Die Serie - Movie Guide
Zusätzlich zu der Serie hatten Mario, Luigi und die anderen auch insgesamt vier Film-Auftritte. Zunächst gab es einen Fantasy-Actionfilm aus dem Jahr 1993 (Super Mario Bros.), einen Jugendfilm über einen Nintendo-Wettbewerb aus dem Jahr 1990 (Joy Stick Heroes) und einen hierzulande eher unbekannten Anime aus dem Jahr 1986. Im Jahr 2015 kam dann schließlich mit Pixels eine neue Science-Fiction-Komödie mit Mario-Cameo hinzu. Der Anime hat eine eigene Unterseite, über die anderen drei Filme erfahrt ihr auf dieser Seite mehr.
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Super Mario Bros.
Deutscher Titel: Super Mario Bros.
Original-Titel: Super Mario Bros.
Land: USA, 1993
Genre: Science Fiction / Fantasy
Dauer: ca. 104 Min.
1993 kam der Film Super Mario Bros. in die Kinos, und man kann gleich vorab sagen: Selten so einen Schwachsinn gesehen! Denn es geht schon damit los, dass grundlegende Fakten komplett geändert wurden. Luigi ist z.B. gar nicht Marios Bruder. Stattdessen wurde Luigi als Baby ausgesetzt und Mario hat ihn dann adoptiert. Toad ist kein Pilz, sondern ein Gitarre-spielender Strassensänger, der ständig auf der Flucht vor der Polizei ist. Und anstelle von Gumbas treffen wir auf Muskelpakete mit roter Uniform und winzigem Kopf. Ausserdem erfahren wir, dass Bowser die Gumbas aus den Einwohnern des Pilze-Wunderlandes herstellt. Immerhin, dieser Fakt stimmt, allerdings benutzt Bowser dazu eigentlich einen Zauberstab, und nicht wie im Film eine monströse Maschine.
Aber fangen wir erstmal an Anfang an, nämlich bei der Story: Vor 65 Millionen Jahren ist ein Meteorit auf die Erde eingeschlagen. Dadurch sind in der uns bekannten Welt die Dinosaurier ausgestorben, aber gleichzeitig hat sich ein Parallel-Universum gebildet, in dem die Dinosaurier überlebt und sich weiter entwickelt haben. Das Dinosaurierland ist ein Ort voller Gewalt und Kriminalität, und der Herrscher ist niemand anderes als Bowser bzw. König Koopa. Nun ist es so, dass Daisy (die ist im Film übrigens nicht Prinzessin sondern Archäologin) einen magischen Stein besitzt, mit dem man zwischen den beiden Dimensionen hin und her wechseln kann. König Koopa lässt daher Daisy entführen, um mit Hilfe des Steines über beide Welt zu herrschen. Luigi hat sich allerdings kurz vorher in Daisy verknallt, und deshalb machen er und Mario sich auf den Weg, um die entführte Dame zu retten.
Aufgrund der vielen Änderungen kam der Film bei den Fans der Mario-Spiele nur sehr schlecht an, und daran konnte auch die Star-Besetzung nichts mehr retten: König Koopa wurde von Dennis Hopper gespielt, Mario von Bob Hoskins - und der bezeichnete es später als einen seiner grössten Fehler, die Rolle anzunehmen.
Regie: Rocky Morton, Annabel Jankel
Drehbuch: Parker Bennett, Terry Runté, Edward Solomon
Kamera: Dean Semler
Musik: Alan Silvestri
Produktion: Jake Eberts, Roland Joffé
Hauptrollen: Bob Hoskins (Mario), John Leguizamo (Luigi), Dennis Hopper (Koopa)
Weitere Darsteller: Samantha Mathis (Daisy), Fisher Stevens (Iggy), Richard Edson (Spike)
Joy Stick Heroes
Deutscher Titel: Joy Stick Heroes
Original-Titel: The Wizard
Land: USA, 1990
Genre: Komödie
Dauer: ca. 96 Min.
