ANIMAL CROSSING Wer von euch kennt den japanischen Titel "Dobutso no Mori"? Das Spiel erschien am 14. April 2001 in Japan für das Nintendo 64 und schaffte es nie in die anderen Teile der Welt. Kennt das Spiel trotzdem niemand? Na gut, aber vielleicht kommt ihr ja drauf, wenn ich euch verrate, dass der Titel wörtlich übersetzt "Wald der Tiere" bedeutet. Die N64-Version wurde dann grafisch aufgemotzt und kam am 14. Dezember 2001 unter dem Namen "Dobutso no Mori plus" für den Gamecube heraus. Diese Gamecube-Variante, die ansonsten mit der N64-Version identisch ist, erschien dann am 15. September 2002 in den USA und am 24. September 2004 in Europa unter dem Namen "Animal Crossing". Eine Story hat "Animal Crossing" nicht, das Spiel zählt zum Genre der Lebenssimulationen. Das heisst, ihr übernehmt quasi das Leben eines kleinen Männchens, das in ein Dorf gezogen ist, das komplett von Tieren bewohnt wird. Dort bezieht ihr ein Haus, das euch der Waschbär und Ladenbesitzer Tom Nook zur Verfügung gestellt hat, und das müsst ihr erst einmal bezahlen. Also müsst ihr verschiedene Jobs im Dorf annehmen, um so an Geld zu kommen, und dabei lernt ihr nebenbei die verschiedenen Lebensformen kennen. Eure langfristige Aufgabe ist es nun einfach, euch im Dorf einzuleben, die anderen Bewohner kennen zu lernen, euer Haus schön einzurichten und ein glückliches Leben zu führen. Das ist alles! Klingt also auf den ersten Blick gar nicht mal so spannend, aber trotzdem war das Spiel ein grosser Erfolg und zog sogar noch zwei Fortsetzungen für Nintendo DS und Wii nach sich, beide mit Online-Funktion. Die Wii-Version mit dem Titel "Let's Go to the City" ist übrigens das erste und bisher einzige Spiel, das WiiSpeak unterstützt. Als Besonderheit von "Animal Crossing" ist noch zu erwähnen, dass das Spiel in Echtzeit abläuft. So etwas gab es zwar ansatzweise auch vorher schon, wenn man an den Tag-und-Nacht-Wechsel in "Pokémon Gold / Silber" denkt, aber noch nie in so einem Umfang wie bei "Animal Crossing". Es ist im Spiel immer genauso spät wie in der Realität und sogar die Wochentage werden erkannt. Je nachdem, ob es nun Tag oder Nacht bzw. Werktag oder Wochenende ist, könnt ihr andere Figuren antreffen, so z.B. den singenden Hund K.K., der nur einmal in der Woche ein abendliches Konzert gibt. Selbst Feiertage werden bedacht, aber auch ansonsten macht sich der Lauf der Zeit bemerkbar, indem immer wieder mal ein Tier aus dem Dorf weg zieht und dafür dann kurz darauf ein neues auftaucht, eben wie im richtigen Leben. Die drei hauptverantwortlichen Entwickler von "Animal Crossing" sind Katsuya Eguchi, Hisashi Nogami und Takashi Tezuka, die auch alle schon an Mario- und Zelda-Spielen mit gearbeitet haben. Neben den drei Nintendo-Spielen gibt es natürlich auch noch eine ganze Menge Merchandise zu "Animal Crossing", und sogar einen Animal-Film, äh, Anime-Film: "Genkijoban Dobutso no Mori" lief am 16. Dezember 2006 in den japanischen Kinos an und erzählt in ca. 81 Minuten die Geschichte von Ai, einem kleinen Mädchen, das im Dorf der Tiere einzieht. Eines Tages findet sie dann eine Flaschenpost, laut der sie Pinien um das Dorf herum pflanzen soll, damit im Winter ein Wunder geschieht. In Deutschland war der Film bisher leider noch nicht zu sehen. Man könnte sicher noch einiges mehr über "Animal Crossing" erzählen, aber ich denke, das verschieben wir lieber in unsere neue Kategorie "Mein Leben in Animal Crossing", an der ihr hoffentlich immer alle fleissig mit macht. ;-) Fazit: Wer braucht noch ein reales Leben, wenn er auch ein virtuelles Leben im Wald der Tiere haben kann? Aber wer weiss, vielleicht spielen die Tiere an ihren Konsolen ja "Human Crossing" oder sowas ähnliches, wenn wir nicht hinschauen! ^^