AMIIBO NFC-Figuren sind eine Art neuer Trend. "Skylanders" und "Disney Infinity" haben vorgemacht, wie's geht, und jetzt springt auch Nintendo auf den Zug auf. Dabei sollten zunächst einmal die grundlegenden Begrifflichkeiten geklärt werden: NFC steht für "Near Field Communication" und bezeichnet eine Datenübertragungstechnik, bei der der Sender einfach nur in die Nähe des Empfängers gehalten werden muss. Im Alltag kennt man so etwas beispielsweise von Chips, die man vor einen Sensor halten muss, um z.B. eine Tür zu öffnen oder seine Arbeitszeit einzuloggen. Bei Nintendo ist dem Empfänger fest im Gamepad der Wii U integriert. Auch der New Nintendo 3Ds ist bereits von Haus mit einem NFC-Empfänger ausgestattet. Für das alte Modell muss ein externer Empfänger nachgekauft werden, der im Lauf des Jahres erscheinen soll - vermutlich pünktlich zum Europa-Release der ersten Amiibo-fähigen 3DS-Spiele, wann immer das sein wird. Amiibos, das sind die NFC-Figuren von Nintendo. Sie sind knapp 20 cm groß und sehr liebevoll gefertigt, so dass es auch unabhängig von irgendwelchen Games bereits Spass macht, sie sich einfach nur ins Regal zu stellen. Der Name "Amiibo" leitet sich ab von dem spanischen Wort "amigo", was "Freund" bedeutet, und enthält gleichzeitig den Begriff "Mii", der bekanntlich die Avatare auf den Nintendo-Konsolen bezeichnet. Die eigentliche spielerische Heimat der Amiibos ist "Super Smash Bros. für Wii U", was man schon daran merkt, dass die kleinen Figuren aussehen wie die Trophäen in Nintendos Fun-Prügler. Ausnahmslos alle bisher erschienenen Amiibos sind mit "Super Smash Bros." kompatibel, und dort haben sie auch die grösste Funktionalität. Im Grunde kann man sich einen Amiibo wie einen personalisierten Charakter vorstellen, aber mit dem Vorteil, dass man ihn auch mitnehmen und bei Freunden einsetzen kann, da er nicht fest auf der eigenen Konsole verankert ist. Ausserdem lassen sich die Amiibos trainieren und dann als Gegner verwenden - und mit dem richtigen Training können Amiibos richtig stark werden! Bekannt wurde eine Geschichte aus Richmond in den USA, wo ein Fox-Amiibo beinahe ein Smash Bros. Turnier gewann - Computer-gesteuert, wohlbemerkt! In anderen Spielen fällt die Funktion der Amiibos nicht ganz so ins Gewicht: In "Mario Kart 8" schalten sie neue Kostüme für eurer Fahrer frei, in "Hyrule Warriors" spendiert euch jeder Amiibo ein zufälliges Item. Generell ist aber positiv anzumerken, dass - im Gegensatz zu "Skylanders" und "Disney Infinity" - die Amiibos nicht zwingend benötigt werden, um die Spiele spielen zu können. Das eigentliche Spiel macht in jedem Fall auch ohne Amiibo grossen Spass, die kleinen Figuren sind nur eine nette Zugabe für die Fans. Bisher sind 18 Amiibos in Deutschland erhältlich. Die ersten zwölf von ihnen erschienen am 28. November 2014, zeitgleich mit "Super Smash Bros. für Wii U", und hier waren direkt die ganz grossen Namen dabei: Mario, Yoshi, Link, Pikachu und Co.. Seitdem kommt im monatlichen Rhythmus eine neue Wave heraus, die den Bestand um fünf oder sechs Figuren aufstockt: Wave 2 wurde am 19. Dezember, rechtzeitig zu Weihnachten veröffentlicht. Wave 3 folgt in wenigen Tagen am 23. Januar, Wave 4 gibt's ab 20. Februar - und dann haben wir alle bisher bekannten 29 Amiibos, aber es ist natürlich möglich, dass in Japan bald schon wieder neue angekündigt werden, denn immerhin haben wir damit erst gut die Hälfte der 49 Kämpfer aus "Super Smash Bros.". Wir warten etwa noch sehnsüchtig auf Ness und fragen uns, wie man eine flache Figur wie Mr. Game & Watch zu einer Figur machen könnte. Na, Nintendo wird schon was einfallen, wenn's so weit ist! In Deutschland kaum bekannt ist übrigens die Tatsache, dass Amiibo nicht Nintendos erster Gehversuch auf der NFC-Schiene ist. Bereits im Sommer 2013 erschien "Pokémon Rumble U" als Download-Titel für die Wii U. Zusammen mit dem Spiel gab es auch 23 kleine NFC-Figuren, die euch im Spiel das entsprechende Pokémon zur Verfügung stellen. Die Figuren wurden in Blind Packs verkauft, so dass gesammelt und getauscht werden musste, wie man es auch von den Pokémon Trading Cards kennt. Bis nach Deutschland kamen die Figuren nicht, in Europa wurden sie lediglich in England verkauft. Dennoch habe ich persönlich den Eindruck, dass "Pokémon Rumble U" eine Art Testlauf für die NFC-Funktion der Wii U war. Und nachdem der Test geglückt war, folgte mit Amiibo der offizielle Start. Weitere kommende Spiele, die Amiibo unterstützen sollen, werden etwa "Yoshi's Wooly World" oder "Kirby und der Regenbogenpinsel" sein. Für den Nintendo 3Ds sind als erste Kandidaten "Ace Combat 3D" und "One Piece Super Grand Battle X" bekannt, wobei beide aber noch keinen Europa-Termin haben. Wer aber immer auf dem neuesten Stand sein will, welche Amiibos es gibt und von welchen Spielen sie unterstützt werden, der sollte sich die Fanseite www.amiibo-storage.net merken, die eine sehr gute Übersicht bietet. Denn fest steht: Amiibo steht gerade erst am Anfang, und in Zukunft ist noch viel mehr zu erwarten!