Mancher Nintendo-Fan hat vielleicht schon einmal im Zusammenhang mit Super Mario Bros. 3 gehört, dass es da so einen Film gibt, der quasi ein Werbespot zu SMB3 in Kinolänge ist. Genau genommen 96 Minuten lang - und ins Kino kam der Film in den USA am 15. Dezember 1989. Ein deutscher Kinostart ist nicht bekannt, aber der Film ist auf deutsch auf DVD zu bekommen und lief bereits mehrmals im Fernsehen, meistens an Feiertagen auf RTL II im Frühprogramm.
Hauptfigur des Films ist eigentlich das Spiel Super Mario Bros. 3 ... aber ein Spiel ist keine Figur! ^^
Menschliche Hauptfigur ist der 9-jährige Jimmy Woods, der von seinem 13-jährigen Halbbruder Corey aus dem Kinderheim entführt wird. Nachdem sie eine kurze Weile lang unterwegs sind, erfahren sie, dass in Kalifornien die Video Armageddon stattfindet, ein grosses Nintendo-Turnier. Da Jimmy sowieso aus zunächst unbekannten Gründen unbedingt nach Kalifornien will, beschliessen sie, das eine mit dem anderen zu verbinden, denn Jimmy hat sich in einer Spielhalle als ein wahres Videospiel-Ass herausgestellt, so dass Corey denkt, dass er gute Chancen bei dem Turnier haben könnte. Sie lernen kurz darauf noch Haley kennen, ein junges Mädchen, das ihnen helfen soll, Kaliforien zu erreichen. Aber nicht genug damit, dass sie erstens kaum Geld in der Tasche haben und zweitens Jimmy unterwegs bei jeder Gelegenheit trainieren muss, nein, zudem ist ihnen auch noch ein Kopfgeldjäger auf den Fersen, den Jimmys Eltern engagiert haben, damit er ihren Sohnemann zurückbringt. Der Kopfgeldjäger steht allerdings in Konkurrenz zum Ex-Mann von Jimmys Mutter, der sich auf eigene Faust ebenfalls auf den Weg macht, um die flüchtigen Kids wieder aufzutreiben.
Wie gesagt, eine wichtige Rolle in dem Film spielt Super Mario Bros. 3. Zwar ist das Spiel in den ersten drei Vierteln des Films überhaupt nicht zu sehen, aber als es dann zum grossen Finale, zur Video Armageddon, kommt, wird das Spiel umso mehr ins Licht gerückt. SMB3 ist nämlich das Wettbewerbsspiel der Endrunde und somit im Film das Spiel, bei dem es um alles oder nichts geht. Hinzu kam, dass der Film in den USA anlief, bevor Super Mario Bros. 3 im Handel erhältlich war, also eine gute Gelegenheit, den Zuschauern das Spiel schmackhaft zu machen - was geklappt hat, denn SMB3 verkaufte sich wirklich sehr gut. Das hätte es zwar wahrscheinlich auch ohne den Film getan, aber egal! ^^
Regie bei Joy Stick Heroes führte Todd Holland, der ansonsten vor allem als Serien-Regisseur bekannt ist, von ihm stammen mehrere Episoden von Serien wie Malcolm mittendrin und 30 Rock. Im Filmbereich hat er zwar keine weltbekannten Meilensteine hervorgebracht, aber für Malcolm mittendrin immerhin einen Emmy gewonnen.
Bei den Filmkritikern fiel Joy Stick Heroes grösstenteils total durch. Viele behaupteten, dass die Charaktere sich viel zu kindisch benehmen und dass der Film doch eigentlich nur eine riesengrosse Werbeaktion sei. Das ist zwar so weit richtig, immerhin hatte Nintendo of America sogar Mitspracherecht beim Drehbuch, aber trotzdem wird jeder echte Nintendo-Fan von dem Streifen begeistert sein - klar, bei so vielen Nintendo-Spielen, die man im Verlauf des Films zu Gesicht bekommt. Denn Super Mario Bros. 3 ist bei weitem nicht das einzige Spiel, das eine wichtige Rolle spielt: Auch die NES-Klassiker Double Dragon, Rad Racer, Teenage Mutant Ninja Turtles und Ninja Gaiden sind wichtig für die Handlung. Und viele weitere Titel, darunter Super Mario Bros. 2 und Zelda, haben kurze Gastauftritte, wenn auch teilweise nur wenige Sekunden lang. Und trotz der negativen Kritiken bekam der Film sogar eine Auszeichnung: 1990 wurde er beim Young Artist Award zur besten Komödie gewählt.
