ALIENS IN VIDEOGAMES Wir wünschen euch außerirdische Pfingsten! Irgendwie kam letzte Woche die Themenidee "Aliens in Videogames" auf, und daraus habe ich jetzt tatsächlich etwas gemacht! Aliens in Videogames gibt es natürlich unzählige, deswegen kann der folgende Text - egal, wie lang er auch sein wird - niemals vollständig sein, sondern nur eine Auswahl. Aber am Anfang muss in jedem Fall ein absoluter Klassiker stehen: "Space Invaders"! Das von Taito entwickelte Spiel kam 1978 als Arcade-Automat in die Spielhallen und wurde im Lauf der Jahrzehnte freilich auch für alle möglichen Heimkonsolen umgesetzt. Ihr steuert ein Raumschiff, das am unteren Bildschirmrand hin und her fliegen kann, und schießt Aliens ab, die von oben herab rücken. Gewonnen habt ihr, wenn alle Aliens pulverisiert sind - verloren habt ihr, wenn auch nur ein einziger Alien durchkommt und den unteren Spielfeldrand erreicht. Ein zugegeben sehr einfaches Spielprinzip, das damals aber doch unzählige Spieler fesseln konnte. Zwar nicht "Space Invaders", aber andere klassische Arcade-Titel - namentlich "Pac-Man", "Centipede" und "Donkey Kong" - spielen große Rollen in der Science-Fiction-Komödie "Pixels", die grandios floppte, die ich persönlich aber gar nicht so schlecht fand. Der Film von Chris Columbus kam 2015 ins Kino - von Chris Columbus stammen u.a. auch "Kevin allein zu Haus", "Gremlins", "Die Goonies" und die ersten beiden "Harry Potter"-Filme. "Pixels" erzählt nun, dass die Menschen im Jahr 1982 Mitschnitte von verschiedenen Videospielen ins Weltall schicken. Was sie sich davon versprechen, weiß ich bis heute nicht! Tatsache ist aber, dass die Mitschnitte bei Aliens gelandet sind, und die sehen in den Spielmitschnitten eine Kriegserklärung. So kommen sie zur Erde und fordern die Menschheit zu einem Spiel um der Planeten heraus - inspiriert von den Videogames, die sie gesehen haben! Noch ein anderes uraltes Spiel, das auch nicht so wirklich erfolgreich war, brachte Atari 1982 heraus. Dabei versprach man sich anfangs sehr viel von "E.T. the Extra-Terrestrial" - wie sonst könnte man sich erklären, dass sie direkt 5 Millionen Exemplare produzieren ließen. Nun verkaufte sich allerdings nur eine einzige Million, und selbst das ist noch viel für ein Spiel von eher mäßiger Qualität. Auf den übrigen 4 Millionen Exemplaren blieb Atari folglich sitzen, und es bildete sich der Mythos, man hätte die Spiele irgendwo in der Wüste von New Mexico vergraben. Erst 2014 wurde im Rahmen einer Ausgrabung bewiesen, dass diese Verbuddelaktion tatsächlich stattgefunden hat - die Ausgrabung wurde auch in dem Dokumentarfilm "Atari: Game Over" begleitet. Kurz noch zu E.T. selbst: Der Film "E.T., der Außerirdische" kam 1982 unter der Regie von Steven Spielberg ins Kino und handelt von einem Jungen, der den bruchgelandeten Außerirdischen E.T. trifft und ihm hilft, zurück zu seinem Schiff zu gelangen. Als Film ist das Ganze auch durchaus sehenswert! Videogame-Verfilmungen sind mal gut, mal schlecht - während "E.T." wohl zur zweitgenannten Sorte gehört, hat mir "Duck Tales" auf dem NES bzw. auch das Remake "Duck Tales Remastered" sehr gut gefallen. In dem 2D-Platformer begleitet ihr Dagobert Duck an fünf unterschiedliche Schauplätze, um dort besondere Schätze zu finden. Einer der Level ist auch der Mond, wo Dagobert den grünen Mondkäse zu finden versucht - dieser wird allerdings im Bosskampf von einer außerirdischen Ratte angeknabbert, welche sich daraufhin in ein radioaktives Monster verwandelt. Ein besonderer Kult ist übrigens auch das Theme des Mond-Levels, dieses fand auch