GEIST-POKÉMON Geist - das ist einer von inzwischen 18 Pokémon-Typen. Es gab die Geister allerdings auch schon zu Zeiten, als es nur 15 Typen gab, sprich: In der ersten Generation. Damals existierte allerdings nur eine einzige Geist-Evolutionsreihe, bestehend aus drei Pokémon: Nebulak, Alpollo und Gengar. Und sie waren alle drei Doppeltypen mit Gift, so dass man damals noch gar nicht richtig feststellen konnte, welche Vor- und Nachteile der Geist-Typ alleine hat. Im Anime geht Ash sogar extra nach Lavandia, um ein Geist-Pokémon zu finden, mit dem er Sabrinas Psycho-Pokémon in Saffronia City besiegen kann. Tatsächlich sind aber Psycho-Attacken im Vorteil gegen Nebulak, Alpollo und Gengar, war allerdings am Gift-Typ liegt. Geist-Attacken sind durchaus im Vorteil gegen Psycho-Pokémon, wobei man aber auch dazu sagen muss, dass es in der ersten Generation noch einen Fehler gab, dank dem Geist-Attacken keinen Schaden gegen Psycho-Pokémon verursacht haben. Dieser wurde erst in der zweiten Generation korregiert. Die jetzt gültigen Typ-Vor- und Nachteile besagen, dass Geister als Angreifer sowohl gegen sich selbst als auch gegen Psycho im Vorteil sind. Gegen Unlicht haben es Geister hingegen schwieriger, und gegen Normal-Pokémon kann man mit Geist-Attacken gar nichts ausrichten. Umgekehrt haben aber auch Normal-Attacken keinen Effekt gegen Geister, gleiches gilt für Kampf-Attacken. Geister sind ausserdem relativ robust gegen Gift- und Käfer-Attacken, sollten sich aber vor Unlicht-Attacken und anderen Geist-Attacken in Acht nehmen. Wie gesagt, gab es in der ersten Generation nur die Geist-Gift-Evolutionsreihe Nebulak, Alpollo und Gengar. Dabei konntet ihr Nebulak und Alpollo ausschliesslich im Pokémon-Turm in Lavandia fangen - ein Ort, der gut zum Thema "Geister" passt, da er als Friedhof für Pokémon dient und in der ganzen Stadt eine etwas bedrückende Stimmung herrscht. Das geht so weit, dass die Lavandia-Musik aus der japanischen Grünen Edition für den westlichen Release von Rot & Blau abgewandelt werden musste, weil die Original-Melodie durchaus Depressionen auslösen konnte. Selbstmorde wegen der Musik gab es allerdings nie, das sind nur Gerüchte. Wie auch immer: Nebulak entwickelt sich auf Level 25 zu Alpollo, und Alpollo wird dann durch Tausch zu einem Gengar. Und von Gengar gibt es seit der 6. Generation auch eine Mega-Entwicklung. Ein Shiny Gengar samt Gengarnit wird derzeit auch als Event verteilt, allerdings leider nur als Seriencode bei Game Stop, und daher aufgrund der stark begrenzten Anzahl Codes für viele Spieler unmöglich zu bekommen. Das erste reine Geist-Pokémon kam dann in der zweiten Generation dazu und war gleichzeitig das einzige Geist-Pokémon aus Johto: Traunfugil! Während des normalen Durchspielens begegneten euch in Gold & Silber bei Nacht und in dunklen Türmen lediglich herkömmliche Nebulaks und Alpollos, doch später im Silberberg, auf dem Weg zum finalen Kampf gegen Rot, konnte es dann passieren, dass euch ein Traunfugil entgegen schwebt. In der vierten Generation erhielt Traunfugil mit Traunmagil nachträglich auch noch eine Entwicklung. Dazu müsst ihr Traunfugil einfach einen Finsterstein geben. Bis einschliesslich zur 6. Generation gibt es 34 Geist-Pokémon (35 mit Arceus, welches dank Platten jeden Typ annehmen kann), womit Geist der Typ mit den wenigsten Pokémon ist. Reine Geist-Typen sind davon nur 9 Pokémon, der Rest sind Doppeltypen. Allerdings erhält nahezu jeder neue Geist-Doppeltyp eine Typ-Kombi, die es vorher noch nicht gab. So kamen in der 6. Generation etwa Paragoni und Trumbork sowie die Halloween-Kürbis-Pokémon Irrbis und Pumpdjinn als Geist / Pflanze dazu, ausserdem wurde das schwebende Schwert Gramokles samt seinen Entwicklungen Duokles und Durengard als Stahl / Geist eingeführt. Beide Typen-Kombis gab es vorher noch nicht, und umgekehrt wurde auch keine der früheren Typen-Kombis mit Geist fortgesetzt. Legendäre Geist-Pokémon gibt es nur ein einziges - wieder unter der Bedingung, dass wir Arceus nicht mitzählen. Dieses eine Geist-Legendäro ist Giratina, welches aus der 4. Generation stammt und die einzigartige