Wenn Joy Stick Heroes also das nächste Mal im Fernsehen läuft, dann solltet ihr ruhig mal einen Blick riskieren. Auch, wenn der Film ziemlich trashig ist, ein Nintendo-Fan hat viel zu entdecken und wird dabei seinen Spass haben!
Screenshots
Pixels
Deutscher Titel: Pixels
Original-Titel: Pixels
Land: USA, 2015
Genre: Science Fiction / Komödie
Dauer: ca. 106 Min.
Mit Pixels kam Ende Juli 2015 ein neuer Film für Gamer im Kino: Deutschland-Start der rund 100 Minuten langen Science-Fiction-Komödie war der 30. Juli 2015, in den USA lief er knapp eine Woche früher an. Und rein vom Thema her scheint es sich für all diejenigen, die die Videogames der 80er Jahre lieben, um den Film des Jahres zu handeln - wozu auch große Titel wie Pac-Man und Donkey Kong gehören.
Wir schreiben das Jahr 1982, und ein paar Kinder nehmen an der erste Videogame-Weltmeisterschaft teil. Die NASA hat die ausgefallene Idee, die Videoaufzeichnungen der Spiele ins Weltall zu senden, als Botschaft an Außerirdische - weiß der Teufel, was sie sich davon versprechen! Wie auch immer, jedenfalls kommt die Nachricht tatsächlich bei Aliens an. Die missverstehen nur leider die Botschaft als Kriegserklärung - was sollten sie auch sonst in Videos hinein interpretieren, auf denen zu sehen ist, wie Raumschiffe abgeschossen werden, eine gelbe Kugel alles auffrisst und ein Riesenaffe herum wütet? In der Gegenwart sind sie nun so weit, auf ihre Art zu antworten: Die Elemente aus den Videospielen von damals werden in materialisierter Form zurück zur Erde gesendet, um die Weltbevölkerung zu einem Spiel um das Schicksal das Planeten herauszufordern. US-Präsident Cooper, der damals selbst ein Gamer war, trommelt daraufhin - wenn auch etwas zögerlich und anfänglich auch leicht unfreiwillig - die Finalisten der Meisterschaft von 1982 zusammen: Sie sollen das Spiel gegen die Außerirdischen aufnehmen!
Die Idee, Elemente aus klassischen Videogames in eine Science-Fiction-Komödie zu verpacken, könnte eigentlich jedem Gamer das Herz hüpfen lassen. Mir selbst hat der Film auch tatsächlich gefallen, wenngleich ich ihn nicht als den besten Film aller Zeiten ansehen würde - sehenswert ist er für einen Gamer allemal! Optisch besonders gelungen fand ich die Umsetzung von Pac-Man als Autorennen quer durch die Straßen von New York. Sachlich betrachtet muss man aber doch zugeben, dass die Story ein wenig an den Haaren herbei gezogen ist. Natürlich muss ein Videogame-Film nicht immer von vorne bis hinten logisch sein, das würde auch irgendwo den Spaß nehmen, aber ein weiteres Manko sind auch offensichtliche Umsetzungsfehler. Zwar wurde ein bekannter Programmierfehler in Galaga auf geschickte Weise in den Film eingearbeitet, das kann aber nicht über den Logikfehler hinweg täuschen, dass Donkey Kong am Ende besiegt wird, indem der Held ihm einfach einen Hammer ins Gesicht pfeffert. Das ist so im Spiel nicht einmal ansatzweise möglich, und wenn dieser Lösungsweg im Film als der einzig Richtige dargestellt wird, dann dreht sich jemandem, der das Spiel liebt, doch ein wenig der Magen um.
