KATZEN-POKÉMON TEIL 1: MAUZI Heute geht es um Katzen-Pokémon! Miau! ^^ Die wohl bekannteste Mieze unter den Pokémon dürfte Mauzi sein, woran der Anime eine erhebliche Mitschuld hat. Seit der zweiten Folge hat sich Team Rocket nämlich über hunderte Folgen hinweg an Ashs Fersen geheftet, und selbst heute - nach über 800 Episoden - verfolgen sie ihn immer noch, wenngleich es seit Einall auch mal ein paar Folgen gibt, in denen sie nicht auftreten. Jessie und James haben sich in den Kopf gesetzt, Ashs Pikachu zu stehlen, was ihnen nie gelingt, und am Anfang waren ihre Fehlversuche noch lustig, inzwischen sind sie nur noch nervig. Begleitet werden die zwei Möchtegern-Ganoven dabei von einem sprechenden Mauzi. Obwohl Pokémon ja normalerweise nicht reden können, hat dieses Mauzi mühsam die menschliche Sprache gelernt - ursprünglich, um einem schönen Mauzi-Mädchen zu imponieren, doch trotzdem wurde das arme Mauzi zurück gewiesen, und später landete es dann beim Team Rocket. Der Preis für die Sprachkünste ist hoch, denn da Mauzi so viel Kraft in seine Stimmbänder investiert hat, reicht es nun nicht mehr aus, um Zahltag zu erlernen - es wird also niemals Münzen produzieren können, obwohl Team Rocket das sicher gern hätte. Interessanterweise scheint Mauzi um einiges intelligenter als seine beiden menschlichen Begleiter zu sein. Dennoch hat es bisher nicht zum Stubentiger vom Boss gereicht, denn dieser hält sich stattdessen ein Snobilikat, auf das Mauzi tierisch eifersüchtig ist. Gesprochen wir Mauzi in der deutschen Synchro von Gerhard Acktun. Er ist Jahrgang 1955 und machte sich vor allem als Schauspieler in deutschen Komödien der 60er und 70er Jahre einen Namen, etwa "Die Lümmel von der ersten Bank". Zeichentrick-Fans kennen ihn als Stimme von Smithers bei den "Simpsons", und in "Beyblade" sprach er Kevin Cheng. Abseits vom Anime ist Mauzi ein ganz normales Pokémon - so normal sogar, dass es dem Normal-Typ angehört! Es stammt aus der ersten Generation, kommt aber nur in der Blauen Edition wild vor, und zwar auf Route 5, 6, 7 und 8. Auf Rot und Gelb könnt ihr hingegen keine wilden Mauzis fangen, sondern müsst euch eines ertauschen. Dazu muss man aber noch sagen, dass man Mauzi in der Gelben Edition zumindest sehen kann, und das nicht zu knapp: Da Gelb auf dem Anime basiert, setzt Team Rocket passenderweise immer die gleichen Pokémon ein, nämlich Rettan, Smogon und eben Mauzi. Im Nationaldex hat Mauzi die Nummer 52. Es wird 0,4 Meter gross und wiegt 4,2 Kilo. Auf Level 28 entwickelt es sich zu Snobilikat. Aufgrund seiner wichtigen Rolle im Anime gab es freilich auch früh erstes Mauzi-Merchandise. Der grösste Erfolg für das Katzen-Pokémon fand dabei im Jahr 2001 statt, als fünf Pokémon auf den Niue-Dollar geprägt wurden und damit in Neuseeland zum offiziellen Zahlungsmittel wurden. Neben Pikachu und den drei Startern Bisasam, Glumanda und Schiggy war die Nr. 5 Mauzi. TEIL 2: DIE LEGENDÄREN RAUBKATZEN Mauzi und Snobilikat waren zwar in der ersten Generation die einzigen beiden Katzen-Pokémon, doch inzwischen sind noch ein paar Miezen mehr hinzu gekommen, und einige von ihnen sind sogar legendär, nämlich Raikou, Entei und Suicune. Die drei sind das legendäre Trio der zweiten Generation, wobei sie früher aufgrund der schlechten Qualität der Sprites