MARIO PARTY "Mario Party" ist das erste Spiel einer bisher 8-teiligen Brettspiel-Reihe. Das von Hudson Soft entwickelt Spiel erschien am 14. Dezember 1998 in Japan, am 8. Februar 1999 in den USA und kurz darauf am 9. März 1999 auch bei uns. Die Story ist schnell erklärt: Wir alle sind uns ja einige, dass Mario ein grosser Superheld ist, dass auch Yoshi, Wario und Donkey Kong keine unwichtigen Rollen gespielt haben und dass auch Luigi und Peach schon mehr als einmal gross im Rampenlicht standen. Die Nintendo-Figuren selbst sind sich allerdings nicht ganz so einig, denn jeder von ihnen behauptet, er wäre der einzig wahre Superstar. Und als das Ganze sich nun zu einem kleinen, aber feinen Streit entwickelt, schlägt Toad vor, man könne doch einfach einen fairen Wettkampf entscheiden lassen: Der grösste Superstar ist, wer die meisten Super-Sterne sammeln kann! An jeder Runde "Mario Party" nehmen genau vier Figuren teil, wobei die nicht verwendeten vom Computer gesteuert werden. Der Reihe nach würfeln die Spieler mit einem Würfel, der die Zahlen von 1 bis 10 enthält, und ziehen auf einem Spielfeld voran, das über nicht wenige Abzweigungen verfügt. Die meisten Felder sind blau, und wer auf so einem blauen Feld landet, der bekommt 3 Münzen dazu. Landet man hingegen auf einem roten Feld, darf man drei Münzen abgeben. Zudem gibt es noch die eher seltenen Ereignisfelder, so z.B. das grüne Fragezeichen, bei dem man - zumindest beim ersten Mal - nie genau weiss, was passieren wird. Oder das rote Ausrufezeichen, das die so genannte "Chance Time" startet, durch die die Münzen und Sterne gehörig durcheinander geworfen werden können. Und nicht zuletzt die dunkelrote Bowser-Fratze, bei der der König der Koopas persönlich auf's Spielfeld kommt, um die Party zu sprengen und sich an den Münzen der glücklosen Spieler zu vergreifen. Immer, wenn jeder Spieler einmal dran war, also am Ende jeder Runde, startet ein Minispiel, wobei die Farbe der Felder, auf denen die Figuren stehen, entscheidet, wer gegen wen antreten muss. Stehen alle auf der gleichen Farbe, was meistens der Fall ist, spielen eben alle gegen alle. Die insgesamt 50 Minispiele sind sehr vielfältig und laden teilweise auch ausserhalb der eigentlichen Mario Part immer wieder zur Highscore-Jagd ein. Um nur ein paar wenige Beispiele zu nennen: In "Bowsers Grimassen" müsst ihr ein Bowser-Gesicht genau nach einer Vorlage umformen, was sich so ähnlich wie der Titelbildschirm von "Super Mario 64" spielt. Beim "Grabbelbeutel" schüttelt ihr euch gegenseitig eure Münze aus einem grossen Geldsack und dürft eure Beute am Ende natürlich behalten. Die "Reise nach Toad City" ähnelt dem bekannten Kindergarten-Spiel "Reise nach Jerusalem": Gewonnen hat, wer nach einem Signal als erster auf einen grossen Pilz in der Mitte springt. Und beim "Chaos-Bowling" fungieren drei Spieler als Kegel, der vierte darf versuchen, seine Gegner kaum beweglichen Gegner mit einem Koopa-Panzer umzuwerfen. In Kritik kam Nintendo allerdings mit den Minispielen, bei denen man wie ein Irrer den Joystick im Kreis drehen musste. Nicht nur, dass dadurch den Controller sehr schnell ausleierte, zudem holte man sich sehr leicht Blasen an den Händen, weswegen Nintendo später das Spiel in den USA nur noch zusammen mit speziellen Handschuhen auslieferte. Der Gewinner eines Minispiels bekommt Münzen, in der Regel zehn Stück, und diese