(Screenshots aus dem offiziellen Trailer, © CTMG, Sony Pictures Releasing GmbH)
Vielleicht liegt an solchen Mankos, dass der Film so überwiegend negative Kritiken bekam. Der erste Trailer legte zwar im März einen Rekordstart mit 34,3 Millionen Views in nur 24 Stunden hin, aber ein Metascore von nur 27 % wendet das Blatt dann doch recht schnell ins Negative. Ein negativer Punkt ist außerdem, dass anstatt den passenden Game-Soundtracks irgendwelche unpassenden 0-8-15-Pop-Songs verwendeten wurden. Natürlich hätte die Original-Musik aus den jeweiligen Games entsprechende Lizenzgebühren gekostet, aber die Pop-Songs waren sicher auch nicht kostenlos, und die Game-Soundtracks hätten einfach besser gepasst. Gut, zu Beginn der Donkey Kong-Szene sind schon ein paar kurze Jingles aus dem Spiel zu hören, aber während des eigentlichen Spiels hätte ich dann viel lieber ein Stück wie das Donkey Kong Title Theme aus Super Smash Bros. Brawl gehört, und nicht Queens We Will Rock You. Schade um die verpasste Chance!
Trotzdem stecken große Namen hinter Pixels, und damit meinen wir nicht nur die Namen der verwendeten Games. Regisseur Chris Columbus ist kein Unbekannter, sondern eher das genaue Gegenteil: Vor allem mit Kevin allein zu Haus, der Fortsetzung Kevin allein in New York und den ersten beiden Harry Potter-Filmen machte er sich einen Namen. Die Filmmusik schrieb Henry Jackman, der bereits mit dem Soundtrack zu Ralph reicht's Erfahrung mit Gaming-Movies sammeln konnte. Selbst Pac-Man-Erfinder Toru Iwatani spielt höchstpersönlich in den Film mit, allerdings nicht als er selbst, sondern in einem versteckten Gastauftritt als Techniker für Arcade-Automaten. Und neben den großen Hauptspielen wie Pac-Man, Donkey Kong und Centipede, sind auch viele, viele weitere bekannte Games im Film vertreten: Eine alte Dame kommt in Gestalt des Hundes aus Duck Hunt an ein neues Haustier, die Helden erhalten moralische Unterstützung durch den süßen kleinen Q-Bert, der für sie eine Art Maskottchen wird, riesige Tetris-Steine zerlegen die Gebäude von Washington D.C., und einmal hüpft sogar Mario persönlich durch's Bild. Kurzum: Wer sich durch solche Bilder, Gags und Cameos begeistern lässt, ohne dabei allzu viel Wert auf größeren Tiefgang zu legen, der kann bei Pixels seinen Spaß haben - ich hatte ihn, aber ich kann auch verstehen, dass ihn nicht alle haben werden, ganz gleich ob Gamer oder nicht. Ich persönlich würde eine Empfehlung für den Film aussprechen, ich würde ihn aber nicht in eine Liste der besten Filme aller Zeiten aufnehmen.
Übrigens basiert Pixels frei auf einem gleichnamigen Kurzfilm, der vor fünf Jahren im April 2010 veröffentlich wurde. Produziert von dem französischen Nachwuchs-Regisseur Patrick Jean zeigt der Film in nur zwei Minuten, wie Elemente aus Videospielen, entkommen aus einem defekten Fernseher, über die reale Welt herfallen. Auf dem International Animated Film Festival 2011 im französischen Annecy wurde Pixels zum besten Kurzfilm ausgezeichnet. Wer den Film noch nicht kennt, kann ihn sich auf Youtube reinziehen:
Hinweis: Das folgende Video wird von Youtube eingebunden. Wenn Sie das Video starten, werden gewisse Daten an Google übertragen. Weitere Informationen hierzu finden Sie in der Datenschutzerklärung.
(eingebunden vom Youtube-Kanal Machinima)