JUMP SUPERSTARS Heute ist hier mal ein Spiel dran, das es bisher noch nicht aus Japan heraus geschafft hat. Und passieren wird das vermutlich auch nie. Wir reden von "Jump Superstars", einem Fun-Prügler á la "Smash Bros.", in dem verschiedene Charaktere aus insgesamt 27 Manga-Serien auftreten. Im Gegensatz zu Japan sind die Rechte an diesen Serien in Europa allerdings nicht bei einem einzigen Verlag versammelt, sondern auf diverse Verlage verteilt - und das überall alles wieder zusammen zu kratzen, ist Nintendo wohl zu umständlich, so dass man nur mit einem Import in den Genuss des Spiels kommt. Vor dem Kampf muss sich der Spieler eine Manga-Seite zusammen stellen, ein so genanntes Deck, mit dem man dann im Kampf antritt. Das Deck besteht aus insgesamt drei verschiedenen Sorten von Manga-Bildern, die im Spiel Cards genannt werden. Am wichtigsten sind die Battle Cards, sie nehmen den meisten Platz auf der Seite ein und sind eure eigentlichen Kämpfer. Dabei ist es auch möglich, mehrere Battle Cards ins Deck aufzunehmen, dann habt ihr mehrere Kämpfer dabei, zwischen denen ihr mitten im Kampf fleissig hin und her wechseln könnt. Als zweites gibt es die Support Cards, mit ihnen könnt ihr einen zusätzlichen Kämpfer in die Arena holen, der ein oder mehrere Attacken abschiesst und dann wieder verschwindet, quasi vergleichbar mit den Pokémon in "Super Smash Bros. Melee". Das dritte und letzte sind schliesslich die Help Cards. Sie nehmen kaum Platz im Deck ein, sind aber auch nur eine kleine Hilfe, indem sie z.B. eure Energie um ein kleines Stück wieder auffüllen oder eure Geschwindigkeit für kurze Zeit erhöhen. Am Anfang habt ihr nur eine begrenzte Anzahl von Cards für euer Deck zur Verfügung, die meisten müsst ihr erst frei schalten. Das geschieht über den Abenteuer-Modus, in dem ihr die aus vier Gebieten bestehende Jump World durchstreift und verschiedene Aufgaben erledigt. Euer hauptsächliches Ziel ist es, Dr. Mashirito aus "Dr. Slump" daran zu hindern, die Herrschaft über alle Mangas an sich zu reissen, doch der Weg dort hin ist weit. Wie so viele Spieler dieser Art macht "Jump Superstars" aber nur mit mehreren Spielern richtig Spass, allein fühlt man sich sehr schnell überfordert, weil die Computer-gesteuerten Gegner auch auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad Luftpumpen sind. So wird man das Spiel wahrscheinlich als Einzelspieler kaum noch anfassen, wenn man den Abenteuer-Modus einmal komplett abgeräumt hat. Das allerdings kann schon seine Zeit dauern, denn die Aufgaben sind abwechslungsreich und teilweise wirklich knifflig. Optisch ist das Spiel ein wahrer Augenschmaus, die Arenen sind designet wie Manga-Seiten und die liebevoll gezeichneten Charaktere könnten direkt aus einem Anime entsprungen sein. Die Musik zu dem Spiel taugt hingegen nicht sehr hörenswert: Nerviges Gedüdel, das nach kurzer Zeit auf die Nerven geht. Am besten den DS leiser drehen und stattdessen ein paar richtige Anime-Songs in den MP3-Player schmeissen, das ist bessere akustische Untermaltung! Fazit: "Jump Superstars" ist ein würdiger Ersatz für das weder existierende noch angekündigte "Smash Bros. DS", nur schade, dass es nicht offiziell in Deutschland erhältlich ist ...