KIRBY'S DREAM LAND In "Kirby's Dream Land" auf dem Gameboy erlebte der knuddelige Edelknödel vor nunmehr 19 Jahren sein Videospiel-Debut. Das Spiel erschien in Japan am 17. April 1992 und in Europa nur ein viertel Jahr später, am 3. August. Entwickelt wurde das Spiel, genau wie alle folgenden Kirby-Spiele, von HAL Laboratory - das ist die Firma, die auch hinter der Super Smash Bros. Reihe steht und die die beiden Pokémon Stadium Teile für das Nintendo 64 entwickelt hat. Ausserdem stammt von HAL Laboratory auch Face Raiders, der im Nintendo 3DS integrierte Mini-Shooter. Aber zurück zu "Kirby'S Dream Land": Man merkt dem Spiel durchaus an, dass die Serie damals noch ganz am Anfang stand, denn einige grundlegende Details fehlen noch völlig. Kirby kann zwar durchaus bereits seine Gegner aufsaugen, er kann aber noch nicht ihre Fähigkeiten kopieren. Und auch pink ist Kirby noch nicht, und das liegt nicht nur an der Schwarz-Weiss-Darstellung des Gameboy, denn auch auf dem Cover wird Kirby damals noch weiss dargestellt. Das hat den einfachen Grund, dass Kirbys rosa Hautfarbe damals noch nicht feststand: Kirbys Erfinder Masahiro Sakurai hatte ihn sich zwar schon immer pink vorgestellt, Shigeru Miyamoto war aber eher für gelb - und weil die beiden sich noch nicht geeinigt hatten, wurde Kirby auf den ersten Artworks eben in der Farbe dargestellt, in der die Spieler ihn auch im tatsächlichen Spiel zu sehen bekommen, also in weiss. Offiziell pink wurde er dann erst ein Jahr später in dem NES-Spiel "Kirby's Adventure". Die Story von "Kirby's Dream Land" ist schnell erklärt: King Dedede, der damals noch auf den deutschen Namen König Nickerchen hörte, hat sämtliche Nahrungsvorräte von Dream Land gestohlen. Kirby macht sich nun auf den Weg zu König Nickerchens Schloss, um die Fressalien zurück zu holen. Dabei stehen ihm vier Welten bevor, die von jeweils einem Endgegner bewacht werden. In König Nickerchens Schloss schliesslich müssen die vier Endbosse noch einmal besiegt werden, bevor Kirby dem selbstgefälligen Monarchen höchstpersönlich gegenüber treten darf. Man kann "Kirby'S Dream Land" quasi als ein Casual Game der frühen Art bezeichnen, denn der Entwickler Masahiro Sakurai wollte ein Spiel erschaffen, das vor allem von Einsteigern gut gespielt werden kann, und das ist ihm durchaus gelungen. Obwohl es keine Speicherfunktion gibt, haben auch Anfänger nach zwei bis drei Stunden den Abspann gesehen. Für Fortgeschrittene gibt es zumindest die Möglichkeit des so genannten Extra Game - das ist eigentlich genau das gleiche Spiel, allerdings ein bisschen schwieriger, weil es ein paar Gegner mehr gibt, die auch über mehr Lebenspunkte verfügen. Freischalten lässt sich das Extra Game durch einen Code, der nach dem Nachspann angezeigt wird: Einfach Oben, A und Select gleichzeitig drücken! Eher unbekannt ist die Tatsache, dass "Kirby's Dream Land" noch zweimal fortgesetzt wurde. Damit meine ich nicht einfach andere Kirby-Spiele, sondern wirklich direkte Nachfolger mit dem gleichen Namen, nur eben noch eine Zahl dahinter. "Kirby's Dream Land 2" erschien Mitte 1995 ebenfalsl für den Gameboy und war nach dem NES-Spiel "Kirby's Adventure" das insgesamt dritte Kirby-Spiel. Kirby bekam darin tierische Hilfe durch den Hamster Rick, die Eule Coo und den Mondfisch Kine, die ihn durch besonders haarige Level-Abschnitte tragen können. Und im Herbst 1997 erschien "Kirby's Dream Land 3" für das Super Nintendo, das es damals allerdings nicht mehr nach Deutschland schaffte, weil inzwischen schon das Nintendo 64 erschienen war. Wir kamen aber am 24. Juli 2009 dank der Virtual Console doch noch in den nachträglichen Genuss des Spiels. Als einen indirekten Vorgänger der Kirby-Reihe kann man übrigens Eggerland ansehen. Das ist eine Reihe von Puzzle-Spielen, die zum ersten Mal 1985 für den Heimcomputer MSX erschien. Später folgten einige Teile für das NES und schliesslich bis 2000 noch drei Ableger für Windows. Eure Aufgabe ist es, durch ein Labyrinth zu laufen, Diamanten einzusammeln, Monstern aus dem Weg zu gehen und Blöcke zu verschieben, die euch den Weg blockieren - und letzteres ist der Knackpunkt, denn wenn ihr die Blöcke falsch verschiebt, dann habt ihr euch schnell selbst den Weg verbaut! Und was hat das Spiel nun mit Kirby zu tun? Nun, die Spielfigur in Eggerland in ein blauer Kreis mit Armen und Beinen, der sich Lololo nennt - und genau dieser Lololo trat auch zusammen mit seiner Schwester Lalala als Endgegner in "Kirby's Dream Land" in Erscheinung. Später wurde die beiden dann auch im Kirby-Anime bedacht, dort allerdings unter dem Namen Fololo und Falala. Einige Eggerland-Teile erschienen übrigens auch in Deutschland, bei uns unter dem Namen "Adventure of Lololo". Fazit: Kirby ist ein kleiner Kreis, mit zwei Augen und 'nem Mund, aber Kirby ist nicht weiss, sondern pink und kunterbunt.