Münzen braucht man dringend, wenn man auf dem Spielfeld Toad begegnet. Der verkauft einem nämlich einen Stern für 20 Münzen, und auf die Sterne kommt es ja bekanntlich an. Nach dem Kauf wechselt Toad auf vielen Spielfeldern seine Position und man kann sich schön ärgern, dass man gerade in der Runde zuvor genau die falsche Richtung eingeschlagen hat. Wer übrigens nicht nur 20, sondern sogar 50 Münzen locker machen kann, der kann statt zu Toad auch zu Buu Huu gehen und diesen bitten, einen Stern von einem Mitspieler zu stehlen. Gut geeignet für Mitspieler, die viel zu viele Sterne haben! Spielbretter gibt es vorerst sechs verschiedene, von denen jedes einem der sechs Charaktere gewidmet ist und die alle ihre kleinen oder grossen Eigenheiten haben. Hat man auf allen Spielfelder einmal erfolgreich gespielt, bekommt ihr zusätzlich ein sehr gemeines Bowser-Spielbrett, und nachdem ihr insgesamt über 100 Sterne gesammelt habt, steht als achtes Spielbrett "Der ewige Stern" zur Verfügung, wo es gleich sieben Sternfelder zur Auswahl gibt und wo man nur schwer durchschauen kann, wie die Warpröhren miteinander verbunden sind. Allein gegen den Computer wird so eine Runde "Mario Party" leider sehr schnell langweilig, aber je grösser die Runde, desto grösser der Spass, denn mit der Anzahl der Spieler wächst auch die Schadenfreude, wenn man sich gegenseitig beim Versagen in den Minispielen zusieht und sich die hart erkämpften Sterne wieder abknöpft. Aufgrund seines grossen Erfolges als Multiplayer-Spiel wurde "Mario Party" daher noch mehrmals fortgesetzt, wobei bisher leider keine Variante dabei ist, die man online spielen kann. "Mario Party 2" erschien im Oktober 2000 ebenfalls für das Nintendo 64 und hier gab es zum ersten Mal Items. Nachdem "Mario Party 3" im Januar 2002 eins der letzten N64-Spiele war, erschienen Teil 4 bis 7 für den Gamecube und dann schliesslich Teil 8 am 22. Juni 2007 für die Wii, leider noch ohne Online-Funktion. Nun ja, vielleicht wird das ja in Teil 9 dann mal was! Ausserdem gibt es ein "Mario Party Advance", ein "Mario Party DS" und auch ein Mario Party Kartenspiel, das aber leider nie in Europa erschien, die man für die Minispiele den bei uns nicht erschienenen eCard-Reader braucht. Das Spielprinzip ist bei all diesen vielen Mario Partys immer gleich, nur gibt es immer wieder viele neue Minispiele und auch neue Spielbretter mit vielen neuen verrückten Ideen. Ausserdem wird jedes Mal die Charakter-Auswahl und der Item-Bestand leicht abgewandelt, wobei die Items seit Teil 5 nur noch als Kapseln existieren. Aber davon erzählen wir vielleicht lieber mal in einem separaten Spotlight zu einem der neueren "Mario Party" Spiele. Der Komponist der Melodien aus "Mario Party" heisst übrigens Yasunori Mitsuda, und abgesehen von "Mario Party" vertonte er unter anderem "Chrono Trigger" und "Bomberman 64". Für weitere Informationen zur Spielreihe empfehlen wir euch www.marioparty.de, eine Partnerseite des Pilze-Wunderlandes, auf der ihr umfangreiche Informationen zu allen Spielbrettern, Minispielen und Items findet. Fazit: Ein geselliger Spieleabend mit einem klassischen Brettspiel wie "Monopoly" oder "Die Siedler von Catan" kann auch seine schönen Seiten haben, aber für einen Nintendo-Fan geht nichts über "Mario Party". Besorgt euch ausreichend Chips und Cola, ladet drei gute Freunde ein und zockt die Nacht durch! It's Party Time!