auch als "Legendäre Hunde" bezeichnet wurden. (Nicht "schlecht" im Sinne von "handwerklich mies", aber man konnte die drei Viecher damals wirklich nicht als Raubkatzen erkennen!) Inzwischen ist aber offiziell, dass Raikou ein Tiger, Entei ein Löwe und Suicune ein Gepard sein soll, weswegen die Bezeichnung als "Legendäre Raubkatzen" richtiger ist. In Gold & Silber führten sie damals das Prinzip der Zufallsbegegnungen ein: Nachdem ihr sie in der Turmruine in Teak City geweckt habt, beginnen sie, durch das Land zu streifen, bis ihr ihnen mit etwas Glück im hohen Gras begegnet. Nach der ersten Attacke werden sie fliehen, doch ihr habt von nun an die Möglichkeit, sie auf der Karte zu verfolgen, so dass ihr sie immer wieder gezielt aufspüren könnt, bis sie irgendwann endlich genug geschwächt sind, um in eurem Pokéball zu bleiben. Später in Kristall spielt Suicune eine Rolle in der Story, indem es von dem geheimnisvollen Trainer Eusin gejagt wird. Deshalb hat Suicune in Kristall auch einen festen Aufenthaltsort (vor dem man speichern kann), und nur Raikou und Entei ziehen weiter zufällig durch das Land. Suicune hingegen seht ihr im Verlauf eures Abenteuers mehrmals auf den Routen stehen, wobei es jedes Mal flieht, bevor ihr euch ihm nähern könnt, bis ihr es im Glockenturm schliesslich doch fangen dürft. In der Neuauflage Heart Gold & Soul Silver flieht Suicune dagegen sogar bis nach Kanto und lässt sich erst auf Route 25 nördlich von Azuria City fangen. Auch in Feuerrot & Blattgrün streifen die Legendären Raubkatzen durch Kanto - wieder als Zufallsbegegnungen, aber jeweils nur eine pro Edition, was von eurem Starter abhängig ist: Bei Bisasam begegnet euch Entei, bei Glumanda ist es Suicune und bei Schiggy könnt ihr Raikou treffen. Als legendäre Pokémon bekamen Entei, Suicune und Raikou natürlich auch ihren Auftritt im Anime. Den Anfang machte Entei, das im 3. Film "Im Bann des Unbekannten" die Hauptrolle spielt, wenngleich es sich hierbei nicht um ein echtes Entei handelt. Stattdessen wurde es als Illusion von den Icognito erschaffen. Nichtsdestotrotz akzeptiert die kleine Molly, deren Vater ein Icognito-Forscher war und von einer Expedition nicht zurück gekehrt ist, das Schein-Entei als ihren neuen Vater - und der entführt kurz darauf Ashs Mutter, weil sich Molly auch eine neue Mama wünscht. Daraufhin bahnen sich Ash, Misty und Rocko ihren Weg in die von den Icognitos geschaffene Kristallwelt und stellen sich dem Entei gegenüber, um Ashs Mutter da wieder heraus zu holen. Einen Film später, in "Pokémon 4 ever", kommt Suicune vor, spielt aber neben dem eigentlichen Filmstar Celebi nur eine unwichtigere Nebenrolle. Raikou schaffte es zu Zeiten der zweiten Generation gar nicht mehr auf die Kinoleinwand, stattdessen spielt es die Hauptrolle in dem 70-minütigen Special "The Legend of Thunder", das sich erstmals von Ash und Pikachu löst. Stattdessen spielen die Spielfiguren aus Gold & Silber die Hauptrolle, die hier Jimmy und Marina heissen. Jimmy besitzt ein Tornupto, während Marina ein Tyracroc und ein Traunfugil trainiert, und der Film erzählt vom Kampf der beiden gegen eine neue Einheit von Team Rocket, die Raikou als Energiequelle erschliessen wollen. In der westlichen Welt wurde dieses Special in Form der ersten drei Episoden in "Pokémon