DAZE BEFORE CHRISTMAS Unser heutiges Spiel ist das wohl weihnachtlichste Spiel überhaupt: In "Daze before Christmas" übernehmt ihr nämlich den Weihnachtsmann persönlich und müsst versuchen, eure Wichtel zu befreien. Das Jump'n'Run wurde von der norwegischen Firma Funcom entwickelt, die vor allem durch ihr PC-RPG "Age of Conan" bekannt sind. Es erschien zu Weihnachten 1994 für Super Nintendo und Sega Mega Drive, aber nur in einer sehr kleinen Auflage - offenbar vermutete man völlig zurecht, dass das Spiel nach Weihnachten und vor allem in Sommer niemand kaufen würde. Eben ein richtig saisonales Spiel, das nur in der Adventszeit Spass macht! Eure Spielfigur ist, wie gesagt, der Weihnachtsmann, und der Handlungsort ist der Nordpol. Ein bösartiger Schneemann hat eure Wichtel und auch die Rentiere entführt, und die müssen alle befreit werden, damit die Bescherung rechtzeitig statt finden kann. Gegner wie gefrässige Riesen-Ratten besiegt ihr, indem ihr sie einfach in Geschenke verwandelt, und wenn ihr eine Tasse Kaffee trinkt, dann verwandelt ihr euch für kurze Zeit in "Anti-Claus", der mit seinem Geschenke-Sack alles und jeden beiseite pfeffert - von der Funktionsweise ungefähr vergleichbar mir Mario nach dem Verzehr eines Sterns. Insgesamt hat das Spiel 24 Level, und die Übersichtskarte ist designed wie ein Adventskalender. Im Gegensatz zu "Mission in Snowdrift Land" könnt ihr hier aber, wenn ihr wollt, auch schon alle 24 Level auf einmal am 1. Tag spielen, denn eine Datumserkennung hatte das Super Nintendo ja noch nicht ... aber, hey, das wäre doch eine Idee! Nintendo, wie wär's, wenn ihr das Spiel nächstes Jahr vom 1. bis 24. Dezember als Virtual Console Adventskalender heraus bringt und jeden Tag wird ein Level herunter geladen? Nun gut, genug der Zukunftsplanerei, noch ein paar Worte zum Weihnachtsmann selbst: Er trat zum ersten Mal Mitte des 19. Jahrhunderts in Erscheinung, aber sein heutiges Aussehen, also der rote Mantel und der lange weisse Bart, wurden im Jahr 1931 durch eine Werbe-Kampagne von Coca Cola geprägt. In den USA bringt der Weihnachtsmann in der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember die Geschenke, wobei er die Häuser stets durch den Kamin betritt. Kleine Geschenke steckt er in die Strümpfe, die am Kamin aufgehängt wurde, grössere Geschenke werden unter den Weihnachtsbaum gelegt. Dann stärkt sich der Weihnachtsmann noch mit Milch und Lebkuchen, die man für ihn bereit gestellt hat, und macht sich dann auf den Weg zum nächsten Haus. Von Haus zu Haus bringt ihn dabei ein Schlitten, der von fliegenden Rentieren gezogen wird. Acht Stück an der Zahl, deren Namen Dasher, Dancer, Prancer, Vixen, Cupid, Comet, Blitz und Donner lauten - und ja, Blitz und Donner heissen auch in Amerika wirklich Blitz und Donner und nicht Flash und Thunder! Wie es der Weihnachtsmann schaffen kann, in nur einer einzigen Nacht rund 2 Milliarden Kinder zu besuchen, dazu gibt es tausende Erklärungsversuche. In der Zeichentrickserie "Weihnachtsmann und Co. KG" hält der Weihnachtsmann beispielsweise einfach für die Dauer seines Rundflugs die Zeit an und hat somit alle Zeit der Welt. Eine andere äusserst amüsante Erklärung hat vor mehreren Jährchen mal der User "LadyDevimon" aus dem Europäischen Manga-Forum verfasst, diese Version kann man auch im N-Fire! im Weihnachtsbereich nachlesen - viel Spass beim Kranklachen! Auch im Rest der Welt verbreitet sich der Weihnachtsmann immer mehr, obwohl eigentlich jedes Land einen eigenen Geschenke-Lieferanten für Weihnachten hat. Bei uns in Deutschland erledigt diesen Job ja ursprünglich das Christkind, das an Heiligabend das Wohnzimmer versiegelt und die Bescherung vorbereitet. Wenn es fertig ist, dann klingelt eine Glöckchen und die Kinder dürfen herein kommen - und wenn die Kinder vorher einen Blick riskieren, dann fliegt das Christkind weg und die Bescherung fällt aus. In Italien hingegen ist eine alte Hexe für die Geschenke zuständig, die aber erst am Dreikönigstag kommt, weil sie sich der Legende zufolge zu spät auf den Weg gemacht hat. In Russland kommt das eiskalte Väterchen Frost und in Spanien holen sich die Kinder ihre Geschenke aus einer Pinata, einem merkwürdig geformten Gefäss, das an der Decke hängt und mit einem Stock zerschlagen werden muss. Aber egal, wer nun die Geschenke bringt ... die Geschenke sind doch eigentlich sowieso nicht das wichtigste an Weihnachten, sondern vielmehr, mit seiner Familie zusammen zu sein und die Geburt Christi zu gedenken. Also, frohe Weihnachten und bis nächstes Jahr bei "Pilze-Wunderland on air"!