EIER IN VIDEOGAMES Heute ist Ostermontag, die Eierfeier - und deshalb geht es heute auch im Eier in Videogames! Dabei muss ich mich auf mein Gedächtnis verlassen, denn Google ist wenig hilfreich: Wenn ich nach "eggs in video games" suche, dann finde ich nur Easter Eggs, aber ich will ja über echte Eier reden! Das erste Beispiel, das mir eingefallen ist, findet sich im Pilz-Königreich. Aber chronologisch beginnen wir überhaupt nicht bei Yoshi, denn der stieß erst verhältnismäßig spät dazu. Dafür tauchte bereits 1985 im klassischen "Super Mario Bros." Lakitu auf. Der kleine Feigling flog scheinbar unerreichbar auf seiner Wolke über den Level und bewarf Mario mit stacheligen roten Stachi-Eiern, die schon bei der kleinsten Berührung hässlich pieksen. Landet das Ei schließlich auf dem Boden, schlüpft unmittelbar ein Stachi, ein stacheliger roter Käfer, der nichts besseres zu tun hat, als auf Mario zu zu krabbeln. Und aufgrund der Stacheln könnt ihr ihn nicht einmal mit einem Kopfsprung ausschalten, so dass ihr lediglich ausweichen könnt! Ein anderes Wesen, das euch mit Eiern bombardiert, lernt ihr in "Super Mario Bros. 2" kennen: Birdo, einen kleinen rosa Dinosaurier mit Trompeten-Nase. Darüber, dass bei Birdo die Eier vorne aus der Nase anstatt hinten rauskommen, denken wir aus biologischer Sicht lieber mal nicht nach. Tatsache ist jedenfalls, dass Birdo euch mehr als einmal als Zwischenboss erwartet und euch mit eben besagten Eiern bespuckt. Und da ihr Birdo nicht mit eigenen Händen besiegen könnt, müsst ihr stattdessen auf die fliegenden Eier draufspringen, sie auf diese Weise aufheben und sie dann dem Absender ins Gesicht werfen - ganz schön akrobatisch! In "Super Mario World" debütierte 1990 endlich Yoshi! Als neues mögliches Item, neben Superpilzen und Feuerblumen, konnte Mario jetzt auch ein merkwürdiges, grün gepunktetes Ei in den Fragezeichen-Blöcken finden. Aus dem Ei schlüpfte dann auch sogleich ein Yoshi, den Mario fortan als Reittier verwenden konnte. Mit seinem stabilen Schuhwerk konnte Yoshi nicht nur auf Gegnern herumtrampeln, die Mario lieber nicht von oben berühren sollte (etwas die bereits erwähnten Stachis), sondern er hatte auch einen gesegneten Appetit und verspeiste unzähliges Viehzeugs, das teilweise sogar seine eigene Körpergröße um ein Vielfaches überstieg! Seine erste große Hauptrolle bekam Yoshi ab 1995 in "Yoshi's Island", welches auch den Untertitel "Super Mario World 2" trägt. Weiterhin kann Yoshi hier Gegner auffressen, aber neu ist, dass die vertilgten Gegnern direkt als Eier hinten wieder rauskommen. Und diese Eier nimmt Yoshi wiederum mit und verwendet sie als Waffe: Eier eignen sich hervorragend, um sie nicht nur auf entfernte Gegner zu schmeißen, sondern auch auf Fragezeichen-Wölkchen oder auf brüchige Wände. Und wenn bei der Gelegenheit das Ei selbst zu Bruch geht, dann können daraus sogar Münzen oder Sterne zum Vorschein kommen! Aus Pokémon-Eiern kommen dagegen keine Sterne zum Vorschein - außer natürlich, ihr brütet ein Sterndu aus! Die Pokémon-Eier wurden in "Pokémon Gold & Silber" eingeführt und dienen der Pokémon-Zucht: Anstatt nur einem Pokémon in "Rot & Blau", könnt ihr in "Gold & Silber" gleich zwei Pokémon in der Pension abgeben, und wenn die beiden sich verstehen, dann kann es sein, dass ihr nach einiger Zeit ein Pokémon-Ei in Empfang nehmen dürft. Dieses könnt ihr dann wiederum ausbrüten, indem ihr es über eine bestimmte Distanz spazieren tragt. Einige Arten von Baby-Pokémon lassen