Chronicles" eingeordnet, kam aber leider nicht bis nach Deutschland. Zu einem erneuten Auftritt - diesmal zu dritt vereint - kamen die Legendären Raubkatzen schliesslich im 13. Film "Zoroark - Meister der Illusion", diesmal sogar als Shinys. Die drei sind die Schutzbefohlenen von Coronia City, doch der fiese Kodai denkt sich einen heimtückischen Plan aus: Er bringt ein Zoroark in die Stadt, das sich in Entei, Suicune und Raikou verwandeln und in ihrer Gestalt in der Stadt wüten soll. Durch diese Illusion sollen die Menschen aus der Stadt vertrieben werden, damit Kodai ungestört die Zeitwellen suchen kann, die er benötigt, um Celebi herbei zu rufen. Zeitlich passend zum Filmstart wurden die drei Shiny Raubkatzen auch als echte Event-Pokémon verteilt, und diese Events sind in Schwarz & Weiss wiederum der Schlüssel, um an Zoroark heranzukommen: Wenn ihr mit einer der Crown-Raubkatzen im Team eine bestimmte Lichtung betretet, greift euch die Crown-Raubkatze an, die im Typ-Vorteil gegen euer eigenes Exemplar ist - kommt ihr beispielsweise mit Entei, erscheint ein Suicune. Nachdem ihr die wilde Raubkatze aber weit genug geschwächt habt, entpuppt sie sich als ein verwandeltes Zoroark, das ihr nun fangen könnt. TEIL 3: WEITERE KATZEN-POKÉMON Katzen-artige Pokémon gibt es in jeder Generation. In der ersten Generation waren das ja Mauzi und Snobilikat, in der zweiten Generation die Legendären Raubkatzen. In der dritten Generation gesellten sich dann Eneco und Enekoro hinzu. Eneco trägt im Nationaldex die schöne Nummer 300, lässt sich auf Route 116 fangen und entwickelt sich mit Hilfe eines Mondsteins zu Enekoro weiter. Im Anime hat ein Eneco eine wichtige Rolle als Mitglied in Maikes Team: In der Folge "Wenn Düfte durch die Lüfte ziehen" aus der 7. Staffel findet die Truppe ein krankes Eneco und päppelt es wieder auf, woraufhin es sich am Ende der Folge freiwillig Maike anschliesst und von nun an in Wettbewerben eingesetzt wird. Lustig und thematisch passend ist ausserdem ein iBash-Zitat: Kitty: *schwärmt* Kennt ihr dieses rosane Katzenpokémon da? Eneco. Das ist dermaßen süß! Rosa, verspielt, liebenswürdig... Wolkenhase: Eneco ist lateinisch und bedeutet "ich töte" ô.o Chiko hat's im Wörterbuch überprüft, das stimmt! Es leitet sich ab von dem Verb "enecare", was im Lateinischen "töten" bedeutet, wobei das Wort vor allem für besonders langsame und qualvolle Tode gebraucht wird. (Wahrscheinlich basiert der Name Eneco aber eher auf "Neko", dem japanischen Wort für "Katze". ^^) Die Katzen der vierten Generation sind Charmian und Shnurgarst, wobei es diese nur in Perl gibt, in Diamant muss man sie sich ertauschen. In Perl hingegen kommt Charmian wild auf Route 218 und 222 vor, auf Level 38 entwickelt es sich dann in die etwas fette Katze Shnurgarst. Charmian selbst ist hingegen noch schlank und fällt durch seinen Ringelschwanz auf. Im Anime ist ein Charmian im Besitz von Lucias Mutter Katrin (in der deutschen Synchro Johanna), einer berühmten Koordinatorin, und das Katzen-Pokémon hat ihr sicher den Weg an die Spitze mit geebnet. Abgesehen von dem Charmian hat sie ausserdem im Anime ein Nachtara, in den Spielen ein Kangama mit dem Spitznamen "Hüpfer". In der fünften Genertion gesellten sich Felilou und Kleoparda hinzu, die ersten normalen