Typ-Kombi Geist / Drache abdeckt. Im ursprünglichen Diamant & Perl findet man Giratina nach Abschluss der Hauptstory in der Höhle der Umkehr. In Platin hingegen trifft man Giratina in seiner Urform (ohne Beine und Flügel, dafür mit schwarzen Tentakeln) in der Zerrwelt, einem sonderbaren Ort, an dem die Schwerkraft völlig auf den Kopf gestellt wird. Beim Verlassen der Zerrwelt verwandelt sich Giratina in seine normale Form zurück, aber ihr könnt jederzeit wieder die Urform herbeiführen, indem ihr den Platinum-Orb verwendet, welchen ihr ebenfalls in der Zerrwelt findet. Es gibt ausserdem zwei Arenaleiter und drei Top-Vier-Mitglieder, die auf Geist-Pokémon setzen. Die Arenaleiter sind Jens aus Teak City in der zweiten Generation, der die klassische Evolutionsreihe Nebulak, Alpollo und Gengar verwendet, sowie Lamina aus Herzhofen in der vierten Generation, die euch neben einem Gengar auch ein Drifzepeli und ein Traunmagil entgegen setzt. Zu den Top-Vier-Geist-Trainern gehört Agathe aus der ersten Generation, die sich aber womöglich eher dem Gift-Typ verschworen hat. Sie setzt zwar ein Alpollo und zwei Gengars ein, aber eben auch Golbat und Arbok, zwei Gift-Pokémon, die mit Geist nichts am Hut haben. Eine richtige Geist-Top-Vier ist dann erst Antonia aus der dritten Generation, die auch ausschliesslich Geister aus Hoenn einsetzt: Zwei Banette, zwei Zwirrklop und ein Zobiris. Mit Anissa gab es schliesslich in der fünften Generation eine weitere Geist-Top-Vier. Sie verwendet lediglich Geister aus Einall, namentlich Echnatoll, Apoquallyp, Golgantes und Skelabra. Auch im Anime spielen Geister in manchen Folge eine wichtige Rolle. Der erste Auftritt eines Geist-Pokémon findet bereits in der ersten Folge der ersten Staffel statt, ist aber für die Handlung irrelevant. Ash sieht zu Beginn der Folge im Fernsehen einen Kampf zwischen Gengar und Nidorino, und die ganze Serie beginnt mit dem Text: "Nidorino beginnt den Kampf mit einer Horn-Attacke. Oh, aber Gengar schlägt zurück! Ja, das ist sie wieder, Gengars hypnotische Kraft! Das könnte Nidorinos Ende sein." Allerdings ist es für den weiteren Verlauf egal, welche beiden Pokémon hier kämpfen. Der erste richtige Geist-Auftritt findet in Folge 20 statt, sie trägt den Titel "Die verlorene Seele". Ein bösartiges Nebulak gaukelt darin den Helden vor, dass es der unglückliche Geist eines jungen Mädchens ist, und sowohl Rocko als auch James tappen in die Falle und verlieben sich in das Mädchen. Am Ende wird das Nebulak simpel und einfach durch die aufgehende Sonne besiegt. Später erhält Ash dann kurzzeitig selbst ein Geist-Pokémon, und zwar ein Alpollo, das er in Lavandia abholt, um gegen Arenaleiterin Sabrina und ihr Kadabra eine Chance zu haben. Offiziell gefangen hat Ash das Alpollo nie, es ist nur mal spasseshalber mitgekommen. Und offiziell besiegt hat Alpollo das Kadabra genauso wenig, aber Alpollos Grimassen haben Sabrina zum Lachen gebracht, so dass sie erlöst war, und das hat wohl ausgereicht, um Ashs Orden zu rechtfertigen. Wirklicher Besitzer eines Geist-Pokémon war erst James in den Hoenn-Staffeln. In der Nähe von Baumhausen City fällt Team Rocket zunächst auf den Karpador-Händler herein, der gefälschte Palimpalim verkauft. Der Schwindel fliegt später auf und das vermeintliche Palimpalim entpuppt sich als Hoppspross. Kurz darauf trifft Team Rocket aber auf ein echtes Palimpalim, das James kurzerhand einfängt. Und zu seinem kleinen Geist-Pokémon entwickelt der lila-haarige Gauner dann auch ein ganz besonderes Verhältnis. Es darf sich oft ausserhalb seines Pokéballs aufhalten, wird aber selten in Kämpfen eingesetzt, damit es nicht verletzt wird. In der 9. Staffel wird Palimpalim dann aber doch krank, und James muss es zurück lassen, damit es gesund gepflegt werden kann. Stattdessen schliesst sich ihm aber noch in der gleichen Folge ein Pantimimi an. Zuletzt sei noch angemerkt, dass ausgerechnet das Pokémon, das am ehesten nach einem Geist aussieht, in Wirklichkeit gar keiner ist: Darkrai! Dieses Alptraum-Pokémon aus der 4. Generation ist nämlich ein reiner Unlicht-Typ. Gruselig ist es aber trotzdem!