa, während Shigeru Miyamoto ihn lieber in gelb sehen wollte. Erst ein Jahr später, als dann "Kirby's Adventure" für das NES erschien, hatte sich die rosa Farbe schließlich durchgesetzt. Rosa Charaktere müssen aber nicht zwingend so niedlich sein wie Kirby, im Gegenteil, es gibt auch rosa Gegner. Ein solcher ist etwa Birdo - heute meist spielbarer Charakterer in den unterschiedlichsten Mario-Sportspieln, doch ihren Erstauftritt hatte Birdo im westlichen "Super Mario Bros. 2". Dort fungierte sie als Zwischenboss und bespuckte Mario, Luigi, Peach oder Toad (je nachdem, wen ihr spielt) mit Eier. Ihr musstet dann die Eier im Flug auffangen und sie wiederum Birdo ins Gesicht schmeißen. Nach einer ausreichenden Anzahl an Treffern gibt sie auf und den Weg frei. Obwohl das in "Super Mario Bros. 2" noch nicht so recht rüberkam, gilt Birdo offiziell als weiblich. Generell ist Rosa eine beliebte Farbe für weibliche Charaktere, so richtig schön klischeehaft. Das bezieht sich aber nicht immer auf die Hautfarbe, sondern oftmals auch nur auf die Kleidung - ein Beispiel dafür ist Marios Angebetete: Prinzessin Peach Toadstool. Peach hatte ihren ersten Auftritt 1985 im klassischen "Super Mario Bros.": Bowser hatte das Pilz-Königreich erobert und die Prinzessin entführt. Mario und Luigi mussten nur durch acht Welten hüpfen, um am Ende Bowser in die Lava zu werfen und Peach zu befreien. Das wiederholte sich auf ähnliche Weise in den folgenden Jahrzehnten noch unzählige Male, denn etwa auch in "Super Mario Bros. 3", "Super Mario World", "Super Mario 64" usw. ist Peach ständig das Entführungsopfer. Trotzdem kann die holde Dame auch ganz gut auf sich selbst aufpassen: Erstmals ist sie im westlichen "Super Mario Bros. 2" selbst spielbar und beeindruckt dabei damit, dass sie für kurze Zeit in der Luft schweben kann. Ihr ganz eigenes Abenteuer bekam sie 2006 in "Super Princess Peach" auf dem Nintendo DS, und auch in der "Super Smash Bros."-Reihe ist Peach seit dem Gamecube-Ableger fleißig am Mitprügeln. Ein anderer rosa weiblicher Charakter aus dem Mario-Universum ist natürlich Toadette, doch im Gegensatz zu Peach hat Toadette keine große Hintergrund-geschichte. In "Mario Kart Double Dash" für den Gamecube war Toadette einfach da: In diesem Serienteil sitzen immer zwei Charaktere gemeinsam im Kart, und für die Standard-Zusammenstellung finden sich immer zwei ähnliche Charaktere zusammen, etwas Mario und Luigi, Wario und Waluigi, Peach und Daisy, Donkey Kong und Diddy Kong oder auch Yoshi und Birdo - beide sind ja in gewisser Weise Dinosaurier. Nur für Toad fand man wohl kein passendes Gegenstück, so dass als Notlösung Toadette geboren werden musste. Nichtsdestotrotz durfte Toadette später in der Reihe bleiben und trat neben weiteren Sportspielen auch in die "Paper Mario"-Reihe auf. Was die Mario-Reihe auf den Nintendo-Konsolen ist, das ist die Sonic-Reihe auf Sega-Konsolen - zumindest damals, als Sega noch Konsolen hergestellt hat, inzwischen erscheinen Sonic-Spiele auch auf Nintendo-Konsolen. Jedenfalls hat auch Sonic eine rosa Freundin, nämlich die hübsche Igeldame Amy Rose. Und bei ihrem ersten Auftritt 1993 in "Sonic CD" ist Amy auch, genau wie Peach, das Entführungsopfer und muss von Sonic aus den Klauen des Roboter-Igels Metal Sonic befreit werden. Nun aber doch zu Pokémon! Und rosa Pokémon gibt es viel, sehr viele! Ich beschränke mich jetzt auf die beiden, die mir persönlich am wichtigsten erscheinen. Da ist zum Einen Pummeluff: Das Ballon-Pokémon stammt aus der 1. Generation und war damals noch vom Typ Normal, wurde inzwischen aber dem Fee-Typ zugeordnet. Seine Spezialität ist der Attacke Gesang, die den Gegner einschlafen lässt. Das wurde speziell im Anime zu einer Art Running Gag, denn die Truppe um Ash läuft immer wieder einem speziellen Pummeluff über den Weg, das die Menschen mit seinem Gesang beglücken will. Wenn dann bei dem Lied alle einschlafen, dann wird Pummeluff sauer und zeichnet den Nicht-Zuhörern Fratzen aufs Gesicht. Ein anderes rosa Pokémon ist Chaneira: Es stammt ebenfalls aus der 1. Generation und ist ebenfalls vom Typ Normal, doch im Gegensatz zu Pummeluff hat Chaneira diesen Typ auch beibehalten. Man sagt, es bringt Glück, wenn man von einem Chaneira begleitet wird - vielleicht deswegen wird Chaneira im Anime oft als Helfer von Schwester Joy im Pokémon Center gezeigt: Man will den verletzten Pokémon auf diese Weise viel Glück bei der Genesung wünschen! Das Glück scheint von dem Ei auszugehen, das Chaneira wie ein Känguruh in seinem Beutel herumträgt. Das Ei gibt es auch als eigenständiges Item: Dann heißt es Glücks-Ei und erhöht für eine bestimmte Zeit eure Erfahrungspunkte. Aber auch einfach vom Wesen passt Chaneira gut in ein Pokémon Center: Der Pokédex beschreibt es als sehr freundlich und mitfühlend, und seinen Eiern wird eine heilende Wirkung nachgesagt. Geister haben dagegen keine heilende Wirkung - was für eine Überleitung! Nichtsdestotrotz ist auch einer der Geister in dem Klassiker "Pac-Man" rosa. Das pinke Gespenst trägt passenderweise den Namen Pinky - ja, sie haben tatsächlich alle Namen! Der rote Geist heißt Blinky, der blaue nennt sich Inky und der gelbe hört auf den Namen Clyde und tanzt damit etwas aus der Reihe. Auch spielerisch unterscheiden sich die Geister tatsächlich: Pinkys Verhalten wird als "speedy" beschreiben - er ist meist der erste, der das Geisterhaus in der Mitte verlässt, und bewegt sich gezielt und auf dem kürzesten möglichen Weg auf Pac-Man zu. Der blaue Geist dagegen versucht, Pac-Man gezielt den Weg abzuschneiden, und der orange Geist geht euch sogar gezielt aus dem Weg und vermeidet die Konfrontation. Der rote Geist verfolgt euch zwar auch, doch im Gegensatz zu Pinky verliert er schnell die Orientierung, wenn ihr ihn mal abgeschüttelt habt. Während ihr als Pac-Man also von den Geistern gejagt werdet, seid ihr in "Minecraft" selbst auf der Jagd, und zwar nach Tieren, die ihr zu Nahrung verarbeiten müsst, um in der Würfelwelt nicht zur verhungern. Eine der Narhungsquellen sind dabei schmackhafte rosa Schweine. In Acht nehmen solltet ihr euch dagegen vor den Zombie Pigmen, eine Mischung aus Schwein und Zombie, die den Spieß umdrehen und euch angreifen. Fleisch geben die Zombie Pigmen zwar auch ab, wenn ihr sie besiegt habt, doch dabei handelt es sich dann um verrottetes Fleisch, das man zwar auch essen kann, das aber leicht zu einer Lebensmittelvergiftung führt. Während man Schweine aber auch in der Realität gern verspeist, würde man einen Panther eher nicht essen - letzte Überleitung! Denn ein bekannter Cartoon-Charakter ist Paulchen Panther, der rosarote Panther. Er trat erstmals 1963 in der amerikanischen Krimi-Komödie "Der rosarote Panther" aus, wobei der titelgebende rosarote Panther im Film tatsächlich nur ein Diamant mit diesem Namen ist. Im Vorspann tauchte aber ein echter rosaroter Panther auf und spielte mit den Buchstaben - das war Paulchen, und weil er bei den Zuschauern so gut ankam, wurde ihm später seine eigene Zeichentrickserie gewidmet. Und im Jahr 1993 bekam Paulchen Panther auch sein eigenes Super-Nintendo-Spiel, in dem er durch verschiedene Filmkulissen hüpft. Der Titel: "Pink Goes to Hollywood"