MARIO & LUIGI SUPERSTAR SAGA Mit "Mario & Luigi - Superstar Saga" erschien nach den vier "Super Mario Advance" Spielen zum ersten Mal ein neues Mario-Abenteuer für den Gameboy Advance. Und es war zum damaligen Zeitpunkt eins der grössten Abenteuer des beliebten Klempners zu sein - wenn nicht sogar das grösste! Doch glücklicherweise war Mario dabei nicht allein, er hatte auf Schritt und Tritt Begleitung und Unterstützung von seinem Bruder Luigi. Aber beginnen wir am Anfang: Im Schloss von Prinzessin Peach taucht eine vermeintlich harmlose Botschafterin aus Bohnenland auf, die sich jedoch kurz darauf als eine böse Hexe entpuppt, die die Stimme der Prinzessin stiehlt und stattdessen Bomben in ihrem Mund platziert. Das hat zur Folge, dass die Prinzessin ab sofort immer, wenn sie etwas sagt, stattdessen Explosionen von sich gibt. Toad eilt sofort zu Mario, um ihn zu informieren. Luigi ist gerade dabei, im Garten Wäsche aufzuhängen. Mario duscht - und zwar, wie's aussieht, ziemlich heiß! Toad jedenfalls geht ins Bad (der Spieler darf ihn dort hin steuern und dabei Marios ganze Wohnung erkunden), läuft rot an, rennt wieder nach draußen und knallt gegen einen Schrank. Mario, nur mit einem Handtuch bekleidet, verwechselt den bewusstlosen Toad mit einem Monster und trampelt auf ihm rum. Als der kleine Pilzkopf dann heraus gestammelt hat, was los ist, rast Mario nach draußen, wirft sich in seine Klamotten, bindet Luigi an die Wäscheleine und zieht ihn hinter sich her zum Schloss der Prinzessin. Dort ist inzwischen auch Bowser, der eigentlich nur die Prinzessin entführen wollte. Mario kann noch rechtzeitig bremsen, aber Luigi, immer noch an der Wäscheleine, wird nach vorne geschleudert und knallt Bowser auf den Rücken. Kurz gesagt: Das ist das erste Mal, dass ich mich bei der Einleitung eines Mario-Spiels kaputt gelacht habe, aber dafür gleich richtig! Doch die Sache wird ernst, denn in diesem Zustand kann die Prinzessin natürlich nicht bleiben. Deshalb nimmt Bowser sie auch vorerst nicht mit, da er Angst um das Wohlbehalten seiner Festung hat. Stattdessen fliegt er Mario und Luigi freundlicherweise mit seinem Privat-Jet nach Bohnenland, damit diese sich um die Prinzessin kümmern (und er sie anschließend entführen kann). An Bord des Flugzeugs werden Mario und Luigi (der nur versehentlich dabei ist und durch das ganze Spiel hindurch von allen Leuten "Grünkäppchen" genannt wird) von Koopas und Gumbas in das Kampf-System eingeführt und lernen auch ansonsten einiges über die Steuerung und Funktion des Spiels. Zu guter Letzt werden Fotos für die Pässe geschossen, bei denen ihr herrlich schräge Grimassen schneiden könnt. Doch es kommt schon wieder etwas dazwischen: Bald greift die Hexe das Flugzeug an! Bowser wird fort geschleudert, der Jet stürzt ab und die beiden Klempner finden sich in der Nähe der Grenze vom Pilze-Wunderland zum Bohnenland wieder. Ohne zu zögern stürzen sich Mario und Luigi ins Bohnenland und somit ins Abenteuer. Doch an der Grenze werden sie noch einmal aufgehalten: Von zwei Grenzwächtern, die euch nur passieren lassen wollen, wenn ihr gut im Seilspringen seid! Das ist eines von diversen Minispielen, die ihr allesamt bestehen müsst, um weiter zu kommen. Später werdet ihr u.a. noch binnen 30 Sekunden zehn Kristalle aus der Luft fischen, mit einer Lore fahren oder durch ein Labyrinth aus Fässern rennen. Im Bohnenland trefft ihr dann auch bald auf Bowser. Er steckt in einer Kanone fest und wird erst freigelassen, wenn ihr 100 Münzen Kaution bezahlt. Nun gilt es, an Fragezeichen-Blöcke zu springen und Gegner zu besiegen, um Geld zu sammeln. Immerhin kann man dabei schön das Kampf-System trainieren, damit man es dann, wenn es