Katzen-Pokémon, die nicht mehr dem Typ Normal angehören, stattdessen sind es Unlicht-Pokémon. Felilou kommt früh im Spiel auf Route 2 und 3 vor, auf Level 20 entwickelt es sich zu Kleoparda weiter. Damit ist Felilou ein typisches Klein-Pokémon für die frühe Phase des Spiels und hält zudem den Rekord als kleinstes Unlicht-Pokémon. Seine Körpergrösse beträgt 0,4 Meter, und es wiegt 10,1 Kilo. Euer Rivale Cheren fängt als erstes Pokémon nach seinem Starter ein Felilou, das er dann auch bis zum Ende im Team behält, im letzten Kampf auf der Siegesstrasse ist es zu einem Kleoparda auf Level 65 geworden. Später in Schwarz & Weiss 2, als Cheren zum Arenaleiter geworden ist, setzt er seine Katze allerdings nicht mehr ein. Die Katzen-Pokémon der aktuellen 6. Generation sind schliesslich Psiau und Psiaugon, die dem Typ Psycho angehören, aber optisch nur noch sehr entfernt an Katzen erinnern. Ihr trefft Psiau auf Route 6 in Kalos, auf Level 25 entwickelt es sich zu Psiaugon. Eine Besonderheit ist dabei, dass Psiaugon je nach Geschlecht unterschiedliche Attacken lernt. Das männliche Psiaugon erlernt eher defensive Attacken wie Horrorblick, Rechte Hand, Charme oder Reflektor, wohingegen das Weibchen aktive Angriffe wie Zauberblatt, Ladestrahl, Spukball und Ampelleuchte erlernen kann. Im Frühling 2014 startete in Japan ausserdem die Merchandise-Kampagne "Espurr WANTED!!!", deren Hintergrundgeschichte erzählt, dass ein kleines Psiau von zu Hause weggelaufen ist und nun von seinen Elterr, einem männlichen und einem weiblichen Psiaugon, gesucht wird. Um sich an der Suche zu beteiligen, konnten die Japaner in den Pokémon Centern diverse spezielle Psiau-Produkte kaufen, wobei das Maskottchen der Aktion ein Psiau mit Kuchen war, das es auch als Plüschi gab. Zuletzt noch einmal ein Blick zurück auf die erste Generation, denn man darf nicht vergessen, dass auch Mew ein Katzen-ähnliches Pokémon ist. Das fällt bereits bei seinem Namen auf, denn der Laut "Mew" steht für das Miauen einer Katzen. Das fällt auch bei dem Anime "Tokyo Mew Mew" auf, der nichts mit legendären Pokémon zu tun hat, sondern sich um Cat Girls dreht. Das Pokémon Mew ist vom Typ Psycho, trägt die Nummer 151 im Nationaldex und ist damit das einzige Event-Pokémon der ersten Generation. Zwar gab es im Spätherbst 2000 auch in Deutschland eine Download-Tour für Mew, dennoch blieb das kleine Pokémon selten und begehrt, und so entstanden schliesslich die abenteuerlichsten Gerüchte, wie man Mew angeblich in Rot & Blau fangen konnte. Nur eine einzige Methode funktioniert aber tatsächlich, diese wurde allerdings erst im Jahr 2003 herausgefunden. Die Anleitung ist lang und kompliziert und basiert darauf, dass man bestimmte Trainer unterwegs nicht bekämpfen darf. Ursprünglich war Mew übrigens gar nicht für das Spiel geplant, es wurde erst in letzter Sekunde noch eingebaut, nachdem durch das Entfernen von Debug-Tools wieder ein paar Byte frei geworden waren - das verriet Tsunekauzu Ishihara in einem Interview. Den beliebten ersten Kinofilm "Mewtu schlägt zurück", in dem Mew seinem Klon Mewtu den Sinn seiner Existenz klar machen muss, müssen wir hier vermutlich nicht gross auswälzen, da wohl ohnehin jeder echte Pokémon-Fan den Film auswendig mitsprechen kann, und ausserdem geht uns langsam die Zeit aus.