DIE SCHLÜMPFE Die Schlümpfe sind klein und blau und leben in ein einem Dorf aus Pilz-Häusern, das gut versteckt mitten in einem Wald liegt. Nachdem sie Anfang der 80er Jahre in ein paar ziemlich schlechten Spielen auf Atari und Co. schlumpften, folgte im Sommer 1994 das erste richtige Videospiel, das für so gut wie alle damals aktuellen Konsolen erschien: Der Anfang bildeten Game Boy und Super Nintendo, wenige Woche später folgende das NES. Ab Anfang 1995 wurde das Spiel dann auf einigen Sega-Konsolen veröffentlicht: Master System, Mega CD und Game Gear. Und 2002 folgte schliesslich noch eine Neuauflage für den Gameboy Advance unter dem Titel "Die Schlümpfe schlagen zurück". Entwickelt wurde das Spiel von Infogrames, die zu dieser Zeit sehr viele Comics, hauptsächlich aus dem französischen Bereich, umsetzen. So gehen auf ihr Konto auch die Spiele zu Asterix, Lucky Luke, Tim und Struppi und vielen anderen Comic-Stars. "Die Schlümpfe" ist ein typisches Jump'n'Run, das nicht besonders viel Spieltiefe hat. Die Story ist schnell erzählt: Der böse Zauberer Gargamel hat Schlumpfine entführt, in der Hoffnung, dass dann die ganze Bande angestürmt kommt, um das hilflose Mädchen zu befreien. Dann würde er sie in eine Falle locken und sie so alle kriegen. Gargamel kennt nämlich eine Zauberformel, mit der er Schlümpfe in Gold verwandeln kann, doch dazu fehlt ihm nur eins: Schlümpfe! Papa Schlumpf durchschaut allerdings Gargamels Plan und schickt nur einen einzigen Schlumpf los, um die Rettungsaktion zu meistern: Hefti, der stärksten aller Schlümpfe. Der Spieler übernimmt nun die Rolle von Hefti und muss sich durch 15 Level schlumpfen. Unterwegs begegnen ihm viele gähnende Abgründe, stachelige Dornen und vor allem bissiges Viehzeugs - angefangen bei kleinen Bienen und Igeln bis hin zu dem Riesen-Geier Krakakas. Manche dieser Gegner sind durch einen Sprung auf den Kopf besiegbar, bei den meisten hilft allerdings nur rechtzeitiges Ausweichen. Denn jede unerwünschte Berührung mit einem Gegner zieht Hefti eins seiner maximal vier Herzen ab, und sind alle Herzen weg, dann geht ein Leben flöten. Zum Glück liegen manchmal Himbeeren in der Gegend herum, die ein Herz zurück geben, und ganz selten stolpert Hefti auch mal über eine Schlumpf-Puppe, die gleich ein ganzes Leben zurück gibt. Alternativ lassen sich aber auch Sarsaparille-Blätter verspeisen: 25 von ihnen entsprechen ebenfalls einem Leben. Und dann gibt es da noch die Sterne: Auch bei ihnen ist 25 die magische Zahl, denn sobald Hefti 25 Sterne beisammen hat, landet er in einem Bonuslevel, in dem es von Himbeeren, Sarsaparille-Blättern und Schlumpf-Puppen nur so wimmelt! Unter'm Strich ist das Spiel sehr liebevoll gemacht. Die Schlümpfe und die meisten Gegner sehen einfach zum knuddeln aus und die fröhliche Musik, die trotzdem immer gut zum Geschehen passt, lädt zum mit pfeifen ein. Ein wunderschönes Kinderspiel, könnte man also meinen. Das Problem ist nur, dass der Schwierigkeitsgrad viel zu hoch geraten ist. Schon auf "leicht" gestalten sich einige Level als so gut wie unmöglich, selbst als Vollprofi werdet ihr euch hier die Zähne ausbeissen und oft fluchend den Controller in die Ecke schlumpfen. Dass Kinder mit diesem Schwierigkeitsgrad glücklich werden, darf nun wirklich stark bezweifelt werden. Wer allerdings mal ein wirklich forderndes Jump'n'Run spielen möchte und sich nicht daran stört, dass die Spielfigur ein Schlumpf ist, der darf hier gern zuschlumpfen, äh, zuschlagen! Erfunden wurden die Schlümpfe übrigens vor genau 50 Jahren, im Jahr 1958. Der belgische Comiczeichner Pierre Culliford, der sich selbst Peyo nannte, baute in seiner Mittelalter-Serie "Johann und Pfiffikus" einmal ein Volk aus lustigen blauen Zwergen ein. Das sollte eigentlich eine einmalige Sache bleiben, aber bei den Lesern wurden die Schlümpfe dann immer beliebter, und so bekamen sie zuerst weitere Auftritte bei "Johann und Pfiffikus" und ab 1963 schliesslich ihre eigenes Comicserie. Von 1981 bis 1990 liefen insgesamt 272 Folgen, die bei uns im Moment gelegentlich auf Super RTL laufen. 1976 gab es ausserdem einen abendfüllenden Zeichentrickfilm mit dem Titel "Die Schlümpfe und die Zauberflöte" und ab 2010 soll ein weiterer Schlümpfe-Kinofilm laufen, diesmal dann 3D-animiert. Fazit: Die Schlümpfe schlumpfen verschlumpft schlumpfig, deshalb schlumpfen Schlümpfe den Schlumpf, verschlumpft und zugeschlumpft!