Verwendung in einer Episode der neuen "Duck Tales"-Zeichentrickserie - dort allerdings als Schlaflied! Zeichentrickserien - gute Überleitung! Eine sehr beliebte Manga- und Anime-Serie ist "Dragon Ball", welches ja auch mehrfach versoftet wurde - meist als Beat'em Up, manchmal auch als Action Adventure - zuletzt beispielsweise "Dragon Ball Z: Kakarot" 2021 für Switch, PlayStation 4 und 5, Xbox One und Steam. Vielleicht erinnert sich aber nicht jeder "Dragon Ball"-Fan daran, dass Hauptcharakter Son-Goku ebenfalls ein Außerirdischer ist! Er gehört zum Volk der Saiyajin, die vom Planeten Vegeta stammen. Die Saiyajin verdienen ihr Geld dadurch, dass sie Planeten erobern, die Bevölkerung beseitigen und den leeren Planeten dann meistbietend verkaufen. Nun stand auch die Erde auf der Abschussliste der Saiyajin: Weil wir Menschen als sehr schwach angesehen wurden, sparte man es sich, mächtige Krieger zu uns zu schicken, sondern entsandte nur Son-Goku, eigentlich Kakarot, als kleines Kind. Zu unserem Glück stieß sich Kakarot allerdings bei seiner Landung den Kopf und vergaß dadurch seinen Auftrag. Später tauchen auch zwei andere Saiyajins auf, um zu prüfen, warum Kakarot seinen Auftrag noch nicht ausgeführt hat. Son-Goku, inzwischen ein gut eingebürgerter Erwachsener, stellt sich nun gegen seine eigenen Artgenossen und hilft mit, die Erde zu verteidigen. Bei "Dragon Ball" war zuerst der Anime da, später folgten dann die Spiele. Er geht aber auch anders herum, wie "Super Mario Bros." beweist! Diesen Frühling kam ja ein neuer "Super Mario Bros. Film" vom Minions-Studio Illumination ins Kino und ist sehr erfolgreich. Bereits Ende der 80er Jahre gab es aber eine Zeichentrickserie fürs Fernsehen, die "Super Mario Bros. Super Show" - deutsche Erstausstrahlung war ab Februar 1991 bei RTL. Jede Episode der Serie hat dabei ein ganz anderes Setting, oftmals werden dabei auch bekannte Filme oder Märchen parodiert. Die Episode, die ich hier meine, heißt "Sterne in ihren Augen" und spielt im Weltall, genauer auf dem Mond. Dort leben freundliche kleine Mondmännchen, die so genannten Qwirks. Diese wurden vom heimtückischen Mondmann Koopa gefangen genommen und versklavt. Die Quirks haben allerdings Trompeten anstelle der Nase im Gesicht, und mit Hilfe von Mario und seinen Freunden finden sie heraus, dass ihr Trompetenspiel in der Lage ist, Koopas Technik zu stören. Im Finale der Episode tröten sie dabei sogar ein ganz besonderes Lied, aber das müsst ihr selbst hören! Bleiben wir doch bei Mario, switchen nun aber zu den Spielen! Der erste Außerirdische, mit dem unser Lieblings-Klempner zu tun bekam, nennt sich Tatanga: Das war 1989 in "Super Mario Land" auf dem Gameboy. Tatanga war darin der Endboss, der Prinzessin Daisy entführt hatte, und Mario musste seinerseits in ein kleines Flugschiff steigen und das Raumschiff von Tatanga im finalen Boss Battle zerschießen. Dass Tatanga aber ein Außerirdischer und nicht einfach nur irgendein x-beliebiges Monster war, das war im ersten "Super Mario Land" noch egal. Nicht so in der Fortsetzung "Super Mario Land 2", welches übrigens mein allererstes Nintendo-Spiel überhaupt war. Tatanga kehrt hier als Zwischenboss zurück, nun aber tatsächlich auf dem Mond. Mario fliegt in einer Seifenblase hoch zum Erdtrabanten, absolviert einen abenteuerlichen Jump'n'Run-Level mit Mond-Gravitation und außerirdischen Schweinen, die Kanonenkugeln spucken, muss sich durch ein autoscrollendes Sternenlabyrinth navigieren und steht schließlich erneut Tatanga gegenüber, der hier nun eine der sechs titelgebenden Goldmünzen