wirklich ernst wird, auch beherrt - und das sollte man, denn die Kämpfe sind nicht von Pappe! Das Kampf-System ähnelt dem von "Paper Mario". Ihr könnt zwischen verschiedenen Attacken wählen oder auch Items einsetzen. Neu sind allerdings die Brüder-Attacken. Da Mario und Luigi ja ein Team sind, können sie bestimmte Attacken gemeinsam ausführen und den Gegnern damit erheblich mehr Schaden zufügen als mit einer Solo-Attacke. Der Nachteil bei der Sache ist, dass die Brüder-Attacken auch Brüder-Punkte kosten - sind diese alle, kann man nicht mehr zu zweit angreifen, es sei denn, man füllt seine Brüder-Punkte mit einem Gläslein Sirup auf. Im Gegensatz zu "Paper Mario" kann man allerdings keine neuen Attacken mehr lernen. Stattdessen werden bei einem Level Up nicht nur die Kraft- und Brüder-Punkte geupdated, sondern u.a. auch die Angriffs- und Verteidigungs-Stärke. Diese sagt aus, wie hart die eigenen Attacken den Gegner treffen und wie leicht man gegnerische Angriffe wegstecken kann. Apropos wegstecken: Ebenfalls neu ist in "Mario & Luigi", dass man gegnerischen Attacken nicht nur ausweichen kann, sondern meistens auch gleich kontern. So könnt ihr z.B. einem Beanie, der los läuft, um euch zu rammen, auf den Kopf springen, so dass für das fiese Bohnen-Männchen der Schuss nach hinten los gegangen ist. Wie auch in "Paper Mario" gilt hier allerdings auch wieder: Die Gegner genau studieren, um ihre Stärken und Schwächen heraus zu finden! Und zwar diesmal ohne die hilfreichen Erläuterungen von Gumbario ... Mario und Luigi können aber nicht nur im Kampf zusammen arbeiten. Nicht genug damit, dass man zwei Charaktere gleichzeitig steuert, es gibt Situationen, in denen Teamwork unumgänglich ist. So kann es beispielsweise vorkommen, dass ihr einen hohen Sprung allein nicht schafft. In diesem Fall springt Luigi auf Marios Schultern und Mario befördert sie dann beide nach oben. Das ganze nennt sich Doppelsprung. Umgekehrt kann auch Mario auf Luigi springen und dann mit dem Wirbelsprung und mit Luigi an den Füssen über weite Abgründe fliegen. Da der Gameboy Advance nur ein Steuerkreuz hat, hat euer Zweier-Team immer einen Vorder- und einen Hintermann. Das läuft darauf hinaus, dass der hintere dem vorderen einfach hinterher dackelt. Ansonsten gehört ein Knopf Mario und einer Luigi. Springen können die beiden also unabhängig von einander. Das ist auch so ziemlich das einzige, was an dem Spiel nerven kann: Wo früher ein Sprung genügt hat, muss man hier nun beide Sprungtasten drücken. Oft genug kam es vor, dass ich Mario hoch springen liess und mich wunderte, warum er nicht weiter gehen konnte, bis mir auffiel, dass Luigi ja auch noch nach oben will. Doch von dieser Kleinigkeit (an die man sich auch gewöhnen kann) abgesehen, ist die Steuerung des Spiels wirklich gut durchdacht! Nach Bowsers Befreiung ist das Spiel noch lange nicht vorbei. Im Gegenteil, es kommen immer wieder überraschende Ereignisse dazwischen, die das Ziel in immer weitere Ferne rücken. So wird Bowser z.B. erneut an den Horizont geschossen. Dadurch verliert er sein Gedächtnis und schließt sich der Seite des Bösen an, so dass ihr ihm später wieder als Feind gegenüber steht. Außerdem gibt es eine geheimnisvolle Sternbohne, die auf keinen Fall in die falschen Hände fallen darf - auf die hat es Hexe Lugmilla natürlich ebenfalls abgesehen! Diese Sternbohne wird später noch in mehrere Teile zerbrechen und in alle Windrichtungen verteilt werden, und damit fängt das Abenteuer dann erst richtig an ... Fazit ist auf jeden Fall: "Mario & Luigi" ist ein perfektes Mario-Abenteuer, an dem man lange zu knabbern hat - und wahrhaft würdig, das erste wirklich neue Mario-Spiel auf dem Gameboy Advance zu sein!