INITIAL D - ANOTHER STAGE Bei "Initial D - Another Stage" ist der Name Programm, denn es handelt sich dabei wirklich um ein Rennspiel der etwas ANDEREN Art - das wir euch heute auf Hörerwunsch von Kira vorstellen! "Initial D - Another Stage" erschien 2002 in Japan für den Gameboy Advance und erreichte niemals den Rest der Welt. Entwickelt wurde das Spiel von der Firma Sammy, die in Europa nahezu unbekannt ist, aber im Jahr 2004 mit Sega fusionierte. Es handelt sich bei "Initial D - Another Stage" um eine Art Mischung aus Rennspiel und Rollenspiel, wobei die RPG-Elemente deutlich überwiegen, das Spiel aber weit vom Spielspass eines "Final Fantasy" entfernt bleibt. Reden wir aber erstmal über die Anime-Serie "Initial D", auf der das Spiel basiert. Diese wurde startete in Japan im April 1998 und wurde von avex produziert - avex ist die gleiche Firma, die auch die "Super Eurobeat" CDs veröffentlicht, und das ist kein Zufall, denn der Soundtrack der Serie besteht zum Grossteil aus bekannten Eurobeat-Hits. Höchstwahrscheinlich ist "Initial D" sogar einfach nur eine Werbeserie für die Eurobeat-CDs, denn viel Story ist nicht vorhanden, was ein typisches Merkmal für Merchandise-Serien ist. Hauptfigur ist der 18-jährige Takumi Fujiwara, der jeden Morgen die Lieferungen für das Tofu-Geschäft seines Vaters ausfährt, wodurch er im Lauf der Zeit viel Erfahrung mit Nachtfahrten auf engen Strassen gesammelt hat. Zufällig gerade er zwischen die Fronten der Speedstars und Redsuns, zwei konkurrierenden Rennteams. Der Rennfahrer in Takumi erwacht, und so schlägt er sich auf die Seite der Speedstars, um fortan an gefährlichen, aber spannenden Strassenrennen teilzunehmen. Der Eurobeat ist es, der dabei die Rennen musikalisch unterlegt und damit die Spannung etwas erhöht - allerdings nur in der japanischen Version. In der US-Fassung wurde nämlich sämtlicher Eurobeat entfernt und stattdessen Hip Hop eingefügt, was einem wahren Fan direkt die ganze Serie vermiest. Insgesamt kam die Serie übrigens auf 63 Folgen in drei Staffeln. Hinzu kommt ein Anime-Kinofilm sowie eine chinesische Realverfilmung mit Jay Chou als Takumi. Jay Chou spielt übrigens auch eine Hauptrolle in der Action-Komödie "The Green Hornet", die letzten Donnerstag in den deutschen Kinos angelaufen ist. Bemerkenswert an "Initial D" ist, dass alle vorkommenden Autos tatsächlich existierende Modelle sind. Der sogenannte Eight-Six, mit dem Takumi antritt, ist beispielsweise ein Toyota Sprinter Trueno GT-APEX, der auch AE86 genannt wird und von 1983 bis 1987 hergestellt wurde. Aber nun zurück zum Spiel: In "Initial D - Another Stage" übernehmt ihr keinen bekannten Charakter aus der Serie, sondern spielt euch selbst, der als neuer Rennfahrer in die Stadt gekommen ist. Den Tag verbringt ihr damit, mit den Personen in eurem Umkreis zu plaudern, und irgendwann wird es dann Abend und die Rennen können beginnen. Zunächst dürft ihr - genügend Kohle vorausgesetzt - euer Auto ein bisschen aufmotzen, und dann geht's ab auf die Strasse. Dabei dürft ihr aber nicht, wie in einem herkömmlichen Rennspiel, einfach auf's Gas drücken und lenken, nein, nein! Stattdessen fährt eure Auto mehr oder weniger automatisch, ihr könnt lediglich zwischen der linken und rechten Fahrspur hin und her wechseln. Wenn eine Kurve ansteht, dann stellt euch das Spiel einige Fragen dazu, wie ihr die Kurve nehmen wollt, denn es gibt durchaus mehrere Brems-Techniken und ähnliches. Die Antworten auf diese Fragen werden mit der Beschaffenheit der Kurve zusammen gerechnet und ermitteln damit, wie gut und schnell ihr um die Kurve kommt und wie sich das auf den Zustand eurer Reifen und auf euren Sprit-Vorrat auswirkt. Vielleicht wäre dieses Spielprinzip ja durchaus zumindest eine Weile lang spannend, das Problem ist nur, dass das Spiel aufgrund der vielen Fragen und Antworten ohne Japanisch-Kenntnis so gut wie unspielbar ist - man drückt eben auf gut Glück rum und weiss nicht so genug, warum das Auto nun gut bzw. schlecht um die Kurve kommt. Würde man die Sprache verstehen, hätte man sicher etwas mehr Freude an der Sache, aber ein Dauerspass-Titel sieht doch anders aus, zumal auch nicht wirklich eine Story existiert und die Strecken alle sehr ähnlich aussehen, Abwechslung wird hier klein geschrieben. Dass das Spiel niemals in Deutschland erschien, ist somit kein wirklicher Verlust. Und falls die Serie einmal bis zu uns kommen sollte, dann bleibt zu hoffen, dass die japanische Version übernommen wird, damit wir Eurobeat und keinen Hip Hop hören dürfen. Fazit: Gentlemen, start your Engines!