bewacht. Fast 20 Jahre später - genauer 2007 - kam "Super Mario Galaxy" für die Wii heraus. In diesem besonderen 3D-Platformer turnt Mario von Mini-Planet zu Mini-Planet, doch eine Hauptrolle spielt dabei eine gewisse Rosalina. Sie ist die Wächterin einer außerirdischen Sternwarte, die auf einem kleinen Kometen durch das ganze Weltall fliegt, und sie ist außerdem die Betreuerin der so genannten Luma, niedlichen kleinen Sternenkindern. Im Lauf des Spiels erhält Mario von Rosalina und den Lumas immer weitere Fähigkeiten, und Rosalina wurde offensichtlich so erfolgreich, dass sie später auch als spielbarer Charakter in "Mario Kart" und "Super Smash Bros." hinzugefügt wurde. Dabei hat sie in "Mario Kart 7" sogar mit "Rosalinas Eisplanet" eine eigene Strecke. Und das originale "Super Mario Galaxy" ist im Rahmen des limitierten "Super Mario 3D All-Stars" auch auf der Switch verfügbar geworden. Zuletzt muss im Themenblock "Mario" außerdem auch "Mario & Luigi: Partners in Time" erwähnt werden. Hier spielen die so genannten Shroobs die Rolle der Haupt-Antagonisten - sie sehen aus wie lila Giftpilze und haben in der Vergangenheit das Pilz-Königreich als Ersatz für ihren im Sterben liegenden eigenen Planeten erobert. Mario und Luigi reisen nun mit einer von Professor I. Gidd gebauten Zeitmaschine in die Vergangenheit, um eben dies zu verhindern und außerdem auch Prinzessin Peach zu retten, die in der Vergangenheit verloren gegangen ist. Dabei treffen die Klempner-Brüder auch auf Baby-Versionen von sich selbst, und als Vierertruppe nehmen sie den Kampf gegen die außerirdische Pilz-Invasion auf. Erschienen ist das spannende RPG 2005 für den Nintendo DS. Und wo Mario ist, da ist auch Donkey Kong nicht fern - immerhin feierten beide gemeinsam ihr Debüt 1981 in dem Arcade-Klassiker "Donkey Kong". Später trennten sich die Wege von Mario und Donkey Kong weitgehend, nichtsdestotrotz laufen sie sich immer wieder mal über den Weg, besonders in Sportspielen. Worauf ich aber hinaus will, ist der Platformer "Donkey Kong: Jungle Climber", der 2007 für den Nintendo DS herauskam. Darin existiert das außerirdische Bananenwesen Xananab: Sein Raumschiff wurde von den Kremlins zerstört - nun hilft er Donkey Kong, den fiesen Krokos eine Abreibung zu verpassen! Und wo wir schon mal bei "Donkey Kong" sind: In Ausgabe 6/1996 des Club Nintendo Magazins erschien der "Donkey Kong"-Comic "Banana Day 24" - übrigens tatsächlich eine Weihnachtsgeschichte, allerdings nicht sehr weihnachlich! Aufhänger ist, dass es im Urwald der Kongs plötzlich anfängt zu schneien, was sehr ungewöhnlich ist, selbst im Winter. Des Rätsels Lösung ist schnell gefunden: Ein paar riesige grüne außerirdische Affen haben die Erde mit einer gigantischen Kokosnuss verwechseln, und beim Versuch, diese zu "ernten", ziehen sie unseren Planeten von der Sonne weg, wodurch es freilich deutlich kälter wird. Daher liegt es nun an den Kongs, die außerirdischen Affen von ihrem Fehler zu überzeugen und so die Erde zu retten. Ein anderes großes Franchise neben "Super Mario" ist freilich "Pokémon" - und ja, es gibt tatsächlich auch außerirdische Pokémon! Endivie ist nicht außerirdisch, obwohl es so grün wie ein typischer Alien ist. Am Mondberg trefft ihr allerding das geheimnisvolle Piepi, ein Pokémon vom Typ Fee. Es betet den Mondstein an, und der Anime enthüllt bereits in der 1. Staffel, warum das so ist, denn die Piepis stammen tatsächlich selbst ursprünglich vom Mond. In der Episode "Die Piepi-Legende" basteln die kleinen Kerlchen ein Raumschiff, um damit zurück zu ihrem Heimatplaneten zu