AFFEN IN VIDEOGAMES Heute wird es affig in der Sendung, denn wir reden über Affen in Videogames! Und da muss ein ganz bekannter Gorilla ganz vorne mit dabei sein: Klar, ich meine Donkey Kong! Donkey Kong ist genau so dienstalt wie Mario, die beiden debütierten zusammen im Jahr 1981 in dem Arcade-Klassiker "Donkey Kong". Dabei war das Spiel eigentlich nur eine Verzweiflungstat: Nintendo wollte eigentlich ein Spiel mit der Spinat fressenden Comicfigur Popeye entwickeln. Dann verlor Nintendo aber die Rechte an Popeye, so dass Shigeru Miyamoto ein eigenes Spiel entwickeln sollte - daraus wurde eben "Donkey Kong"! Der titelgebende Gorilla hatte Marios damalige Freundin Pauline ins oberste Stockwerk einer Baustelle entführt, und Mario kletterte durch vier bildschirmfüllende Level hinterher, um sein Herzblatt am Ende wieder in die Arme zu schließen. Wer "Popeye" kennt, der erkennt in "Donkey Kong" durchaus noch Parallelen zur ursprünglichen Popeye-Idee: Mario selbst erinnert an Popeye, und sein wildes Herumgehämmer wirkt wie Popeye nach dem Verzehr einer Dose Spinat, nur dass Popeye dann keinen Hammer mehr braucht, sondern mit bloßen Fäusten so eine Schlagkraft hat. Pauline nimmt den Platz von Popeyes Freundin Olivia ein, während Donkey Kong eine Referenz an Popeyes bulligen Gegenspieler Brutus zu sein scheint. Rechtlichen Ärger bekam Nintendo aber nicht wegen zu offensichtlichen Popeye-Anspielungen, sondern dafür mit Universal, die sich an ihren Film "King Kong" erinnert fühlten. Nichtsdestotrotz erhielt "Donkey Kong" in den frühen 80er Jahren noch zwei Fortsetzungen: In "Donkey Kong Jr." übernimmt Mario ausnahmsweise die Rolle des Endbosses, der Donkey Kong nach dem Ende des ersten Teils gefangen hält. Dafür macht sich jetzt Donkey Kongs Sohnemann auf den Weg, um seinen Papa aus der Gefangenschaft des Zimmermanns zu befreien. Davon unahängig folgte im Jahr 1983 "Donkey Kong 3", worin ihr als der Gärtner Stanley versuchen müsst, Donkey Kong aus eurem Gewächshaus zu vertreiben. Ab Mitte der 80er wurde es ruhig um Donkey Kong, während Mario mit der "Super Mario Bros."-Reihe größte Erfolge feierte. Der Gorilla tauchte dagegen erst 1994 wieder aus der Versenkung auf, als die britische Software-Schmiede Rare "Donkey Kong Country" auf dem Super Nintendo herausbrachte. Zu beachten ist dabei, dass der Donkey Kong aus "Donkey Kong Country" der erwachsen gewordene Donkey Kong Jr. von damals ist. Der damalige Donkey Kong hingegen trägt jetzt einen langen weißen Bart, hört Grammophon-Musik und hört auf den Namen Cranky Kong. Aber wie sie auch heißen: Die "Donkey Kong Country"-Reihe war ebenfalls sehr erfolgreich, zudem ist Donkey Kong seither ein regelmäßiger Gaststar in diveren Mario-Sportspielen. Bei so einer einnehmenden Rolle von Donkey Kong, fällt beinahe unter den Tisch, dass es Affen nicht nur im Mario-Universum gibt, sondern auch in der Spielwelt von "The Legend of Zelda". Beispielsweise in "A Link to the Past", dem Super-Nintendo-Teil: Kurz vor dem ersten Schattenwelt-Dungeon trefft ihr den kleinen Affen Kiki, der euch nach Rubinen anbettelt. Schenkt ihr ihm genug Rubine, erweist er sich dankbar und öffnet für euch den Eingang in den Dungeon. Dann dürfen natürlich auch die Affen-Pokémon nicht vergessen werden: Bereits in der ersten Generation gab es Menki, eine Art Mischung aus Affe und Schwein. Genauer gesagt ist Menki eine Art runder Affe mit Schweinenase. Es zählt zum Typ Kampf und entwickelt sich auf Level 28 zu Rasaff, das sehr ähnlich aussieht, nur mindestens drei Stufen reizbarer. Ein solches Rasaff fängt Ash in der ersten Staffel als Trotzreaktion darauf, dass das Rasaff vorher Ashs Mütze gemopst hatte. Wenig später setzt Ash das Rasaff dann auch bei einem Kampfturnier ein, überlässt sein Rasaff im Anschluss aber einem Kampf-Pokémon-Trainer, der dem wilden Affen das Training geben kann, das es braucht. Ein weiteres Affen-Pokémon ist Griffel, ein kleines rosa Äffchen aus der zweiten Generation, das an seiner Schweifspitze eine dritte Hand hat. Erst seit der vierten Generation kann sich Griffel durch Erlernen der Attacke Doppelschlag zu Amibidiffel entwickeln. Die Hand am Schweif geht ihm durch die Entwicklung verloren, seine beiden normalen Hände erlangen dafür gigantische Ausmaße. Ein solches Griffel wurde im Anime von Ash gefangen, aber später an Lucia weiter gegeben, da das Pokémon mehr an Wettbewerben als an Arenakämpfen Interesse hatte. Lucia behielt das Griffel von da an über mehrere Staffeln hinweg im Team und entwickelte es auch zu Ambidiffel weiter. Dann darf natürlich auch Panflam nicht vergessen werden: Der kleine Affe mit dem brennenden Hinterteil ist der Feuer-Starter der vierten Generation und darf sich schon allein aufgrund der Tatsache, dass es ein Starter ist, über zahlreiche Anime-Auftritte und Merchandise-Produkte freuen. In seiner Endstufe wird Panflam nach Panpyro zu Panferno, einem gut trainierten Feuer-Kämpfer mit flammendem Haar. In der fünften Generation gab es schließlich Vegimak, Grillmak und Sodamak, das Affentrio mit den Typen Pflanze, Feuer und Wasser. In der ersten Arena von Einall in Orion City müsst ihr gegen genau den Affen antreten, der im Typ-Vorteil gegen euren Starter ist. Und als sich Arenaleiter Benny im Anime zur fünften Generation Ash anschließt, nimmt er seinen Pflanzen-Affen Vegimak mit auf die Reise. Und auch Andross, einer der Hauptgegner in der "Star Fox"-Reihe, ist ein Affe. Besser gesagt, er war einer! Heute existiert der geniale, aber leider auch abgrundtief bösartige Wissenschaftler nämlich nur noch in Form eines körperlosen Geistes, viel mehr als der Kopf und zwei schwebende Hände sind nicht von ihm übrig geblieben. Doch das reicht ihm, um mächtige Armeen aufzubauen und zu versuchen, das Lylat-System zu erobern. Nachdem wir nun so viele Nintendo-Affen angesprochen haben, dürfen aber auch die Affen von Sega nicht vergessen werden, denn immerhin stammen aus Segas Software-Schmiede zwei der bekanntesten Affenspiele. Das eine ist "Super Monkey Ball", wobei es sich um eine Art digitale Umsetzung des Kugellabyrinths handelt, ein hölzernes Geschicklichkeitsspiel, bei dem ihr eine Kugel durch Neigen des Spielfeldes an Löchern vorbei dirigieren müsst. In "Super Monkey Ball" sitzen lebende Affen in den Kugeln, aber das Spielprinzip bleibt das gleiche: Die Kugeln müssen durch den Level bugsiert werden, wobei ihr über die Kugel oder den darin sitzenden Affen keine Kontrolle habt - lediglich die Spielwelt könnt ihr kippen. Die erste Heimkonsolen-Version von "Super Monkey Ball" erschien als Launchtitel für den Gamecube, also schon nach Segas aktiven Zeiten als Hardware-Hersteller. Der bekannteste Affe aus der "Super Monkey Ball"-Reihe heißt AiAi, wobei er und die anderen auch in anderen Sega-Spielen Gastauftritte haben, etwa in "Sonic & All Stars Racing Transformed". Ebenfalls von Sega stammt "Samba de Amigo", ein Rhythmus-Spiel, bei dem ihr Samba-Rasseln im richtigen Takt schütteln müsst. Das Original erschien Ende 1999 für den Dreamcast und war aufgrund der beiliegenden Samba-Rasseln, den so genannten Maracas, schon damals sehr teuer. Ein erschwinglicherer Nachfolger erschien 2007 für die Wii, denn Wiimote und Nunchuck waren ja wie geschaffen für das heiße Spielprinzip. Und dann dürfen wir zum Abschluss natürlich ein ganz wichtiges Adventure mit einem Affen im Titel nicht vergessen: "The Secret of Monkey Island"! In dem 1990 von LucasArts veröffentlichten Klassiker übernehmt ihr die Rolle des Möchtegern-Pirats Guybrush Threepwood, der als Teil seiner Piraten-Ausbildung ein Medaillon von Gouverneurin Elaine mopsen soll. Bei der Gelegenheit verliebt er sich in die edle Dame, und so versteht es sich von selbst, dass Guybrush eine Crew zusammentrommelt und zur Rettungsaktion aufbricht, als Elaine von dem Geisterpirat LeChuck entführt wird. Und LeChucks versteck befindet sich irgendwo unter der titelgebenden Insel Monkey Island, auf der es tatsächlich viele wilde Affen gibt. Einer vor ihnen hat sogar drei Köpfe, und einem besonders großen Exemplar dürft ihr persönlich die Ohren putzen - das Spiel steckt voll von schrägem Humor und ist wahrscheinlich gerade deshalb so genial! Bereits ein Jahr später, 1991, folgte die direkte Fortsetzung "LeChuck's Revenge". Danach baute die Reihe qualitativ leider ab, nichtsdestotrotz erschien 2009 ein neuer episodenhafter Ableger aus dem Hause Telltale Games, zudem wurden die beiden Originale im Jahr 2010 in aufgefrischtem Gewand u.a. auf Steam neu veröffentlicht.