sich ausschließlich durch Zucht erhalten und tauchen überhaupt nicht in der Wildnis auf, etwa das Baby-Pikachu Pichu. Oder auch das vielleicht bekannteste Pokémon aus dem Ei: Togepi! Im Anime wurde Togepi bereits lange vor "Pokémon Gold & Silber" eingeführt und diente somit quasi als Vorgeschmack auf die Zukunft. Mitte der ersten Staffel fanden die Helden in einer archäologischen Ausgrabungsstätte ein merkwürdiges Ei, aus dem wenige Folgen später das kleine Togepi schlüpfte - wobei "schlüpfen" fast das falsche Wort ist, denn Togepi ist seiner Eierschale nie vollständig entstiegen. Wer das kleine Togepi allerdings zu sich aufnehmen durfte, darüber wurden sich Ash, Rocko, Misty und Mauzi nicht einig, so dass letztlich ein Turnier entscheiden musste. Obwohl allerdings Ash das Turnier gewinnen konnte, wählte Togepi sich selbst lieber Misty als Trainerin aus, welche das kleine Pokémon von da an über fünf Staffeln hinweg durch die Serie trug. Und später, in der 7. Staffel, gab es noch einmal ein Wiedersehen mit Misty und ihrem kleinen Ei-Pokémon, das sich inzwischen zu einem anmutigen Togetic weiterentwickelt hatte. Mit einem Ei in ganz anderen Dimensionen bekommt es Link zu tun: In "Zelda: Link's Awakening", welches ursprünglich 1993 für den Gameboy erschien und letztes Jahr für die Switch neu aufgelegt wurde, thront hoch oben auf dem Gipfel eines Berges das so genannte Windfisch-Ei. Wenn Link diesem Ei die Ballade des Windfisch vorspielt, dann öffnet sich das Ei und Link findet darin den finalen Dungeon des Spiels. An dessen Ende trifft er schließlich auf den Windfisch persönlich und erfährt, was wirklich hinter dem ganzen Abenteuer steckt, das er soeben erlebt hat. Tatsächlich Ostereier - ohne Dinosaurier, Pokémon oder Windfische - gibt es endlich in "Animal Crossing". Der Ostersonntag heißt dort zwar Häschentag, ist aber im Grunde des gleiche: Der Osterhase namens Ohs T. Hase hat Eier in der gesamten Stadt versteckt, das heißt eingegraben, im Wasser versenkt oder an schwebende Luftballons gebunden. Und die gefundenen Eier, könnt ihr am Ende gegen spezielle Accessoires im osterlichen Design eintauschen. Eine Art Ostern wird auch in "Harvest Moon" gefeiert, zumindest im ersten Teil auf dem Super Nintendo, dem einzigen "Harvest Moon", das ich selbst gespielt habe. Das Eier-Festival in "Harvest Moon" findet zwar im Herbst statt, läuft aber sehr ähnlich wie Ostern ab: In der ganzen Stadt sind bunte Eier versteckt, und ihr müsst schneller als die anderen Stadtbewohner jeweils ein Ei in einer vorgegeben Farbe finden. Gewinnt ihr die Eiersuche, erhaltet ihr als Preis einen Glücksbringer oder eine Power-Beere. Und auch wenn nicht, bringt das Eier-Festival zumindest ein wenig Abwechslung in den harten Bauern-Alltag. Zuletzt muss kurz "Toki Tori" erwähnt werden, ein Indie-Puzzle-Jump'n'Run, das ursprünglich 2001 für den Gameboy Color erschien, im Lauf der Zeit aber immer wieder für die aktuelleren Konsolen umgesetzt wurde, inzwischen gibt es sogar einen Port auf der Switch. Ihr steuert in "Toki Tori" ein kleines Küken und müsst versuchen, die Eier eurer ungeschlüpfte Brüder und Schwester im Level einzusammeln. Das Problem dabei ist, dass jede Fähigkeit - etwa eine Brücke bauen, einen dicken Felsblock vor euch erscheinen lassen oder euch ein paar Schritte weit teleportieren - nur in sehr begrenzter Anzahl zur Verfügung steht, so dass man tüchtig um die Ecke denken muss, um herauszufinden, wann und wo welche Fähigkeit eingesetzt werden muss.