fliegen. Das ist aber wirklich eine Anime-exklusive Info - der Pokédex in den Spielen enthüllt dies in keiner einzigen Edition. Ein anderes, ebenfalls außerirdisches Pokémon ist sogar legendär: Deoxys, das laut Pokédex ein mutierter Weltraum-Virus ist! Tatsächlich trefft ihr Deoxys in "Pokémon Omega Rubin & Alpha Saphir" in der finalen Delta-Episode auf einem Meteoriten, der droht, auf der Erde einzuschlagen. Mit Hilfe von Mega-Rayquaza gelangt ihr ins Weltall, könnt auf dem Meteoriten Deoxys einfangen und schließlich den Einschlag verhindern und die Erde retten. Apropos Meteoriten - apropos "Metroid": Auch dieses klassische Franchise (der erste Teil erschien 1986 für das NES) ist voll von Aliens! Titelheldin Samus Aran stammt zwar ursprünglich von der Erde, wächst aber auf dem Planeten Zebes auf und wird dort zur Kopfgeldjägerin ausgebildet. In den zahlreichen "Metroid"-Spielen kämpft sie meist gegen die titelgebenden Metroids, das sind künstlich geschaffene außerirdische Quallenwesen. Oft geht der Kampf aber auch gegen Ridley, ein außerirdischer Drache, der als Raumpirat arbeitet und der für Samus persönlich ein Todfeind ist, weil er am Tod ihrer Eltern schuldig ist. Samus ist übrigens seit jeher eine spielbare Figur in "Super Smash Bros.", und seit "Super Smash Bros. Ultimate" wurde auch Ridley fest zur Riege der auswählbaren Kämpfer hinzugefügt - nachdem es bereits in "Super Smash Bros. für Wii U" unter bestimmten Umständen möglich war, einen NPC-Ridley zu übernehmen und zusätzlich zum eingenen Charakter zu steuern. Ganz kurz erwähnt sei außerdem, dass sogar Kirby ein Außerirdischer ist! Ob das in den Spielen jemals thematisiert wird, kann ich gar nicht wirklich sagen, weil ich nicht viele "Kirby"-Spiele gespielt habe. In der "Kirby"-Anime-Serie wird Kirby aber von Anfang an als legendärer Sternenkrieger eingeführt, und direkt in der ersten Episode bruchlandet er mit seinem kleinen Raumschiff aus der Erde, wo er nun anfängt, die Einwohner von Zea Town gegen König Dedede zu verteidigen: Er bestellt immer neue Monster, die er nur so zum Spaß auf seine armen Untertanen loslässt. Im deutschen Free TV lief der "Kirby"-Anime leider niemals, es gab lediglich eine Ausstrahlung im Pay TV sowie vorübergehend im Kirby-Kanal auf der Wii. Ein letztes Spiel, das wir schließlich noch ansprechen wollen, ist "Alien: Isolation" - für eine Nintendo-Konsole ist es nicht zu kriegen, lediglich für Steam, PlayStation 3 und 4, Xbox One und auch Mobile-Geräte. Das Survival-Horror-Spiel erschien 2014 und setzt den Filmklassiker "Alien" aus den 70er Jahren fort. Wie es in Survival-Spielen so üblich ist, ist euer Hauptziel erstmal das bloße Überleben. Ihr seid Amanda Ripley, die Tochter von Ellen Ripley, welcher im ursprünglichen Film die Hauptrolle gespielt hatte - das war von der Story her 15 Jahre zuvor. Jedensfalls seid ihr auf der Raumstation Sevastopol, wo auch ein Alien herumschleicht, das euch töten will. Ihr eurerseits könnt das außerirdische Wesen aber leider nicht töten, sondern maximal vorübergehend in die Flucht schlagen, so dass es oft darauf hinausläuft, dass ihr dem Alien lieber aus dem Weg geht oder euch versteckt. Blöd nur für euch, dass das Alien über eine sehr interessante KI verfügt, wodurch es lernfähig ist und gezielt Jagd auf euch machen kann. Das war ein kurzer Überblick über Aliens in Videogames. Sicher war der Text nicht annähernd vollständig, hat aber auch so schon beinahe den Rahmen gesprengt. Wer weiß, vielleicht gibt's irgendwann einen 2. Teil - für jetzt gibt's jedenfalls nur noch ein bisschen abgespacete Musik!