MONKEY ISLAND Sommer, Sonne, Sonnenschein! Bei den heissen Urlaubswochen im Spotlight nehmen wir euch heute mit zu einer Reise in die Karibik! Dabei stellen wir euch heute ausnahmsweise ein PC-Spiel vor, aber das Spiel ist so toll, dass es das einfach verdient hat! Und ausserdem sei zu unserer Verteidigung noch hinzu gefügt, dass der neueste Teil demnächst auch für WiiWare erscheinen soll, auch wenn es bisher keinen festen Release-Termin gibt. Aber fangen wir am Anfang an: Tief in der Karibik ... die Insel Melee Island! Und nein, NICHT "Super Smash Bros. Melee", sondern "The Secret of Monkey Island"! Denn das Spiel beginnt eben nicht auf der Namen-gebenden Insel Monkey Island, sondern auf Melee Island. Dort ist Guybrush Threepwood gerade angekommen und wünscht sich nichts sehnlicheres als Pirat zu werden. Übrigens, schon Guybrushs Name offenbart die grosse Menge Humor, mit der das Spiel gründlich gewürzt ist. "Guybrush" bedeutet nämlich so viel wie "Pixelhaufen", und nichts anderes ist Guybrush ja. Jedenfalls lenkt der junge Draufgänger seine Schritte in die SCUMM-Bar, wo wir auch schon den zweiten Wortwitz haben: SCUMM ist der Name der Firmen-internen Programmiersprache, mit der diverse Point & Click Adventures von Lucas Arts erstellt wurden. Okay, aber wenn wir jetzt jeden kleinen Gag erläutern, dann sind wir morgen früh noch nicht fertig, also konzentrieren wir uns jetzt endlich auf die Story! In der SCUMM-Bar trifft sich Guybrush mit den Drei Schrecklich Wichtigen Piraten, die ihm erklären, dass er drei Prüfungen bestehen muss, um Pirat zu werden. Zum einen muss er den Schwertmeister in einem Duell besiegen, ausserdem einen vergrabenen Schatz finden und schliesslich ein Medaillion aus dem Haus von Gouverneurin Elaine stehlen. Das mit dem Schatz klappt noch recht gut, da die richtige Stelle freundlicherweise mit einem grossen X am Boden markiert ist. Auch der Schwertkampf ist noch machbar, wobei man dazu sagen muss, dass natürlich keine Waffengewalt im Spiel dargestellt wird. So fuchteln die Piraten also mit den Schwertern vor sich in der Luft rum und werfen sich dabei Beleidigungen entgegen. Verloren hat, wem keine passende Antwort mehr einfällt. Nichts als leere Drohungen sind also Sprüche wie: "Ich werde jeden Tropfen Blut aus deinem Körper melken!" Die richtige Antwort darauf lautet übrigens: "Wie passend! Du kämpfst wie eine Kuh!" Im Haus von Gouverneurin Elaine passiert es dann aber: Guybrush trifft auf die Dame des Hauses und verliebt sich Hals über Kopf in sie! Das Problem ist nur, dass sich auch ein gewisser LeChuck in Elaine verguckt hat. Die gute Nachricht ist: LeChuck ist schon lange tot! Die schlechte Nachricht ist: Er kommt als Geister-Pirat zurück und entführt Elaine in seine Versteck auf Monkey Island! Und so muss Guybrush, der gerade eben erst seine Aubsildung zum Pirat erfolgreich abgeschlossen hat, nun eine Mannschaft zusammen trommeln, den Untoten bis nach Monkey Island verfolgen und die Gouverneurin befreien ... wobei sich am Ende heraus stellt, dass die halbe Karibik-Kreuzfahrt bis nach Monkey Island gar nicht nötig gewesen wäre, da LeChuck sowieso mitsamt Elaine zurück nach Melee Island kommt, um sie in der dortigen Kirche zu heiraten. "The Secret of Monkey Island" ist ein echter Klassiker unter den Point & Click Adventures. Der erste Teil erschien zum ersten Mal im Jahr 1990 für den PC, später folgten dann auch Umsetzungen u.a. für Amiga und Sega Mega CD. Ausgeliefert wurde das Spiel damals auf vier Disketten, später erschien auch eine Neuauflage auf CD. Der Erfinder von Monkey Island heisst Ron Gilbert. Er machte sich zuvor schon mit dem Adventure "Maniac Mansion" einen Namen, in dem eine Truppe von Jugendlichen ein Mädchen aus dem verrückten Haus eines genauso verrückten Wissenschaftlers befreien muss. Das 1987 für den PC veröffentlichte Spiele wurde 1990 übrigens auch für das NES umgesetzt. Ausserdem arbeitet Ron Gilbert nach ca. über 10 Jahren Kreativpause jetzt an "Deathspank", das 2009 erscheinen soll. Aufgrund des grossen Erfolges wurde Monkey Island noch vier Mal fortgesetzt, wobei die Spiele aber mit jedem neuen Teil irgendwie immer schlechter wurden. Bereits ein Jahr später, 1991 nämlich, folgte Teil 2, "LeChuck's Revenge", noch mit der gleichen Game Engine. Hier macht sich Guybrush auf die Suche nach dem mysteriösen Schatz "Big Whoop", doch die Karte, die zu dem Schatz führt, wurde in vier Teile geteilt und in alle Winde verstreut. Im dritten Teil, "The Curse of Monkey Island", der 1997 erschien, verwandelt LeChuck Elaine in eine goldene Statue, und Guybrush muss nun einen Diamant-Ring finden, mit dem er den Fluch aufheben kann. Das Spiel hatte als erster Teil der Monkey Island Reihe sogar Sprachausgabe. Im Jahr 2000 erschien dann der vierte Teil, "Flucht von Monkey Island", und gerade erst vor wenigen Wochen, am 7. Juli 2009, Teil 5: "Tales of Monkey Island" Und auch der Klassiker wurde kürzlich neu veröffentlicht: Am 15. Juli 2009 erschien eine grafisch überarbeitete Neu-Auflage von "The Secret of Monkey Island" für den PC und die X-Box 360. Die Firma, die für alle Monkey Island Teile verantwortlich ist, ist übrigens Lucas Arts, die in den 80ern und 90ern generell für geniale Adventures standen. So stammen von ihnen auch bekannte Titel wie "Loom", "Sam & Max" und natürlich "Indiana Jones und das Geheimnis von Atlantis" - letztgenannter ist übrigens als Bonus komplett in dem Wii-Spiel "Indiana Jones und der Stab der Könige" enthalten. Ausserdem stammen von Lucas Arts diverse Star Wars Spiele, von denen einige auch für das Nintendo 64 umgesetzt wurden. Fazit: Passt auf, hinter euch, ein dreiköpfiger Affe!